Foaly88 - Ich möchte mich auch vorstellen....

  • Hallo,


    ich lese jetzt einige Zeit hier still mit und möchte mich jetzt mal vorstellen.

    Ich bin 45 Jahre alt, weiblich und trinke schon seit frühster Jugend Alkohol. Ich glaub angefangen habe ich mit 12-13. Ich komme aus einem kleinen Dorf und dort war das total normal – heute kann man sich das vielleicht nicht mehr vorstellen.

    Ich habe dann über die Jahre glaub immer mehr getrunken, viele Parties während des Studiums und ähnliches. Auch in meinem Elternhaus wurde immer viel getrunken, fast jeden abend Wein und Bier und auch viele feuchtfröhliche Feiern. Meine Eltern würden sich aber nie als Alkoholiker bezeichnen und haben auch immer gut „funktioniert“.

    Ich glaube kritisch wurde mein Konsum so mit Ende 20/Anfang 30. Da verschob sich das Trinken auch mehr von Parties hin zu abendlichem Entspannungstrinken auf der Couch. Und ich habe da seit Jahren das selbe Muster ist mir jetzt mal aufgefallen: 1 Abend 1 Flasche Wein und noch 2 Gläser (tatsächlich müssen immer noch die 2 Gläser her, warum auch immer) am nächsten Tag dann Katzenjammer und schlechtes Gewissen mit früh ins Bett gehen ohne was zu trinken. Am nächsten Tag dann wieder fit und das Spiel beginnt von vorne. Dazu dann noch ab und an eine Party oder Grillabend, wo ich auch immer zu viel trinke. Seit ein paar Jahren ist mir eigentlich klar, dass ich sobald ich ein Glas trinke keine Kontrolle mehr habe. Habe auch paar mal versucht ganz aufzuhören oder es zu kontrollieren aber bisher vergebens.

    Von aussen betrachtet hab ich alles im Griff; Kinder, Haus, anspruchsvoller Beruf etc. Aber ich denke so oft an all die vergeudeten Tage, wo ich verkatert auf der Arbeit oder bei meinen Kindern gesessen habe und nur ins Bett wollte. Es ist so schade!

    Seit einigen Monaten hat sich was verändert; ich trinke weniger weil es mich teilweise anekelt, nicht mehr schmeckt bzw. der entspannende Effekt ausbleibt, Gewöhnung? Parallel hatte mich eine Freundin zufällig auf diese ganze quit-literature und Nüchternheitdebatte gebracht sodass ich mich in einges eingelesen habe und das Thema Alkoholkonsum jetzt total präsent ist. Ich habe also vor 3-4 Wochen ganz aufgehört zu trinken. Zuerst ohne bestimmtes Ziel aber ehrlich gesagt komm ich immer wieder zu dem Schluss, dass ich es ganz lassen muss. Alles andere macht keinen Sinn.

    Jetzt ist es allerdings seit ein paar Tagen so, dass ich mich wahnsinnig nach einem Glas Wein sehne. Im Moment auch wieder. Obwohl mir mein Verstand natürlich sagt, dass es totaler Mist ist.

    Puh – ich möchte – MUSS – mein Leben ändern.

  • Hallo Foaly,

    willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe!

    Es ist gut, dass Du Dir Gedanken über Deinen Alkoholkonsum machst. Und vor allem gut, dass Du seit 3 Wochen

    keinen Alkohol mehr trinkst.

    Dein Suchtgedächtnis versucht jetzt alles Mögliche, damit Du wieder anfängst zu trinken.

    Dagegen hilft unser Notfallkoffer, darin stehen viele wertvolle Tipps:

    Einfach anklicken und lesen.

    Das Forenteam
    27. August 2021 um 21:40

    Wie ist das bei Dir, siehst Du Dich selbst als Alkoholikerin?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Ja Elly, mittlerweile schon. Habe es lange Jahre weggeschoben aber ich muss die Wahrheit annehmen. Ich bin wohl Alkoholikerin.

