Welchen Schaden können meine Kinder nehmen?

  • Hallo,

    ich habe eine Frage an alle EKA, denn ich befinde mich als Vater von 3 schulpflichtigen Kindern und einer trinkenden Frau in einer Entscheidungsphase, die mir nicht leicht fällt.

    Welchen Schaden können meine Kinder nehmen, wenn ich mich zunächst gegen eine Trennung entscheide?

    Zur Situation: Wir sind eine Musterfamilie. Außenstehende könnten glatt neidisch werden. Mein Haus, mein Auto, mein Boot, Kinder mit vorbildlichen schulischen Leistungen - ALLES SUPER. Wir haben aber eine Leiche im Keller: Meine Frau trinkt seit gut 5 Jahren regelmäßig. Gerade an Wochenenden schießt sie sich regelmäßig ab. Dabei zieht sie sich eher zurück und macht ihr Ding für sich. Dann läuft sie lediglich immer mal ungpflegt und besoffen durch das Haus. Unser Haus ist groß, daher befindet sich ihre "Bühne" auch nicht immer in unmittelbarer Nähe zu den Kindern. Allerdings streiten wir häufig über das Thema Alk und das bekommen die Kinder natürlich mit. Manchmal eskaliert unser Streit, bzw. meine Frau wird im SUFF aggressiv und wird verbal extrem ausfällig. Sie nimmt dabei keine Rücksicht auf anwesende Kinder. Unsere Kinder haben eigentlich kaum etwas anderes kennen gelernt.

    Wenn sie nüchtern ist, ist meine Frau bemüht, eine gute Mutter zu sein und allen gerecht zu werden. Die Kinder hängen an ihr und an mir.

    Seit einigen Wochen bin ich nun in diesem Forum und versuche, mir über unsere Situation klar zu werden. Ist noch etwas zu rettten? Ist es besser, sich zu trennen? Was passiert mit den Kindern, mein Beruf lässt es nicht zu, dass ich die Kinder zu mir nehme. Würde ich die Kinder nehmen, müsste ich mich gegen meinen Beruf entscheiden.

    Was, wenn ich mich gegen eine Trennung entscheide? Was könnte ich bei meinen Kindern kaputt machen? Welchen Schaden können Kinder nehmen, die ihre Mutter immer wieder betrunken erleben müssen? Welches Männerbild gebe ich meinen Söhnen mit, wenn ich nicht in der Lage bin zu handeln?

    LG
    Karl

  • Hallo Karl,

    für mich hat die Frage, welche Schäden die Kinder davontragen keine Priorität, sondern die Tatsache, daß sie welche davontragen. Je länger der Zustand andauert, desto mehr zementieren sich die Strukturen. So viele Kinder von Alkoholkranken Elternteilen beginnen später selber zu trinken oder werden Co, sprich: Sie nehmen sich irgendwann suchtkranke Partner, die sie jahrelang verzweifelt versuchen trockenzulegen.

    Mit aus dem Grund spricht man auch von suchtkranken Familien bzw. von generationenübergreifender Suchtstruktur.

    Wenn du möchtest, lies bitte den Thread Merkmale für ein EK, der inzwischen auf über 30 Seiten angewachsen ist.

    Zitat

    Würde ich die Kinder nehmen, müsste ich mich gegen meinen Beruf entscheiden.

    Ja, manchmal ist das so bzw. es erfordert erhebliche Einschnitte, Lebensveränderungen oder logistischen Aufwand. Wie sieht es mit Opa, Oma, Tanten, Onkel aus? Wer könnte euch unterstützen? Wie sieht es mit Teilzeitarbeit aus? Kindergeld? Hast du das Jugendamt schon um konkrete Beratung und Hilfen nachgefragt?

    LG, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Karl,

    ich weiß gerade gar nicht, was ich von deinem Beitrag halten soll?
    Was ist denn dein Ziel? Abwägen, welche Schäden deine Kinder davon tragen können, um eben zu prüfen, ob diese "tragbar" sind? Oder der Mühe wert?

