Landliebe - Bin ich egoistisch?

  • Hallo zusammen,


    ich habe mich gerade neu registriert und hoffe, dass ich hier einen guten Austausch finde.

    Ich selbst bin nur Angehörige aber tief betroffen. Mein Vater war nasser Alkoholiker bis er im November 2022 mit einer Hepatischen Enzephalopathie ins Krankenhaus gekommen ist, da wurde dann eine Leberzirrhose Stadium 2 festgestellt. Er ging danach in den Entzug, machte aber keine anschließende Therapie. Ab dem Moment war er aber trocken und hat es bis zum 13.10.24 auch geschafft, bis er an einer Blutvergiftung verstarb.

    Meine Mutter hat in diesem Jahr stark abgebaut und im Nachhinein fiel mir dann einiges auf, was mir vorher nicht aufgefallen war. Sie wurde unzuverlässiger, sagte Termine und Treffen ab, gab vor Magen-Darm Probleme zu haben, ließ sich krankschreiben und igelte sich immer mehr ein. Als mein Vater dann Ende September wegen der Blutvergiftung ins Krankenhaus gekommen ist und es da schon schlecht aussah, hat es ihr wohl den Rest gegeben. Sie aß nichts mehr, trank nur noch und wurde tüddelig. Sie kam dann ins Krankenhaus und es wurde eine Wernicke-Enzephalopathie diagnostiziert sowie der Abbau der Gehirn Masse. Sie selbst hat dort angegeben jeden Tag eine Flasche Wein zu trinken seit 1,5 bis 2 Jahren, dies geschah heimlich oben in ihrem Schlafzimmer (als sie im Krankenhaus war haben wir ihre verstecke gefunden). Meine Eltern hatten getrennte Schlafzimmer und mein Vater war selten bis nie in der ersten Etage weil er unten alles hatte. Sie hat alles immer Bar bezahlt (habe eine kontenvollmacht und hätte es sonst mitbekommen).

    Sie wurde nun heute aus dem Krankenhaus entlassen, ich hab ihr extra einen Platz im Betreuten wohnen organisiert. Es gab heute ewige Diskussionen, dass sie dort partout nicht hin möchte, sondern nach Hause will. Ich habe ihr zu verstehen gegeben, dass ich sie nicht betreuen kann (zwei kleine Babys zuhause) und dort noch alles von Papa liegt (Trauer hat bei ihr noch gar nicht eingesetzt). Sie wollte aber nur nach Hause auf ihre eigene Verantwortung. Ich kann sie schlecht zwingen ins betreute wohnen zu gehen.

    Für mich selbst habe ich nun gesagt, dass ich mich nicht weiter um sie kümmern werde außer sie geht ins betreute wohnen. Selbst dies wäre auch nur befristet, da sie am 30.10. einen Platz für einen Alkoholentzug hat (hoffentlich tritt sie den an). Was kann ich noch machen? Bin ich egoistisch, nun zu sagen, dass ich mich nicht mehr kümmere (einkaufen, Medikamente holen etc. ). Zudem bin ich Einzelkind, die eine Schwester meiner Mutter selbst Alkoholikerin.

    Ich freue mich auf den Austausch.

  • Wilkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe, Landliebe!

    Für die Angehörigen ist es schlimm, wenn sie bei der Selbstzerstörung ihrer Lieben zusehen müssen.

    Aber es ist so, wie Du schon erkannt hast, Du kannst Deiner Mutter nicht helfen. Nur sie allein kann ihre Alkoholsucht zum Stoppen bringen, wenn sie das wirklich will.

    Und Du kannst sie auch nicht zwingen ins betreute Wohnen zu wechselt, wenn sie das nicht will.

    Du kannst Dich jedoch distanzieren, so wie Du das schon mitgeteilt hast. Es sind nur noch ein paar Tage, schau wie sie zurechtkommt. Du hast mit Deinen Kindern schon genug zu tun.

    Für den Austausch mit den anderen Teilnehmern hier im Forum klicke den folgenden Link an und schreibe einen kurzen Satz.

