Der einsame Kampf mit der Vergangenheit.

  • Ich spiele in vielen Lebensbereichen sehr gerne das alte " was passiert dann-Spiel" aus der Sesamstrasse. Was passiert dann, wenn ich mir eine Flasche kaufe oder ein Bier bestelle? Was passiert dann , wenn ich den ersten Schluck nehme?

    So habe ich es sehr lange Zeit immer gemacht. Mir persönlich hat es am meisten geholfen, den Gedanken zu Ende zu denken.

    Inzwischen hat sich das eingebrannt in meinen Kopf.

    Nach längerer Abstinenz einen explosionsartigen Rückfall hab ich so noch nicht erlebt.

    Ich auch nicht, aber doch öfter mal davon gehört. In einer Gruppe nach 15 Jahren und er meinte, er war wie ferngesteuert.

    Ich glaube auch daran, dass irgendwas schon vorher gewesen sein muss. Aber eben -wie Dagmar schreibt- nicht wahrgenommen wurde und vielleicht auch hinterher für die Person (noch) nicht erklärbar.

  • Ich spiele in vielen Lebensbereichen sehr gerne das alte " was passiert dann-Spiel" aus der Sesamstrasse. Was passiert dann, wenn ich mir eine Flasche kaufe oder ein Bier bestelle? Was passiert dann , wenn ich den ersten Schluck nehme?

    Interessant, jeder hat so eine Strategie. Wer trocken bleibt, hat immer recht. :mrgreen:

    Ich jedoch spiele das Spiel nicht, weil ich ja weiß wie es enden wird. Bin ja Alkoholiker. Da gibt es nur eine Antwort und bevor mir da, beim zu Ende denken, eine Alternative einfallen würde, lasse ich es.

    Aber ich kam nur ganz selten in die Situation, darüber nachdenken zu müssen. Nun passieren die meisten Rückfälle nicht durch einen "lauten" Saufdruck. Also ein unbändiger Drang verspüren, jetzt saufen zu müssen.

    Ich denke, es ist mehr der "stille" Saufdruck, der sich von vielen Momente zuvor eingeschlichen hat. Das durch Vernachlässigen seiner Trockenarbeit.

    Zum Beispiel. Urlaub, nasse Veranstaltungen oder Umfeld, alte nasse Verhaltensweisen. Risiken eingehen, sich sicher fühlen und stolz mit dem Satz beenden. "Das macht mir nichts aus" Ein Verhaltensrückfall ist der eigentliche Rückfall. Das Saufen danach ist nur der Abschluss .

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Ich auch nicht, aber doch öfter mal davon gehört. In einer Gruppe nach 15 Jahren und er meinte, er war wie ferngesteuert.

    Danke dafür :thumbup:

    Das lässt mich aufhorchen und deshalb bin ich hier.

    Ich schreib mir das mal auf den gedanklichen Merkzettel :idea:

    Gruss WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Ich jedoch spiele das Spiel nicht,

    Hallo Hartmut,

    ich denke mehr unbewusst spielen wir das Alle. Wir müssen uns ja in allen Lebensbereichen der Konsequenzen für unser Handeln bewusst sein.

    In manchen Bereichen spiele ich den Gedanken aber bewusst durch. Weil ich weiss oder fühle das es eigentlich falsch ist und einer Hinterfragung bedarf.

    Niemand steht mit einem SEK-Aufgebot oder einem Notarzt hinter mir und droht mit Zwangsmaßnahmen, wenn ich im Laden stehe und Stoff kaufen will ( obwohl das manchmal besser wäre :wink: )

    Völlig legal und ohne Aufsehen packe ich meinen Absturz aufs Laufband und habe Zeit genug über die Konsequenzen nachzudenken.

    Die Bilder sind da...ich muss die nur rauskramen.

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Das klingt für mich schlüssig.

    Ich denke, da ist jeder anders. Mich erinnert mein Suchthirn an diese religiöse Gemeinschaft.

    Früher haben die sogar an der Tür geklingelt. Dann versuchen sie ein "Gespräch" zu beginnen. Zu diskutieren. Nach Möglichkeit so lange, bis sie dich überzeugt haben.

    Das musste ich mir auch nicht geben. Und so halte ich es auch hier. Am Ende gewöhne ich mir noch eine Diskussion, oder Gespräche mit dem Suchthirn an.

    Aus dem Grund packe ich auch keinen nassen Alex in meiner Erinnerung aus. Hier und heute und die Zukunft.

    Ich vermute, die Suchtstimme hat nach einigen Versuchen gemerkt, dass sie kein Gehör findet und lässt es nun. Muss ja auch frustrierend sein, wenn man nie ausreden kann. ;)

  • Ich lese ja viel zwischendurch hier mal und da ist mir mal eine einfache Frage eingefallen, welche ja eigentlich in einem Alkoholikerforum spielend zu beantwortet wäre... oder vieleicht doch nicht?

