mein leben bis ich hier her fand, und wie`s weiter geht.

  • Hallo zusammen,

    auch wenn ich eher zu den Zartbesaiteten gehöre, habe ich nichts gegen klare Ansagen.
    Die holen mich aus meiner Komfortzone und ermöglichen mir einen Perspektivenwechsel, auch wenns erst mal weh tut.
    Ich bin gespannt auf Deine Beiträge, Doro!

    LG
    Carmen

  • hallo camen

    ich bin eigentlich ein sehr emphatischer mensch, habe mitgefühl und kann mich sehr gut in die menschen reindenken. aber ich habe gelernt, nicht zuletzt an mir selbst, das es manchmal besser ist einen tritt in den allerwertesten zu kriegen um besagten hoch zu bekommen als ständige streicheleinheiten. unsere krankheit ist viel zu ernst als das man lange um den heißen brei rumreden kann. ein paar socken kann ich morgen oder übermorgen stricken, aber wenn es um mein leben geht muß ich jetzt handeln. da bin ich nicht zuletzt gegen mich selbst konsequent.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo Doro,

    mich laust der Affe, du bist wieder da!

    Ach ist das schön!

    Ich bin gespannt, was sich alles bei dir getan hat. Gerade gestern habe ich sehr an dich gedacht. Da habe ich im geschlossenen Bereich für Carmen das Musiktipps-Fädchen ausgegraben, was du vor fast genau 10 Jahren eröffnet hast...

    Und deine Kleene heiratet, hui. Ich weiß noch, wie sie den aaarmen Dante beim Gesellschaftsspiel über's Ohr gehauen hat...

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • ja lang ists her, karsten hat mich schon frei geschaltet und ich hab mein tagebuch wieder ausgegraben. da ist dann etwas mehr zu lesen. freu mich wieder hier zu sein.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo Doro,

    das stimmt. Mit Streicheleinheiten und Mitleidsbekundungen kommt man nicht weit. Ich würde sogar soweit gehen, dass es schon an Fahrlässigkeit grenzt, die Alkoholsucht "schön" zu reden.

    LG
    Carmen

  • hallo carmen

    an sucht ist nichts schön, und wenn man sieht wie die menschen elendiglich verrecken weiß man sehr genau das man das sicher nicht will. mein mann hat das so erleiden müssen. ich wußte ja was mich erwartet, habe das als krankenschwester ja öfter erlebt. für meine kinder war es ein trauma ihren vater so zu sehen. so richtig verpackt haben sie es bis heute nicht. das kann man gar nicht oft und laut genug sagen. alkohol tötet auf ganz schlimme art und weise.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Ja, das stimmt. Ich habe das von Deinem Mann gelesen - furchtbar. Mir macht meine Krankheit noch große Angst, weil ich weiß wie es mit mir enden wird, wenn ich es nicht schaffe, trocken zu werden. Aber ich möchte hier nicht von mir schreiben - ist ja schließlich dein Thread.

    LG
    Carmen

  • angst haben ist der falsche weg, angst lähmt uns, respekt haben sollte man, es nicht auf die leichte schulter nehmen. aber nicht angst. ich habe keinerlei angst vor meiner krankheit, ich kann sehr gut damit leben denn ich trinke ja nicht. was ich aber mein leben lang tun werde ist achtsam sein was ich esse und trinke. nur muß man das bei vielen anderen kranheiten auch. zb allergiker oder so.

    doro

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    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo Doro

    Das stimmt, aber soweit bin ich noch nicht. Ich möchte auch, dass die Angst in Respekt übergeht, dafür muss ich mir jedoch erst wieder selbst vertrauen können. Ich trinke erst seit 9 Wochen nicht mehr.

    LG
    Carmen

  • sich selbst finden ist manchmal gar nicht so einfach, da hatte ich auch so meine schwierigkeiten, selbstbewußtsein hatte ich nie gelernt, ganz im gegenteil, mein umfeld hat alles dafür getan mich klein zu halten. es war schon ein mühsamer weg mir selbst bewußt zu werden. ich habe damit angefangen erst mal klar zu stellen was ich nicht will, das war einfacher als zu gucken was ich denn überhaupt will. dann bin ich stück für stück weiter gegangen und so richtung ein jahr konnte ich dann auch klar sagen was ich will und wer ich bin. vielleicht kannst du damit ja was anfangen.

    doro

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    trocken seit 18.10.2001

  • Damit kann ich sehr viel anfangen, Doro. Das sind nämlich genau meine Baustellen. Selbstbewusstsein habe ich auch nie richtig gelernt und kennen tu ich mich auch nicht wirklich, da ich schon mit 17 Jahren angefangen habe Alkohol und andere Drogen zu missbrauchen. Dadurch war eine normale und gesunde Entwicklung garnicht möglich.


    ich habe damit angefangen erst mal klar zu stellen was ich nicht will, das war einfacher als zu gucken was ich denn überhaupt will. dann bin ich stück für stück weiter gegangen und so richtung ein jahr konnte ich dann auch klar sagen was ich will und wer ich bin.

    Darauf wäre ich allein nicht gekommen. Das werde ich so versuchen. Danke für den Tipp!

