Ich versuche gelassener zu werden
viel glück dabei!
das doofe an gelassenheit ist bei mir, dass ich es nicht erzwingen kann. gelassenheit ist, glaube ich, das ergebnis und der nebeneffekt eines selbstbestimmten lebens. wenn das da ist, tritt gelassenheit automatisch ein. wäre froh, wenn das bei mir immer so wäre
und es ist ja auch kein wunder, dass wir (fast) alle das nicht sind. in einer welt, deren prämisse stetes wachstum ist (im großen) und selbstoptimierung (im kleinen) zählt der moment oder das eben erreichte nicht. es ist eine permante pflicht zum wachsen, zum besserwerden, zur entwicklung. überall ist es besser, als da, wo wir sind. nur wer wächst, gewinnt.
und manche kommen mit diesem permanten druck nicht klar und beginnen z.b. mit dem saufen. und damit beginnt dann der teufelskreis.
aus dem hamsterrad auszusteigen ist echt schwer.
seit ich nüchtern bin, haben sich viele meiner probleme oder konflikte überhaupt nicht in luft aufgelöst, aber ich bin ihnen nicht mehr hilflos ausgeliefert und meine sucht tut sich immer schwerer, mich damit zu manipulieren (komm zu mir, deinem wein, ich bin deine täglicher trost. also, verändere bloß nichts!). das macht mich weniger ohnmächtige, ein stück weit stärker und ja, ein kleines bisschen gelassener. hoffen wir, dass es so bleibt!