    Fühle mich zum Beispiel heute total unruhig, hab Kopfschmerzen und bin nervös. Das kann natürlich viele Gründe haben aber ich habe dann direkt so einen Yiepper nach einem Wein. Es war jetzt so schlimm, dass ich grad noch im Supermarkt war und mit Chips, Schokolade und einen Blumenstrauß gekauft habe. Als Ablenkung….

  • Das war eine gute Entscheidung, keinen Alkohol zu kaufen, Foaly!

    Ebenso, Dich hier bei uns anzumelden!

    Aber besser ist es, unter Suchtdruck nicht einkaufen zu gehen. Da bleibt

    die Gefahr, dass man doch Alkohol kauft.

    Es hilft, wenn man sich mit Gleichgesinnten austauscht. Wie ist Dein Plan,

    machst Du eine Trinkpause oder willst Du lebenslang abstinent bleiben?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Vielen Dank Elly für die nette Antwort. Das hilft mir grad sehr.

    Das mit dem Supermarkt hab ich mir dann auch gedacht, aber ich war so auf diese doofen Chips fokussiert-zum Glück eigentlich.

    Ich habe mir in den letzten Wochen so meine Gedanken gemacht und bin mir jetzt sicher, dass ich für immer abstinent leben will. Alles andere macht keinen Sinn. All die vergeudeten Stunden und Tage schon. Und meine Kinder - was wenn die alt genug sind und merken, dass bei mir was nicht stimmt. Oder vielleicht haben sie es auch schon lange gemerkt :(

  • Hallo Foaly,

    Herzlich willkommen hier.

    Super, dass du diesen Weg einschlagen willst. Der Anfang ist gemacht. Jetzt heisst es durch halten.

    Gegen Teinkdruck hat mir immer erstmal essen geholfen. Mit gefülltem Magen war der Druck weniger. Oder einfach mal raus aus der Situation. Einen kleinen Spaziergang oder eine kleine sporteinheit zu Hause.

    Das sind jetzt so Tipps gegen den akuten Druck. Oder etwas, wo du dich richtig dolle konzentrieren musst. Kreuzworträtsel zB.

    Fühl dich wohl hier. :)

  • Ich finde es gut, wie gezielt Du es auf den Punkt bringst, Foaly.

    Für den Austausch im offenen Bereich klicke den Bewerbungslink an:

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Schreibe ganz kurz etwas dazu, wir werden Dich dann freischalten und

    Dein Thema in den Bereich "Erste Schritte für Alkoholiker" verschieben.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Guten Morgen Foaly,

    Du bist jetzt für die offenen Bereiche freigeschaltet.

    Und hier geht es für Dich weiter.

    Du kannst überall schreiben, jedoch bitte nicht die ersten 4 Wochen bei den

    neuen Teilnehmern im Vorstellungsbereich.

    Ich wünsche Dir einen guten und hilfreichen Austausch.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Ja Elly, mittlerweile schon. Habe es lange Jahre weggeschoben aber ich muss die Wahrheit annehmen. Ich bin wohl Alkoholikerin.

    Fühle mich zum Beispiel heute total unruhig, hab Kopfschmerzen und bin nervös. Das kann natürlich viele Gründe haben aber ich habe dann direkt so einen Yiepper nach einem Wein. Es war jetzt so schlimm, dass ich grad noch im Supermarkt war und mit Chips, Schokolade und einen Blumenstrauß gekauft habe. Als Ablenkung….

    Ich habe mir solche Yiepper immer mit dem "Ruf des Alkohols" oder "Ruf der Sucht" erklärt. Klingt jetzt ein bisschen komisch, aber ich habe mir immer erklärt, der Schmacht, Druck, Verlangen etc wäre der Ruf "des Monsters" in mir drinnen. Also den Druck als Dritte Person beschrieben, die versucht zu ihrem Recht, zu ihrer Befriedigung zu kommen. Man kann das auch als Teufel auf der Schulter definieren, je nach dem.