    Ich habe dir ja schonmal ausführlich in deinem eigenen Thread dazu etwas geschrieben, aber du hast einige Begründungen gefunden, meinen Text abzuwehren. Auf mich macht es eher den Eindruck, als wolltest du das alles auch gar nicht hören, weil du, wenn du diese Texte (von mir und auch anderen) annehmen würdest, zu Handlungen gezwungen wärest, die du im Prinzip nicht durchführen möchtest.

    Von daher halte ich mich auch hier eher kurz.

    Linde hat ja schon genug dazu geschrieben- ließ dir die Merkmale eines EKAs durch.
    Von daher möchte ich dazu hier an dieser Stelle auch nichts konkreter beschreiben.
    Wenn du deinen Kindern nur gut willst (das war so der Standardsatz meines Vaters), würdest du sie nicht mit ihrer Mutter aufwachsen lassen, sondern sie schützen.

    Du bist gerade dabei, ihre Zukunft, ihre Gesundheit, ihr Glück und ihr Leben aufs Spiel zu setzen. Ich kenne mehrere junge Menschen, die sich umgebracht haben. Die meisten von ihnen waren EKAs. Soviel dazu. Ist auch hier im Forum nachzulesen.
    Also überleg es dir, ob es dir das wert ist.

    Du fragst: "Welches Männerbild gebe ich meinen Söhnen mit, wenn ich nicht in der Lage bin zu handeln?" Soll ich dir sagen, was ich von meinem Vater halte? Da denke ich, ist er ein Versager, der sein Leben nicht auf die Reihe bekommt und diese Verantwortung, die er selbst nicht tragen kann, auf die Schultern seiner durchaus noch minderjährigen Kinder abwälzt. Daran bin ich als Kind fast zerbrochen. Und dass ich das alles überlebt (ja, richtig, überlebt) habe, ist nicht der Verdienst meiner Eltern, sondern anderer Menschen. Ich wünsche deinen Kindern, dass sie diese Menschen auch in ihrem Leben haben.

    Dies führte auch dazu, dass mein Geschwister und ich den Kontakt zu unseren Eltern nahezu auf 0 reduziert haben, sobald wir dazu in der Lage waren. Soll heißen, die Eltern-Kind-Beziehung ist zerstört.
    Du siehst- nicht nur deine Kinder leiden unter deiner Handlungsunfähigkeit- es wird später, wenn deine Kinder selbst zur Handlung fähig sind, auf dich zurückfallen.

    Jetzt hast du noch die Möglichkeit, es zu ändern.
    Und ich gebe dir den Tipp, falls du wirklich das Gute für deine Kinder willst- gucke nicht danach, warum es NICHT möglich ist, sondern WIE es funktioniert. Informier dich bei der Caritas, beim Jugendamt oder sonstwo. Welcome soll ein guter Service sein, oder vielleicht ein Au Pair?
    Wenn du willst, gibt es Wege, deinen Kindern eine schöne unbeschwerte Kindheit zu ermöglichen- ansonsten lieferst du hier nur Gründe, warum es nicht geht.

    Und mir scheint es, als ob du bisher nur deiner Frau an der Misere die Schuld gibst. Aber du hast ganz sicher auch einen Anteil, der zu der Situation beiträgt.


    Nun. ich hoffe, dieser Beitrag war nicht vergebens. Ansonsten tun mir deine Kinder unendlich leid.

    Zimttee

  • Hallo Karl,

    mir scheint, Du willst hier hören, das es für die Kinder (noch) nicht so schlimm ist. Betroffene haben Dir dazugeschrieben, WIE schlimm es ist für Kinder. Und noch mehr darüber steht im EKA-Bereich.

    Zitat

    Was passiert mit den Kindern, mein Beruf lässt es nicht zu, dass ich die Kinder zu mir nehme. Würde ich die Kinder nehmen, müsste ich mich gegen meinen Beruf entscheiden.

