• Ich bin neu hier. Ich möchte mich gerne austauschen mit Menschen, die einen Partner oder Partnerin haben, die alkoholkrank sind. Meine Situation ist sehr schwierig und ich weiß nicht mehr weiter. Ich möchte meinen Partner nicht verlassen, es ist der Mann, den ich sehr liebe. Aber dennoch weiß ich nicht weiter. Ich habe mich hier angemeldet, weil ich einen Erfahrungsaustausch suche.

  • Hallo Linde, ich habe auf den Link geklickt ...und etwas geschrieben. Ich habe so Etwas noch nie gemacht. Bin völlig unerfahren, was überhaupt solche chats angeht. Mein Partner und ich werden derzeit auch psychisch betreut.

    Mein Bedürfnis mich mit anderen Menschen in diesem Bereich auszutauschen mache ich jetzt nur für mich.

  • Elly 22. Februar 2023 um 22:53

    Hat den Titel des Themas von „Angst“ zu „Lisa31122003 - Angst“ geändert.
  • Hallo Lisa,

    Du wurdest freigeschaltet.

    Hier geht es jetzt für Dich weiter.

    Ich wünsche Dir einen guten und hilfreichen Austausch.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Lisa3122003,

    worüber möchtest Du dich denn konkret austauschen? Wenn Du schon psychisch betreut wirst, hast Du da das Problem Alkohol schon mal besprochen und war das hilfreich für Dich?

    Mein Mann war alkoholkrank und ist daran letztlich gestorben. Ich habe ihn begleitet, weil ich die ganze Zeit (vergeblich) auf die große erfolgreiche Gesundheitswende gewartet habe, damit wir endlich als normale Familie mit den Kindern leben können. Irgendwann war dann der Weg zum Tod infolge Abhängigkeitserkrankung unumkehrbar beschritten.

    Wo und wie siehst Du Dich in Deiner Beziehung zu Deinem Partner?

    Viele Grüße

    9Leben

  • Hallo Lisa,

    ich habe mich auch erst die Tage hier angemeldet da mein Mann bis vor einem Jahr Alkoholiker war.
    Bis heute habe ich mich nicht getraut mit jemanden darüber zu reden. Ausser mit Ärzten und Therapeuten.
    Ich möchte unsere Beziehung auch nicht aufgeben, wir haben schon soviele tolle Sachen zusammen erlebt und noch habe ich die Hoffnung, dass wir irgendwann wieder eine entspannte Beziehung führen können.

    Wir haben keine Kinder somit sind wir auf uns selbst gestellt.

  • Hallo, ich habe Angst, bin unsicher und weiß nicht mehr weiter, obwohl ich eine Frau bin, die immer weiß, was zu tun ist.

    Mein Partner ist alkoholkrank. Ich kenne ihn seit fast 10 Jahren, seit fast 5 Jahren sind wir fest zusammen. In diesen 5 Jahren, habe ich immer gemerkt, das hier etwas nicht stimmt und ihn immer wieder auf das Thema Alkohol angesprochen.

    Ich mache es kurz, ich habe ihn vor einem Jahr in eine Klinik eingeliefert, weil er kurz vorm Leberkoma stand. Natürlich kam das nicht von jetzt auf gleich, als es so dramatisch war, hat er sich mir offenbart und war zum Ersten Mal ehrlich, dass er seit mehr als 20 Jahren trinkt. Für mich ist eine Welt zusammengebrochen, gleichwohl ich mir Vorwürfe gemacht habe.... und ja, ich war nicht blind, er konnte es sehr gut verstecken und mit seiner Art abhandeln.

    Mein Partner hat ein sehr großes Geschenk bekommen, das letzte Jahr war die Hölle und ich habe ihn mit allem unterstützt, wie ich nur konnte. Darunter habe ich aber auch zum ersten Mal erlebt, wie mein Körper und meine Seele schlapp gemacht haben ..