    Und die Aufgabe ist es, diesem Ruf zu widerstehen. Und auch mit dem Wissen, der Ruf des Monsters wird über die Zeit immer leiser...und leiser....und leiser.....

    Ich meine, realistisch gesehen versuchst Du gerade etwas, was bei Weitem mehr ist als eine Angewohnheit, abzulegen. Und der Alkohol ist so intensiv mit so vielen Dingen verknüpft, mit soviel Zeit verknüpft, auch mit soviel Erinnerungen verknüpft, dass ist gar nicht so einfach da einfach loszulassen. Auf einmal ist da soviel leerer Raum, der auf eine andere Art und Weise gefüllt werden will.

    Und das hinterlässt natürlich massiv Spuren. Und natürlich kommen zwangsläufig auch irgendwann Gedanken, da verklärt man einiges und muss sich auch damit auseinandersetzen.

    Das ist schon eine Aufgabe, dass muss man ganz klar so sagen. Aber ich denke, wenn man sich dessen wirklich bewusst ist, solche Momente einzuordnen weiß, kann man langfristige Strategien entwickeln, damit umzugehen. Als zusätzliche Herausforderung gerade beim Alkohol ist noch die Gesellschaft.

    Das erste Mal essen gehen und sich einen Saft bestellen, ganz bewusst, anstatt ein Glas Wein oder Bier, das ist schon komisch. Ich hatte jetzt gerade vor ein paar Tage ein befreundetes Paar zum grillen hier.

    Beide sind keine großen Freunde vom Alkohol, also trinken wirklich wenig. Als sie sich eine Flasche Hugo hingestellt hat, war es mir egal. Als er den Rucksack hochnahm und man das Geräusch der Bierflaschen hörte und er mir eines angeboten hat, das war in der Sekunde eine ganz andere Nummer.

    Ich hab so einen richtigen Blitzschlag bekommen. Natürlich habe ich abgelehnt, ganz zur Verwunderung von den Beiden. Und überraschend kam dann von deren Tochter: "Wie, Du trinkst kein Bier mehr? Du bist doch ein Mann".....

    Ich habe dann gesagt, ich bin im Training, was aktuell auch stimmt, weil ich mich auf einen Wettkampf vorbereite. Damit war das Thema dann auch erledigt.

    Wir haben dann zusammengesessen und einen netten Abend verbracht und es hat mich in keiner Weise weiter getriggert.

    Aber dieser Moment, so unvorbereitet, das war schon besonders. Ganz anders als eine Veranstaltung bsp. wo man hingeht, und weiß, da spielt Alkohol ein Rolle. Da ist das Mindset beim hingehen aber ein anderes.

    VG! Genießt die Sonne!

  • Ja Honk, ich hoffe wirklich es wird besser. Es ist tatsächlich eine Riesenaufgabe und weit mehr als "nix trinken". Das wird mir im Moment mehr und mehr klar.

    Habe mir übrigens einige deiner Beiträge durchgelesen und kann das alles 100% unterschreiben.

    Wir sind vielleicht an einem ähnlichen Punkt im Leben angelangt, wo bisher noch alles halbwegs glatt gelaufen ist aber das Pendel jetzt bald umschlagen kann - so seh ich es zumindest. Und dann die Frage: was will ich noch tun mit meinem Leben?

    Sitze ich auf der Couch und schaue bei Instagram anderen beim Leben zu oder mach ich slebst noch was? Warte ich jetzt noch 30 Jahre ab bis es das dann war?

  • Ja Honk, ich hoffe wirklich es wird besser. Es ist tatsächlich eine Riesenaufgabe und weit mehr als "nix trinken". Das wird mir im Moment mehr und mehr klar.