    Komisch, andere Alleinerziehende MÜSSEN das auch auf die Reihe bekommen, einen Beruf nachzugehen UND die Kinder zu versorgen. Sie haben keine andere Wahl...

    Für mich gilt auch hier ein Spruch, der mir oft einfällt:
    Wer will, findet Wege, wer nicht will, findet Gründe.
    So einfach ist das.

    LG Sunshine

  • Lieber Karl,

    ich finde es gut, dass du dir Gedanken machst und den Status Quo nicht beibehalten willst.

    Was ich bei dir rauslese, ist neben einer verständlichen Verzweiflung auch ein bisschen eine Einengung im Denken.
    Du denkst in Kategorien wie "entweder - oder". Die Frage ist, ob das nützlich ist im Moment.

    Mein Rat an dich wäre, dich hier im EKA-Bereich umfassend zu informieren, über die Antworten, die du hier bekommst, kritisch und vorurteilsfrei nachzudenken, und möglichst auch professionelle Hilfe und Beratung in Anspruch zu nehmen.
    Du hast vielleicht Angst, Entscheidungen zu treffen, mit denen es den Kindern noch schlechter geht. Denk aber nicht nur kurzfristig, sondern bedenke vor allem, was es mit den Kindern, aber auch mit der ganzen Familie auf Dauer macht, wenn alles so bleibt wie es jetzt ist.

    Wenn es nur die Wahl zwischen zwei Übeln gibt, dann ist es wichtig, das kleinere zu wählen.
    Und die organisatorischen Details lassen sich immer lösen. Sie folgen dann aus der Konsequenz im Handeln.

    Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft!
    LG viola

    Da, wo es piekt, da geht es lang!

  • hallo karl

    als ich mich getrennt habe waren meine 4 kinder zwischen 16 und 4 jahre alt. ich habe für nen hungerlohn in einer fabrik 3 schichten gearbeitet. aber das war egal. ich konnte das meinen kindern nicht länger zumuten. denn für alles geld der welt kann man seinen kindern keine neue seele kaufen, oder den "dachschaden" reparieren lassen den sie bei so einer kindheit davon tragen können. wenn du gut verdienst stell ein kindermädchen ein, oder schau nach anderen alternativen. millionen frauen sind alleinerziehend und kriegen das auch gebacken.

    als ich meinen kindern meinen entschluß mich zu trennen mitteilte waren die beiden großen, 16 und 15 begeistert, die beiden 11 und 4 jährigen waren traurig und haben anfangs geweint, aber das hat sich sehr schnell gelegt, weil sie wieder unbeschwert freunde mitbringen konnten und sich keine ausreden mehr einfallen lassen mußten warum papa nicht ansprechbar ist. wir hatten sehr schnell ein geregeltes familienleben, soweit das bei 3 schichten möglich ist. meine kinder haben noch kontakt zum vater, das ist ihre entscheidung, da rede ich ihnen nicht rein, aber in meinem haus wird nicht gesoffen, da kann zu jeder tages und nachtzeit besuch mitgebracht werden ohne sich schämen zu müssen. und das ist mehr wert als alles geld der welt.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo Karl

    Ein paar ganze einfache Fragen

    Wie fühlst du dich mt einer alkohlkranken Frau an der Seite?
    Wie glaubst du fühlen sich die Kinder die noch viel hilfloser sind als du in der Situation?

    Als du ein Kind warst hättest du dich da wohl gefühlt in so einer unsicheren Situation? Nie zu wissen ist die Mutter nüchtern betrunken oder gerade in einer Zwischenphase? Leben mit einem Pulverfass als Vertauensperson?

    Entschuldige wenn ich jetzt so direkt bin aber geht es um dich und deine Arbeit oder um das Wohl der Kinder weil das diese Situation ihnen auf Dauer schadet ist doch vollkommen klar.

    sg M.

