Maerchenfee - Ein neues Gesicht

  • Ich versuche gelassener zu werden

    viel glück dabei!

    das doofe an gelassenheit ist bei mir, dass ich es nicht erzwingen kann. gelassenheit ist, glaube ich, das ergebnis und der nebeneffekt eines selbstbestimmten lebens. wenn das da ist, tritt gelassenheit automatisch ein. wäre froh, wenn das bei mir immer so wäre ;)

    und es ist ja auch kein wunder, dass wir (fast) alle das nicht sind. in einer welt, deren prämisse stetes wachstum ist (im großen) und selbstoptimierung (im kleinen) zählt der moment oder das eben erreichte nicht. es ist eine permante pflicht zum wachsen, zum besserwerden, zur entwicklung. überall ist es besser, als da, wo wir sind. nur wer wächst, gewinnt.

    und manche kommen mit diesem permanten druck nicht klar und beginnen z.b. mit dem saufen. und damit beginnt dann der teufelskreis.

    aus dem hamsterrad auszusteigen ist echt schwer.

    seit ich nüchtern bin, haben sich viele meiner probleme oder konflikte überhaupt nicht in luft aufgelöst, aber ich bin ihnen nicht mehr hilflos ausgeliefert und meine sucht tut sich immer schwerer, mich damit zu manipulieren (komm zu mir, deinem wein, ich bin deine täglicher trost. also, verändere bloß nichts!). das macht mich weniger ohnmächtige, ein stück weit stärker und ja, ein kleines bisschen gelassener. hoffen wir, dass es so bleibt!

    Abstinent seit dem 22.9.2023

  • Mein spontaner Gedanke dazu

    Muss ich da mitmachen, ins Hamsterrad einsteigen, den Mainstream verfolgen:nein,muss ich nicht.

    Ein guter Rat, hier mal gelesen, "schauen sie zu,das es ihnen gut geht"

    In meinem Tempo, in meiner kleinen Welt.

    Da hab ich genug zu tun.:)

    Der Weg ist das Ziel(Konfuzius)

  • Die letzten zwei Tage hatte es sich schon angekündigt. Ich habe eine große innere Lehre verspürt und auch eine Unruhe in mir. Von meinem Verstand her weiß ich, dass ich in den letzten Wochen viel geleistet habe. Es gab viele Umbrüche und die Weichenstellung ist zum Guten für mich geworden. Keinen Alkohol mehr trinken. Es hat mir sehr geholfen, von euch gespiegelt zu bekommen, dass alles sehr viel war für meinen Körper. IchGeduld mit mir haben soll und dass eine gewisse Müdigkeit normal ist. Das sehe ich auch so, aber trotzdem ist dieser Zustand geblieben, es fällt mir schwer, ihn näher zu beschreiben. Heute einen Tag später komme, glaube ich zu wissen, was es war. Es war eine Art Suchtdruck. Meine Suchterkrankung hat sich gemeldet. Ich habe gestern Abend kein Alkohol getrunken. Das ist gut. Aber, ich habe andere Lebensmittel als Stellvertreter benutzt. Zum Beispiel Schokolade und Käse. Und was völlig verrückt ist. Ich habe mich heute Morgen so gefühlt wie früher, wenn ich zu viel Alkohol getrunken habe. Müde, nicht in meiner Mitte, wie nach einer durch zechten Nacht. Mit trockenem Gefühl im Mund und einem flauen im Magen. Ich fühle mich so, als wenn ich 2 l Wein getrunken hätte. Ich bin ziemlich durcheinander.

  • Ich glaube, ich hatte eine Art Alkoholrausch, ohne Alkohol, eine Art Suchtverlagerung. So fühle ich mich heute auch, ich bin verkatert ohne Alkohol. Aber mit dem selben schlimmen Gefühl. Da ist irgendetwas schief gelaufen. Das einzig Gute ist, ich hab keinen Alkohol getrunken und auch nichts anderes mit Alkohol genossen. Aber trotzdem war ich irgendwie betrunken, zumindest gefühlt. Das fühlt sich nicht gut an.