    Habe mir übrigens einige deiner Beiträge durchgelesen und kann das alles 100% unterschreiben.

    Wir sind vielleicht an einem ähnlichen Punkt im Leben angelangt, wo bisher noch alles halbwegs glatt gelaufen ist aber das Pendel jetzt bald umschlagen kann - so seh ich es zumindest. Und dann die Frage: was will ich noch tun mit meinem Leben?

    Sitze ich auf der Couch und schaue bei Instagram anderen beim Leben zu oder mach ich slebst noch was? Warte ich jetzt noch 30 Jahre ab bis es das dann war?

    Oder man freut sich einfach total darüber weil man realisiert, was für Möglichkeiten schlummern. Natürlich, ich könnte mich jetzt auch hinsetzten und ganz viel darüber nachdenken, was ich alles NICHT getan habe. Und wenn ich persönlich bei mir da mal ein Buch aufschlagen würde, wäre das eine ganze Menge. Aber der Punkt ist ja, bringt mich das weiter?

    Die spannende Frage ist ja, was kann man aus der Erfahrung, auch aus der Erfahrung, die man jetzt gerade macht, ziehen? Und ich finde es ganz ehrlich spannend, unter anderen Voraussetzungen, auch mit einem neuem Blinkwinkel, Dinge machen zu können. Gerade und weil der Alkohol keine Rolle mehr spielt.

    Im Grunde genommen war man ja immer irgendwo in einem Käfig und einer Spirale gefangen, die einen immer und ewig begleitet hat. Immer war das Trinken Thema. Ich will jetzt nicht von Beschaffungskriminalität sprechen, aber im Grund war man ja immer auf Achtung, irgendwo und irgendwie versorgt zu sein.

    Und das fällt auf einmal weg. Dieser Bestandteil ist nicht mehr da. Mehr noch, man hat auf einem gefühlt unendlich viel Zeit. Und Möglichkeiten. Wenn ich jetzt will, setzte ich mich ins Auto, fahre nach Hamburg an die Elbbrücken, genieße den Blick auf den Hafen und kauf mir irgendwo ein Fischbrötchen und fahre wieder zurück. Einfach weil ich es kann.

    Ich komme deswegen auf das Fischbrötchen, ich lag neulich auf der Couch, hatte wirklich nichts zu tun, Gammelmodus, YouTube an und hab mir Radreisereportagen angeguckt und da futtern die Jungs ein Fischbrötchen. Und ich bekomme Hunger.

    Also stehe ich auf, setz mich aufs Rad und hole mir ein Fischbrötchen. Der "Haken" an der Sache ist nur, die weltbeste Frischbrötchenbude hier in der Gegend ist 45 Kilometer weg.

    Im Endeffekt hab ich also spontan eine knapp 90 Kilometer Radtour gemacht. Ohne E- einfach mit Muskelkraft. Warum? Weil ich es kann. Und Bock drauf hatte. Und die Strecke und die Tour war ziemlich schön, es war ein super Tag.

    Überhaupt, das ist mein persönliches Thema, ich mag es mittlerweile unheimlich mich zu spüren. Ich wollte das immer schon, aber es ging nicht, durch den Alkohol. Ich war immer komplett schwer gebremst. Immer in dieser Spirale, immer auf den Endorphinschub aus der Flasche angewiesen. Und ich fand mich so scheiße im Spiegel.

    Ernsthaft, die Gestalt da im Spiegel, aufgedunsen, rote Augen, sich selbst hassend, was ein Jammerlappen. Endstation: Rinnstein. Fertig, das wars.

    Aber da hat zum Glück irgendwas in mir geglimmt. Ein kleiner Funke war da, der sage, "ne ne ne mein Freund, da geht noch was".......also Handbremse, auch das dieser Initiale Funke kam, da war ich sehr glücklich drüber. Habe ich wirklich Glück gehabt. Oder es aber gewollt, die letzte Reissleine gezogen.