  • " Hallo meine eigenen Kinder, ich bin's Karl, euer Vater. Was ich mich frage, ist, wie geht es euch damit, dass eure Mutter trinkt?"

    Mit ihnen reden, nicht über sie reden oder schreiben Karl.

  • Hallo,

    das halte ich für eine außerordentlich sinnvolle Idee. Ich wollte, mich hätte damals "einfach" mal jemand gefragt, WIE es mir damit geht, daß meine Mutter trinkt - und hätte gleichzeitig die Antworten wirklich ausgehalten. Denn daran scheitern solche Gespräche oft, habe ich gemerkt, daß der Fragesteller zwar fragt, aber dem Kind signalisiert, daß das Kind ihn schonen soll, weil er die Antwort nicht aushalten kann.

    LG, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Karl65,

    deine Frage, welchen Schaden deine Kinder nehmen können, wenn du dich zunächst gegen eine Trennung entscheidest, kann ich im Grunde nicht beantworten.
    Diese Frage kannst nur du dir selbst beantworten.

    Das du dich hier in dem Forum angemeldet hast, spricht doch erst einmal für sich. Du liest, informierst dich, bekommst reichlich Input.

    Würde ich als Erwachsener in deiner momentanen Situation sein und die Merkmale eines EKA's durchlesen und sacken lassen. Wäre das nächste, was ich machen würde, meine Kinder schnappen und sofort ausziehen.

    Von dir habe ich gelesen, dass das Haus groß genug ist, so dass deine Frau ihre Bühne hat und die Kinder nicht in unmittelbarer Nähe sind.
    Kann es sein, dass du dich da selbst belügst. Ich denke schon.Die Kinder sind in der Nähe und das reicht. Sie bekommen es mit !
    Das kann ich aus meiner eigenen Erfahrung sagen. Kinder entwickeln dafür nähmlich Antennen und sind darauf sensibilisiert.

    Ich hatte auch von dir gelesen, dass du dich selbst dabei ertappt hast, als du zu deinen Kindern sagtest, dass sie mit dem Zanken aufhören sollen, kein Wunder, dass die Mama wieder trinkt.
    Besser kann jemand Kindern Schuldgefühle gar nicht mitgeben.

    Du kannst auch für dich sehen, welche Griffe du anwendest um aus dieser Situation zu kommen. Ich denke, es gibt sicher noch mehr Begebenheiten. Handgreiflichkeiten hänge ich da noch gleich mit ran.

    Da entwickelt sich ein Teufelskreis.

    Zu guter letzt, was bestimmt an erster Stelle stehen sollte, ist das direkte offene Gespräch mit den Kindern zu suchen. Fragen, wie es ihnen damit geht.

    Was nützt dir/euch der materielle Reichtum wenn die seelische/emotionale Armut eingetreten ist ?

    LG Weidenkätzchen

  • Hallo Karl
    Ich schreib das mal pausaler.
    Deine Kinder werden natürlich mitkriegen was da läuft ,das da was mit der Mutter nicht stimmt ,je nach Alter werden sie es nicht benennen können (das sie Alkoholkrank ist) das können wir Erwachsenen ja oft erst wenn wir uns mit der Krankheit beschäftigen, uns schlau machen.
    Aber sie sehen ,hören und fühlen das etwas nicht stimmt und das schlimmste was du tun kannst ,ihnen das ausreden (die eigenen Wahrnehmungen) es kleinreden ,relativieren oder ihnen gar eine Mitschuld geben, damit richtest du Schaden an den sie mit in ihr weiteres Leben nehmen.
    Sprech mit deinen Kindern ,zeig ihnen das du sie ernstnimmst aber erwarte nicht das sie die Entscheidung treffen müssen ,das MUSST du tun!!!!

    Zeigt ihnen das wenigstens ein Elternteil für sie da ist,wenn es der andere schon nicht kann.
    Sie haben ein RECHT darauf Kinder zu sein,dürfen nicht eure Erwachsenlast aufgebürdet bekommen.

