M3l - Ich möchte ein Ende finden

  • Hallo,

    ich bin Mel und trinke seit 20 Jahren bei emotionalen Problemen und komme aus einer Alkoholikerfamilie beidseids, viele sind schon wegen ihrer Sucht gestorben und ich möchte nicht so enden.
    Wenn meine Eltern sterben, werde ich alleine sein und es fällt mir schwer, Freundschaften zu finden, die mich erfüllen.

    Das ist mein Trigger zu trinken, das ich alleine bin/sein werde.
    Wie ich das Problem lösen soll, weiß ich nicht genau.
    Ich war ein Jahr abstinent, aber ich wurde nur aktiver, das Hauptproblem wurde nicht gelöst.
    Da ich zusätzlich EKA bin, könnte es daran liegen? Wie kann ich an mir arbeiten?


    Danke das ich hier sein darf und
    Viele Grüße

  • Hallo und willkommen im Forum.

    Wie du an die arbeiten kannst? Keine Ahnung da liegt wohl einiges im Argen und ich bin kein Psychologe .)


    Allgemein ist wohl ein guter Anfang abstinent zu bleiben und zu akzeptieren, dass es Dinge gibt die du nicht ändern kannst.

    Gepaart damit, dass das Leben dann trotzdem weiter geht...


    Grüße


    Barthell

    Train to survive

    survive to train

  • Hallo Mel,

    willkommen in unserer Selbsthilfegruppe!

    Gegen Einsamkeit kannst Du Volkshochschulkurse belegen, Musizieren mit anderen, etc.

    Freundschaften aufbauen geht nicht von heute auf morgen, aber Du kannst offen auf andere Menschen zugehen und ggf. alte Freundschaften wieder beleben.

    Du hast ein Jahr nichts getrunken, siehst Du Dich denn als Alkoholikerin?

    Wann hast Du zuletzt Alkohol getrunken?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo,

    das habe ich mein ganzes Leben versucht, aber irgendwie finde ich schwer Anschluss.
    Wenn sich dann mal was anbahnt, werde ich entweder nur gefragt, wenn was gebraucht wird oder man hat nur einmal im Monat sporadischen Kontakt.
    Vielleicht sind meine Ansprüche zu hoch oder ich bin zu langweilig, deshalb wollte ich ja eigentlich an mir arbeiten.

    Allgemein ist wohl ein guter Anfang abstinent zu bleiben und zu akzeptieren, dass es Dinge gibt die du nicht ändern kannst.
    Auf welche Dinge bezieht sich das?

    Ja, ich bin Alkoholikerin und habe das letzte Mal am Dienstag getrunken. Ich bin auch jedes Jahr in der Fastenzeit abstinent und möchte dieses Jahr als Start nutzen, um dauerhaft nicht mehr zu trinken.

    VG
    Mel

  • Auch wenn Du jedes Jahr zur Fastenzeit abstinent bist, so kommst Du jedoch jedes Mal in den kalten Entzug, Mel.

    D.h. Du bist derzeit im kalten Entzug und das kann für Dich gefährlich werden.

    Den Artikel kannst Du anklicken und lesen:

    Das Forenteam
    14. Mai 2021 um 22:29

    Wenn Du es schon mehrfach alleine probiert hast abstinent zu bleiben, dann solltest Du die Vorgehensweise ändern und einen Termin bei D/einem Hausarzt ausmachen. Mit ihm kannst Du besprechen, wie Du bei der Entgiftung unterstützt werden kannst. Das kann ambulant, aber auch stationär erfolgen.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Liebe M3l!

    Bei mir ist es eigentlich so üblich, dass ich nach der Arbeit im Büro noch kurz hier im Forum lese und mich dann von dannen mache. So sollte es auch heute sein... Bis ich Deine Vorstellung las.

    Und da dachte ich mir: Dazu musst Du jetzt was schreiben.

    Ich kann Dir hier nicht direkt einen guten Rat geben, ich bin auch kein Psychologe oder Psychotherapeut. Aber ich kann aus Erfahrung sprechen. Aus einer über 40-jährigen Erfahrung:

    Auch wenn ich eigentlich stets ein offener Mensch war, tat ich mir immer schon schwer, mir einen "echten" Freundeskreis aufzubauen. O ja, es gab Freundinnen und Freunde und Freundschaften, die ich mir (mühevoll!) aufbaute - und die dann viel zu rasch zu Bruch gingen. Im Privaten wie auch bei der Arbeit. "Bekannte" hatte ich viele, ebenso wie Arbeitskollegen - aber sind wir uns doch mal ehrlich: In den seltensten Fällen kann man hier von "Freunden" sprechen, oder?

    Vielleicht war auch das - neben dem beruflichen Stress - mitunter ein Grund, warum ich immer wieder zur Flasche griff. Um mich abzulenken. Um nicht großartig nachdenken zu müssen, warum ich wieder mal zu Hause, im Büro oder sonst wo herumhocke, während es anderen vermeintlich besser geht und diese ein schönes, geselliges Leben führen.