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Wir werden Dich dann freischalten und Dein Thema zu "Erste Schritte für EKA" verschieben.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Landliebe,

    herzlich willkommen in unserer Gruppe.
    Du bist jetzt für die offenen Bereich freigeschaltet. Ich habe dein Thema in den Bereich ‚Erste Schritte für EKA‘ verschoben.

    Du kannst jetzt überall schreiben, jedoch bitte nicht die ersten 4 Wochen bei den neuen Teilnehmern im Vorstellungsbereich.

    Ich wünsche dir einen guten und hilfreichen Austausch.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Hallo Landliebe,


    Zunächst einmal mein Beileid zum Verlust deines Vaters.

    Ich kann gut verstehen, dass du dir selbst die Frage stellst, ob du egoistisch bist. Auch ich sitze zurzeit in dieser Zwickmühle.
    Mein Vater hat Leberzirrhose und Krebs und lässt sich durch ambulante Pflege und den Betreuer nicht helfen, er lehnt jegliche Hilfe ab - verlangt aber dann, dass ich mich um alles kümmere. Habe den Kontakt mittlerweile aus zahlreichen Gründen abgebrochen und stelle mir tagtäglich die selbe Frage.

    Aber wenn ich eines aus diesem Forum bisher mitnehmen konnte, dann, dass es völlig in Ordnung ist sich zu distanzieren. Du hast eine eigene Familie, um die du dich kümmern musst. Und du hast wie du erwähnst, zusätzlich auch mit Trauer zu kämpfen. Daher musst du auch auf dich selbst und deine Gesundheit achten - erst dann kannst du auch 100% für deine Kinder alles geben. Wenn deine Mutter am 30.10 nicht den Entzug antritt, kannst du daran leider nichts ändern. Genauso ist es die Entscheidung deiner Mutter sich nicht helfen zu lassen und alleine zu leben.

    Es ist schwer sich zu distanzieren, aber es macht einen noch kaputter dabei zuzusehen, wie sich jemand derart selbst zerstört und keinerlei Hilfe annimmt. Du solltest dich selbst schützen, das ganze geht sehr stark an die eigene Psyche.

    Ich sende dir liebe Grüße und viel Kraft!

  • Danke Lara, für deine lieben und aufbauenden Worte. Ich warte jetzt mal bis zum 30.10. ab, letzte Nacht hat sich bei mir, meinem Mann und ihren Schwestern Telefon terror gemacht, weil sie sich gefragt hat wo ihr Mann ist, der wäre nicht nach Hause gekommen. Meine Tante hat sie dann aufgeklärt, dann war für sie alles okay. Heute über WhatsApp hat sie mich auch aktiv angelogen, ich hab gefragt ob sie einkaufen war (Nachschub kaufen) und sie sagte nein. Ich habe zum Glück eine Kontenvollmacht und habe beim Online Banking gesehen, dass sie bei Aldi war. Auch hatte meine Tante heute das Gefühl, als sie mit ihr telefoniert hat, dass sie neben sich stand und drei mal die gleiche Geschichte erzählt hat.

    Nun kam heute Post vom Amtsgericht, dass diese mich nun als gesetzliche Betreuerin bestellen für meine Mutter. Ohne dies irgendwie mit mir zu besprechen oder mich zu kontaktieren. Ich weiß nicht ob ich dies annehmen soll??

  • Nun kam heute Post vom Amtsgericht, dass diese mich nun als gesetzliche Betreuerin bestellen für meine Mutter. Ohne dies irgendwie mit mir zu besprechen oder mich zu kontaktieren. Ich weiß nicht ob ich dies annehmen soll??

    Ich würde dir dringend davon abraten. Als gesetzlicher Betreuer bist du verpflichtet entsprechend Dinge für deine Mutter zu erledigen und dir bleibt keine Möglichkeit Distanz herzustellen.
    Das Gericht kann dich auf keinen Fall dazu zwingen. Es können nur Berufsbetreuer gezwungen werden für jemanden die Betreuung zu übernehmen. Aber es ist gut, dass deine Mutter eine Betreuung bekommen soll!