    Und ich hab mich gefragt, ein paar Wochen nüchtern, was machst Du jetzt mit der neuen Situation, mit der neuen Freiheit? Irgendwas muss sich jetzt doch ändern, außer, das man einfach nichts mehr trinkt. Einfach nur nichts mehr trinken, sonst bleibt es so?

    Also braucht der Honk ein Projekt. Also ein anderes Projekt, bzw. ein weiteres Projekt, um nüchtern zu werden, zu sein, zu bleiben. Also was macht man als alte Bratwurst mit 45 Jahren?

    Richtig: Man meldet sich zu einem (Volks)-Triathlon an. Kommenden Sonntag habe ich den Wettkampf.
    Ich habe die letzten Monate und Wochen mit strukturierten Training verbracht um die Bratwurst in Form zu bringen. Und siehe da, es geht. Der Körper nimmt es an.

    Und ich habe dabei ganz viel gelernt und das ist Struktur, (Selbst)-Disziplin, Geduld und der Umgang mit Misserfolgen. Und: Erfolg in Häppchen, aber konstant. Und das alles nüchtern!

    Wenn ich da am Sonntag durchs Ziel komme (en sollte), ey, ich merke das jetzt schon, das wird hochemotional weil es für mich persönlich ein echter Meilenstein ist. Und ein Auftakt mit dem Signal, alles ist möglich.

    Übrigens, für den Fall, das ich, warum auch immer nicht antreten kann, im September ist ein NightRun in meiner Heimatstadt. Ich habe mich da als Backup auch angemeldet ;) Sicher ist Sicher. ^^

    Weißt Du Foaly, ich glaube das ist das Geschenk was wir haben: Wir haben "das Alter", die Erfahrung, ein bisschen Weisheit, aber immer noch ein wenig Feuer und vor allem: Neue Möglichkeiten. Und das ist doch mega cool.

    Gute Nacht!

  • Als er den Rucksack hochnahm und man das Geräusch der Bierflaschen hörte und er mir eines angeboten hat, das war in der Sekunde eine ganz andere Nummer.

    Das hätte auch anders ausgehen können. Besonders wenn man sich Leute her bestellt, kann man ja nicht gehen. Da man mit Freunden ja noch jahrelang zu tun hat, ist es ratsam, die Sache irgendwann aufzuklären.

    Ich bin jetzt knapp 600 Tage trocken. Aber meine Freunde würden keinen Rucksack mit Bier mitbringen.

    dann von deren Tochter: "Wie, Du trinkst kein Bier mehr? Du bist doch ein Mann".....

    Das sagt einiges zu Einstellungen dieser Familie, dem Alkohol gegenüber, aus.

    Ich rate von solchen Treffen in Zukunft ab.

    Ich persönlich bin der Meinung, man muss es natürlich nicht jedem auf die Nase binden. Doch die engsten Freunde sollten Bescheid wissen.

    VG Alex

  • Zitat

    Das sagt einiges zu Einstellungen dieser Familie, dem Alkohol gegenüber, aus.

    Ich rate von solchen Treffen in Zukunft ab.

    Ich persönlich bin der Meinung, man muss es natürlich nicht jedem auf die Nase binden. Doch die engsten Freunde sollten Bescheid wissen.

    VG Alex

    Hi Alex,

    nein, da muss ich widersprechen. Diese Familie ist absolut integer. Das sieht man alleine schon daran, dass in dem Rucksack exakt 4 Flaschen gewesen sind. Zwei pro Person.

    Und das ist eine Geste, nämlich dem Gastgeber nicht auf der Tasche zu liegen. Und was die Aussage des Mädchens angeht, auch da muss ich widersprechen, dieses Mädchen ist so wach im Kopf, die haut regelmäßig solche Sprüche raus.

