Ich51 - Angehörige Alkoholsucht

  • Sorry, von einem Psychologengespräch hab ich auch nicht geschrieben, aber es gibt psychosoziale Beratungsstellen, auch in deiner Stadt, ich bin mir sicher. Vielleicht hattest du da gerade nicht die kompetenteste Mitarbeiterin am Telefon, gibt es in deiner Stadt die Diakonie oder die Caritas? Oder einen privaten Träger? Normalerweise gehört das zur sozialpsychiatrischen Versorgung und ist Aufgabe der Stadt so ein Angebot vorzuhalten.

  • Ja da war ich ja schon , ich bekomm keine Medikamente weil ich das nicht darf aus anderen vorangegangenen gesundheitlichen Gründen , und er sagte selber das wird dauern bis sie da einen Termin bekommen

  • Also sorry, da würde ich aber den Arzt wechseln. Gibt ja auch natürliche Alternativen.

    Vielleicht auch gegen Deine Schlaflosigkeit. Schlafentzug wirkt sich ja auch negativ auf das Leben aus.

    Gibt es bei Euch in der Ecke eine Angehörigengruppe von Suchterkrankten? Das wäre vielleicht auch eine Möglichkeit Unterstützung zu finden.

    Noch ein Spruch den ich mag: Wenn Dein Wasserglas halbleer ist oder leer, kannst Du niemanden etwas abgeben.

    LG Momo

  • Hallo Momo ,

    Werde ich am Montag machen nach der Arbeit… 👍

    Ich Schlepp mich durchs Wochenende habt mich heute wieder irgendwie aufgerafft und hab Wohnzimmer und Küche geputzt meiner Tochter was leckeres gekocht wenn sie von der Arbeit kommt , diese Stille frisst mich auf und einfach nicht wirklich jemanden zum reden oder telefonieren hab , für mich eine unerträgliche neue Erfahrung , die wahrscheinlich auch diese deprimierende Stimmung mit verursacht ,

    Werde jetzt noch Wäsche aufhängen und dann mal ein Bad nehmen und mich versuchen mal bisschen mehr um mich zu kümmern , es schwankt hin und her mit der Motivation, und Stimmung …hab Momente wo ich einfach nur weine und dann wieder mit mir selbst rede und sage nein Schluss jetzt reiß dich zusammen , klingt verrückt oder ?

    Ich will aber kann irgendwie nicht …

    Vielleicht tut mir die Arbeit Montag gut mich weiter abzulenken , muss es auf jeden Fall probieren , hab nur immer Angst nach Hause zu kommen in diese unerträgliche Stille …


    Ach zu deiner Frage einer Gruppe , ich war schon dort und es waren nie Angehörige da was mir nicht so gut getan hat leider, die Gruppen die jetzt stattfinden in meiner Umgebung finden alle während meiner Arbeitszeit statt …

    Wünsche dir ein schönes Wochenende

    Lg

    3 Mal editiert, zuletzt von Ich51 (14. September 2024 um 17:04)

  • Vllt hab ich überlesen, ob es schon jemand geschrieben hat: man kann über die Kassenärztliche Vereinigung schnelle Termine bei einem / einer Psycholog*in bekommen. Du hast Anspruch auf einen kurzfristigen Termin - die schauen, wer grade Kapazität für einen solchen Termin hat, im Umkreis deines Wohnortes. Das ersetzt keine Therapie, kann aber helfen, sich zu sortieren, welche Schritte als nächstes sinnvoll wären o.ä.

    Einmal editiert, zuletzt von Linde66 (15. September 2024 um 08:02) aus folgendem Grund: Bitte keine Links ins Forum stellen, danke.

  • Hallo zusammen, wollte mich nochmal zwischen melden … habe heute gearbeitet und es war ganz ok, zwischendurch ein paar negativ Gedanken und auch Tränen in den Augen bei dem Gedanken wie es ihm wohl geht, ob er noch lebt oder ob was passiert ist …,aber den Tag irgendwie geschafft.

    Habe eine Überweisung vom Hausarzt bekommen mit Vermittlungscode aber die TSS Stelle hat nur in anderen Städten Termine , was ich nicht schaffe weil ich erstmal nicht krank geschrieben werden will, antidepressiva hab ich leider nicht bekommen bis zu einem Termin beim Psychologen , weil ich nach einer Hirnblutung unbekannten Ursprungs vor 16 Jahren nicht einfach alles nehmen darf, und wegen aktueller Schilddrüsenüberfunktion

    Und dann dann Feierabend steht er ( er hatte vorher wohl WhatsApp geschrieben , aber ich nicht auf mein Handy geschaut )vor der Türe , nüchtern völlig platt und erschöpft und bittet mich um ein bisschen Tabak und Wasser ….

