Es ist so kränkend die ganze Situation.
Ich wollte an der gleichen Stelle ansetzen wie Momo: Die Situation ist so, wie Du sie bewertest. Ich zum Beispiel finde, alles sagt viel über deinen Partner aus und Seine Erkrankung und nichts über dich und deinen Wert.
Alles was Du da schreibst spricht Bände darüber, wie es gerade um Deine Beziehung mit Dir selbst steht- um dein Selbstwertgefühl, dein Selbstvertrauen … Mach dich unabhängig von den Bewertungen anderer! Setz da an, wo Du selbst Einfluss hast.
Ich bin auch oft sehr traurig, dass ich keine „gesunde“ Familie hatte und bislang keine Liebe gefunden habe, wie ich die mir für mich wünschen würde, aber ich halte lieber den Schmerz über das Alleinsein aus, wenn er kommt, als wieder in einem Suchtsystem zu verharren und auf Wunder zu hoffen.
Allein habe ich es in der Hand, ob ein trauriger Tag durch mein Handeln oder eine andere Perspektive doch noch schön oder wenigstens weniger traurig wird. Und selbst durch und durch traurige Tage gehen vorbei. Ich hab so viele Möglichkeiten, was aus meinem Tag zu machen. Und so viel Zeit und Energie für mich und dafür, mich um mich zu kümmern und ich liebe mich Tag für Tag mehr.
In einer suchtbelasteten Beziehung weißt du nie, was als Nächstes passiert. Immer auf der Hut sein, immer ausgeliefert sein … ganz ehrlich: lieber laufe ich als auf so einen „Gebrauchtwagen“ zu setzen.
Und wer weiß - vielleicht bin ich mir irgendwann absolut genug. Oder ich lerne jemanden kennen, der auf Augenhöhe ist, weil er sich mit sich und mit uns auseinandersetzt ohne sich wegzuballern.