Lotta - Partner trinkt

  • Hallo Zusammen!

    Ich hoffe es ist richtig sich hier vorzustellen.

    Blicke in dem Forum noch nicht richtig durch.

    Sorry!

    Kurz zu mir:Ich bin 43 und habe mit meinen Partner eine 7 Jahre alte Tochter.

    Er trinkt seit ich ihn vor 13 Jahren kennengelernt habe.

    Natürlich dachte ich Anfangs es sei ein normales Trinkverhalten.

    Doch tatsächlich vergehen kaum Tage am denen er 0,0 zu sich nimmt.

    Nichts desto trotz habe ich bereits so viele Jahre mit ihm ausgehalten und ja sogar ein Kind mit ihm bekommen.

    Immer in der Hoffnung dass es nur eine Phase ist.

    Pustekuchen.

    Jetzt bin ich an einem Punkt wo ich echt nicht mehr kann und will.

    Vorallem weil er auch heimlich trinkt.

    Habe diverse Verstecke aufgedeckt.

    Er sagt er weiß dass es zuviel ist aber er wird es in Angrff nehmen.

    Professionelle Hilfe braucht er aber in seinen Augen nicht.

    Jetzt meine Frage an Euch:Kann er es überhaupt ohne professionelle Hilfen schaffen aufzuhören?

    Sollte ich mich trennen?

    Viele Grüße

  • Hallo Lotti,

    herzlich Willkommen hier bei uns. Die Frage ist nicht, ob er es schaffen kann, ohne professionelle Hilfe aufzuhören, sondern ob er überhaupt aufhören will. Behaupten kann man das nämlich immer. Ich möchte behaupten, dass sogar die Mehrheit das behauptet aber dann immer Gründe nennt, warum es gerade nicht geht.

    Dann kommt noch dazu, dass weniger trinken nicht hilft. Ist erstmal eine Grenze überschritten, dann gibt es kein kontrolliertes Trinken mehr. Ganz oder gar nicht bedeutet das.

    Ob Du Dich trennen solltest, musst Du natürlich selbst entscheiden. Aber Du kannst hier sicherlich Hilfe finden, indem Du hier andere Geschichten liest und Dich austauscht. Falls Du das gern möchtest, bewirb Dich doch kurz für den offenen Bereich. ICh lass Dir mal den link da.

    LG Cadda

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

  • Vielen lieben Dank für Deine Rückmeldung.

    Habe mich soeben für den offenen Bereich beworben.

    Es ist wirklich verzwickt und wenn ich mich hier so ‚umschaue‘ und lese dann muss ich feststellen dass sich so viele in ähnlichen Situationen befinden.

    Verdammt traurig.

    Ein Kreislauf ohne Ende😢

  • Hallo Lotti,

    willkommen in unserer Selbsthilfegruppe!

    Du bist jetzt für den offenen Bereich freigeschaltet und hier

    geht es für Dich weiter.

    Ich wünsche Dir einen guten und hilfreichen Austausch!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo,

    Wer befindet sich denn in einer ähnlichen Situation?

    Langjährige Partnerschaft mit Schulkind.

    Partner trinkt fast täglich und nicht mehr in Maßen.

    Tatsächlich auch heimlich.

    Er sieht das Problem ein ,denkt aber er kann es selbst in den Griff bekommen UND sein Ziel ist es nicht komplett den Alkohol wegzulassen.

    Geht das überhaupt?

    Er sagt,wenn er seine anderen Probleme bewältigt hat(u.a.Depressionen)dann kann er auch mit Dem Alkohol besser umgehen.

    Es ist verzwickt.

    Ich möchte keinen Partner an meiner Seite der permanent Alkohol trinkt und schon gar nicht möchte ich dass meine Tochter weiter so aufwächst.

    Ich komme selbst aus einer Familie in der Alkohol ein Thema war und meine liebe Mama hat es leider auch erst viel zu spät geschafft sich zu trennen.

    Da war ich bereits 16.

    Das Thema Alkohol hat also quasI auch mich mehr als die Hälfte meine Lebens im Griff.

    Ich will endlich Ruhe.

    Schaffe es aber nicht mich zu trennen,weil ich immer wieder Hoffnung habe dass es doch noch wird.

    Ohne Allohol ist er ein toller Mensch.