    Er berichtete mit paar Dosen über den Tag verteilt trinkt um damit runter zu fahren , ich habe ihm gesagt das das auf keinen Fall der vernünftige Weg ist es gefährlich ist und ich nach wie vor damit überfordert bin und der falsche Ansprechpartner bin , das nur mit professioneller Hilfe in der Klinik Sinn macht und ich das zu gefährlich empfinde

    Er sagte er fühle sich in seiner Wohnung unwohl wegen des Vorfalls dort vor ein paar Tagen.

    Ich habe ihm gesagtdas ich das verstehe , das ich mich aber um mich selbst kümmern muss , und ihm nicht helfen kann .

    Wir haben eine Stunde geredet und dann ist er wieder in seine Wohnung gefahren , bisschen Tabak und Wasser hab ich ihm gegeben, aber das wars dann auch .

    Weiß nur das es mich jetzt wieder traurig gemacht hat , hilflos zuzusehen.

    Mich das sehr runterzieht das er nicht den vernünftigen warmen Entzug wählt & mir grad selbst dabei bin zu helfen klar zu kommen

    Er hat es erstmal so akzeptiert

    .Es ist nicht leicht für mich nach fast 14 Jahren und zuletzt 6 Monaten voller Freude und Abstinenz das wieder erleben zu müssen zumal er seit über 5 Wochen immer noch erzählt er fährt jetzt runter weil er übertrieben hat …wie gesagt frühere Rückfälle waren wenn immer nur 7 bis max. 10 Tage …

    Naja ich mach es mir jetzt auf der Couch gemütlich und schaue noch etwas fern , versuche abzuschalten , wenn mein Kopf mitmacht

    Wünsche allen einen schönen Abend 👋🏻✋🏻👋🏻✋🏻

    Morgen arbeite ich von 7:30 Uhr bis 18 Uhr und falle dann hoffe ich müder ins Bett .

  • Ich verstehe das mit dem Wasser und dem Tabak nicht.

    Zigaretten gibt es an jedem Automaten. Tabak in jedem Laden. Und für Wasser muss er nur den Wasserhahn aufdrehen.

    Du hast das schon mehrfach geschrieben.

    Offensichtlich hat er Geld für Alkohol. Wieso gibst du ihm Tabak und Wasser?? Da käme er doch leicht ran.

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Er hat kein Geld mehr… sammelt wohl leergut um „runter zu fahren“ behauptet von sich selbst voll übertrieben zu haben und versucht das jetzt alleine in seiner Wohnung aufzuhören , was ich eben sehr beunruhigend finde … Ich muss hilflos zusehen , weil er weiß das er das bei mir nicht machen kann… war wenn bisher immer so das er bei mir zur Vernunft kam nach wohlgemerkt mal 1 Woche trinken , jetzt waren es aber zum aller ersten Mal 5 Wochen am Stück und er sagt er braucht länger um auf null zu kommen…weil er übertrieben hat.

    Er kann zum ersten mal nicht bei mir kalt entziehen weil ich das nicht mehr mit mache, und ich habe das Gefühl , das ich schuld bin das er nicht aufhören kann, weil er allein ist und Angst hat - Teufelskreis

  • Hallo Ich,

    die Schuld stell mal schnell in die Ecke.

    Du hast an nix schuld. Er war, wie du am Anfang mal geschrieben hast, in mehreren Suchtkliniken. Da hat er bestimmt erfahren, was er tun kann. An wen er sich wenden kann. Wenn er es denn will.

    Er ist erwachsen. Es gibt viele Hilfsangebote für Alkoholiker. Hingehen muss er selbst. Da hast du nichts mit zu tun, er muss es selbst machen.

    Lieber Gruß Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Hallo!

    Du musst nicht hilflos zusehen, du musst eine gesunde Distanz finden. Das ist sein Leben, er war in Kliniken, er sollte alles wissen was wichtig ist.

    Handeln kann nur er, Verantwortung für sein Leben hat nur er.

    Und du hast die Verantwortung für dein Leben, dein Fokus sollte auf dir liegen.

    Steig aus aus dem Teufelskreis, es ist deine Entscheidung!

    LG Clärchen

    Das Leben muss nicht immer perfekt sein, um wundervoll zu sein❤️

  • Danke für euer Feedback liebe Aurora und Clärchen 🫶🏼

    Ich versuche mit aller Kraft bei mir zu bleiben , auch wenn es mich sehr herausfordert !

    Morgen jedenfalls werd ich mich auf meine Arbeit und mich konzentrieren müssen, ich weiß das es MIR und auch ihm eher schadet, und das nicht die Hilfe ist die er eigentlich braucht , aber das eben auch er selber erkennen muss …

    Ich weiß das ich mir und auch ihm schade wenn ich „helfe“

    Der „gesunden Distanz“ muss ich wirklich mehr Raum geben als der Sorge, aber wie stell ich das an


    ich danke euch

  • Das wirst du nur erreichen, wenn du dich an die erste Stelle stellst.

