• Hi,

    in diesem Forum lese ich so oft von mein Ex, meine Ex. Gibt es denn nur getrennte Ex-Alkoholiker? Ich liebe meine Frau und würde ihr gern helfen. Ich würde gern meinen Kindern ihre Mutter erhalten, mittlerweile aber nicht mehr um jeden Preis!

    Was würden die trockenen, typischen Alkoholiker unter euch sagen. Mit welcher Maßnahme rüttel ich den typischen Alkoholiker wach?

    VG
    Karl

  • Das ist die Frage eines typischen Co's, lieber Karl. :lol:

    1.
    Den Trinker nicht mehr von den Folgen bewahren. Liegt er versoffen morgens im Bett & kann nicht zur Arbeit? Soll ER anrufen, du lügst nicht mehr für ihn am Telefon. Er kann nicht aus der Kneipe weil zu besoffen, Auto zu fahren & kein Geld mehr für die Taxe? Muss er eben in der Hecke pennen, du machst nicht den Spritikutscher.

    2.
    Schon gar nicht die Sucht direkt bedienen, z. B. den Suff besorgen & kalt stellen.

    3.
    Konsequenzen bei Fehlverhalten nicht nur androhen, sondern auch sanktionieren. Sonst machst du dich unglaubwürdig.

    Das fällt mir so als erstes ein. ;)

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • hallo karl

    ich bin nicht nur alki, ich bin auch mit einem verheiratet. ich habe nach meiner eigenen thera 2 jahre damit verschwendet meinen mann trocken legen zu wollen. ich hab meine eigene trockenheit gefährdet weil ich den kindern den vater doch nicht nehmen wollte. da waren auch finanzielle aspekte, die 4 kinder waren klein, wie soll ich das mit 3 schichten in meinem beruf hinbekommen, denn nach der trennung reicht die kohle hinten und forne nicht. aber ich habs dann doch gemacht, ist jetzt 10 jahre her. war echt hart am anfang. aber da mein mann immer noch säuft war es das einzig gescheite was ich machen konnte. ich lebe wieder in einer beziehung, die kinder besuchen ihren vater wann immer sie es möchten, aber ich muß mir das dumme gelaber und das ganze drum rum nicht mehr antun. als er damals unser haus verließ war das für mich wie eine befreiung. meinen kindern hat der abstand auch sehr gut getan. sie können ihn sehen wann immer sie wollen, aber sie müssen es nicht wenn es ihnen zu viel wird.

    wenn alles gute zureden, wenn alles konsequente handeln deinerseits nichts hilft, dann geh, mit deinen kindern. denn das was ihr jetzt habt macht euch alle seelisch krank, es kann euch sogar verkrüppeln. deinen kindern tust du keinen gefallen damit die mutter so sehen zu müssen. da geht es ihnen mit einem liebevollen vater, in dessen haushalt sie auch ohne nachzudenken freunde mitbringen können deutlich besser. lies mal bei den kindern, wie sehr das alles menschen belastet die mit einem abhängigen elternteil aufwachsen mußten. da ist es wirklich besser ein ende mit schrecken zu machen, als in einem schrecken ohne ende zu verharren.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo zusammen ,

    ich habe den Thread auch eröffnet um die Sichtweisen von den CO zu erfahren .

    Nun hat die Mehrzahl, der Alkoholiker geantwortet . (Was auch ok ist )

    Aber Ist das nicht typisch für trockene Alkoholiker, um sich ins klare Bild zu stellen ?

    Mal wieder eine typische Hartmut Frage :)

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo zusammen,

    obwohl ich auch meine Schwierigkeiten mit Pauschlisierungen habe, kann ich sagen, dass alle Alkoholiker lügen und manipulieren.
    Wie weit sie dabei gehen, liegt am Stadium der Sucht und an eventeullen psychischen Erkrankungen, die dazu kommen.

    Da das Saufen und alles, was dazu gehört, immer an erster Stelle steht, leiden andere Dinge mehr oder weniger massiv.
    Mir kann niemand erzählen, er/ sie sei ein guter Vater/ Mutter, während er gleichzeitig säuft.