    Wobei aufgrund des Konsums die Beziehung schon sehr kaputt ist.

    Körperlich fühl ich mich zu ihm gar nicht mehr hingezogen😒

    So,genug fürs Erste.

    Freue mich sehr mich austauschen zu können.

    Liebe Grüße

  • Hallo Lotti,

    ich kann mich sehr gut in deine Lage hineinversetzen, weil ich das selbst alles so erlebt habe, mit dem Unterschied, dass ich 2 Kinder habe.

    Ich habe sehr sehr lange gehofft und mich immer wieder von besseren Phasen ablenken lassen.


    Leider verschärft der Alkohol Depressionen. Er betäubt zwar kurzfristig, aber langfristig hält er deinen Mann in der Depression. Er müsste erst den Alkohol in den Griff kriegen und sich danach um die Depression kümmern. Ich habe das unzählige Male erlebt - immer wenn mein Mann wieder vermehrt getrunken hat, sind seine Launen in den Keller gegangen, er konnte nicht schlafen, hat viel ungesünder gegessen, hatte Stimmungsschwankungen, war empfindlich ohne Ende, alles war ihm zu viel. Früher hat sogar ein Gespräch darüber gereicht und er hat den Konsum eingestellt. Schnell wurde dann auch seine Stimmung besser und wir hatten wieder für einige Wochen oder Monate ein normales, gutes Leben. Doch dann trank er wieder das nächste erste Glas und ein neuer Trinkzyklus begann. Bald darauf ging auch seine Stimmung wieder in den Keller und er wurde unfassbar anstrengend. Irgendwann haben auch Trinkpausen nichts mehr an seiner Stimmung geändert. Es ging nur noch bergab. Erst war er wie dein Mann ohne Alkohol ein toller Mensch, später nicht mehr.

    Auch er hat mich oft - eigentlich genau mit diesen Trinkpausen - zu beruhigen versucht, dass er das mit dem Alkohol im Griff hätte. Anfangs habe ich es auch geglaubt, später nicht mehr. Er konnte entweder gar nichts trinken oder eben trinken. Aber nur ein bisschen - nein, das hat nicht geklappt. Das wirst du hier von so ziemlich allen bestätigt bekommen. Ich habe ihn auch jahrelang nie betrunken erlebt, das begann erst in den letzten 2 Jahren. Der Weg ging stetig bergab.

    Ich kenne diese nicht enden wollende Hoffnung sehr gut. Doch sie macht dich abhängig von ihm. Sie "zwingt" dich quasi darauf zu warten, dass ER etwas ändert. Darauf kannst du aber nicht pokern. Leider ändern manche nie etwas, egal, wie oft sie es versprechen und auch egal, wie tief sie fallen.

    Ändern kannst nur du etwas - für dich und deine Tochter. Ihn wirst du leider nicht bewegen können. Das kann er nur selbst, sofern er es überhaupt will. Viele wollen leider nur trinken, weil sie müssen.

    Ich konnte (und kann eigentlich bis heute) nicht verstehen, dass mein Mann nicht einmal für unsere Kinder bereit war sich Hilfe zu holen, damit ihre (unsere) Familie nicht zerbricht. Ich glaube, das ist für uns Cos ja auch kaum nachvollziehbar, weil ja wir alles für unsere Lieben tun würden (und uns selbst nur zu gern vergessen). Er und sehr viele andere Alkoholiker auch nehmen das aber alles in Kauf. Wir sind nun auf dem Weg zur Scheidung.

    Ich bin hier in der SHG angekommen, weil ich auf der Suche nach Erfolgsgeschichten war. Leider sind diese Geschichten sehr sehr selten, auch wenn sie hier gehäufter auftauchen als im real life.

    Lass dir Zeit, lies dich durchs Forum! Hier ist immer jemand da, der dich versteht. Fühle dich herzlich willkommen!

    LG, Saphira

  • Vielen lieben Dank.

    Ja genau man sucht nach Erfolgsgeschichten und es macht einen traurig wenn diese kaum zu finden sind.

    Ich könnte heulen,weil es scheinbar wirklich aussichtslos ist.

    Ich glaube wenn ich alleine wäre würde ich den Absprung besser schaffen.

    Aber mit meiner Maus?

    Sie liebt ihren Papa ja auch😥

  • Ich glaube wenn ich alleine wäre würde ich den Absprung besser schaffen.

