• Hallo Zusammen, mein Mann trinkt. Eigentlich seitdem ich ihn kenne, aber damals kannte ich mir mit dieser Krankheit gar nicht aus und sein Trinkverhalten war nicht so schlimm..

    Imzwischen trinkt er täglich, vom frühen Morgen. Er ist kaum noch ansprechbar, wenn ich ihn über was Ernstes anspreche, fängt er an, mich zu beleidigen und beschimpfen. Neulich sind dazu Drohungen gekommen. Wir haben eine 6,5 - jährige Tochter, die gerade eingeschult wurde. Für uns ist das eh eine große Umstellung, und dazu muss ich täglich das Verhalten meines Manns ertragen. Wenn meine Tochter ihm was sagt, dass ihm nicht passt, fängt er an, mich anzubrüllen, ich wäre sie gegen ihn anspielen.

    Wir haben auch eine Eigentumswohnung. Er ist mit den Raten 2 Monate in Verzug gekommen. Ich wollte eventuelle Lösungen mit ihm absprechen, aber er will nichts hören, sagt mir einfach, ich solle es alleine hinkriegen und zahlen... Ich habe Angst, dass die Bank uns die Wohnung nimmt..

    Ich will natürlich mittlerweile ausziehen, aber ich weiß nicht, wo ich anfangen soll... nächste Woche habe ich Beratungsterming beim Anwalt.

  • Guten Abend Tanja,

    willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe!

    Es ist gut, dass Du zu uns gefunden hast. Hier gibt es viele andere Angehörige, die ähnliches erzählen und sich austauschen.

    Hier kannst Du Unterstützung und auch Tipps bekommen, wie Du dafür sorgen kannst, dass es Dir und Deiner Tochter besser geht.

    Gerade, wenn Kinder involviert sind, sollte man schnellstmöglich eine Lösung finden.

    Sehr gut, dass Du schon einen Termin beim Rechtsanwalt hast!

    Für den Austausch im offenen Bereich mit den anderen Teilnehmern klicke den folgenden Link an:

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Ein kurzer Satz reicht aus, damit wir Dich freischalten können.

    Wir werden dann gleich Dein Thema zu "Erste Schritte für Angehörige" verschieben.

    LG Elly

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Tanja,

    herzlich willkommen hier im Forum!

    Du bist jetzt für den offenen Bereich des Forums freigeschaltet, Deinen Thread habe ich in den Bereich für Angehörige verschoben. Du kannst jetzt überall im offenen Bereich schreiben, nur bitte nicht in den ersten vier Wochen im Vorstellungsbereich.

    Achte bitte auch darauf, dass es in erster Linie um Dich selbst (und nicht um Deinen Mann) gehen sollte.

    Ich wünsch Dir einen guten und hilfreichen Austausch!

    VG Sue

    You will bloom if you take the time to water yourself 🌷

  • Hallo Tanja,

    du schreibst

    Für uns ist das eh eine große Umstellung, und dazu muss ich täglich das Verhalten meines Manns ertragen.

    Nein! Du musst das nicht ertragen.

    Ich finde es gut, dass du dir Einen Anwalttermin geholt hast. Damit bekommst du Informationen und weißt, wie du weitermachen kannst. Sowas gibt Sicherheit. Ich habe es ähnlich gemacht damals und habe diese Erfahrung gemacht.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Hallo zusammen, ich habe mich bisschen im Forum umgeschaut und hab auch einige Berichte gelesen, wo es den Frauen der alkolokranken Männern ähnlich wie mir gehr.. Allerdings fühle ich mich in den letzten Tagen sehr verzweifelt. Ich habe auch Angst vor der Zukunft. Auch ich will unsere Eigentumswohnung nicht aufgeben, auch ich will nicht mit Geldmangel kämpfen.. Eigentlich weiß ich nicht, was die Zukunft bringt. Theoretisch verdiene ich gutes Gehalt, mit dem ich mich und meine Tochter eigentlich gut unterstützen kann. Aber in meinem Kopf fangen Gedanken an, ich hätte die letzten 10 Jahren verschwendet, wenn ich jetzt gehe, ich könnte mir nie mehr alleine was leisten ( wie Eigentum ) , ich würde alleine bis Ende meines Lebens sein. Grund dieser Gedanken ist zum Teil, dass ich in Deutschland keine Familie und Verwandschaft habe. Was Freunden angeht, habe ich gemerkt, dass alle schnell weg sind, wenn die sehen, jemand ist nicht Teil eines Paars ( obwohl ich theoretisch noch nicht getrennt bin ) ... Daher bräuchte ich vielleicht bisschen Ermunterung und Kraft...Ich kann die letzten Tagen kaum schlafen, wachen mitren in der Nacht mit diesem Gefühl, total verloren zu sein und ohne Zukunft ..

