lili0204 - Ich bin neu hier und brauche dringend Hilfe bzw einen Rat

  • Hallo, ich bin 34 Jahre alt und Mama von vier Kindern. Seit 2019 bin ich mit meinem jetzigen Freund in einer Beziehung. Die zwei kleinsten Kinder im Alter von 2 und 3 Jahren habe ich mit ihm. Als wir uns kennenlernten, erzählte er mir, dass er früher mit Alkohol übertrieben hat und jetzt mittlerweile schon über ein Jahr nichts mehr trinkt. Ich wusste aber nicht, dass er generell ein Alkoholproblem davor hatte.. Ein Jahr lief alles super, ich wurde schwanger mit unserem ersten gemeinsamen Kind. An seinem Geburtstag trank er ein Bier und seitdem ist alles anders. Er trinkt meistens tagelang, ist für mich dann nicht erreichbar. Er hat sich auch schon angemacht in seinen Rausch Zuständen, was mich absolut angeekelt hat.. Er ist im nüchternen Zustand ein toller Mensch, ein super Papa, liebenswert hilfsbereit usw. Aber die Sucht macht mich kaputt. Er verspricht immer und immer wieder sich zu ändern und trinkt dann auch manchmal 1 Monat nicht, aber er verfällt immer und immer wieder ins gleiche Muster.. ich habe ihm schon so oft verziehen, aber ich kann nicht mehr.. Mittlerweile war es schon ein paar mal so, dass wenn ich arbeiten war und er die Kinder hatte, ich auf einmal einen Anruf bekam, dass unser 3 jähriger Sohn alleine draußen ist und ihn niemand rein lässt. Er hat ihn einfach draußen "vergessen" und hat im Haus am Boden geschlafen, wo natürlich auch noch der kleinere Sohn anwesend war. Er verliert dann jegliches Verantwortungsgefühl, es ist ihm in dem Moment egal, dass ihn die Kinder so sehen neu er nicht mal mehr fähig ist auf sie zu schauen. Ich hab eine Wohnung gefunden und stehe kurz vorm Auszug,meinen noch Freund habe ich vor einer Woche einweisen lassen, da er drohte sich umzubringen wenn ich gehe. Natürlich bettelt und fleht er jetzt wieder das ich bleiben soll, dass dies jetzt der Wendepunkt sein wird und er alles ändern wird und der Mann sein wird den ich verdiene. Ich hab Angst mich wieder "einschüchtern" zu lassen bzw seinen Worten wieder glauben zu schenken. Ich packe das so nicht mehr, ich bin schon so lange unglücklich und kann mir nicht vorstellen das so mein restliches leben aussehen soll.. immer nur warten, hoffen usw. Ist jemand in der gleichen Situation und kann sich mit mir austauschen?? 🙏🙏😭 Ich bin wirklich so verzweifelt und weiß nicht mehr ein oder aus..

  • hallo Lili,

    Herzlich Willkommen in unserer Selbsthilfegruppe. Es ist gut dass du dich bei uns gemeldet hast, denn ich kann deine Verzweiflung sehr gut verstehen.

    Ich finde dass du auf dem richtigen Weg bist. Du hast eine Wohnung, willst ausziehen. Leider versuchen nasse Alkoholiker sehr oft ihre Angehörigen zu manipulieren. Das geht bis zu Selbstmorddrohungen.

    Hier wirst du viele Geschichten lesen können, die deiner ähnlich sind. Wir kennen diese Manipulationen sehr gut. Was für dich jetzt wichtig wäre, dass du konsequent bei deinem angedachten Weg bleibst.

    Er muß für sich trocken werden, du hast da keinen Einfluß drauf.

    Ich habe gesehen, dass du dich für die offenen Bereiche beworben hast, ich werde dich jetzt gleich freischalten. Normal hättest du von uns jetzt einen Link bekommen.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Lili

    Schön dass du hier her gefunden hast. Das ist schon mal ein sehr guter und wichtiger Schritt.

    Ich hatte die selbe Situation. Auch ich habe zwei kleine Kinder mit meinem XY zusammen. Damals waren sie 2 und noch kein Jahr alt.