  • Liebe Landliebe,

    Ich glaube hier ist ein erster Schritt wo Du loslassen kannst:

    Heute über WhatsApp hat sie mich auch aktiv angelogen, ich hab gefragt ob sie einkaufen war (Nachschub kaufen) und sie sagte nein. Ich habe zum Glück eine Kontenvollmacht und habe beim Online Banking gesehen, dass sie bei Aldi war.

    Bringt Dir und Ihr nichts. Welche Antwort erhoffst Du Dir von ihr? Sie trinkt. Sie ist bei ihrer Diagnose nicht mehr klar im Verstand. Am Ende des Tages weißt Du doch welche Antwort kommt und das es nicht stimmt. Ich würde an Deiner Stelle die Betreuung in offiziellen Hand geben.

    LG Momo

  • Liebe Landliebe

    auch ich rate dringend, die Betreuung nicht zu übernehmen. Aus sicherer Quelle weiß ich, dass Betreuung mittlerweile so definiert ist, dass Du sozusagen das Sprachrohr für die zu betreuende Person bist. Du musst ihre Wünsche und Vorstellungen umsetzen, selbst wenn Du selber ganz anderer Meinung bist, was gut für sie ist. Das hat alles seine guten Gründe und ist in vielen Fällen eine gute Gesetzesänderung. In anderen Fällen wird es aber absurd. In Deinem Fall würde es Dich evtl zermürben und eine innere Distanzierung fast unmöglich machen!

    Lg

    Api

  • Danke für eure Antworten. Meine Mama möchte nun morgen den Termin zum Entzug absagen, weil kommende Woche die Trauerfeier von meinem Papa ist und sie kein Hin und her haben will mit erst Klinik und dann den Tag wieder raus und rein. Das klingt für mich wieder nach einer billigen Ausrede um weiter zuhause trinken zu können.

    Aktiv lügt sie mich über WhatsApp an, dass sie ihre Medikamente beim Arzt und Apotheke abgeholt hätte. Ihre Schwestern können solangsam auch nicht mehr, weil man ihr nichts mehr glauben kann und sie sich jeden Tag sorgen machen ob ihr was passiert ist. Sie wohnt alleine in einem großen Haus, fährt weiterhin Auto um sich Nachschub zu besorgen. Körperpflege ist auch nicht mehr vorhanden, ich will gar nicht wissen wie sie nächste Woche auf der Trauerfeier auftaucht sofern sie den richten Tag und Uhrzeit auf die Kette bekommt.

    Sollte sie Mittwoch wirklich nicht hingehen, werde ich den Kontakt abbrechen müssen weil es mir nicht gut tut. Ich hab zwei Monate alle Babys und die kommen schon deutlich zu kurz.

    Über etwas Zuspruch, andere Meinungen oder Kommentare würde ich mich sehr freuen.

  • Sollte sie Mittwoch wirklich nicht hingehen, werde ich den Kontakt abbrechen müssen

    Und wenn sie ungewaschen und ggfs. angetrunken kommt? Dann nicht? Braucht es dann noch ein bisschen, bis es Dir "schlecht genugtut"? Ich kann das durchaus nachvollziehen. Ich habe mein Leben auch erst geändert, als der Leidensdruck hoch genug war.

    Meine Mama möchte nun morgen den Termin zum Entzug absagen

    Weil sie, wie Du schon erkannt hast, weiter trinken möchte. Da würde auch der Termin, wenn sie hingegangen wäre, wahrscheinlich nicht viel daran ändern.

    Da gibt es hier einen guten Spruch. "Wer will findet Wege. Wer nicht will findet Gründe."

  • Leider hat sie sich ja im wahrsten Sinne des Wortes schon etwas Hirn weggesoffen und ihr fehlt jeglicher Bezug zur Realität. Leider habe ich auch dieses unglaubliche Schamgefühl in mir also das ich mich für sie schäme. Wir wohnen sehr ländlich wo jeder jeden kennt und es wird eh schon so viel getratscht. Oh man ich bin wirklich mit meiner Kraft am Ende. Erst der verlust meines Vaters vor zwei Wochen und nun auch der Verlust meiner Mutter (jedenfalls in der Form, dass sie nicht mehr die alte sein wird).

  • Ich bin in einer sehr ähnlichen Situation. Vater ist an den Folgen des Alkohols gestorben und Mutter trinkt.