    In fast jedem Thread ist von " Saufdruck" die Rede. Ganz normal hier. Jeder weiss worum es geht.

    Aber könnt Ihr mal beschreiben wie genau da die Empfindungen sind? Wie äussert sich " Saufdruck " eigentlich? Wie geht es los... im Kopf? Im Bauch? Unruhe, körperliche Symptome?

    Ich meine nicht die Auslöser oder die Gründe, das triggern oder gefährliche Situationen. Die können draussen bleiben.

    Es geht um die Empfindung direkt, wie was in welcher Intensität empfunden wird.

    Die Aussage das ich einfach trinken will ist etwas ungenau, obwohl es das natürlich ist.

    Ich glaube ich habs irgendwie vergessen :mrgreen: Oder nicht..?

    Das können vermutlich am Besten die Mitglieder beantworten welche erst kurz trocken sind, deswegen stelle ich die Frage mal ganz provokant im offenen Bereich :idea: :wink:

    Startet gut in den Tag :) , Grüssle WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

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  • Aber könnt Ihr mal beschreiben wie genau da die Empfindungen sind? Wie äussert sich " Saufdruck " eigentlich?

    Ich kann es mal aus meiner Anfangszeit schreiben.

    War einer unterschätzten, aber typischen Gruppendynamik verfallen, und ging mit in eine Kneipe. (Reha) Dort noch soweit gut, kein Druck außer nach dem Zuschauen wie andere etwas trinken, tanzen, Spaß haben, wie sich das Verhalten der Trinkende verändert. Nun kam Triggern , Scheiße, würdest jetzt auch gerne. Mit mir gerungen, aber auch noch keinen Druck. Was sich jedoch zu Hause gesteigert hatte und ich plötzlich einen (fast) unbändiger Druck bekam jetzt trinken zu müssen. Bin wie in einem Bärenkäfig hin und her gelaufen. Es war mehr eine Treppe zum Saufdruck. Langsame gemächliche Steigungerung mit einem plötzlichen Crash.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Bei mir begann es im Kopf.

    Abends hinsetzen und was trinken. Die Bilder und Gedanken wenn der Stress nachlässt und ich beschwingt auf meinem Saufstuhl sitze und abschalten kann.

    Die Bilder im Kopf hatten nie was mit der Realität zu tun. Letzten Endes bin ich meist irgendwann ins Bett gekrochen. Hatte noch gekotzt oder war irgendwo in die Ecke geflogen. Merkte ich natürlich erst am nächsten Tag.

    Da war auch immer vorher ein Kribbeln im Bauch. Ich hab s so empfunden: „Du machst was, das du nicht darfst aber du machst es trotzdem“. Was Verbotenes irgendwie. Kam wohl eher davon, hatte ich einmal angefangen und war beschwingt, dann wurde das Zeug reingeschüttet bis alles leer war oder ich nicht mehr konnte. Das wusste ich natürlich vorher und jederzeit. Widerstehen? Fehlanzeige!

    Ich konnte abends schwer Nein sagen. Ich wollte/konnte mich nicht mit mir selbst beschäftigen und wusste nicht was ich sonst machen sollte. Der Teufel auf meiner Schulter wusste das, flüsterte mir immer intensiver ins Ohr. Komm schon. Trink was. Setz dich hin. Du bist so unter Druck. Lass los! Gib nach!

    Ich wurde nervöser und zittrig. Soll ich, soll ich nicht? Ich sollte nicht!!! Ich muss doch mal Nein sagen! Ich kann und will aber irgendwie nicht Nein sagen! Bis ich fast immer nachgegeben habe und dann ging s los. Der Teufel auf der Schulter, meine inneren Dämonen und der Alkohol. Was haben die sich gefreut, als sie mich jedes Mal wieder gekriegt hatten. Schau sie an. Jetzt is sie wieder schwach geworden. Wir haben s wieder geschafft, sie ein Stück weit mehr in unsere Hölle zu ziehen.

    Leichte Beute, das kaputte, sensible Ding. Uns macht sie nix vor. Wir kennen ihren Schwachpunkt.

    Letzten Endes lag es nur bei mir, mich selbst endlich anzunehmen und die Gewohnheiten zu ändern. Ich mache Sport, lasse die Situationen einfach nicht mehr zu, tu mir was Gutes, lenke mich ab. Es funktioniert.

    Sorry etwas ausführlich geworden. Ich möchte nicht nur den Saufdruck beschreiben sondern auch die Maßnahmen, die ich dagegen ergreife, sonst verstärkt sich meine Konzentration wieder so darauf.

    Liebe Grüße

    Leonie

  • In fast jedem Thread ist von " Saufdruck" die Rede. Ganz normal hier. Jeder weiss worum es geht.