  • Hallo Tanja,

    auch noch herzlich Willkommen.

    nächste Woche habe ich Beratungsterming beim Anwalt.

    Da hast Du doch schonmal eine Hilfe.

    Daher bräuchte ich vielleicht bisschen Ermunterung und Kraft...Ich kann die letzten Tagen kaum schlafen, wachen mitren in der Nacht mit diesem Gefühl, total verloren zu sein und ohne Zukunft ..

    Viele hier im Forum sind diese Wege gegangen und sind froh darüber endlich aus der Spirale entkommen zu sein.

    Was könntest Du Dir denn vorstellen was Dir im Moment helfen könnte ?

    lG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Liebe Tanja, wenn du jetzt keine Kraft und Hoffnung für deine Zukunft hast dann gebrauche Hoffnung und letzte Kraft für die Zukunft deiner Tochter du wirst sehen dass du daran wachsen kannst und wieder Kraft und Hoffnung für deine Zukunft hast. Ich weiß selbst wie ein herabwürdigen und Drohungen das Selbstwertgefühl total elementieren können. Habe auch Zeit gebraucht um anzufangen mich daraus zu lösen es überhaupt zu erkennen . Ich habe angefangen öfters alleine was zu machen , für meine gesundheitlichen Probleme habe ich angefangen Gymnastikkurse zu besuchen dadurch habe ich andere Frauen kennen gelernt . Ich habe mich immer mehr eingebunden soweit es mir möglich war in bestimmten kirchl.Kreise. Dabei mußte aber lernen auch nein zu sagen und auf das zu achten was ich will dabei hat mir aber auch eine selbsthilfegruppe vor Ort geholfen. Ich möchte dir viel mut zusprechen um zu handeln ,deine Tochter für die du verantwortung hast braucht es .

  • Liebe Tanja, wenn du jetzt keine Kraft und Hoffnung für deine Zukunft hast dann gebrauche Hoffnung und letzte Kraft für die Zukunft deiner Tochter du wirst sehen dass du daran wachsen kannst und wieder Kraft und Hoffnung für deine Zukunft hast. Ich weiß selbst wie ein herabwürdigen und Drohungen das Selbstwertgefühl total elementieren können. Habe auch Zeit gebraucht um anzufangen mich daraus zu lösen es überhaupt zu erkennen . Ich habe angefangen öfters alleine was zu machen , für meine gesundheitlichen Probleme habe ich angefangen Gymnastikkurse zu besuchen dadurch habe ich andere Frauen kennen gelernt . Ich habe mich immer mehr eingebunden soweit es mir möglich war in bestimmten kirchl.Kreise. Dabei mußte aber lernen auch nein zu sagen und auf das zu achten was ich will dabei hat mir aber auch eine selbsthilfegruppe vor Ort geholfen. Ich möchte dir viel mut zusprechen um zu handeln ,deine Tochter für die du verantwortung hast braucht es .

    Liebe Mariexy, ich mache sehr viele Sachen alleine. Mit meinem Mann kann ich leider seit Jahren nichts mehr unternehmen..Ich bin an Wochenenden alleine mit meiner Tocher, auch unter der Woche auch mit ihr unterwegs. Für mich mache ich Joggen und Fahrradfahren. Fahrradfahren klappt seit 2 Jahren auch nicht wirklich, da ich meine Tochter mit meinem Mann nicht so lange lassen kann...Ich habe auch 2 Kurse unter der Woche aber eventuell müsste ich die auch aufgeben.