    Du bist schon viel viel weiter als ich damals. Du hast dir schon eine Wohnung gesucht und weißt, dass es es so nicht mehr weiter gehen kann.

    Viele hier verharren in ihrer Situation und können sich nicht lösen. Auch mit kleinen Kindern. Und viele hier schreiben, wenn sie es dann geschafft haben, dass sie sich ärgern, es nicht schon früher getan zu haben.

    Das was du da beschreibst, dass er da am Boden liegt und die Kinder auf sich allein gestellt sind -in diesem Alter!!!- Ist absolut Kindeswohlgefährdend. Da könnte sonst was passieren!

    Ich an deiner Stelle würde mir das immer wieder vor Augen führen, wenn er wieder versucht dich einzulullen.

    Denk an deine Kinder! Und an dich!

    Ich wünsche dir ganz viel Kraft, dass du weiterhin so standhaft bleibst.

  • Hallo Lili,

    du bist jetzt für das offene Forum freigeschaltet, und dein Thema verschiebe ich dorthin .

    Du kannst jetzt überall schreiben, nur bitte in den ersten 4 Wochen nicht im Vorstellungsbereich bei den Usern mit den orange - roten Namen.

    ich wünsche dir einen hilfreichen Austausch.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Danke das ich hier sein darf, es tut gut zu wissen daß viele das gleiche erleben. Ich habe mir schon oft vorgenommen mit den Kids zu gehen, im Endeffekt hab ich mich immer wieder von den schönen Worten blenden lassen und habe es danach wieder bereut es nicht getan zu haben. Meine größeren Kinder sind 15 und 9 Jahre alt. Die sehen es leider so, dass ich ihnen das zu Hause weg nehmen würde wenn ich gehe. Was mich natürlich zusätzlich belastet weil ich doch für alle nur das Beste möchte 😔 Aber das er mittlerweile sogar neben den Kids bis zur kompletten Eskalation trinkt, sie dann komplett sich selbst überlasst usw und das nicht zum ersten mal, ist einfach zu all dem was ansonsten schon war der absolute wahnsinn.. man möchte sich nicht ausmalen was passieren hätte können 😔 Bis Montag befindet er sich noch in der Psychiatrie, gegen einen längeren Aufenthalt und dem sofortigen Antritt einer 6 wöchigen entzugskur hat er sich gewährt. Seines Erachtens ist er dort falsch und er kann ja ohne Probleme von selbst aufhören. Er schafft es ja immer wieder ein "paar Wochen" somit hat er in seinen Augen sowieso kein richtiges Alkohol Problem. Er redet so sehr auf mich ein, dass ich es doch nicht schaffen werde mit den Kindern alleine (bin jetzt auch ständig alleine gewesen) das wir alles sind was er hat, er kann nicht ohne uns. Ich kann den Kindern nicht die Familie wegnehmen, es wird diesmal zu 100% alles anders usw. Natürlich bekomme ich hinsichtlich meiner Entscheidung Gewissensbisse, obwohl i h tief im Inneren doch weiß das es sich nicht ändern wird.. Man fühlt sich so im Zwiespalt, was ist richtig oder falsch. Wird sich wirklich was ändern oder sind es nur weitere Jahre die ich verschwende und in ständiger Angst lebe und eben mich selbst dabei kaputt mache, da die ganze Situation schon sehr lange wirklich an meiner Psyche nagt..

  • Liebe Lili,

    Versuche doch mal "den Spieß" umzudrehen. Nämlich er kann ohne Euch seine Sucht nicht so frei ausleben.

    Du bist auf einem guten Weg. Hast Dir hier Hilfe gesucht und startest Deinen Weg. Er nicht.

    Wenn Du weg bist, hat er kann er ja zeigen, dass es ihm erst ist und sich die richtige Hilfe suchen. Für sich.

    Und Deine Großen werden es irgendwann auch verstehen. Du nimmst Ihnen nichts weg.

    Glückliche Mama= glückliche Kinder.