    Genau dasselbe habe ich auch immer gedacht. Ich habe mir so sehr den Kopf zerbrochen, was es mit unseren Kindern macht, wenn sie Scheidungskinder werden, was ich ihnen antue, wenn ich gehe, weil unsere Beziehung kaputt ist - sie lieben ihren Papa doch so sehr.

    Doch weißt du, was ich lange völlig übersehen habe: was es mit ihnen macht, wenn wir bleiben - wenn sie andauernd mit einem Papa konfrontiert sind, der keine Nerven hat, der depressiv ist, der eine Fahne hat, der sie als Belastung empfindet, der zu ihrer Mama überhaupt nicht mehr lieb ist, wenn sie andauernd wie auf rohen Eiern laufen um nur ja den Papa nicht aufzuregen, wenn er abends verspricht in einer halben Stunde zu kommen und er dann Stunden später noch immer nicht da ist, wenn sie ihre Mama völlig ausgelaugt und unglücklich erleben, wenn sie merken, dass andere Familien ihre Wochenende gemeinsam verbringen und wir nicht, weil der Papa immer etwas anderes zu tun hat.....

  • hallo Lotti,

    herzlich Willkommen bei uns.

    in dem was du beschreibst, finde ich mich in vielem wieder.

    Es ist traurig an der Seite eines nassen Alkoholikers zu leben, aber damit hast du ja auch schon lange Erfahrung, leider.

    Er sieht das Problem ein ,denkt aber er kann es selbst in den Griff bekommen UND sein Ziel ist es nicht komplett den Alkohol wegzulassen.

    Geht das überhaupt?

    einem Alkoholiker hilft nur lebenslange Abstinenz, kontrolliertes Trinken funktioniert nicht. In meinen Augen hat er da gar nichts eingesehen, und auch das Argument mit den Depressionen zieht nicht. Bevor Depressionen behandelt werden muß der Alkohol raus. Wie will er im benebelten Kopf einer Therapie folgen?

    Schaffe es aber nicht mich zu trennen,weil ich immer wieder Hoffnung habe dass es doch noch wird.

    ich habe Jahrzehnte diese Hoffnung gehabt, er ist dann auch vor 5 Jahren trocken geworden. Du hast aber keinerlei Einfluß darauf, er braucht ( s ) einen Tiefpunkt und ein Problembewußtsein

    Ohne Allohol ist er ein toller Mensch.

    Wann ist er ohne Alkohol, wenn er auch heimlich trinkt?

    Was kannst du für dich tun, damit es dir und einem Kind besser geht?

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Lotti, willkommen hier!

    Natürlich hat jedes Paar, jeder Mensch, immer seine eigene Geschichte- und doch gibt es Dinge, die verlaufen immer im gleichen Schema. Saphira hat Dir ja schon die Parallelen zu ihrer Geschichte geschrieben- du wirst sie hier im Forum in fast jedem Beitrag finden.

    Du musst wissen und verstehen, dass du nichts machen kannst, um ihn vom Alkohol wegzubringen. Und du musst verstehen, dass niemand, außer er selbst, für seinen Konsum verantwortlich ist.

    Da draußen gibt es auch viele Menschen, die depressiv sind und NICHT trinken, die gerade eine schwere Phase machen und NICHT trinken.

    Dein Mann hat eine Suchterkrankung und aus der muss er selber raus finden- für sich selbst.

    Kommen wir zu Dir: wir Cos neigen dazu, unser Leben nach dem Suchtkranken auszurichten. Wir verschweigen, lügen und machen gute Miene, damit die Fassade bestehen bleibt, auch für uns. Co-Abhängigkeit ist ebenfalls wie eine Suchterkrankung- und nur du selbst kannst Dich befreien.

    Mache den ersten Schritt: Überlege für Dich selbst wie Dein Leben sein soll. Lass dabei erst mal alle raus, außer dich! Was willst DU? Bei diesen Überlegungen hat Dein Mann keinen Platz, es geht um Deine Wünsche, wie dein Leben sein soll.

    Wenn du hier klarer siehst, dann kannst du deine Kinder mit hineinnehmen. Was willst du für sie?

    Danach kommt dann, wie du das erreichst- aber eben erst als zweiter Schritt.

  • Danke für die Rückmeldungen.

