Maerchenfee - Ein neues Gesicht

  • Hallo Maerchenfee,

    Du liest Dich sehr positiv. Aber schau, dass Du alle Neuerungen gut verkraftest. Mit zusätzlich dem Intervallfasten könnte alles etwas zu viel werden.

    Hier ist der Link zur Freischaltung für den offenen Bereich:

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Bitte anklicken und ganz kurz etwas dazu schreiben.

    Danach werden wir Dein Thema in den offenen Bereich zu den "Erste Schritte für Alkoholiker" verschieben.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Du bist jetzt für die offenen Bereiche freigeschaltet, Maerchenfee.

    Und Du kannst überall schreiben, jedoch bitte nicht die ersten 4 Wochen bei den neuen Teilnehmern im Vorstellungsbereich.

    Ich wünsche Dir einen guten und hilfreichen Austausch.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Märchenfee,

    wenn du bei deinen Ärzten bist, solltest du auch ehrlich sagen, dass du Alkoholikerin bist, vor allem beim Hausarzt. Aber auch beim Zahnarzt ist es wichtig, da z.B. Betäubungen anders wirken können. Und bedenke, dass einige Medikamente auch Alkohol enthalten. Daher immer den Arzt oder die Ärztin darauf hinweisen.

    Viele Grüße

    Seeblick

  • Hallo Seeblick,

    hier war es nicht (so) schwierig, den Satz „Ich bin eine Alkoholikerin“ zu (sagen) schreiben, das kann ich auch im engsten Familienkreis sagen (Das ist immer noch ein ganz schlechtes Gefühl und kostet mich Überwindung). Aber außerhalb tue ich mich soooo schwer. Das ist eine große Hürde für mich. Ich hab in den letzten Tagen mit meiner Familie ganz offen über meinen Alkoholkonsum und die Folgen gesprochen. Ich habe auch einiges von meiner Familie zu hören bekommen. Das war sehr schwer auszuhalten, es war Klartext ungeschminkt… schwere Kost… sich alles anzuschauen, anzuhören, ohne Beschönigung und Entschuldigungen für meinen Konsum. Ich hab mich extrem geschämt, wenn ich gekonnt hätte, wäre ich unter den Teppich entlang gekrochen. Aber es hilft dir wohl nur die Wahrheit. Vielleicht aber eher im kleineren Dosierungen.

  • Insgesamt gesehen geht es mir erstaunlicherweise ziemlich gut. Aber es kommen immer einige Phasen am Tag, wo ich denke “Mein Gott, was ist das für ein riesiger Berg, den ich bewältigen will/muss, mit allem was dazu gehört…“ In solchen Situationen spüre ich, dass ich aufpassen muss, nicht mutlos zu werden.
    Dann sage ich mir immer wieder, gehe den Weg Schritt für Schritt von Tag zu Tag, dann wird der Druck erträglicher.

  • Guten Morgen an Alle
    ich hoffe, ihr hattet auch ein schönes Wochenende.

    Ich finde, der Alkohol ist wie ein Narzisst. Er schleicht sich in dein Leben, tarnt sich, trickst und täuscht. Er gibt vor, dein bester Freund zu sein und mach dir vor, dass mit ihm alles leichter, besser und entspannter ist. Er wird Bestandteil deines Lebens und geht mit dir als Begleiter durch das Leben. Nach und nach merkst du, dass etwas nicht stimmt. Der Alkoholkonsum und die Sucht hat dich im Griff. Nicht mehr du selbst bestimmst über dein Leben, sondern er und versucht immer mehr Macht über dich zu gewinnen. Am Anfang brachte der Alkohol vermeintliche Leichtigkeit, Entspannung und Lebensfreude in dein Leben. Er wurde Wegbegleiter. Nach und nach ist er zur Last und Qual geworden. Gern würdest du ihn loswerden, wie einen ungebetenen Gast, unliebsamen Freund, doch er klammert sich an dich und will bleiben. Selbst wenn du ihn zur Tür hinaus weist, er kommt wieder und wird zur Last. Er gaukelt dir vor, dass du ohne ihn nicht kannst, dass er dein bester Freund und Lebensbegleiter ist in allen Lebenslagen. Er gib dir das Gefühl, dass er dir hilfreich zur Seite steht, immer da und jederzeit verfügbar. Eben wie der beste Freund. Die Zeit vergeht, du hast ihn durchschaut, aber er hält dich fest und lässt dich nicht gehen. Mit der Zeit höhlt er dich aus, fängt an deine physische und mentale Gesundheit zu verändern und zerstören. Die Sucht beginnt ein Eigenleben zu führen, du bist ihr ausgeliefert. Du hast das Gefühl, es gibt keinen entkommen…