    LG
    Carmen

  • meine güte die zeit rast, mir geht es gut. mir geht es komischer weise sogar richtig gut. ich bin zwar einerseites traurig, mamas 1. todestag war vor 3 tagen, aber im grunde meines herzens gehts mir gut. ich habe für mich beschlossen den ganzen medienrummel auszublenden, ich will von dem ganzen quatsch nichts mehr hören und sehen. ich mach mein ding und ende. mir geht es gut. wenn ich wieder mit zu viel außenwelt genervt werde mach ich yoga nidra, da muß man sich nicht verrenken da legt man sich einfach nur entspannt hin, das hilft mir wahnsinnig gut loszulassen. hätte ich das schon eher kennen gelernt wäre vieles einfacher gewesen. na ja egal, ich kenn es jetzt. einen schönen tag allen.

    doro

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    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo Doro,

    es freud mich, dass es dir gut geht und du hier bist.

    Ich habe meine Mama letzten September verloren. MIr fällt es noch sehr schwer zu akzeptieren.

    Ich lasse dir einen lieben Gruß hier

    Caro

    Wir sind, was wir denken.

    trocken seit 01.05.2008

  • heute vor 20 jahren als es mir so richtig mies ging, als alle rings rum mit dem finger auf mich gezeigt haben und sich das maul zerrissen hat meine nachbarin mich in ihr auto gepackt und mich erst zum arzt, dann zur suchtberatung und im anschluß zur entgiftung ins krankenhaus gefahren. die ersten tage liegen noch schwer im nebel, die medis zur entgiftung, die krausen gedanken, das selbstmitleid, die vorwürfe von meinem mann und der schwiegermutter. mein mann hatte am 21. seinen 50igsten geburtstag und ich hab ihm das versaut, weil ich endlich mein leben zurück wollte. so kann man es auch sehen. mein mann hat sich tot gesoffen, soviel zu ich habs ihm versaut. wenn ich so zurück denke, was hatte ich für kämpfe, mein mann wollte mich so brav im suff behalten, abhängig vom alk und ihm. ich habe den kampf aufgenommen, und das leben war manchmal richtig abgrundtief mies. aber ich wollte nicht mehr trinken, damals nicht und heute erst recht nicht. ich habe mich vom duckmäuser zur selbstständigen geschäftsfrau entwickelt, hab meine höhen und tiefen, hab geheult und gelacht. das ich all das erlebe hab ich letztendlich marianne zu verdanken, sie war da als nichts mehr ging. meine kinder haben an mich geglaubt und standen mir zur seite, als ich meinen mann dann verlassen habe kam mein neuer mann, bis heute an meiner seite und meine stütze, er gibt mir kraft und halt wenn ich mal wieder nur heulen könnte, er bremst wenn ich mir geschäftlich zu viel auflade, und er schiebt mich wenn ich mein licht mal wieder untern scheffel stellen will. das leben ist kein ponyhof, aber nüchtern kriegt man es in griff. an alle da draußen die jetzt denken, oh mein gott, 20 jahre, das schaff ich nie. genau das hab ich auch gedacht, unser co therapeut war 18 jahre trocken als ich anfing. ich hab heute 20 voll. das ganze geheimniss zum trocken werden heißt "ich will".

    doro

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    trocken seit 18.10.2001

  • Moin Doro,

    ein wichtiger Tag, eine wichtige Entscheidung, das war die Weiche, die dir dein Leben zurückgegeben hat.

    20 Jahre! Voller Ehrfurcht habe ich dich gelesen, als ich hier aufschlug. Das ist morgen 13 Jahre her.

    Versprochen, ich höre nicht auf, hinter dir herzulaufen. Einholen kann ich dich nicht, aber ein olles Karnickel bin ich inzwischen auch.

    LG PB

    Es nützt nichts Jemandem eine Brücke zu bauen, der gar nicht auf die andere Seite will.

  • dann liebes pellebär kann ich dir ja heute zu deinem 13. geburtstag gratulieren. stimmt, wenn man so ganz am anfang steht sind 7 jahre ne hausnummer, für viele die hier neu sind oder nur lesen sicher ein grund zum wundern und zu sagen, das schaff ich nie. stimmt, heute schafft niemand auf einmal 7, 13 oder 20 jahre, aber erstmal heute kann jeder schaffen. und morgen, und übermorgen. es geht, aus tagen werden wochen, aus wochen monate und aus monaten jahre. so wie bei uns, einfach in die polonaise einreihen und den alten hasen hinterher.

    doro

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    trocken seit 18.10.2001

  • ich hab mal wieder was, was die ganze welt erfahren darf, enkel nr 7 ist unterwegs. mein krümel hat letzten sommer geheiratet und nun hat sich nachwuchs angekündigt. anfang sept. soll es dann kommen mein zwerg nr. 7. die großen werden dann schon 10 sein. ne richtige bande hab ich dann zusammen. ich freu mich drauf.

    doro

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    trocken seit 18.10.2001

  • Achwas, ne Handballmannschaft. :mrgreen:

    Glückwunsch an dich & die Kleene. (& ich kann immer noch viel böser gucken.)

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • ich werds ihr sagen dante, sie kommt montag mit ihrem mann zum essen. wo is die zeit hin, man sind wir alt geworden,

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    trocken seit 18.10.2001

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