    Genau das halte ich für fatal: Alkoholiker und dazugehörige Co`s zählen immer wieder gerne auf, was der Alkoholiker trotz seiner Sucht noch alles Kann, auf die Reihe kriegt.

    Der Weg bis zum " es geht gar nichts mehr" ist mitunter sehr lang.
    Was z.T. auch an den perfekten Vertuschungsmethoden auf beiden Seiten liegt.

    Susanne

  • glück auf

    Zitat von Hartmut

    Was ist denn ein typischer Alkoholiker

    m.e. is das einzige typische beim "typischen alkoholiker" das suchtmittel, der alkohol.
    alles andere "typische" haben wir mit anderen süchtigen gemeinsam.
    und sobald ich eine/n einzelne/n alkoholiker/in näher betrachte gehen die unterschiede los - weil jeder mensch eben n "individuum" is.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Ratlos.
    Das was er sagt und das was er macht (saufen) passt nicht zusammen.
    Er ist NASS und jeder hier hat dir jetzt geschrieben ,das daß ein nasser Aloholiker so macht.
    Versuche nicht zu verstehen ,was du nie verstehen werden kannst ,außer du bist selbst suchtkrank.
    Du solltest auf dich schauen ,denn was er dir bietet ist nicht schlüssig und du verbringst viel Zeit damit das zu verstehen,vergiß es.
    Als mein xy von mir verlangte das ich für ihn beim Therapeuten lügen sollte wurde mit klar..
    erstens jetzt überschritt ich eine Grenze (bin innerhalb weniger Stunden zurückgerudert und habe das richtiggestellt)und er zeigte damit doch mehr als deutlich was in seinem Leben an erster Stelle steht,,der Alkohol,,
    Du bist diese Lügen ganz selbstverständlich eingegangen(oder hast verschwiegen das er während der Therapie weitersäuft)wie weit willst du noch gehen,was willst du noch tun,du schadest ihm mehr damit als du denkst.
    Man kann keinen Alkoholiker therapieren der nass ist,genauso wenig wie eine Kurve gerade ist , das ist ein Widerspruch in sich.
    In der Therapie soll der Suchtkranke doch lernen umzudenken ,sein Leben alkoholfrei auszuhalten ,Probleme ohne Alkohol zu lösen und neu zu gestalten etc.,was soll das also wenn er sich das anhört und gleich danach ,,nachschüttet,,
    Sowas kann auch die Gruppe unterlaufen ,ist den anderen die wirklich Trockenarbeit leisten gegenüber unfair und für ihn (euch) völlig sinnfrei!!!!
    Vesuch doch einmal ,dein geschriebenes so zu lesen als ob es von jemand anderem wäre ,der dich um Rat fragt,vielleicht fällt dir dann auf was ich meine.
    Liebe Grüße R..

  • Hallo!

    Bei dem Krankheitsverlauf den Alkoholismus hat, kann ich mich von meiner Persönlichkeit, meinen ethischen Einstellungen, meiner Moral, meiner Libido, meiner Fähigkeit zu denken und allem was da noch dran hängt, verabschieden.
    Denn es bleibt ja nichts von mir übrig am Ende.
    Wäre das anders, könnte ich meine Individualität behalten und zusätzlich noch ein fürsorglicher Mensch sein, trotz Saufens, warum sollte ich es denn dann bitte lassen?
    Der Krankheitsverlauf ist typisch, unabänderlich und was dann rauskommt, würde mich nicht mehr von x oder y oder z unterscheiden.
    Schwankend zwischen unnatürlich selbstsicher und weinerlich, zwischen Schuld und totaler Wurstigkeit, was ich denken würde, würde sich am Ende doch nur um Alk drehen.
    Das wäre alles was mich wirklich interessieren würde: Ein volles Glas.
    Unverkennbarer gehts doch gar nicht mehr.
    Sauf ich, bezahle ich dafür über kurz oder lang mit meinem Ich.
    Ausnahmen nicht möglich.
    Hab ich übrigens hier gelernt, als ich angekommen bin und meinte, ich sei gar nicht so typisch.
    Zwei Monate kratzen, beißen und spucken waren das. Ich und typisch? Ja spinnen die?
    Heute sage ich: Ja, absolut. War ich und ich würde es wieder sein.