    Aber könnt Ihr mal beschreiben wie genau da die Empfindungen sind? Wie äussert sich " Saufdruck " eigentlich? Wie geht es los... im Kopf? Im Bauch? Unruhe, körperliche Symptome?

    Ich bin sehr dankbar, dass ich das so nicht mehr erfahren habe (seit ich ich aufgehört habe zu saufen).

    Beunruhigt hat mich das anfangs schon hin und wieder (dass ich das gar nicht ….wird hier doch so oft davon berichtet, dass es den Eindruck erweckt, Saufdruck gehöre dazu.

    Als ich noch gesoffen habe, habe ich ja jeden Tag Saufdruck gehabt….nervös werden, schlecht gelaunt …ungerecht meinen Mitmenschen gegenüber…die innere Stimme hat richtig laut geschrien: Du musst jetzt saufen ….sofort ….

    Ob das das Gleiche ist, was hier mit Saufdruck beim Nüchternbleiben oft beschrieben wird ….ich will es gar nicht rausfinden.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Ich hab es tatsächlich auch nicht mehr gehabt,seit ich nüchtern bin.

    Ob das das Gleiche ist, was hier mit Saufdruck beim Nüchternbleiben oft beschrieben wird ….ich will es gar nicht rausfinden.

    Ich will es auch lieber gar nicht rausfinden aber hab Angst,dass es mich eines Tages wieder eiskalt erwischt und ich nicht drauf vorbereitet bin.

    Weil gegen den Saufdruck während der nassen Zeit hatte ich keine Chance. Mein Kopf hat mich richtig reingelegt, wie Leonie80 diesen Teufel auf der Schulter sehr treffend beschreibt.

  • Bei mir begann es im Kopf.

    Da war auch immer vorher ein Kribbeln im Bauch.

    Ich wurde nervöser und zittrig.

    :shock: :shock:

    Danke Leonie,

    ich hoffe das war nicht zu anstrengend, ist ein höllischer Trip ins Vergangene mit dem ganzen Erkärungen dazu.

    So in Etwa hab ich das auch in Erinnerung :cry:

    GlG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • ….nervös werden, schlecht gelaunt …ungerecht meinen Mitmenschen gegenüber…

    ...stimmt, da war ja was. Niemand kann es einem noch recht machen. Streit wird vom Zaun gebrochen...

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

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  • Bin wie in einem Bärenkäfig hin und her gelaufen.

    ... und immer mit einem Auge auf der Uhr :idea: wie lange der Laden noch aufhat um was zu holen :shock:

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • und immer mit einem Auge auf der Uhr :idea: wie lange der Laden noch aufhat um was zu holen :shock:

    das Problem war, es war auch noch in einer Reha. Wegen Überfüllung der Klinik wurde ich auch noch in einem Hotel mit Bar (außer Zimmerbar) untergebracht. Und das auf Norderney im Sommer mit Sonne, Stand und Meer. Dann das "Kurschattensyndrom" mit Gruppendynamik

    Ich hatte jedoch Glück, wenn ich es mal so nennen kann, das die Erlebnisse eines Rückfalls noch klar vor Augen hatte. Das typische Abschreckungsbild. Ich war da auch erst eine kurze Zeit, (paar Monate, trocken).

    Seid dem nichts mehr. Mal aufflammende Gedanken ans Saufen, aber nichts was mich jetzt in Aufruhr gebracht hätte.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • :shock: :shock:

    Danke Leonie,

    ich hoffe das war nicht zu anstrengend, ist ein höllischer Trip ins Vergangene mit dem ganzen Erkärungen dazu.

    So in Etwa hab ich das auch in Erinnerung :cry:

    GlG WW

    Es ist schon ganz schön krass, sich zu erinnern.

    Andererseits schadet es nicht (da möchte man ja nie mehr hin) in Verbindung mit den Gegenmaßnahmen geht es aber. Alles ist besser (auch wenn nicht jeder Tag supi ist) OHNE Alkohol.

    Liebe Grüße

  • Es beginnt im Bauch.

    Zuerst ist es eine schwelende Unruhe. Dann ist der Bauch im Inneren zunehmend angespannt.

    Die Hände müssen immer was tun. Die Schultern werden steifer. Die Gedanken springen hin und her. Der Bauch bleibt permanent in Spannung, die immer spürbarer wird und sich auf den Darm auswirkt..

    Das kann ich alles mit viel atmen und Konzentration zurückfahren. Sobald das Leben weiter geht, ist es aber wieder unkontrolliert und türmt sich auf.

    Es geht über Stunden, auch mal Tage. Die Stimmung wird deutlich mieser, ich reagiere ungerecht, motzig, bin super unzufrieden mit mir selbst.

    Ablenken funktioniert manchmal, nicht immer.

    Manchmal hilft die Flucht in eine alternative Sucht. Ungiftiger als Alk, aber eben nach dem gleichen Muster.