    LG Momo

  • Hallo Lili,

    Er redet so sehr auf mich ein, dass ich es doch nicht schaffen werde mit den Kindern alleine (bin jetzt auch ständig alleine gewesen) das wir alles sind was er hat, er kann nicht ohne uns. Ich kann den Kindern nicht die Familie wegnehmen, es wird diesmal zu 100% alles anders usw.

    Was er hier macht ist Manipulation der übelsten Masche. Du bist ja jetzt schon alleinerziehend, und wirst es auch ohne ihn schaffen. Es gibt Hilfen für dich und außerdem brauchst du kein fünftes Kind.

    Ihr seid alles was er hat, damit übergibt er die komplette Verantwortung für die Familie, und zieht sich aus allem raus. Was für eine Familie meint er? Mit einem nassen Alkoholiker in der Familie sind alle Mitglieder betroffen. Alkoholismus ist eine Familienkrankheit. Ich wollte meinen Kindern auch etwas erhalten, was es damals nicht mehr gab. Als ich von meinen lange erwachsenen Kindern gefragt wurde, warum ich nicht gegangen wäre, hat es mir fast das Herz zerrissen. Sie haben soviel mitbekommen, ihr Vater war körperlich anwesend, aber ich war alleinerziehend. Sprechen konnte ich damals auch nicht darüber, weil ich mich geschämt habe und ich mir die Schuld an seiner Sauferei gegeben habe, die er mir immer wieder zu verstehen gegeben hat.

    Bleib bei deinem Entschluss, er ist kein Kind mehr, und wenn er etwas ändern will, wird er auch Hilfe finden.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo lili0204

    Ich bin auch wieder neu hier. An den Glauben das mein damaliger Lebensgefährte etwas gegen seine Alkoholsucht tut habe ich sehr lange festgehalten. Bis heute lassen mich die Schuldgefühle meinen Kindern gegenüber nicht los. Beide habe heute mit vielen Störungen und Sucht zu kämpfen . Es nimmt jetzt Ausmaße an die hätte ich nicht für möglich gehalten.

    Nach der Trennung damals ging es langsam und stetig bergauf und es kamen schöne nicht immer einfache aber zufriedene Zeiten.

    Ich hätte mich viel früher trennen sollen und auch mehr auf meine Kinder achten,die beide zu der Zeit in der Pubertät waren. Die Auswirkungen des Alkoholismus in unserer Familie hat soviel Schaden bei ihnen angerichtet. Jetzt scheint meine Tochter gerade richtig abzustürzen und das mitzuerleben als Mutter und Großmutter ihres Kindes macht mich gerade wieder total hilflos und schuldbewusst.

    Ich werde mich nicht mehr einlullen lassen von dieser irrsinnigen Krankheit ,auch wenn ich noch ich weiß wie es weitergeht, hoffe ich das ich diesmal gesündere Entscheidungen treffe.

    Liebe Grüße

    Rabenweibchen

  • gegen einen längeren Aufenthalt und dem sofortigen Antritt einer 6 wöchigen entzugskur hat er sich gewährt. Seines Erachtens ist er dort falsch und er kann ja ohne Probleme von selbst aufhören.

    Das sagt doch schon einiges!

    Ich kann den Kindern nicht die Familie wegnehmen,

    Das tut er! Indem er besoffen auf dem Boden liegt und nicht mehr in der Lage ist ein verantwortungsvoller Vater zu sein!

    Das einzige was du "nimmst", wenn du mit den Kindern gehst ist sein behütetes saufen.

    Aber wenn du gehst gibst du dir und deinen Kindern die Möglichkeit auf ein ruhiges, sorgenfreies Leben!

  • Er redet so sehr auf mich ein, dass ich es doch nicht schaffen werde mit den Kindern alleine (bin jetzt auch ständig alleine gewesen) das wir alles sind was er hat, er kann nicht ohne uns. Ich kann den Kindern nicht die Familie wegnehmen, es wird diesmal zu 100% alles anders usw.