    Vor einiger Zeit habe ich all die Sachen angefangen, um was für mich zu machen mit dem Gedanken - es wird schon irgendwann, so kann man leben...Da haben die Sachen aber leider eskaliert und langsam ist es nicht möglich, mit meinem Mann zusammen zu leben, vor allem ich will nicht, dass meine Tochter diese Szenen sieht. Es wäre auch für sie blöd, Freunde einzuladen, die so was erfahren zu Hause. Deswegen ist gerade mein Selvstwertgefühl eigentlich gar nicht mehr present...

  • Aber in meinem Kopf fangen Gedanken an, ich hätte die letzten 10 Jahren verschwendet, wenn ich jetzt gehe, ich könnte mir nie mehr alleine was leisten ( wie Eigentum ) , ich würde alleine bis Ende meines Lebens sein.

    Und was, wenn Du den Gedanken zulässt, dass jeder weitere Tag im Suchtsystem eine Verschwendung ist? K Lass die Eigentumswohnung los. Lieber zur Miete und in Frieden und lieber allein als in nasser Gesellschaft- oder findest du nicht, dass dir schlimmer ist als selbstbestimmt alle Energie für das eigene Wachstum aufzuwenden? Und an erster Stelle: bring Deine Tochter in Sicherheit - lass sie nicht in diesem System falsche Glaubenssätze entwickeln. Zeig ihr, was Selbstwert ist und wie man Grenzen setzt! Ich wünsche Dir viel Mut und Kraft!

  • Meine Kinder waren schon alle aus dem Haus als es es eskalierte. Ich habe mich innerhalb unseres hauses getrennt sozusagen. Was hat eine Eigentumswohnung dann noch für Vorteile für dich wenn sie dir nur Sorgen und Ängste macht . Eigene Wohnung auch wenn am Anfang klein aber freiheit, angstbefreit schlafen deine tochter auch angstfrei denn was glaubst was es für sie macht wenn ihr bleibt und er sie anschreit oder dich bedroht. Du kannst was machen ihr schadet es lebenslang und sie steht erst am Anfang ihres Leben. Mein Mann meinte auch früher dadurch dass das haus ihm gehört ich hätte keine Rechte daran und ich habe es geglaubt,ich habe mich so klein machen lassen . Habe mir dann irgendwann einen Punkt für mich gemacht und habe mich innerlich frei gemacht habe ihm innerlich alles überlassen und habe mein Leben so eingerichtet dass ich von meinem Gehalt / Rente hätte leben können auch wenn ich dabei in Altersarmut fallen würde. Ich wurde dann immer kräftiger innerlich und wurde mir bewußt was er mir auszahlen müßte wenn ich mich trennte . Am Anfang wollte ich auch meinen Kindern ihr erbe erhalten aus dem Grund wäre ich bei meinem mann geblieben auch das habe ich aufgegeben und bin freier. Keine materiellen Dinge können deiner Tochter helfen . Liebevolle grüße

    Mariyx

  • Danke Euch! Ja, manchmal denke ich genauso, aber manchmal fühle ich mich sehr schlecht beim Gedanken wieder von null anzufangen. Ja, mal schauen was morgen beim Anwalt passiert. Dieses Mal weiß ich eigentlich, dass ich langsam nicht mehr bleiben kann.. Es gibt keine Hoffnung, da er ja eigentlich gar kein Krankheitseinsicht zeigt - er hat kein Problem, nur ich wäre verrückt...

  • Du machst es für dich und deine Tochter dieses mal. Du bist wertvoll als Person, du darfst Wünsche haben ,sie dir im rahmen deiner Möglichkeiten erfüllen und freude dran haben. Du brauchst keine angst haben wenn deine tochter mit ihm allein ist. Ich wüßte noch viele Dinge die ich mache . Ich genieße z.B . eine Spazierfahrt mit meinem Auto in unserer schönen gegend evtl. mal einen kaffee trinken bei toller Aussicht ohne dabei Angst zuhaben hinterher zur rechenschaft gezogen zu werden wegen unützem Benzinverbrauch .

