• Hallo,

    ich bin Anfang 53 und trinke gefühlt schon immer.

    In den letzten Wochen hat sich das, nach einem schlimmen Todesfall,

    extrem zugespitzt.

    Letzten Sonntag hab ich das letzte Bier getrunken und bin hochmotiviert das durchzuziehen.

    Ich hab noch so viel vor…

  • Gut das Du hier im Forum bist.

    Ich hab auch so viel Wodka getrunken , und jetzt trinke ich kein Alkohol , und das schon paar gute Tage.

    Erste : zu Arzt Termin wegen Untersuchung ob Alk nicht innere Organe kaputt gemacht. und auch wegen Entgiftung.

    Zweite: Suchtberatung Termin holen

    Dritte: Gruppe Aussuchen oder AA oder Guttempler oder andere

    Vierte: Hier im Forum lesen und schreiben

    Franzi , hast Du viel zu erledigen , besser so , so wie Alk trinken.

    Jeden Tag ohne Alk. ist ein gutes Tag.

    L.G.Iwona

  • Hallo Franzi18,

    Mir ging es nicht anders, meine Frau verstarb plötzlich und ich steigerte meine Alkoholmenge. Bis zum Nervenzusammenbruch, da bin ich in der Entzugsklinik gelandet. Das war im November letzten Jahres. Ich hab mich dann an die Suchtberatung gewandt und einen Termin gemacht, den ich kurz nach der Entgiftung wahrgenommen habe. Da war ich 4 Monate lang in der Motivationsgruppe der Diakonie. Im Anschluß trat ich eine med. Stationäre Reha an, wo ich zur Zeit noch bin (wenige Tage noch). In der Reha wurden mein Suchtproblem sowie Trauerbewältigung bearbeitet/angegangen,

    Ich bin nunmehr seit 7 Monaten "trocken" und möchte weiterhin abstinent bleiben.

    Das mal als mögliche Variante für dich.

    LG Eddi

    Beurteile niemanden so einfach, du weisst nicht ,was er schon durchgemacht hat. :/

    Was man fertig hat, kann man nicht vergessen haben! :D

  • Danke euch.

    Heute Tag 7.

    Habe meinen Sohn eben an den Flughafen gebracht.

    Er ist 25 und geht ab heute eigene Wege.

    Ich weiß, er, und auch meine Tochter, ist immer für mich da.

    Aber eben nicht mehr in diesem riesigen einsamen Haus, das ich so liebe,

    und in dem ich jetzt allein mit meinem Hund bin.

    Ein langer Sonntag liegt vor mir.

    Krieg ich hin !!!

  • Hallo Franzi,

    willkommen im Forum. Wie sieht denn deine Planung für heute aus? Ist deine Wohnung alkoholfrei? Kennst du die Grundbausteine und den Notfallkoffer?

    Da fundest du viele Tipps, wie du den Sonntag schaffen kannst.

    Viele Grüße

    Seeblick

  • Hallo Franzi

    willkommen bei uns

    wir haben deine Bewerbung erhalten. Da es ein Alkoholiker Forum ist, muss ich dich auch mal fragen, ob du dich als Alkoholiker siehst? Warst du beim Arzt oder wie hast du entgiftet.

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Ja, natürlich bin ich Alkoholiker.

    Ich trinke, gefühlt, schon immer zu viel.

    Seit einem schlimmen Todesfall im Januar ist alles ganz schlimm geworden.

    Montag, 5.6., nach einem einsamen Wochenende mit viel Alkohol, hab ich beschlossen es sein zu lassen.

    Ich war (noch) nicht beim Arzt, hab gar keinen.

    Kommt aber auch noch.

    Ich trinke sehr viel (Wasser, Saft, Tee) und hab sogar wieder Hunger,

    den ich mir abgewöhnt hatte.

  • Franzi,

    Das mit den Todesfällen kenn ich auch, hab ich auch hinter mir. Und ich hatte auch einen ganz schlimmen Tag im Nov letztes Jahr. Da bin ich in der Klinik gelandet.

    Wasser und Hagebuttentee waren meine Lieblinge danach, allerdings auch Süßigkeiten. :mrgreen:

    Der Hunger kommt dann schnell wieder, oder eher Appetit.