    Dein Leben hat noch viel mehr Fassetten als Deine Mutter. Schau auf Dich und Deine Babys. Herzlichen Glückwunsch übrigens noch 💐

    Hoffe Du bekommst einigermaßen Schlaf.

  • Hallo Landliebe!

    Es gab bei mir eine Zeit, da hatte ich grosse Sorgen um unseren Kleinen, meine Mutter war extrem anstrengend und wollte auf einmal bei uns wohnen.

    Dass sie zu uns zieht, habe ich mir so gar nicht vorstellen wollen und ich habe sie abgeblockt. Ich hatte genug andere Sorgen.

    Du hast zwei Babys, die brauchen Dich voll und ganz. Sei ganz egoistisch, Du brauchst Deine Kraft für Dich und Deine Familie.

    Hinzukommt noch die Trauer um Deinen Vater. Mein Beileid.

    Deine Mutter ist erwachsen und für sich selbst verantwortlich. Du kannst sie nicht retten, das kann nur sie allein.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Das tut mir sehr leid für dich.

    Ich hoffe sehr, dass ihr die Trauerfeier gut über die Bühne bekommt. Das ist ja nunmal eine Ausnahmesituation für alle Beteiligten.

    Vielleicht könnt ihr euch schon vorher überlegen, wie ihr im Fall der Fälle reagiert? Ist noch ein Kaffeetrinken oder so geplant?

    Mein Mann hatte bei der Beerdigung meines Schwiegervaters ne kleine Weinflasche in der Tasche. Er hatte am Abend vorher getrunken und morgens dann weiter. Auf der Raue wurde es offensichtlicher, dass er immer betrunkener wurde, er ging regelmäßig zur Toilette und hat da wahrscheinlich nach gekippt. Niemand sonst hat auf der Raue Alkohol getrunken.
    Ich wollte dann früh mit den Kindern fahren (mein Mann hat zu der Zeit schon im Hotel gewohnt), er kam uns nach draußen nach und fragte, warum wir schon gehen. Ich sagte ihm, dass ich mir dass ich mir das nicht weiter angucken will, dass er trinkt und da stritt er das auch noch ab.

    Im Auto meinte dann mein damals 8 jähriger zur mir, er habe das gerochen, dass der Papa Wein getrunken hat. So schlimm, wirklich.

  • Hallo zusammen,


    für morgen hätte sie eigentlich einen Termin zum Entzug gehabt. Sie hat ihn auf den 14.11. verschoben, weil sie die Trauerfeier erst überstehen möchte und keine hin und her haben möchte. Sie rief mich an und sagte mir, dass die Klinik überfüllt wäre und deswegen der Termin verschoben werden würde. Ich habe direkt in der Klinik angerufen, das war natürlich eine Lüge. Als ich dann mit meiner Mutter telefonierte, bin ich explodiert vor Wut und hab ihr gefühlt alles an den Kopf geknallt. Die lügen, die sie mir ständig erzählt.

    Sie sagte sie wolle mich schützen ich sollte mir keine Sorgen um sie machen. Sie wolle erstmal zuhause alles durchgucken - keine Ahnung was das zu bedeutet hat?! Was will man durchgucken? Sie kümmert sich ja kein Stück um die Trauerfeier geschweige denn um alles andere organisatorische umzu. Habe ihr auch mitgeteilt, dass mein Vertrauen weg ist und sie sich nicht mehr bei mir melden soll. Das hat sie „nüchtern“ mit einem ja ok tschüss getan.

    Nach der Trauerfeier gäbe es eigentlich eine Kaffeetafel im kleinen Familienkreis, diese werde ich aber morgen absagen. Sie muss mir nun erstmal beweisen, dass sie es ernst meint und wirklich am 14.11. in die Klinik geht. Wobei sie da sicherlich dann auch wieder eine Ausrede findet weil sie zum Beispiel Ende des Monars Geburtstag hat, dann kommt die Adventszeit, Weihnachten, Silvester, der Osterhase und so weiter.

    Ich bin so sauer, wütend, enttäuscht und traurig.

  • Habe ihr auch mitgeteilt, dass mein Vertrauen weg ist und sie sich nicht mehr bei mir melden soll.