    Ich sehe schon, hier ist der perfekte Ort um sich auszutauschen.

    Mal eine Frage vorab:ICH bezeichne meinen Partner als abhängig,ICH finde er trinkt zu viel.

    Hab ich da eigentlich das Recht zu?

    Es gibt vielleicht Leute für die ist dieser Konsum normal.

    Wisst Ihr wie ich meine?

    Letztlich sagte jemand als wäre es das normalste von der Welt, dass eine Bekannte auch jeden Abend eine Flasche Wein trinkt.

    Also ICH finde das nicht normal.

    Vielleicht auch weil ich ein Kind bin wo in der Vergangenheit Alkohol ein großes Thema war?

  • Hallo Lotti,

    ICH bezeichne meinen Partner als abhängig,ICH finde er trinkt zu viel

    das ist deine Wahrnehmung und mit diesem Konsum hast du ein Problem. Ich bin mir sicher, das du damit richtig liegst, denn hier ist kaum jemand angekommen, der sich in diesem Punkt geirrt hat. Vertrauen in die eigenen Wahrnehmungen, in dass was ich sehe, ist auch etwas was den Angehörigen sehr schwerfällt.

    Nasse Alkoholiker tun alles, um uns unsere Wahrnehmungen "auszureden"

    Hab ich da eigentlich das Recht zu?

    Ja, weil es dich stört, und du dich damit nicht gut fühlst , hast du das Recht es zu benennen.

    Letztendlich kann es aber nur der abhängig Trinkende selbst erkennen, wenn er zu einer Problemeinsicht gelangt.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Lotta

    Unsere Kinder waren knapp 6 und knapp 10 - die Trennung war vor 5 Monaten. Sie war sehr unschön.

    Wir haben anfangs noch sehr gehofft, dass ihn das nun aufweckt und er einsichtig wird. Ich habe den Kindern erklärt, dass es so, wie es war, nicht mehr weitergehen konnte. Es war zum Schluss wirklich kaum noch auszuhalten. Es liegen extrem harte 5 Monate hinter uns. Da will ich nichts beschönigen. Aber wenn ich mir vorstelle, wir wären noch immer zusammen und jedem Tag dem Zustand von vor der Trennung ausgesetzt, nein - danke! Das klingt vielleicht hart, so bin ich aber überhaupt nicht. Ich bin noch immer sehr traurig darüber, aber das war ich auch schon lange, als wir noch zusammen waren.

    Deine Verunsicherung, ob du übertreibst oder etwas falsch einschätzt, das kenne ich auch. Ich habe hier in der SHG eine wichtige Sache gelernt: es spielt keine Rolle, wie die Diagnose lautet, sondern wie ICH mich mit seinem Konsum fühle! Es spielt eine Rolle, ob es MICH stört, MICH besorgt macht, ob ICH damit (glücklich) leben kann.

    Vorallem weil er auch heimlich trinkt.

    Habe diverse Verstecke aufgedeckt.

    Versteckt ihr auch Marmelade, Nudeln, Reis, Orangensaft, Milch...?

    Das werden dir hier viele Mitglieder bestätigen, dass auch sie oder ihre nassen Angehörigen das gemacht haben. War bei uns auch so. Das ist kein gesundes Verhalten!

    Wenn du seine Verstecke nun aufgedeckt hast, wird er sich halt neue, bessere suchen.

  • Dem kleineren war es nicht bewusst, dem größeren Kind ist es in den letzten Monaten schon aufgefallen, hat aber nichts gesagt.

    Ja, manchmal haben sie auch Streits mitbekommen. Leider.

    Mit den Marmelade, Nudeln und Reis meinte ich, dass es doch nicht normal ist, Lebensmittel zu verstecken (mit Ausnahme von Schokolade :S). Niemand mit einem gesunden Umgang mit Alkohol wird Flaschen zwischen den Kleidern, im Schuhschrank, Werkzeugschrank oder sonstwo verstecken. Man hätte einfach einen Platz in der Wohnung - unerreichbar für Kinder und fertig.

  • Und das verstecken zeigt auch eindeutige, dass er weiß, dass sein Konsum nicht „normal“ ist, denn wieso sollte er es sonst machen? Wenn er so überzeugt ist, im Recht zu sein, braucht er es ja auch nicht vor dir verheimlichen.

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