    Dir geht es selbst schlecht. Du musst für dich Hilfe, Wege und Lösungen finden. Das ist schon Aufgabe genug.

    Du solltest versuchen seine Probleme bei ihm zu lassen.

    Auch die Versorgung mit Tabak und Wasser, er kann nicht so mittellos sein . Und Wasser gibt es auch direkt aus der Leitung.

    Vor ein paar Tagen hattest du Angst dass er dir etwas antuen könnte, jetzt lässt du ihn in dein Zuhause und versorgst ihn mit Tabak.

    Das ist keine gesunde Distanz.

    Nichts für ungut, aber das sprang mich grade an.

    LG und gute Nacht. Clärchen

    Das Leben muss nicht immer perfekt sein, um wundervoll zu sein❤️

  • Meine Angst ist nur das er durchdreht und zu mir kommt oder auf meiner. Arbeit aufkreuzt, das macht es mir schwer , meinen Alltag zu bewerkstelligen , ich habe versucht mich schlau zu machen wie ich das umgehen kann, aber bekomme keine hilfreichen Antworten

    Entschuldige, aber so habe ich deine Worte interpretiert.

    Du hast sogar bei der Polizei nachgefragt, da hatte ich den Eindruck .

    Gut wenn es nicht so ist.

    LG Clärchen

    Das Leben muss nicht immer perfekt sein, um wundervoll zu sein❤️

  • Ja , hab ich mich blöd ausgedrückt-aber nicht in Bezug auf mich durchdreht sondern selbst , oder aus Verzweiflung volltrunken auf der Arbeit steht oder vor meiner Tür , weil ich nicht konfrontiert werden will wenn er betrunken ist, denn nüchtern wie gestern ist das was ganz anderes wenn er bei mir vor der Türe steht …weil man dann auch ruhig reden konnte .

    Vielleicht ist es wirklich mehr kopfkino und Panikattacke meinerseits -Panik statt einer Attacke seinerseits …

    Lg

  • Liebe Ich,

    Du drehst Dich nur um ihn. Dir geht es körperlich und seelisch schlecht und Deine Gedanken sind nur bei ihm.

    Versuche doch mal den Blickwinkel zu ändern. Er ist erwachsen und ihn scheint es ja auch nicht zu interessieren, dass Du gerade am Boden liegst.

    Ich an Deiner Stelle würde erstmal in einem kompletten Kontaktabbruch gehen. Wie willst Du so wieder auf Dir Füße fallen?

    Er weiß was er zu tun hat, welche Hilfe es gibt. Du bist sowieso zu nah dran, um ihm irgendwie helfen zu können.

    Wenn er es schafft trocken zu werden, mit den richtigen Gedanken ( siehe hier im Forum), dann kannst Du immer noch wieder mit ihm reden.

    Aber ich an Deiner Stelle, würde mich da jetzt mal schützen und um mich selbst kümmern.

    LG Momo

  • Hallo Ich,

    ich finde es stark, dass du es geschafft hast ihn wieder weg zu schicken, obwohl er mit seinem hilfsbedürftigen Auftritten alle deine Co-Knöpfe gedrückt hatte.

    Ich selbst habe erst vor kurzem verstanden, dass meine Sorge mein Mann stirbt, in meinem Fall Ausdruck meiner Co-abhängigkeit war. Ihm die volle Verantwortung selbst zu geben ist aber die einzige Möglichkeit, die langfristig sinnvoll ist.

    Noch eins: um Medikamente zu bekommen musst du nicht zum Psychologen sondern zum Psychiater. Es gibt in den Kliniken auch Ambulanzen. Es muss eine psychiatrische Klinik geben, die einen "Versorgungsauftrag" hat und die dich zumindest auf eine ambulante Warteliste setzen müsste. In Notfällen kannst du dort auch immer in die Notaufnahme gehen.

    In den Städten gibt es sehr viele Psychiater. Ich würde mir die Liste über die kassenärztliche Vereinigung oder über die Krankenkasse besorgen. Und dann wirklich alle durchtelefonieren, am besten Rückwärts, also von Z - A. Auf der "Arztsuche" der kassenärztlichen Vereinigung sind auch sofort die neu niedergelassenen Psychiater gelistet, die noch eher Patienten aufnehmen. Die meisten haben auch offene Sprechstunde am Vormittag. Wichtig ist, nicht aufgeben!

    Ein Medikament wirkt allerdings sehr viel besser in Kombination mit einer Psychotherapie.

    Mir selbst hat dieses Forum wahnsinnig geholfen! Nächsten Monat ziehe ich aus.

    Dir alles Liebe, Jump! 🏵️

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