    Aber das liegt in dem Fall sekundär an der eignen Familie, sondern an ihrer Beobachtungsgabe der Gesellschaft gegenüber. Und mit ihrer Aussage hat sie ja absolut recht. Es ist so, wie sie es sagt.

    Anders wäre eine andere bekannte Familie gewesen. Deren Mann hätte vermutlich 10 Bier mitgebracht und "zum Tasting" dann noch 2-3 Flaschen Whiskey. Allerdings lade ich diese Familie nicht ein weil ich genau weiß, und das war früher schon so, wie solche Abende eskalieren. Ich habe den "Grillkontakt" schon als Trinkender reduziert, weil mir das einfach selber zu viel war.

    Was den Punkt angeht, meinem Umfeld prophylaktisch mitzuteilen, dass ich künftig nüchtern leben möchte: Ich hab für mich entschieden, dass nicht zu tun.

    Aber das ist meine persönliche "Strategie", die ich auch vollends durchdacht habe, warum ich mich so entschieden habe. Das gilt übrigens für den jetzigen Moment. Ich spiele mit dem Gedanken meine Abstinenz richtig öffentlich zu machen. Aber soweit bin ich noch nicht in meiner Entscheidung bzw. im Kopf.

    Aber das sind Gedanken, die schreibe ich in meinem Thread.

    LG!

  • Diese Familie ist absolut integer.

    Da ist auch überhaupt kein Vorwurf zu machen. Sie haben ja keine Ahnung.

    Die Anzahl der Biere hätte für mich keinen Unterschied gemacht.

    Ich sehe das Risiko, dem Du Dich da aussetzt. Wenn Du das dauerhaft auf Dich nehmen möchtest, wünsche ich Dir viel Glück dabei.

    Es war mir wichtig, darauf aufmerksam zu machen. Es liegt alleine bei Dir, was Du davon mitnimmst.

  • Hallo liebe Alle,

    ich melde mich nach dem Wochenende wieder zurück. Bin jetzt seit 4,5 Wochen abstinent. Ich freu mich :)

    Ich hatte gegen Ende der letzten Woche eine kleine Krise aber am Wochenende lief es viel besser. Vielleicht einfach, weil es dann nicht so stressig ist.

    Am Samstag haben wir noch mit Freunden gegrillt. Das war unvernünftig, ich weiß. Aber es war schon so lange geplant, ich wollte nicht absagen. Natürlich kam die Frage nach den Getränken.... ich meinte nur, dass ich keinen Alkohol mehr trinken möchte da es mir nicht guttut. Weiter wollte ich nicht gehen in meinen erklärungen, ich bin einfach nicht der offene Typ. Aber es wurde auch gar nicht weiter diskutiert bzw. haben am Ende dann alle fast keinen Alkohol getrunken. Es war aber trotzdem für mich eine sehr positive Erfahrung. Denn es war ein total schöner Abend, wir haben bis 2:00 da gesessen und geplaudert. Mit Apfelschorle - und ich habe es sehr genossen. Gibt also keinen Grund sich 1 Flasche Wein in den Hals zu schrauben um einen schönen Abend zu haben. Im Gegenteil.....

    Und dann hab ich mir überlegt wie es sonst immer war. Bei sowas trinke ich (trank!) immer viel zu viel, sicher mehr als alle anderen. Das muss doch auch aufgefallen sein? Angesprochen hat mich nie mal jemand aus meinem Freundeskreis, aber vermutlich war ich bei allen die "trinkfreudige Foaly".

    Ich bin gespannt was die neue Woche bringt!

  • Heute bin ich 47 Tage „ohne“; also eine Fastenzeit-Länge. Ich habe einige Freunde, die regelmäßig in der Fastenzeit nichts trinken, vegan leben etc. Und ich dachte jahrelang „wie kann man das überhaupt schaffen“, daher ist die Spanne für mich so bemerkenswert.