    Liebe lily,

    auch ich kann dich total verstehen und mitfühlen und bekam bzw. bekomme diese Sprüche auch so ähnlich zu hören, von wegen ich "sollte", ihm doch eine letzte Chance geben es zu beweisen, dass er seine Sucht diesmal stoppt und dann wieder ganz anders ist und solle zu ihm halten bzw. für ihn da bleiben, obwohl ich nicht mehr kann und auch nicht mehr möchte, dieses hin und her gerissen sein, schlechtes Gewissen haben usw. ist echt sehr kräfteraubend und nicht normal, bin ich mittlerweile der Meinung.

    Ich stecke gerade in einer ähnlichen Situation wie du, auch ein gemeinsamer Sohn ist mit im spiel, nur dass mein xy nicht MEINE Wohnung verlässt, obwohl ihn sogar die Polizei aus meiner Wohnung begleitet hatte, hatte er mich vor denen sogar noch versucht umzustimmen, "nur noch für ein paar Tage bleiben zu können" obwohl er eine eigene Wohnung hat... Er müsste sich nur kümmern, dort wieder wohnen zu können.

    Ich hoffe, dass dir die Beiträge hier weiterhelfen und gehe weiter deinen schon mutig begonnenen Weg. Ich würde ihn auch gerne bald machen können.

  • Es ist wirklich so Kräfte raubend. Man ist alleine mit seinen tausend Gedanken im Kopf. Immer wieder spielt sich alles wie ein Film in mir ab und immer wieder kommt die Frage auf, ob ich etwas falsch mache wenn ich gehe. Obwohl ich doch eigentlich sicher bin, dass ich ausziehen werde.

    Ich Frage mich, warum da dann doch immer wieder diese Gewissensbisse kommen. Mach ich es noch schlimmer wenn ich ihn alleine lasse? Würde er wirklich endlich aufhören zu trinken? Daran glaub ich eigentlich nicht mehr.. Im Prinzip hab ich ihm gesagt, dass es für mich keine Rolle mehr spielt ob er aufhört zu trinken oder nicht, dass meine Entscheidung einen neuen Weg zu gehen trotzdem sicher ist. Es waren einfach schon soviele Enttäuschungen über die ganzen Jahre und viele andere Dinge, die mich Stück für Stück immer weiter von ihm weg getrieben haben.

    Trotz allem schleicht sich immer wieder die Frage in meinen Kopf, ob ich egoistisch bin ob es meine Aufgabe ist, da zu😫 sein damit er nicht mehr trinkt. Ich will dieses leben so wie es ist absolut nicht für meine Kinder und mich, doch trotzdem machen mich diese ganzen Gedanken verrückt

  • Liebe Lili,

    Als außenstehende Person lese ich, dass er Dich alleine lässt. Solange er trinkt, wird der Alkohol immer an erster Stelle stehen.

    Und diese Gedanken helfen zu müssen, ist doch das was Du bei Dir anwenden solltest. Dir selbst zu helfen. Er ist erwachsen und kann seine eigenen Entscheidungen treffen. Hilfe gibt es ja mehr als genug.

    LG Momo

  • Ich Frage mich, warum da dann doch immer wieder diese Gewissensbisse kommen. Mach ich es noch schlimmer wenn ich ihn alleine lasse? Würde er wirklich endlich aufhören zu trinken?

    Diese Gedanken kenne ich nur zu gut.

    Ich hatte auch die Hoffnung, dass er sich endlich besinnt. Es wurde schlimmer, aber es war seine Entscheidung. Ich denke aber auch, dass es schlimmer geworden wäre, wenn ich geblieben wäre. Auch für mich.

    Wir können immer nur sehen was passiert, wenn wir eine Entscheidung getroffen haben. Wie es gekommen wäre, wenn ich anders entschieden hätte, werde ich nie erfahren und das ist auch gut so.