    Manchmal geht es auch einfach vorbei.

    Ein echtes Ausgleichsmittel hab ich noch nicht gefunden.

  • Es beginnt im Bauch.

    Zuerst ist es eine schwelende Unruhe. Dann ist der Bauch im Inneren zunehmend angespannt.

    Ja, und wieder der Bauch.

    Es geht über Stunden, auch mal Tage. Die Stimmung wird deutlich mieser, ich reagiere ungerecht, motzig, bin super unzufrieden mit mir selbst.

    Ich meine mich zu erinnern das ich verzweifelt einen Ausweg gesucht habe aus dieser tagelangen Quälerei :roll: .

    Heute weiss ich, das ich scheinbar nicht wirklich gesucht habe, ich hätte bei meiner Vorgeschichte nur einmal piepen müssen und wäre sofort wieder in die Psychatrie aufgenommen worden.

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

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  • Wie fühlt sich Saufdruck an?

    Ich hatte in meiner Saufkarriere, nie als Aufdruck gesehen. Für mich war es vollkommen normal, dass ich morgens schon den Kühlschrank geöffnet habe, um nachzusehen, ob für den Abend noch genügend im Kühlschrank war und dann die Unruhe über den Tag, weil ich wusste, dass ich nach der Arbeit unbedingt noch einkaufen musste, weil ich eben abends zuvor den Kühlschrank geleert hatte. Wenn ich einkaufen war, dann habe ich immer nur so viel eingekauft, dass gerade mal so viel Lebensmittel da war, dass ich dringend am nächsten Tag wieder einkaufen musste.

    Ich habe regelrecht Panik bekommen, wenn kein Wein mehr da war. Diese Unruhe in mir, das kribbeln in den Händen und die Gedankenkreiseln, die sich ständig nur um die Beschaffung vom Alkohol und den Zeitpunkt, wann ich endlich damit anfangen kann, drehten. Sehr anstrengend empfand ich, mich vollständig auf meine Arbeit zu konzentrieren, weil meine Gedanken ständig abschweiften und ich dann Mühe hatte, mich wieder auf des Thema zu konzentrieren.

    Ich legte mir Zeitpläne zurecht. Wenn ich nach der Arbeit gleich ein Glas Wein trank, dann konnte ich das Abendessen zubereiten vergessen und musste mein Mann losschicken, damit er etwas Warmes besorgt und wenn ich zuerst kochte, dann gab es meist etwas ganz Schnelles, denn alles andere hielt mich nur unnötig vom Saufen ab.

    Manchmal ist der richtige Weg nicht der einfachste Weg!
    Pocahontas

  • Hallo Treibsand,

    das kenne ich nur zu gut. Ich hab nur meist gleich das Essen weggelassen.

    Falls abends noch kurz Besuch kam, hab ich auch ein Glas angeboten (ungern). War ja eigentlich alles meins und die tranken mir das weg! Während sie 1 Glas tranken, leerte ich 2 oder 3. Ich versuchte langsam zu trinken aber das klappte selten. Ich hatte dann auch immer Angst, es würde mir nicht reichen.

    Ich bin so unendlich froh und glücklich, dass das vorbei ist.

    Immer Angst und Druck. Hab ich genug? Wann ist endlich abends, dass ich loslegen kann! Treffen abgesagt. Immer schnell heim und los ging es!!! Widerlich. Das brauch ich echt nicht mehr.

    Nüchtern ist es so so so viel schöner.

  • Falls abends noch kurz Besuch kam, hab ich auch ein Glas angeboten (ungern). War ja eigentlich alles meins und die tranken mir das weg! Während sie 1 Glas tranken, leerte ich 2 oder 3. Ich versuchte langsam zu trinken aber das klappte selten. Ich hatte dann auch immer Angst, es würde mir nicht reichen.

    Hallo Leonie,


    da brauchte bei mir gar kein Besuch kommen, es reichte schon, dass mein Mann mittrank. Ich habe ihm seine Gläser zugeteilt, damit es mir auf alle Fälle noch reichen bzw. habe ich seinen Konsum gleich beim Einkauf eingerechnet 8). Besuch kam ohnehin kaum noch, ich hatte sie regelrecht vergrault, sie störten mich beim Trinken. Aber eines halte ich ihm echt zugute, er ließ mir immer das letzte Glas aber wohl nur, weil er meinen Frust nicht ertragen wollte, wenn ich keinen Wein mehr hatte.

    Es ist schon komisch, wie sich das Suchtverhalten einzelner so sehr ähnelt. Wenn man mittendrin steckt, dann sieht man vieles eben nicht oder möchte es auch nicht sehen. Klar wird es erst in der Abstinenz.

    Manchmal ist der richtige Weg nicht der einfachste Weg!
    Pocahontas

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