    Abgesehen davon, dass derartig trübe Gedanken nur allzu oft nicht die Realität widerspiegeln (glaube mir - andere haben meist noch viel größere Probleme als man selbst, vor allem diejenigen, die nach außen hin das schöne Leben zur Schau stellen), weiß ich für mich bezogen eines: Der Alkohol hat hier nicht geholfen, sondern die Situation verschlechtert. Weil - wenn ich zu viel getrunken hatte - sich weitere Freunde und Bekannte von mir fernhielten oder ich selbst keinen näheren Kontakt mehr suchte. Daher sollte der erste Schritt in ein sozialeres Leben mit dem Ende der Trinkerei beginnen.

    Mit der Trinkerei habe ich mir in einem Bruchteil der Zeit so viel an Freundschaften und Sozialkontakten ruiniert als ich brauchte, um diese aufzubauen und zu pflegen. Einen derartigen Schaden zu beheben, fällt schon in der trockenen Zeit schwer, in der nassen Zeit ist das meines Erachtens fast unmöglich.

    Wenn Du sagst, dass Du in Deiner abstinenten Zeit zwar aktiver wurdest, das Hauptproblem [die soziale Seite] aber nicht gelöst worden wäre, so kann ich das gut nachvollziehen. Weil es bei mir auch so war (da steht auch ein bisschen was in meinem Faden drinnen). Die Zeit ohne Alkohol muss schließlich genutzt werden. Hier ist das "Aktiv-Sein" schon mal ein guter Anfang - 100x besser jedenfalls als sich zu verstecken und die Zeit verstreichen zu lassen. Denn eines ist klar: Im stillen Kämmerlein ist es schwer, den Anschluss zu finden, den man sucht bzw. herbeisehnt. Und der Griff zur Wein- oder Bierflasche hilft hier sicherlich nicht.

    Aber auch auch beim Aktiv-Sein in der Phase der Trockenheit gibt es Stolpersteine. Größere als man glaubt; hier durfte ich schon so einiges lernen. Denn auch der aktivste Mensch kann dennoch furchtbar einsam sein, wenn seine Freude an der Aktivität, sein Engagement, seine Absichten und Ziele verborgen bleiben und nicht mit anderen geteilt werden. Hier muss man über seinen Schatten springen. Dass dies schwer ist, weiß ich und ich kämpfe auch oft mit mir entsprechend herum. Mit persönlich hat hier meine ehrenamtliche Tätigkeit im karitativen Betreuungsbereich sehr geholfen. So eine Beschäftigung kann ich nur empfehlen. Diese ist für jedes Alter geeignet und man lernt viele Menschen kennen (aus denen sich auch Freundschaften und Bekanntschaften ergeben können).

    Da meine Beiträge in diesem Forum meist Überlänge haben und es auch schon spät wird, höre ich an dieser Stelle nun erstmal auf. Ich wünsche Dir, liebe M3l, aber jedenfalls einmal viel Kraft, den sozialen Anschluss zu finden und denke nicht zu viel an das Alleinsein in einer - ohnehin nicht vorhersehbaren - Zukunft.

    Da ich aus Deinem Beitrag Wehmut und Traurigkeit herauslese, schließe ich mit einem (bekannten) Gedicht, das mir meine Großmutter, als ich damals zur Grundschule ging, in mein "Stammbüchlein", das ich immer noch habe, schrieb und an das ich auch heute noch in schwierigen Zeiten denke:

    edit: Gedichte etc bitte wegen Urheberrechten nicht einstellen

    Alles Gute und LG, Stef.

  • ...oder ich selbst keinen näheren Kontakt mehr suchte. Daher sollte der erste Schritt in ein sozialeres Leben mit dem Ende der Trinkerei beginnen....

    Danke dir, deine Zeilen treffen den Nagel auf den Kopf, irgendwie ist es wohl so.
    Es macht so Alles keinen Sinn, wenn ich trinke.

    Ich versuche es dieses Jahr mal mit dem Hausarzt, danke euch!

  • Guten Abend M3I,

    wann willst Du denn ein Ende finden?

    Wann hast Du zuletzt Alkohol getrunken?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • D.h. Du hast mit Deiner lebenslangen Abstinenz schon letzte Woche Dienstag gestartet, habe ich das richtig verstanden?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Nächste Woche habe ich einen Arzttermin.

    Also, erstmal willkommen hier. Du schreibst recht sparsam, was es schwierig macht, dir zu folgen oder es richtig einzuordnen. Dann schreibst du, dass du in der Fastenzeit auch schon mal Abstinenz lebst und deswegen als Begründung angibst, nicht zum Arzt zu gehen?

    Ist das richtig? Saufst du dann ab Altweiberfasnacht bis Aschermittwoch wieder? Alles etwas nebulös.

    Deswegen mal etwas direkter.

    Hier tauschen sich bekennende Alkoholiker aus, die eine lebenslange Abstinenz anstreben. Dazu gehört umgehend ein Arztbesuch, bei dem die körperliche Entgiftung besprochen werden kann. Dazu das Bekenntnis, Alkoholiker zu sein, sowie das Vorhaben einer lebenslangen Abstinenz.

