Hallo ihr lieben Menschen da draußen💚
Erstmal vorweg ein riesen Danke, dass es euch gibt. Ihr habt mir unbekannterweise sehr durch die letzten Wochen/Monate geholfen und den ein oder anderen "Rückfall" verhindert, dadurch dass ich einfach stundenlang hier mitgelesen habe.
Ich war über zwanzig Jahre mit meinem Mann liiert und haben fünf wundervolle Kinder. Diese sind auch der Grund, warum ich die Frage "warum hab ich dass alles so lange mitgemacht", mir nicht stellen möchte.
Mein Mann (bis jetzt konnte ich die Bezeichnung noch nicht ersetzen) hat ein Alkoholproblem/Drogenproblem seit ich ihn kenne. Damals war ich 16 Jahre alt, kam aus einem Zuhause mit einem Alkoholkranken Papa und dachte mir, ach dem werde ich schon zeigen, dass das Leben auch ohne Alkohol lebenswert ist. Ja und wie es so oft ist, vergingen die Jahre, Kinder kamen und wir hangelten uns von einem Entzug zum anderen. Versprechungen, Hoffnungen und was alles dazu gehört.
Im Herbst '22 war er dann fünf Monate auf Langzeittherapie, nachdem er mit dem Teppichmesser vor mir stand und sagte er bringt sich jetzt um.
Ja und da begann eigentlich mein Weg raus aus der Beziehung. In diesen fünf Monaten ist mir klar geworden, dass es mir und meinen Kindern besser ging. Ich merkte,dass ich alles alleine schaffen kann (was ich genau genommen ja immer schon gemacht habe). Kurz vor Weihnachten kam er wieder nach Hause und es war ganz seltsam. Die Hoffnung dass jetzt alles anders wird war da und wurde wieder enttäuscht. Eine Nachsorgetherapie hat er abgelehnt und eigentlich wusste ich da schon,dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis es wieder losgeht. Gedauert hat es vielleicht bis Sommeranfang und dann wurden die Abstände wieder kürzer.
Ausschlaggebend dass ich nun endgültig die Reißleine gezogen habe war, dass er dass erste Mal verbal gegen unsere größeren Töchter (14 und 12) gegangen ist. Er ist dann innerhalb unseres Hauses ausgezogen. Was erschwerend dazu kommt, dass ich hier in Haus meiner Schwiegereltern mitsamt allen Geschwistern meines Mannes feststecken. Ausgezogen ist er um Halloween herum und ich glaube er hat immer noch nicht verstanden, dass ich mich getrennt habe.
Fast täglich wollte er Gespräche, ob und wie es ein zurück geben kann. Was er machen soll, dass die Anziehung wieder funktioniert. Dass er ohne mich nicht kann, dass wir uns ein Versprechen gegeben haben, in guten wie in schlechten Zeiten. Wie viele Male hab ich mich auf die Gespräche eingelassen, betont dass ich seine (😳) Gefühle nachvollziehen kann, aber es im Moment kein zurück gibt. Mich immer wieder gerechtfertigt und gemerkt, dass es nach wie vor um ihn geht.
Meine beiden großen Mädels haben mittlerweile diagnostizierte Depressionen und die mittlere zeigt auch Auffälligkeiten.
Ich habe alle Stellen zu denen ich gehen kann, abgeklappert. Hab alles mögliche angeleiert an Hilfen und jetzt warten wir darauf, dass ich für mich und meine Kinder eine bezahlbare Wohnung finde, damit wir hier endlich raus komme.
Freunde sagen mir immer wieder wie stark ich bin und habe auch wirklich viel Rückhalt und Hilfe und doch ist es soooooo schwer, dass alles auszuhalten und durchzustehen. Jedes Mal wenn ich kurz vorm einknicken bin, führ ich mir alles vor Augen was ich und auch meine Kinder alles erlebt haben und dann ist es ein wenig leichter die Gedanken beiseite zu schieben. Und doch ertappe ich mich dabei, dass meine Gedanken immer wieder zu meinem Mann kommen und ich mich zurück stelle.
Puh, soviel wollte ich gar nicht schreiben und auch nicht dass mir dabei die Tränen kommen 🙈
Ich bin sehr froh dass es euch gibt💚