    Entscheide was Du für Dich und Dein Kind für richtig hältst. Ob er weiter trinkt oder für Euch aufhören will, ist seine Entscheidung. Es ist nicht Deine Schuld

  • Trotz allem schleicht sich immer wieder die Frage in meinen Kopf, ob ich egoistisch bin ob es meine Aufgabe ist, da zu😫 sein damit er nicht mehr trinkt. Ich will dieses leben so wie es ist absolut nicht für meine Kinder und mich, doch trotzdem machen mich diese ganzen Gedanken verrückt

    Nein, das ist auf gar keinen Fall deine Aufgabe!!

    Du hast die Verantwortung für dich und die Kinder. Er ist erwachsen und für sich selbst verantwortlich. Wenn er trinken will, trinkt er.

    Das ist weder deine, noch seine "Schuld". Alkoholismus ist eine gemeine und sehr schwere Krankheit. Es liegt aber in seiner Verantwortung, das einzusehen, sich Hilfe von extern zu suchen, anzunehmen und die Krankheit stoppen zu wollen. Du kannst hier bei den Alkoholikern nachlesen, dass es selbst für diejenigen, die es wirklich einsehen und nur für sich trocken werden wollen, uU schwierig ist und ein langer Weg. Und selbst davon ist dein Mann ja noch weit weit weg.

    Wird sich wirklich was ändern oder sind es nur weitere Jahre die ich verschwende und in ständiger Angst lebe und eben mich selbst dabei kaputt mache, da die ganze Situation schon sehr lange wirklich an meiner Psyche nagt..

    Und deswegen wird sich bei ihm auch nichts ändern und er wird weitertrinken. Tu dir und den Kindern das nicht weiter an!


    Mittlerweile war es schon ein paar mal so, dass wenn ich arbeiten war und er die Kinder hatte, ich auf einmal einen Anruf bekam, dass unser 3 jähriger Sohn alleine draußen ist und ihn niemand rein lässt. Er hat ihn einfach draußen "vergessen" und hat im Haus am Boden geschlafen, wo natürlich auch noch der kleinere Sohn anwesend war.

    Also, das hier ist wirklich mit das Schlimmste, was ich hier bislang im Zusammenhang mit Kindern gelesen habe. Das geht wirklich gar nicht. Was für ein Glück, dass den Kids da bisher noch nichts passiert ist!! Schütze dich und deine Kinder! Wenn er selbst nach solchen Aktionen immer noch meint, er hat kein Problem und schafft das alleine, dann nimm bitte wirklich deine Kinder und geh.


    Meine größeren Kinder sind 15 und 9 Jahre alt. Die sehen es leider so, dass ich ihnen das zu Hause weg nehmen würde wenn ich gehe. Was mich natürlich zusätzlich belastet weil ich doch für alle nur das Beste möchte 😔

    Das macht es natürlich schwerer für dich. Aber mit der Zeit wirst du den beiden sicher klar machen können, dass es keine andere Möglichkeit gibt. Wichtig ist, dass sie wissen, dass sie keine Schuld an der Situation haben. Sie hätten nichts anders machen können.Es ist aber deine Verantwortung für ein sicheres und gesundes zuhause und Umfeld für deine Kinder zu sorgen.

    Auch wenn dir sicher gerade der Kopf schwirrt, deine beiden Großen könnten sicher gut externe Hilfe brauchen, in welcher Form auch immer. Selbsthilfegruppen, Familienberatung, therapeutische Hilfe. Sie haben sicher in den letzten Jahren mehr mitgemacht, als gut für sie ist. Leider dauert es oft lange mit Terminen, deswegen solltest du möglichst bald versuchen, da was zu organisieren.


    das wir alles sind was er hat, er kann nicht ohne uns. Ich kann den Kindern nicht die Familie wegnehmen, es wird diesmal zu 100% alles anders usw.

    Falsch. Er kann nicht ohne den Alkohol. So lange er das nicht einsieht, wird sich gar nichts ändern. Und er ist derjenige, der die Kinder hochgradig gefährdet hat. Das ist allein seine Verantwortung.

    Und deine Verantwortung ist es, ihn loszulassen und ihn allein machen zu lassen. Auch wenn er dann noch tiefer abstürzen sollte. Hilfe durch Nichthilfe kannst du hier auch öfter lesen. Solange du bei ihm bleibst, bleibt alles beim Alten und er hat noch weniger Gründe, etwas zu ändern.