    Das ist schon mal ein Schritt nach vorne.

    Sie muss mir nun erstmal beweisen, dass sie es ernst meint

    Das kann sie nicht. Denn sie will augenscheinlich nicht. Dann nützt es auch nicht viel, wenn sie hingehen würde.

    ja ok tschüss

    Bedeutet, dass sie dann "endlich" in Ruhe trinken kann.

    Wenn Du da tobst, führt das nicht zu mehr Einsicht. Es macht Dich nur fertig.

    Mir hilft Abstand gut. Und das schon seit vielen Jahren. Wenn Du ihr helfen willst, dann lass sie. Sie muss selbst an den Punkt kommen.

    Ich weiß, es ist schwer zu verstehen. Wieso sie es nicht begreift. Aber sie lebt in ihrer eigenen, nassen Welt. Und da kannst Du sie nicht raus holen.

  • Danke Alex für deine Worte! Muss ich ihr denn nicht helfen weil sie schon die Wernicke Enzephalopathie Hat und zwischendurch total verwirrt ist und ja selbst nicht mehr frei entscheiden kann was richtig oder falsch ist. Da ich ja auch nun quasi die gesetzliche Betreuerin bin, bin ich ja leider noch in der Verantwortung.

    Ich werde morgen mal beim Amtsgericht und beim sozialpsychologischen Dienst von unserem Landkreis anrufen und mal nach Hilfe fragen, ob die sich dann um sie kümmern können.

    Heute Abend hat sie schon wieder die halbe Familie kontaktiert wo denn ihr Mann ist und dass er nicht nach Hause gekommen ist.

  • Ich schreibe mir mal den Kummer von der Seele… Meine Mutter ist immer noch alleine zuhause, ich habe nur wenig Kontakt mit ihr über WhatsApp. Ihre Schwester hat sie heute besucht und sie ist in keiner guten Verfassung. Wieder sehr verwirrt, kommt mit den Tagen Uhrzeiten durcheinander und auch mit Ereignissen. Sie isst nichts und nimmt keine Medikamente, sie kümmert sich weder um sich noch um das Haus.

    Sie geistern draußen umher weil sie ihren Mann sucht, bis ihr irgendwann wieder einfällt das er gestorben ist. Somit körperlich und psychisch absolut am Ende .. sie fährt aber weiterhin Auto um sich Nachschub zu besorgen.

    Habt ihr eine Idee wie ich ihr helfen kann oder Hilfe erzwingen kann? Psychisch kann sie ihre eigene Lage gar nicht mehr einschätzen.. einem Gesetzlichen Betreuer wollte das Amtsgericht nun bestellen, da ich abgelehnt habe. Sollte ich die Lage dem Amtsgericht nochmal schildern das hier wirklich solangsam Gefahr in Verzug ist?

    Für den 14.11. hat sie einen Termin zur Entgiftung, ich habe Angst, dass sie es bis dahin gar nicht mehr schafft 😟

  • Hallo Landliebe,

    Erstmal mein Beileid für deinen Papa, das ist allein schon sehr viel.


    Ich lese viele Parallelen bei mir mit. Ich habe im September als letzte Rettung für meinen Vater und mich, seine Krankenkasse angerufen und einen Pflegegrad beantragt. 3 Wochen später hatten wir Pflegegrad 3. nun kommt 2 mal täglich der Pflegedienst, essen auf Rädern… Medikamentengabe von einem Pflegedienst ist auch ohne Pflegegrad möglich, so kannst du sicher stellen, dass 2 mal täglich jemand nach ihr geschaut hat. Den psychosozialen Dienst hatte ich auch im Boot, die besuchen ihn einmal alle 2 Wochen. Und hatten ihm auch einen qualifizierten Entzug besorgt, der aber leider wieder nicht gefruchtet hat.

    Den Führerschein musst du ihr wegenehmen, bzw jemand muss der Polizei einen anonymen Tipp geben. Mein Vater hat seit einem Jahr nun keinen Führerschein mehr. Bei entsprechenden Pflegegrad ist auch genug Budget für eine Einkaufshilfe mit drin.

    Alles Gute dir!

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