    Zieh sie also nicht auf deine Ebene ,die Verantwortung liegt bei DIR!!!
    Entscheide weise......und wie ein großer !!
    LG R..

  • Hallo zusammen,
    ja, eigentlich habe ich das in der letzten Zeit (seit ich versuche, Struktur in meine Gedanken zu bringen) auch so gemacht, wie ihr es mir empfehlt. Ich suche das Gespräch mit meinen Kindern. Denen fehlen eigentlich Worte für das, was da immer wieder passiert. Und von sich aus suchen sie das Gespräch nicht. Ich sag dann so etwas wie: "Ich finde es total blöd, was Mama da immer wieder macht. Macht es dich auch traurig?" Oder ich sage Ihnen, dass wir nicht bestimmen oder beeinflussen können, ob oder wann sie es tut, und dass wir in dem Moment einfach etwas alleine unternehmen müssen. Wichtig ist mir dabei auch klar zu machen, dass nur Mama allein für das, was sie tut verantwortlich ist, und dass große wie auch kleine Menschen ja oder nein sagen können, wenn sie etwas nicht wollen. Was mich dabei nachdenklich macht, und aus dem Grund habe ich den Thread überhaupt eröffnet: Die Kinder machen nicht den Eindruck, als ob sie froh sind,endlich darüber reden zu können. "ja, ich bin auch traurig." ist da schon viel, mehr kommt da nicht. Im Umgang mit Xy ist da einfach viel Liebe und Zuneigung zu spüren. Da ist noch nie eine Vorhaltung oder ein "Mama tu das doch bitte nicht mehr..." gekommen. Und genau das macht mich ja so stutzig. Fressen die das alles in sich rein, um dann irgendwann später zu platzen? Oder sind die Weltmeister im Verdrängen und sorgen mit einem gewissen Selbstschutz dafür, dass nicht so viel von dem Mist bei ihnen ankommt?

    LG
    Karl

  • Hallo Karl!

    Das ist ein direkter Einstieg ins Gespräch und das ist immer schwierig.
    Für euch alle. Du brauchst eventuell eine Handpuppe für jeden oder falls du sowas nicht hast für jeden ein Stofftier, das du hinten angreifst, die Hand kann man ruhig sehen.
    Und du brauchst einen Sprachfehler. "Dats war getstern überhauptst kein tsöner Abend nie nicht" , sagte der Eisbär zur Ente und dann fragte er die Ente ob sie wisse warum nicht.
    Wenn es die Ente nicht weiß fragt der Eisbär den Braunbären.
    Wenn der Braunbär nicht reden kann, dann kann er brummen und die Ente darf in Quaksprache reden. Und muss auch nicht ruhig sitzen.
    Ihr redet, der Punkt kommt.
    Und redet dann miteinander, nicht zueinander. Und ihr werdet lachen.
    :)

  • Hallo Schnuffig,

    hab die Kinder gerade ins Bett gebracht und deinen Tipp beim Kleinsten mit harmlosen Themen ausprobiert. Löwi hat er ohne Hemmungen alles erzählt... normalerweise kansst du dem die Würmer aus der Nase ziehen aber bei Löwi quatscht der wie ein Wasserfall...

    LG
    Karl

  • Hallo Karl,

    wie alt sind denn deine Kinder genau?

    Ich finde deine Fragen übrigens ein bisschen manipulativ, jedenfalls wenn du sie so gestellt hast, wie du sie hier geschrieben hast.
    Wenn es geschlossene Fragen sind (ja-nein-Fragen) und das Kind dir zustimmen soll, dann ist es doch von vornherein nicht mehr total offen. Sondern es wird sich bemühen, dir eine "richtige" Antwort zu liefern, weil es doch deine Absicht hinter der Frage durchschaut.