    Aber, du hast es geschafft, dich aus ihrer Umklammerung zu lösen. Der Anfang war schwer aber du hast einen Weg gefunden und bist ihn gegangen. Er war und ist steinig, es gab viele Hürden zu überwinden, es war nicht leicht, aber du bist auf dem Weg in die Freiheit. Die Sucht ist immer noch in deinen Gedanken und der Alkohol versucht immer wieder Macht über dich zu bekommen. Aber die Freiheit ist nah, du spürst wieder das wahre Leben und bist auf dem besten Weg, wenn du diese Zeilen liest.

    Das waren meine Gedanken, die mich schon seit gestern beschäftigen.

  • Ich stehe noch ganz am Anfang meines Weges, doch etwas hat sich verändert in dieser kurzen Zeit. Ich bin klarer in meinen Gedanken, ich kann wieder fühlen, mein Denken hat sich verändert . Ich verspüre wieder Wünsche, Träume und Hoffnung. Mein Leben hat mich ganz langsam wieder. Ich habe fast schon nicht mehr dran geglaubt.

  • Ich finde das so passend und schön geschrieben, weil es Mut macht und mir verdeutlicht hat, dass kleine Schritte, Schritt für Schritt, mich unendlich weit bringen können. Sehr schön geschrieben.😊😊

  • Ich habe das Gefühl, ich komm mit den verschiedenen Funktionen hier nicht gut klar, ich könnte auch sagen, gar nicht. 😫 das ist auch der Grund, weshalb ich mich hier nur eingeschränkt beteilige.

    Ich fand diesen Beitrag von Twizzler so schön und passend. Allerdings wurde er im Zusammenhang eines anderen Dialoges geschrieben. Höchstwahrscheinlich wäre es besser gewesen, wenn ich das Twizzler direkt geschrieben hätte? Oder? Irgendwie bin ich verwirrt…😏

  • Hallo Maerchenfee,

    Nee, alles gut. Ist doch super, dass du solche Zitate in deinen Beitrag ziehen kannst. Damit wäre ich jetzt schon überfordert. 😄

    Das wird hier auch schon zwischendurch mal gemacht. Zitate, aus anderen Themen in sein eigenes ziehen, damit man drauf antworten kann.

    Danke auch für deine lieben Worte. 🙂

  • Hallo Twizzler,

    ich fand das von dir so wunderbar beschrieben. Das strahlt ganz viel Ruhe und Kraft aus. Gehe Schritt für Schritt, überfordere dich nicht, mach kleine Schritte und doch kommst du an dein Ziel.😊😊

    Darf ich fragen, was es mit deinem Namen Twizzler auf sich hat? Er ist schon ungewöhnlich und hat mich neugierig gemacht.😊

  • Ich verspüre wieder Wünsche, Träume und Hoffnung.

    Na dann…. erfülle dir deine Wünsche, Träume und Hoffnungen. 😀

    Ich hatte schon gar nicht mehr zu hoffen gewagt, dass ich überhaupt Träume und Wünsche habe. Mein einziger und sehr verzweifelter Wunsch war, nicht mehr saufen zu müssen.

    Mit diesem Forum durfte ich meinen einzigen Wunsch wahr werden lassen.
    Die vielen Beitrage hier haben mir gezeigt, dass ein nüchternes Leben wieder möglich ist.

    Dein nüchternes Leben gehört dir.
    Pass gut drauf auf.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Guten Abend Stern,


    Ich hatte schon gar nicht mehr zu hoffen gewagt, dass ich überhaupt Träume und Wünsche habe. Mein einziger und sehr verzweifelter Wunsch war, nicht mehr saufen zu müssen.