  • Wenn ich eine Menge Käse esse und dann ins Bett gehe, schlafe ich schlecht.

    Bei viel Schokolade geht der Blutzuckerspiegel ordentlich in die Höhe.

    Beides kann auch den Durst erklären. Und es kommt auch bei mir öfters vor, dass ich mich morgens "matschig" fühle.

    Vor drei Tagen hatte ich nachts um vier sogar so Kopfschmerzen, dass ich aufstehen musste, um eine Tablette zu nehmen.

    Mit "Umstellung" hat das bei mir nichts mehr zu tun. Ich bin halt keine Maschine, die immer gleich funktioniert. Manchmal geht es mir eben mal nicht so gut.

    Der große Unterschied ist, meine Einstellung dazu. Früher, habe ich es einfach durchgehalten und versucht zu ignorieren. Ich hatte es ja verdient. Weil ich wieder zu viel getrunken habe. Dabei hatte ich doch so fest vor, zu reduzieren.

    Jetzt ärgert mich das viel mehr. Finde das dann ungerecht. Und suche nach Gründen, woran das jetzt liegt.

    Wenn das jetzt täglich passiert, solltest Du zum Arzt gehen. Ansonsten, kommt das eben einfach mal vor. Bei mir ist das jedenfalls so.

  • Hallo Märchenfee,

    wenn sich die Gedanken den lieben langen Tag um die Sucht kreisen, verbindet man auch jedes gesundheitliches Problem damit.

    Ich kenne aber auch Nichtsüchtige, die da und da Kreislaufproblem haben oder sich mal matschig fühlen.;) Es ist gut, dass du genau hinschaust, aber auch gut zu wissen, wie jeder andere Mensch sich einfach auch mal so unwohl zu fühlen.

    Dieses Denken hilft auch präventiv Druck zu vermeiden.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Ich glaube, ich weiß jetzt was es war, Muffins gebacken mit Rumrosinen, gegessen auf einem Bazar für Kinderkleidung. Ich habe doch etwas gegessen mit Alkohol, etwas gebackenes und ich habe es in dem Moment nicht gemerkt. Nie hätte ich vermutet, das in den Muffins die auch die Kinder gegessen haben Alkohol ist.

  • Es macht mich sprachlos. Wie können Mütter von Kindern auf einen Bazar wo Kinderbekleidung verkauft wird, selbst gebackene Backwaren verkaufen, mit Alkohol, die auch von den Kindern gegessen werden. Und von mir!🤬

  • Leider gibt es Menschen, die nicht wirklich mitdenken. Gerade bei privat gebackenen Teilchen sowie bei den anderen Speisen, sollte man vorher nachfragen, ob Alkohol enthalten ist.

    Manchmal vermutet man es oder riecht es. Aber bedauerlicherweise war das bei Dir nicht der Fall. - Hast Du nochmal bei jemanden nachgefragt?

    Bei uns in der Familie wird extra immer ein Nachtisch ohne Alkohol zubereitet und bei dem anderen klar gesagt, da ist Alkohol drin. Scheint aber nicht üblich zu sein.

    Ich nenne es jetzt mal für Dich Erfahrungswerte. Das passiert Dir mit Sicherheit nicht noch einmal!, Maerchenfee!

    Geht es Dir wieder besser?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Elly,

    ich bin gedanklich noch mal alles durchgegangen, wo ich war, was ich gegessen habe. Es war für mich alles nachvollziehbar, die einzigste Unsicherheit war theoretisch der Kuchen. Das ist mir nicht aus dem Kopf gegangen. Da ich die die Dame vom Kuchenbuffet kannte, habe ich nachgefragt. Volltreffer. Rumrosinen in den Muffins, weil es ja so fein schmeckt.(Ironie aus!)