    Es geht mir soweit ganz gut, hatte eine Woche wo ich jeden Tag ab 16:00 ständig an alkoholische Getränke dachte und das auch stundenlang anhielt. Jetzt ist mir rückblickend aufgefallen, dass es seit über einer Woche viel besser geworden ist. Mir geht es natürlich auch besser. Allerdings ist nicht alles so rosarot wie erwartet. Kämpfe weiterhin mit meinen Problemchen, jetzt halt ohne Alkohol. Und dann fällt mir immer der Satz ein den ich hier so oft gelesen habe: „ trockenes Leben ist nicht nur Alkohol weglassen“ und das sehe ich deutlich. Ich brauche etwas sinnvolles, um die Lücke zu schließen – mein Leben zu verändern. Fällt mir allerdings schwer. Ich kann jetzt zum Glück eine Therapie anfangen, die mir hoffentlich auf dem Weg hilft.

    Liebe Grüße

  • Hallo Foaly,

    schon allein Deine Denkweise, Du hast jetzt eine Fastenzeit-Länge, ist für mich ein Grund nachzuhaken!

    Ich glaube, Du hast noch immer nicht richtig verinnerlicht, dass Du nie mehr Alkohol trinken willst. Suchst

    Du nach einem Hintertürchen?

    Die Anfangseuphorie lässt nach und das normale, trockene Leben beginnt.

    Natürlich ist nicht alles rosarot, das ist auch nicht zu erwarten. Das Leben hat viele Höhen und Tiefen,

    aber sie sind ohne Alkohol eindeutig besser zu bewältigen.

    Was ist da für eine Leere jetzt in Dir? Ich muss da oft an die Worte meines Vaters denken, mit dem ich

    nicht oft einer Meinung war, aber damit hatte er recht: Es gibt immer etwas zu tun, Du musst nur genau

    hinschauen!

    Mir hilft es, wenn über mich negative Wellen hereinbrechen, dass ich mich beschäftige. Und wenn es nur

    der Haushalt ist. Oder aber ich fahre Fahrrad, gehe eine Runde in die Natur oder bummel durch die Läden.

    All das hilft einem auf andere Gedanken zu kommen und füllt die Zeit, die Dir jetzt auf einmal zu viel vorkommt.

    Denn Du hast ja auf einmal eine Menge mehr Zeit, die Du nicht mit Alkohol betäubst und wegknallst.

    Hast Du Dir schon unseren Notfallkoffer durchgelesen? Da findest Du auch einige gute Tipps, nicht nur

    für den Saufdruck!

    Der Notfallkoffer - Was tun bei akutem Saufdruck? - Erste Schritte für Alkoholiker - Alkoholiker Forum (alkoholiker-forum.de)

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Foaly,

    schön, dass du hier bist und nun schon eine ganze Fastenzeit nüchtern bist.

    In der Fastenzeit hatte ich auch schon daran gedacht, keinen Alkohol zu trinken ….beim ‚dran denken‘ ist es immer geblieben.

    Du bist nun genau da, wo du immer gedacht hast, nie hinzukommen. Ist das nicht fantastisch?

    Wie fühlt es sich heute an, wenn du aufwachst? Oder wenn du nüchtern ins Bett gehst?

    Ich reflektiere gerne meinen Tag, und dann bin ich glücklich, dass ich ihn nüchtern beenden darf und freue mich auf den nächsten Tag.


    Allerdings ist nicht alles so rosarot wie erwartet. Kämpfe weiterhin mit meinen Problemchen, jetzt halt ohne Alkohol.

    Und in genau diesem‘ jetzt halt ohne Alkohol‘ sehe ich eine Chance für mich. Besoffen hatte ich ja gar keine Chance, irgendwas vernünftig hinzubekommen. Nüchtern ist so vieles möglich, was besoffen niemals funktioniert hat.

    Ich kann jetzt zum Glück eine Therapie anfangen, die mir hoffentlich auf dem Weg hilft.

    Das wünsche ich dir.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

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