  • Hallo Hartmut!

    Gibt es den typischen Alkoholiker überhaupt? Jeder Mensch ist ein Individuum für sich und sollte auch so gesehen werden.

    Wenn die Sucht über allen anderen Dingen steht gibt es Verhaltensweisen die sich sehr ähnlich sind, das ist für mich das Typische der Alkoholkrankheit.

    Ich meine damit die Selbstlügen, das Verharmlosen, die Skrupellosigkeit, das Belügen und Betrügen des Partners oder der Angehörigen, die Unzuverlässigkeit, den Suchtdruck der befriedigt werden muss, koste es was es wolle.

    So verhalten sich meine Patienten und so hat sich mein Ex-Partner verhalten. Wie sich jemand verhält wenn er getrunken hat ist für mich nicht mehr typisch denn da gibt es wiederum grosse Unterschiede.

    Ich weiss dass es eine Krankheit ist aber kann es trotzdem nicht verstehen oder nachvollziehen. Ich versuche es auch gar nicht mehr zu begreifen,( mir ist das einfach zu hoch), sondern schütze mich selbst.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo Katha,

    Extra für dich:
    Es muss natürlich heißen: alle Alkoholiker, die ich kenne.
    Ich dachte, es sei klar, schließlich kann ich nur das schreiben, was ich selber erlebe.

    Susanne

  • schnuffig, Du schriebst:

    Zitat


    Hab ich übrigens hier gelernt, als ich angekommen bin und meinte, ich sei gar nicht so typisch.
    Zwei Monate kratzen, beißen und spucken waren das. Ich und typisch? Ja spinnen die?
    Heute sage ich: Ja, absolut. War ich und ich würde es wieder sein.

    Ich mag eines nicht so gern, nämlich auf meine langjährige Trockenheit explizit hinzuweisen. Ich mag mich damit nicht herausstellen. Und doch gelte ich schon lange als Langzeittrockene und verfüge darum auch über gewisse Erfahrungen.
    Zumal ich mich viel mit meiner/unserer Krankheit befasst habe und auch so einige Alkoholiker kennengelernt habe (trockene wie auch nasse).
    Eines ist mir dabei aufgefallen, und zwar auch schon während des Entwicklungsprozesses:
    Meinungen bezüglich meiner Krankheit änderten sich mit der Zeit. Ganz einfach, weil ich immer ehrlicher zu mir selbst wurde, aufhörte, mich zu schämen und weil ich immer mehr trockene Alkoholiker kennen lernte und auch von denen Gedanken übernehmen konnte.
    Im Grunde durchlief ich also den gleichen Entwicklungsprozess wie Du, aber Du wohl eher im Sauseschritt :wink: . Ich war da wohl sehr viel langsamer.

    Will damit nur sagen: Jemand, der 1 oder 2 Jahre trocken ist, denkt anders als jemand, der 10 Jahre trocken ist und evtl. denkt auch jemand, der 20 Jahre trocken ist, noch anders...
    Die Beschäftigung mit sich selbst ändert auch oft noch die Einstellung zu sich selbst und zur Krankheit :wink: weiß grad nicht, wie ich es besser ausdrücken kann.
    Auch das ist ein Entwicklungsprozess.
    Ich sehe auch an gewissen Postings, wo derjenige gerade steht.
    Ob er noch in der "Kratz-und Beißphase" :wink: ist oder schon weiter auf dem Weg :wink:

    LG Sunshine

  • hallo ratlos

    ich seh das so das dein partner wohl am besten in einer geschlossenen einrichtung untergebracht wäre. wenn er wirklich aufhören will, aber nicht die kraft hat in freier wildbahn zu widerstehen, dann muß er ne weile unter die käseglocke bis das schlimmste durch ist. gibt ja nicht umsonst diese unterschiedlichen angebote. und das alkoholiker auch menschen sind die durchaus willensstark sein können, heißt ja nicht automatisch im umkerschluß das alle alkoholiker willensstark sind. natürlich gibts hier auch menschen deren willen eben nicht so sehr ausgeprägt sind. und da müssen dann eben andere maßnahmen her. ob und wenn ja, was dir dieses wissen bringt weiß ich nicht. denn hier sollte dein partner doch den a. in der hose haben und zu seinem therapeuten mal ehrlich sein. ich packs nicht ambulant ich muß das anders machen, wo ist das problem. ich denke eher das das bei deinem partner nur bischen augenwischerei für dich ist, damit du brav die füße still hälst.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo Ratlos,
    ich denke auch, das Dein Partner will, das Du die Füße still hälst und auch nix mehr sagst bezüglich seiner Krankheit, denn "er tut doch was". Wie man aber sehen kann, reicht diese Hilfe nicht aus und ich hab auch ein bisschen den Eindruck, er will noch gar nicht aufhören. Ist aber nur ne Vermutung. Vielleicht braucht er auch einfach mehr professionelle Hilfe, und die kannst Du so oder so nicht leisten. Darum muß er sich auch selbst kümmern.
    Ein Angehöriger kann einfach niemals einen Alkoholiker trocken legen, sowas funzt nicht.

    Zitat

    Damit einher geht ja letztendlich für mich auch die Tatsache, dass diese Partnerschaft endgültig verloren ist, wenn ich nicht mit untergehen will.

    Ja, das ist die bittere Erkenntnis :?
    Du mußt nun sehen, was Du mit dieser Erkenntnis machst.
    Du kannst Dich auch noch jahrelang an Deinen Alkie hängen und wieder und wieder versuchen, doch noch zu helfen.
    Dabei opferst Du aber dann Dein eigenes Leben. Psychosomatische Erkrankungen können auch dazu kommen, wäre nix seltenes für einen CO.

    Du kannst aber auch ab heute, jetzt sofort, Dein eigenes Leben in die Hand nehmen und es retten. So wie auch ein Alkoholiker das könnte.
    Hilfe dafür kannst Du hier sicher finden.

    Es ist DEIN Leben, mach was draus !
    Mache es Dir nicht selbst kaputt.

    Ein Nebeneffekt könnte übrigens sein, das Dein Partner merkt, was die Stunde geschlagen hat und Du nicht mehr bereit bist, so weiter zu machen. Und ab nun auch handelst. Das könnte ihn nochmal wachrütten, MUSS aber nicht!
    Wenn er wirklich trocken werden wollte, könnte also auch das für ihn noch zur Chance werden.
    Nachzudenken, was er wirklich in seinem Leben will. Sich totsaufen, denn darauf läuft es letztendlich hinaus, oder ein trockenes schönes Leben mit einer lieben Partnerin.
    Viele entscheiden sich allerdings für die Freunden "Alkohol".
    Also bitte nicht zu große Hoffnungen daran knüpfen. Sondern nur für sich selbst handeln. Was der andere dann draus macht, ist seine Sache.

    LG Sunshine

  • hallo ratlos

    das ist eine bittere erkenntniss, ohne frage, aber sieh es mal so, auch mit 51 bist du nicht zu alt um dein leben umzukrempeln. evtl einen neuen partner zu finden, dir das leben schön zu machen. heute werden viele menschen 80 und mehr, bei guter gesundheit. schau mal wie viele jahre das noch sind. jahre die du glücklich leben kannst anstatt sie in angst und sorge zu verbringen. als ich mich trennte mußte ich auch so vieles anders machen, hatte einige sorgen, aber diese riesen last, die mein mann verursacht hat, die war weg, das war eine richtige befreiung. ich habe luft bekommen und wieder energie gehabt die neuen aufgaben zu bewältigen. ich habe sogar wieder einen partner gefunden, damit hatte ich nie gerechnet. für mich ist es jetzt jedenfalls gut, seit der alkohol mein leben völlig verlassen hat.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

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