    Ich bin noch ziemlich durcheinander. Ich habe mich wirklich gefühlt, als wenn ich zu viel getrunken hätte. Benebelt. Da hat mein Kopf wirklich ganze Arbeit geleistet. Traurig, dass mir sowas passiert ist. Ich dachte, ich hätte das längst hinter mir. Ich mache mir Sorgen und hoffe, dass dieses Erlebnis für mich keine Auswirkungen hat. Ich hoffe ich kann jetzt weitermachen, so wie bisher. Meine Sorge ist, dass man Verlangen nach Alkohol geweckt sein könnte. So ein Sch…

  • Der fahrlässige Konsum von Alk kommt halt hin- und wieder vor, sicherlich auch schon mal bei mir, obwohl ich bei Süßspeisen sehr vorsichtig bin. Da darf meine Frau erst die Vorkosterin machen. Sonst schnüffel ich halt daran. Rumrosinen lassen sich prima riechen. Mich haben Desserts bislang nie getriggert.


    Gefährlich für mich ist das, was ich früher gesoffen habe: Bier und Schnaps incl. des Anblicks von entsprechenden Gläsern und Flaschen. Also Apfelschorle aus einem Weißbierglas geht gar nicht. Habe ich mal gemacht und wurde recht schnell kräftig durchgeschüttelt. Mein Suchtgedächtnis rebellierte und verlangte nach dem "richtigen" Stoff. Auch Mixgetränke aus Longneckflaschen gehen bei mir gar nicht und machen mich zeitnah unruhig.

    Dies nur mal so zum Vergleich, vielleicht kannst Du damit etwas anfangen.

  • Ich finde es super, dass Du der Sache auf den Grund gegangen bist. Sollte jetzt irgendwann der Suchtdruck um die Ecke kommen, bist Du dann nicht unvorbereitet und kannst ihn hoffentlich leichter abwehren. Sei stolz auf Dich!

  • Nach einem halb, dreiviertel Jahr war es so weit. Meine Mutter besucht und, wie immer, kräftig in die Keksdose gegriffen. Da hat sie immer ein Sammelsurium an verschiedenen Süßigkeiten gesammelt.

    Dann, ein schönes Schokoei. Meine Mutter: "Oh ja. Das schmeckt besonders gut."

    Und zack, im Ganzen rein in den Mund und darauf gebissen...

    Dachte, mich trifft der Schlag. Sofort schrillte der Alarm in meinem Hirn. Beim Ausatmen ging mir dieser Geschmack durch die Nase. Wie ein Lack, oder diese Desinfektionsmittel. Ins Bad gerannt und ausgespuckt. Mund ausgespült. Mundwasser (ohne Alkohol) gegurgelt. Bonbons gelutscht.

    Egal. Ich habe gespürt, wie meine Knie weich werden. Das kenne ich noch. So ging es mir als Jugendlicher, wenn der erste Alk seine Wirkung gezeigt hat.

    Sch... es ist in mir! Ich habe ordentlich Bammel geschoben. Was passiert jetzt? Geht es jetzt wieder los?

    Habe natürlich auch hier geschrieben. Schon das Formulieren im Kopf, und wenn es eine halbe Stunde vor dem Schreiben ist, hilft mir.

    Hat auch eine Weile gedauert, bis ich mich wieder besser gefühlt habe. Sonst ist nichts passiert.

    Heute weiß ich, ok, ich habe es rum. Wenn ich irgendwann nochmal auf etwas beiße, und das wird mit den Jahren wahrscheinlich irgendwann noch mal passieren, spucke ich es aus... usw. So wie ich es gemacht habe. Und dann brauche ich mich aber auch nicht hinsetzen und auf den Suchtdruck warten. Sonst kommt er am Ende doch noch.

    Also. Einfach mächtig aufpassen.

    Übrigens wäre ich mal beinahe, bei einem Schokokuchen vom Katzenschutzverein hier reingelaufen. Kuchen und Muffins, sind die Mienenfelder ;)

  • Übrigens wäre ich mal beinahe, bei einem Schokokuchen vom Katzenschutzverein hier reingelaufen. Kuchen und Muffins, sind die Mienenfelder

    Viele Süßigkeiten, außer klassischer Schokolade und normale Plätzchen sind letztlich riskant. Ich lasse sie weg, insbesondere so "Dinger" mit Füllung. Letztere wird halt gerne mit Alk gepanscht. Gilt leider auch für viele Desserts in Restaurants.

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