    Mariexy

  • Ich war heute beim Anwalt, leider habe ich nur schlechte Nachrichten bekommen. Mir wurde sogar empfohlen, gerade jetzt nich aus der Wohnung auszuziehen, da sonst mein Mann eventuell stoppt, die Wohnungsraten zu zahlen und somit wird die Bank bei mir das Geld suchen und dann gehen wir in Zwangsversteigerung... ich wurde geraten auch bei Jugendamt eine Beratung zu machen..Ehrlich gesagt bin ich ziemlich hoffnungslos.... Laut der Anwältin sollte ich aber meinen Mann überzeugen, dass wir die Wohnung verkaufen..Wie wird jemand, der vom morgens um 6 trinkt, über irgendetwas überzeugt ?

  • Hallo Tanja,

    ein Anwalt sieht das Alles natürlich total neutral, rechtlich vorteilhaft und pragmatisch. Dieser hat vom Bürotisch aus natürlich gut Reden.

    Verstehe mich nicht falsch, nichts gegen den Anwalt, der macht halt seinen Job und sieht vor allem das Finanzielle und Rechtliche.

    Wie Du aber richtig erkannt hast, wirst Du einen Alkoholiker vermutlich nicht vom Sinnvollen diesbezüglich überzeugen können.

    Wenn Dein Mann nicht verkaufen will, wäre die Alternative doch eh die Zwangsversteigerung oder nicht? So dass es ja letztendlich auch zum Verkauf kommt. Ihm wird ja nichts anderes übrig bleiben.

    LG Cadda

  • Hallo Cadda, das Problem mit dem Zwangsversteigerung wäre, dass wir die Wohnung für weniger Geld verkaufen könnten, als was wir gekauft haben. Dann würden wir noch Restgeld der Bank schulden und das sollen dann Jahre lanf abbezahlt werden, ohne das wir noch dazu was haben... Zwangsversteigerung wäre die letze Option wenn nichts geht...

    Ich würde mich noch beim Jugendamt beraten und eventuell Suchtberatung. Vielleicht gäbe es eine Möglichkeit meinem Mann doch zum Verkauf zu überzeugen. Ehrlich gesagt, ich habe mit ihm noch gar nicht über Trennung geredet, ich habe Angst vor seiner Reaktion und wollte mich erstmal beraten lassen...

  • Hallo Tanja,

    als Nächstes würde ich an Deiner Stelle einen Termin bei der Bank zur Beratung ausmachen.

    Dort seid Ihr mit den Zahlungen in Verzug, hast Du geschrieben.

    Vielleicht bekommst Du von dem Mitarbeiter der Bank nützliche Tipps, wie es weitergehen kann.

    LG Elly

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Tanja,

    Zwangsversteigerung wäre natürlich schlechter als Verkauf, das verstehe ich total. Ich wollte damit nur ausdrücken, dass es ja eigentlich keine Alternative gibt, wenn er nicht verkauft bzw. ihr nicht mehr zahlt.

    Die Alternative kann ja nicht sein, dass Du bleiben musst und weiterhin unglücklich bist, um die Wohnung zu halten.

    Ich drücke Dir die Daumen, dass er mit einem Verkauf einverstanden ist. Natürlich muss er dafür erstmal wissen, was Du möchtest.

    Eines nach dem Anderen.

    Ich wünsch Dir für das Gespräch jedenfalls alles Gute!

  • Vielleicht bekommst Du von dem Mitarbeiter der Bank nützliche Tipps, wie es weitergehen kann.

    Hallo Elly, mit der Bank habe ich vorher schon gesprochen. Damals wusste ich nichts über den Verzug. Reduzierung der Raten kommt nicht in Frage, dann bleibt Verkauf oder Vermietung. Dafür soll er aber einverstanden sein ...

  • Die Alternative kann ja nicht sein, dass Du bleiben musst und weiterhin unglücklich bist, um die Wohnung zu halten.

    Ich hab nur Riesenangst Restschulden bis Ende meines Lebens zu haben, dann wäre ich auch nicht glücklicher als hier bleiben ...

    Vielleicht sehe ich jetzt alles als Katastrophenfall, weil ich auch Angst vor der Konfrontation habe.. hoffentlich stimmt er einen Verkauf zu ...

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