    Ich kann dich so gut verstehen. Ich habe auch gedacht, ich komme nie mehr davon los. Jeden Tag, sich erneut abzufüllen und sich am Ende des Tages vorzunehmen, es am nächsten Tag sein zu lassen. Dieser Vorsatz, war aber jedes Mal vergeblich, beziehungsweise nicht vor langer Dauer. Mit offenen Augen in den gesundheitlichen Ruin zu gehen. Das trinken nichts lassen können.Einfach schrecklich. Ich bin so froh davon gekommen zu sein, sofern man das sagen kann nach 13 Tagen Abstinenz. Aber ich will alles tun, was ich kann, um nicht wieder Alkohol trinken zu müssen.

    Auf einmal kommen die Gedanken, ganz klein und zart, wie die ersten Blumen im Frühling aus der Erde wachsen, was ich gerne noch erleben möchte, was meine Wünsche und Träume sind. Jahrelang waren sie verschwunden. Es ist schön, wieder lebendig zu sein.😊😊😊

    Heute es extrem windig und ich bin mit meinem Fahrrad am Fluss entlang gefahren. Das war einfach wahnsinnig schön, zu spüren, dass ich lebe.😊

  • Ich bin so froh davon gekommen zu sein, sofern man das sagen kann nach 13 Tagen Abstinenz. Aber ich will alles tun, was ich kann, um nicht wieder Alkohol trinken zu müssen.

    Natürlich kannst du das sagen ….nach 13 Tagen Abstinenz.
    13 Tage sind Klasse. Und morgen ist dein neues nüchterne Leben schon 2 Wochen alt. 😀

    hier war es nicht (so) schwierig, den Satz „Ich bin eine Alkoholikerin“ zu (sagen) schreiben, das kann ich auch im engsten Familienkreis sagen (Das ist immer noch ein ganz schlechtes Gefühl und kostet mich Überwindung). Aber außerhalb tue ich mich soooo schwer. Das ist eine große Hürde für mich.

    Ja, das ist eine große Hürde auch für mich.
    Und deshalb bin ich auch sehr sparsam mit Äußerungen zu meiner Sucht.
    Ich muss für mich wissen und ich muss das für mich akzeptieren, dass ich Alkoholiker bin. Für sonst niemanden.
    In der Familie jetzt (wieder) ehrlich sein zu können, empfinde ich als befreiend. Mein Feundeskreis ist sehr klein und selbst da weiß längst nicht jeder, warum ich keinen Alkohol trinke. Ich trinke keinen Alkohol…fertig.

    Behandelnde Ärzte, finde ich, müssen auch wissen, dass ich Alkoholiker bin …wäre ja echt doof, wenn ich Arznei verschrieben bekäme, wo Alkohol drin ist.
    Eine Spritze beim Zahnarzt wirkt beispielsweise gar nicht so gut und so lange wie sie bei einem Nichtalkoholiker wirkt. Da sollte der Zahnarzt schon wissen, wie er was dosieren muss, damit mir auch nix weh tut.
    Als ich kürzlich eine Op. hatte, war das natürlich auch Thema. Ich glaube, so ganz gut hätte ich das nicht gefunden, wenn die Narkose nicht lang genug gewirkt hätte …. nur, weil ich meine Alkoholsucht verschwiegen hätte und somit die Narkose falsch dosiert worden wäre.
    Das sind so ‚Kleinigkeiten‘, die ich schon wichtig finde.
    Bei meinem Augenarzt und dem Frauenarzt habe ich das (bisher)allerdings auch nicht erwähnt.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Jeden Tag, sich erneut abzufüllen und sich am Ende des Tages vorzunehmen, es am nächsten Tag sein zu lassen. Dieser Vorsatz, war aber jedes Mal vergeblich, beziehungsweise nicht vor langer Dauer. Mit offenen Augen in den gesundheitlichen Ruin zu gehen. Das trinken nichts lassen

    Ja, liebe Märchenfee,

    was für ein verzweifelter Kreislauf…. Ich bin auch sowas von froh diesem entkommen zu sein und werde äußerst achtsam sein, das ich in diese Mühlen nicht mehr hineingerate!

    Genieße dieses wiederkehren der Gefühle, Wünsche, Hoffnungen in vollen Zügen 💐

    Liebe Grüße

    Evelin

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