    Es geht bei diesen Fragen ja nicht rein um die Sachebene, sondern vor allem um die Beziehungsebene.
    Und eine Mama, die wird immer geliebt, denn sie ist ja die Mama. Zu sagen, man findet es blöd, was die Mama macht, das ist vielleicht viel zu bedrohlich, denn dann könnte die Mama ja weggehen und mit ihr die ganze Welt zusammenbrechen.
    Deshalb ist professionelle Hilfe hier so wichtig, weil das ein so sensibler Bereich ist, der die Zukunft von euch allen berührt.

    LG viola

    Da, wo es piekt, da geht es lang!

  • Hallo Karl

    Manchmal fällt es den Kindern leichter mit einem Fremden zu reden. Ich würde da generell mal mit einen Therapeuten reden gerade bei Kindern ist das wichtig.

    Gib ihnen nur das Gefühl das sie jederzeit zu dir kommen können und über alles reden können.

    Du darfst eines nicht vergessen sie ist und bleibt immer ihre Mutter und jedes Kind egal wie alt stellt seine Eltern irgendwie auf ein Podest und wollen bzw. können nicht sehen das die auch Fehler haben. Liegt in der Natur des Menschen. Kinder sind ja von den Eltern insbesonders von der Mutter abhängig.

    Gib ihnen Kraft und Mut und zeig ihnen das du für sie da bist das wird helfen.

  • Hallo Karl!

    Bei den beiden größeren Kindern würde ich es auf alle Fälle mit der Wahrheit versuchen.
    So wie du uns die Eingangsfrage gestellt hast. Schnapp dir einen passenden Artikel oder eine Internetseite dazu.
    Dann fragst du ob sie dies oder jenes auch so sehen.
    Das mit Löwi hast du prima gemacht.

    Alles Gute

  • Hallo Karl, ich sehe meinen Vater in dir: Der kämpft jetzt seti 37 Jahren (so alt istmeine Schwester) um meine Mutter, um den Schein nach außen zu wahren, um sein Bilderbuch nach außem zeigen zu können.

    Bei uns war alles genau so: Wir waren super in der Schule, haben unseren Eltern keine Probleme gemacht, haben nie über die Stränge geschlagen (wie auch? Man sieht ja daheim, wie das dann ausgeht - nein danke...) und uns niemals jemandem anvertraut. Ach so, wir waren halt immer sehr ernst und vernünftig. Das empfinde ich bis heute als gestohlene Kindheit. Bis heute kann mein Vater nicht mit uns über die Sucht seiner Frau sprechen.

    Warum ich dir das schreibe? Ich will dir nur sagen, dass wir beide, sowohl meine Schwester, als auch ich, bis heute die Folgen abarbeiten. Sei es unser Perfektionismus, sei es meine Hysterie, wenn bei meinen eigenen Kindern mal was nicht so läuft, und und und. Natürlich kann man nicht alles auf seine Kindheit schieben, aber ich wäre froh gewesen, wenn mein Vater sich getrennt hätte.

    Jede Situation ist anders, auch ich habe mit meinenn Eltern bis heute nicht gebrochen, wie viele andere das tun und was oft auch gut ist. Ich habe mit meiner Situation meinen eigenen persönlichen Frieden gemacht. Es ist nicht immer leicht, aber ich arrangiere mich. Was ich allerdings nicht mehr tue: Weder meinem Vater noch meiner Mutter glaube ich irgendetwas. Den Rat von Älteren zweifle ich grundsätzlich an. Meinen Vater bedauere ich zutiefst um sein weggeworfens Leben, das er in den Dienst einer Alkoholikerin gestellt hat. Eine ganze Weile lang habe ich ihn auch zutiefst verachtet.


    Es liegt an dir, Karl, was du tust. Mein Vater hat den wohl vermeintlich bequemeren Deinst gewählt - er hatte Wechselschicht, hätte sich also auch schwer getan, sich um uns zu kümmern, aber für uns Kinder war das der beschwerlichere, steinigere und nervenaufreibendere Weg.

    Liebe Grüße, Karl, ich wünsche dir Mut.

    Kleine Schritte sind besser als gar keine!

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