    Schreibe mal mal bisschen genauer damit wir Dich besser kennenlernen dürfen. Keine Scheu, wir haben schon alles gelesen.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

    Trocken seit 2007

  • Hallo Harmut,

    die Fastenzeit ist nicht der Grund, warum ich nicht zum Arzt gegangen bin,
    es war irgendwie nie eine Option, die ich in Betracht zog.

    Ich bin auch jedes Jahr in der Fastenzeit abstinent und möchte dieses Jahr als Start nutzen, um dauerhaft nicht mehr zu trinken.
    Es fällt mir damit leichter, so als Ritual.

    Ich trinke meistens am We, Trigger sind ein großes Problem, da würde ich gerne von Anderen lesen, wie sie damit umgehen, ich hab meine Lösung noch net gefunden bzw. fehlt es vielleicht an Übung.

    Ein paar Beiträge und Artikel habe ich hier schon gelesen.

  • hallo m3i

    auch von mir herzlich willkommen.

    du hast nächste woche einen arzttermin, trinkst nu aber schon eine woche nicht. normaler weise sagen wir ja das man bis zum arztbesuch moderat weiter trinken soll um nicht in den kalten entzug zu kommen. nach einer wocher drüftest du damit allerdings schon so gut wie durch sein.

    es ist wichtig mit dem arzt klartext zu reden, er muß dich untersuchen um schäden zu erkennen und mit dir das weitere vorgehen zu besprechen. es gibt ja etliche möglichkeiten. evtl suchst du auch mal die suchthilfe in deiner stadt auf, da kannst du auch vieles über hilfsangebote und therapien erfahren.

    und natürlich die selbsthilfegruppe die du in uns ja gefunden hast.

    es macht ja durchaus sinn probleme, wenn sie sich so massiv schon durch die ganze kindheit zogen mit psychologen zu besprechen, daher sprich das beim arzt mit an oder aber bei der suchtberatung. die wissen wie wo was in deiner stadt zuständig bzw kompetent ist.

    der alk muß als erstes weg, alle anderen probleme lassen sich im klaren kopf dann auch angehen. ich denke das dir das auch klar ist. hier können wir dann über alles mögliche sprechen, wege finden um dem alk im alltag aus dem weg zu gehen, wie man mit frust klar kommt usw.usw. aber nu erst mal zum arzt und gucken was der konkret meint.

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo M3l,

    willkommen hier im Forum. Die Arbeit an einer zufriedenen Abstinenz ist eine Lebensaufgabe, einfach immer Schritt für Schritt. Die Veränderungen brauchen einfach Zeit.

    Als erstes steht die Entgiftung an, die eigentlich in ärztliche Behandlung gehört. Nach einer Woche bist du nun damit so gut wie durch. Zum Arzt solltest du trotzdem gehen, um zu checken, ob alles ok ist. Auch hilft es, offen und ehrlich darüber zu sprechen. Auch bei anderen Ärzten (z.B. Zahnarzt) ist es wichtig, dass dort deine Alkoholkrankheit bekannt ist.

    Dann geht es im dein neues alkoholfreies Leben. Ganz wichtig ist dein alkoholfreies Zuhause. Als nächstes kannst du austesten, woran du vielleicht Freude hast. Probier doch einfach ein paar Dinge aus. Wenn es dir nicht gefällt, lässt du es wieder. Das geht von Malen/Zeichen, Kochen, Sport, spazieren, Bienen züchten, Gartenarbeit, Sauna, Ehrenamt...Es gibt viele Dinge, die entweder allein Spaß machen oder wo du vielleicht nette Leute kennen lernst.

    Sorge dafür, dass es dir im Alltag gut geht: Ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung, ausreichend trinken, Dinge die gut für dich sind.

    Bei ganz akutem Suchtdruck hilft dann dein Notfallkoffer. Hast du den schon "gepackt"?

    Viele Grüße
    Seeblick

  • Hallo Dorothea,
    Hallo Seeblick,
    danke euch für eure Nachricht!

    Ich habe keinen Alkohol zu Hause.

    Bei ganz akutem Suchtdruck hilft dann dein Notfallkoffer. Hast du den schon "gepackt"?

    Süssigkeiten essen und Sport machen vielleicht?

    Muss jetzt auch mal was Neues anpacken und ausprobieren, habe früher gerne gepuzzelt, vielleicht wäre das was für den Anfang.

  • D.h. Du hast mit Deiner lebenslangen Abstinenz schon letzte Woche Dienstag gestartet, habe ich das richtig verstanden?

    Bist Du seit dem 19. Februar abstinent, M3l?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • hallo m3i

    ja das wäre etwas für den notfallkoffer, aber auch eine telefonnummer von jemandem der dir zuhört kann mit rein. mind 1 tonne verschiedene teesorten durch die man sich durchtrinkt, ein hobby, lektüre auch über unsere krankheit. und hier so oft es geht lesen. was willst du bei akutem saufdruck machen um da raus zu kommen? das muß nicht passieren, aber es kann.

    hier schreiben wäre eine maßnahme, aber das kannst du auch so ruhig öfter machen, es hilft beim sortieren der schrägen und weniger schrägen gedankengänge.

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

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