    Aber die ersten Schritte hast ja gemacht, also geht´s jetzt aufwärts. :mrgreen: :thumbup:

    LG

    Eddi

    Beurteile niemanden so einfach, du weisst nicht ,was er schon durchgemacht hat. :/

    Was man fertig hat, kann man nicht vergessen haben! :D

  • Hallo Franzi

    ok, das reicht mir . Das du kalt entzogen hast sehen wir hier sehr kritisch. Aber nach 14 Tagen dürfte die körperliche Entgiftung erledigt sein. Ich werde dich freischalten und in den richtigen Bereich verschieben.

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • So schnell geht das :mrgreen:

    Hier geht es für dich weiter. Einen hilfreichen Austausch wünsche ich dir.

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Ja, natürlich bin ich Alkoholiker.

    Ich war (noch) nicht beim Arzt, hab gar keinen.

    Kommt aber auch noch.

    Respekt für Deine kompromisslose Ansage das Du Alkoholiker bist.

    Gute Voraussetzung.

    Hier im Forum kannst Du Dich genauer informieren was diese Aussage, diese Krankheit genau bedeutet. Körperlich und psychisch.

    Es gibt leider keinen anderen Weg für eine dauerhafte Trockenheit als die Krankheitseinsicht.

    Das mit dem Arzt würde ich Dir tatsächlich raten.

    Du bist nur einer von Vielen und im allgemeinen wird diese Krankheit sehr professionell und ernsthaft angegangen.

    Arzte wissen was daraus wird wenn nix getan wird. Triebfeder bist allerdings Du...der Arzt zwingt Dich zu nix.

    Ich persönlich habe ein Netz aus: Neurologe der mich seit mind. 10 Jahren kennt, ein Internist für die körperlichen Angelegenheiten und eine Anlaufstelle in einer Soziotherapiestelle welche ich in unregelmässigen Abständen wahrnehme ( kann bei Bedarf der Neurologe in die Wege leiten ).

    Welcher Arzt am Anfang?

    Allgemeinmediziner Deines Vertrauens reicht normalerweise erstmal.

    Durchecken lassen, auch um Dir Mut zu machen für die Zukunft das es noch gutgegangen ist.

    Überweisung zum Facharzt ( Neurologie/ Psychiatrie z. B. ) nach Bedarf . Es ist ein Stück Sicherheit auf dem weiteren Weg.

    Täusch Dich nicht, der Weg zum Arzt ist ,ohne akute Notsituation, nicht einfach. Es ist eine Sache sich selbst mit der Krankheit zu identifizieren , einem anderen Menschen das Auge in Auge mitzuteilen ist eine ganz andere. Aber es hilft ungemein wenn es klar ausgesagt wird. Und es ist ein ganz wichtiger Schritt für den Kopf.

    Von mir alles Gute und pack immer die nächsten 24 Stunden an, dann werden die Jahre von Selbst voll und Du stehst nicht so unter Druck.

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

    Einmal editiert, zuletzt von Linde66 (18. Juni 2023 um 07:18) aus folgendem Grund: Formatierung

  • Danke.

    Ja, ich lebe tatsächlich von Tag zu Tag.

    Bis jetzt gehts mir sehr gut damit.

    Ich habe große Unterstützung durch meine Kinder,

    die allerdings nicht mehr bei mir leben.

    Ich bin allein mit meinem Hund der mich braucht.

    Schon allein dafür muss ich weitermachen.

    Das mit dem kalten Entzug war mir so nicht bewusst,

    sonst hätte ich Schisser mich das bestimmt nicht getraut.

    Gut, daß es gutgegangen ist und ich euch gefunden hab.

  • Hallo Franzi,

    Herzlich Willkommen hier bei uns.

    Du hast im ersten Beitrag geschrieben, dass Du noch viel vor hast. Schwebt Dir da etwas Konkretes vor?

    Vielleicht etwas, dass Du jetzt, wo Du nüchtern bist, in Angriff nehmen könntest?

    Wie gestaltest Du denn Deinen Alltag?

    Fällt es Dir schwer, nichts zu trinken?

    Klasse jedenfalls, dass Du es angehst!

    LG Cadda

  • Danke.