    Heute, nach einem Jahr muss ich nun leider erleben, wie sich doch der Alkohol wieder in sein Leben schleicht ....nicht täglich, aber immer dann, wenn er nicht weiter weiß oder sich für irgendetwas belohnen will. Wenn ich ihn darauf anspreche, weil ich es merke durch seine Art und auch rieche,.... ist der Weltfrieden am Ende... und ich auch... ich habe keine Ahnung, wie ich das weiter aushalten soll....

  • Guten Abend Lisa,

    aus Deinen Worten lese ich Deine Verzweiflung. Es ist kein gutes Zeichen, wenn ein trockener

    Alkoholiker wieder anfängt zu trinken, da hast du völlig recht.

    Die Alkoholmenge wird sich schnell wieder steigern und er setzt somit sein Leben aufs Spiel.

    Leider ist es so, dass Du als Angehörige nichts tun kannst.

    Wohnt Ihr zusammen?

    LG Elly

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    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo,

    Hallo Lisa,

    ich habe mich auch erst die Tage hier angemeldet da mein Mann bis vor einem Jahr Alkoholiker war.
    Bis heute habe ich mich nicht getraut mit jemanden darüber zu reden. Ausser mit Ärzten und Therapeuten.
    Ich möchte unsere Beziehung auch nicht aufgeben, wir haben schon soviele tolle Sachen zusammen erlebt und noch habe ich die Hoffnung, dass wir irgendwann wieder eine entspannte Beziehung führen können.

    Wir haben keine Kinder somit sind wir auf uns selbst gestellt.

    Hallo Milka,

    entschuldige, aber ich bin noch nicht mit den Gegebenheiten etc. so ganz vertraut hier.

    Dass mein Partner alkoholkrank ist, habe ich schon mit Vertrauten Menschen offenbart. Er ist selbst mittlerweile soweit, dass er das auch offen kommuniziert bis zu einem gewissen Punkt.

    Zu unserer Beziehung ist der Stand jetzt, dass wir heiraten möchten.... aber ich habe große Angst. Ich liebe ihn, aber ich habe Angst davor, dass ich mich selbst aufgebe. Vor ca. 4 Wochen hat er mir gesagt, wenn Du mich verlässt, dann werde ich es nie schaffen.... toll..... ist es meine Verantwortung? .... Nein, ist es nicht... ich will ihn nicht verlassen, aber ich fühle mich schuldig, wenn ich es tun würde....

  • Nein, wir wohnen noch nicht zusammen. Er wünscht sich das sehr, aber ich möchte meine Wohnung nicht aufgeben..... allein das ist für mich auch ein Zeichen.... er möchte, dass wir heiraten. Ich möchte das auch, aber in den letzten Wochen habe ich durch sein Verhalten große Zweifel...

    Ich bin eine selbstbewusste Frau und stehe mit beiden Füßen im Leben und dennoch bin ich momentan an einem Punkt erreicht, wo ich nicht mehr weiter weiß

  • Es ist gut, dass Du Deine Wohnung als Rückzugsmöglichkeit hast, Lias

    Behalte Deine Wohnung auf jeden Fall! Er hat einen Rückfall!

    Ich finde es gut, dass Du Dich nicht verantwortlich für seinen Alkoholkonsum fühlst. Denn

    das bist Du auf keinen Fall!

    Nur der Alkoholiker kann die Sucht zum Stoppen bringen. Niemand anders!

    Vielleicht solltest Du in der nächsten Zeit auf Distanz gehen, damit Du etwas zur Ruhe kommst

    und einiges wieder klarer siehst.

    Lies Dich hier im Forum bei den Angehörigen ein. Leider ähneln sich die Geschichten sehr.

    Sorge dafür, dass es Dir besser geht. Verabrede Dich mit Deinen Freundinnen, gehe zu Deiner

    Familie, etc.