  • Trotz allem schleicht sich immer wieder die Frage in meinen Kopf, ob ich egoistisch bin ob es meine Aufgabe ist, da zu😫 sein damit er nicht mehr trinkt.

    Es ist erstens nicht deine Aufgabe, denn er ist erwachsen - im Gegensatz zu Deinen Kindern, die auf Dich angewiesen sind und für deren leibliches und seelisches Wohl Du die Verantwortung trägst!

    Zweitens hat es doch bisher auch nicht funktioniert - weil es nicht in unserer Macht steht, andere Menschen dauerhaft vom Trinken abzuhalten.

    Stell Dir vor, Ihr alle seid auf der Titanic, er mit unzähligen Alkoholflaschen am Bein, die Euer Rettungsboot zum Kentern zu bringen drohen. Wen kannst und musst Du retten?

  • Hallo liebe Lili,

    willkommen hier bei uns. Wie schön, dass du jetzt Menschen hier hast, mit denen du reden kannst und mit deinem Problem nicht mehr alleine bist.

    Und du hast meinen größten Respekt für das, was du bisher erreicht hast bzw. was du gerade in die Hand nimmst.

    Ich wünsche dir Kraft, das weiterhin durchzuziehen und standhaft zu bleiben.

    Denn, das hier:

    Natürlich bettelt und fleht er jetzt wieder das ich bleiben soll, dass dies jetzt der Wendepunkt sein wird und er alles ändern wird und der Mann sein wird den ich verdiene.

    und das hier:

    gegen einen längeren Aufenthalt und dem sofortigen Antritt einer 6 wöchigen entzugskur hat er sich gewährt. Seines Erachtens ist er dort falsch und er kann ja ohne Probleme von selbst aufhören. Er schafft es ja immer wieder ein "paar Wochen" somit hat er in seinen Augen sowieso kein richtiges Alkohol Problem. Er redet so sehr auf mich ein, dass ich es doch nicht schaffen werde mit den Kindern alleine

    sind zwei völlig widersprüchliche Aussagen. Wie will er denn dein absoluter Traummann sein, wenn er deinen Wert so derbe herabsetzt und sein Handeln so wenig bzw. überhaupt gar nicht reflektiert um etwas zu ändern?

    Das geht nicht.

    Das alleine sollte dir Grund genug sein, die Trennung weiterhin durchzuziehen. Er wird sich nicht ändern, er wird nichts ändern.

    Und wenn er wirklich trocken werden möchte, dann sollte er das alleine für sich tun und ist dann sowieso erstmal richtig mit sich selber beschäftigt.

    Dann könntet ihr nach zwei oder drei Jahren stabiler Trockenheit immer noch schauen, ob ihr einen weiteren Weg gemeinsam gehen wollt oder eben nicht. Aber bis dahin fließt noch viel Wasser den Rhein hinunter wie wir hier bei uns sagen.

    Lass ihn erstmal beweisen, dass er trocken werden möchte und sein Problem erkennt. Selbst bis dahin scheint es noch ein langer Weg zu sein.

  • Trotz allem schleicht sich immer wieder die Frage in meinen Kopf, ob ich egoistisch bin

    Das Wort ist für Dich negativ behaftet? Das sollte es nicht sein. Es gibt einen gesunden Egoismus welcher ganz normal sein sollte. Du trägst Verantwortung für Dich und die Kinder. Da ist nichts schlechtes dran. Du musst Dich seiner Erkrankung nicht "unterordnen". Sei egoistisch.

    Das zweite was immer gerne irgendwie vergessen wird ist die zeitliche Komponente.

    Trocken wird man nicht von heute auf morgen. Wir reden da von sehr vielen Monaten, wenn nicht sogar ein Jahr oder mehr. Bis dahin reitest Du nervlich auf einer Rasierklinge, mit Hoffen und Bangen und innerer Anspannung.

    Das willst Du nicht, nicht nach dem was ich schon von Dir gelesen habe.

    lG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

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