    Im Moment fällt es mir gar nicht schwer, ich genieße jeden Tag.

    Schlafe seit Jahren nachts wieder durch.

    Habe keine Bauchbeschwerden und zittere nicht mehr.

    Mein Partner hat sich im Januar hier erhängt.

    Wir waren 18 Jahre zusammen, nicht verheiratet.

    Mein erster Impuls war sofort auszuziehen.

    Es ist mein Elternhaus, ich lebe schon immer hier.

    Und ich bleibe hier.

    Habe angefangen meine Wohnung zu renovieren.

    Seine Wohnung im Keller räume ich mit meinen Kindern und Freunden aus

    sobald wir reindürfen (ist leider immer noch nicht freigegeben..)

    Ich möchte den Werdegang meiner Kinder miterleben,

    vielleicht irgendwann Oma werden und meine Enkel aufwachsen sehen.

    Und ich möchte aus meinem liebenswerten aber verzogenen Hund

    einen Hund machen, der ab und zu auf mich hört.

    Da bin ich grad dran.

    Heute Tag16.

    Ich hätte das nie für möglich gehalten.

    Danke, daß ich hier sein darf.

  • Und ich möchte aus meinem liebenswerten aber verzogenen Hund

    einen Hund machen, der ab und zu auf mich hört.

    Hallo Franzi

    Hast du schonmal an eine Hundeschule gedacht?macht Spaß und du kommst unter Leute. Und dem Hund machts bestimmt auch Spaß :)

    Der Weg ist das Ziel(Konfuzius)

  • Liebe Franziska, das tut mir unfassbar leid, was für eine Tragödie.

    Umso stärker, dass Du Dich nun aufraffst und für Dich ein besseres, nüchternes Leben möchtest!

    Es gibt so vieles, wofür es sich lohnt. Von Dir aufgezählt, Kinder und Enkelkinder.

    Und nicht zu vergessen, für Dich selbst.

    Dass Du in Deinem Elternhaus bleiben möchtest, verstehe ich absolut!

    Das Haus hat sicher mehr Erinnerungen zu bieten, als diesen schrecklichen Vorfall.

    Meine Mutter und mein Vater sind beide viel zu früh im Wohnzimmer meines Elternhauses exakt an der selben Stelle plötzlich und unerwartet verstorben.

    Trotzdem ist meine Schwester in unser Elternhaus gezogen und wir fühlen uns dort wohl, weil es so viele schöne Erinnerungen gibt, unsere ganze Kindheit und glückliche Momente haben wir dort verbracht.

    Das Alles verschwindet nicht durch die zwei traurigen Schicksale.

    Ich finde es gut, dass Du da ähnlich zu denken scheinst.

    Umgestalten, Veränderungen… ein neuer Anfang im alten Zuhause, das ist möglich.

    Ich wünsche Dir hierfür alles Gute!

    LG Cadda

  • Du machst DEINS draus, bist aktiv, Schritt für Schritt und mit Freunden, das ist so toll.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Franziska,

    auch von mir ein herzliches Willkommen.

    Die Tragödie mit deinem Partner tut mir sehr Leid.

    Ich bewundere deinen Mut, deine Sucht jetzt in den Mittelpunkt zu stellen und dein Leben nun nüchtern leben zu wollen.

    Schön, dass du Pläne hast. Es lohnt sich, dafür und für die vielen anderen schönen Momente nüchtern zu bleiben.

    16 dieser tollen Tage durftest du schon erleben.

    Mich hat es anfangs sehr stolz gemacht, wenn ich abends die Zahl meiner nüchternen Tage in den Kalender malen durfte. Jeden Tag eine neue Zahl. Heute sind es schon 2 Jahre und ich zähle noch immer ….jetzt aber meist nur noch die Wochen und Monate.

    Ich habe hier ganz viel gelesen und durfte erfahren, dass es so viele Frauen gibt, die Alkoholiker geworden sind. Das konnte ich mir gar nicht vorstellen. Das hat mir die Scham etwas genommen und auch die Angst und das hat mich mutig gemacht, mich auf den Weg zu machen.

    Ich wünsche dir ganz viele Glücksmomente auf deinem Weg in dein nüchternes Leben.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

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