    LG Elly

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    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Das mache ich schon, gehe auch Distanz, versuche Abstand zu gewinnen. Das ist nicht leicht, er hat Kinder aus seiner vorherige Ehe, ich habe auch ein Kind. Wir wollen heiraten, einen Termin gibt es auch. Auch habe ich ihm deutlich gesagt, dass ich das nicht tun werde, wenn er sich dahingehend nicht ändert. Ja, das ist Druck den ich aufbaue... ich weiß, dass es nicht gut ist, da kommt man nicht weiter.

    Mein Abstand und Distanz zehrt an ihn, wenn ich nicht da bin, trinkt er heimlich,.... ich kontrolliere das, das ist furchtbar... ich hasse mich dafür

  • Du kannst nie kontrollieren, wie viel ein Alkoholiker trinkt, Lisa!

    Oft wusste ich das noch nicht einmal selbst!

    Und leider ist es so, dass der Konsum im Laufe der Zeit steigt. Und er

    trinkt wieder!

    Mit ändern kann man die Alkoholsucht nicht definieren. Es ist eine Sucht

    und wenn man nichts dagegen tut, dann dreht sich die Spirale immer weiter

    nach unten!

    Du hast ein Kind, schreibst Du. Willst du wirklich mit diesem Mann zusammenziehen

    und ihn heiraten?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Tatsächlich möchte ich ihn nicht heiraten.. aber ich will auch nicht verlassen.... es ist nicht einfach...

    Gerade heute war ich bei meiner Therapeutin und sie hat mir genau diese Fragen gestellt. Eigentlich weiß ich die Antwort.

  • Hallo Lisa,

    es ist ein Teil des irren Zusammenspiels zwischen Abhängigen und Coabhängigen.

    Coabhängige haben ein übersteigertes Gefühl helfen zu wollen, zu müssen. Sie übernehmen gerne die Verantwortung, die garnicht ihre ist. Und fühlen sich immer und für alles zuständig. Selbst, wenn sie nicht mal um Hilfe gebeten werden.

    Abhängige passen in dieses Schema bestens rein. Sie übergeben sehr gerne die Verantwortung an den Partner, zuerst mal für das gemeinsame Leben. Sie erledigen immer weniger, der Co macht das. Der Co hilft, betüddelt und rettet brenzlige Situationen. Dadurch kann der Abhängige sich besser und immer mehr auf den Suchtstoff konzentrieren. Um den Co bei der Stange zu halten wird immer wieder die Schuldzuweisung angewendet.( Unter anderem).

    So entsteht ein zerstörerischer Kreis.

    Und der geht so lange, bis entweder der Alkoholabhängige oder der Coabhängige stirbt. Oder einer von beiden den Kreis durchbricht.

    Mach es dir immer wieder klar: du bist an nichts schuld, er redet es dir ein weil es ein Muster dieser Beziehungen ist. Und er sich damit besser fühlt.

    Du springst immer wieder darauf an, das ist dein Muster aber du gibst ihm dadurch nur die Möglichkeit, in Ruhe weiter zu trinken. Du funktionierst wie immer.

    Du hast keine Verantwortung dafür, es ist seine Entscheidung zu trinken.

    Und es ist deine Entscheidung, dieses kranke System weiterhin zu unterstützen oder auszubrechen.

    Er hat das Recht sich kaputt zu saufen.

    Du hast das Recht zu gehen, wenn du ihm dabei nicht zusehen willst.

    Du hast keine Verpflichtung ihm gegenüber aber als Ehefrau hängst du rechtlich anders da mit drinnen. Also willst du das wirklich?

    Es ist dein Recht, Grenzen zu setzen, deine Meinung zu ändern und Verantwortung für ihn abzulehnen.

    Es ist deine Verantwortung, dein Kind davor zu schützen, mit einem Abhängigen aufzuwachsen. Auch dich selbst zu schützen.

    Ich schicke dir mal einen großen Batzen Mut.

    Und ich habe das geschrieben weil ich es selbst erlebt habe, es so erkannt habe und gehandelt habe.

    Und glücklich geworden bin.

    Liebe Grüße

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

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