berta - 10 Jahre Freiheit

  • Für mich war das Thema Alkohol kein Thema mehr - dort glaub ich, ist der Hund begraben

    Da dürfte was dran sein. Ein erfahrener Suchtmediziner gab mir nach meiner Therapie mit auf den Weg: "Der erste Schritt in Richtung Rückfall wird gemacht, wenn man sich nicht mehr mit seinem Problem befasst."

    Wenn mein Alkoholproblem mehr und mehr aus dem Dunstkreis meiner Wahrnehmung verschwindet, wird dem glänzend funktionierenden Suchtgedächtnis womöglich Tür und Tor geöffnet, so meine persönliche Einschätzung.

  • Guten Morgen!

    Immerhin schon 23 Tage alkfrei. Ich falle nicht in Euphorie - hatte ich doch auch längere Trinkpausen. Ich bemerke zwar, dass sich meine Gedanken verändern. Von - ich darf nicht mehr - zu - ich will nicht mehr trinken.

    In der Früh beginne ich den Tag mit Sport - wobei man nicht von Sport reden kann. Ich bewege mich- gehen auf dem Laufband und leichte Kraftübungen.

    Durch die Wirbelsäulenversteifung bin ich noch ziemlich gehandicapt und habe Schmerzen.

    Ich muss Geduld haben.

    du musst nur einmal öfter aufstehen als du umfällst

  • 1 Monat alkfrei - es fühlt sich gut an, vor allem, weil der Suchtdruck sich in Grenzen hält.

    Ich darf mir körperlich nicht zu viel zumuten - kleine Ziele setzen und sich über kleine Erfolge freuen.

    Ich stress`mich oft und glaube, alles Mögliche machen zu müssen auch im Haushalt, der leidet.

    Jeden Tag ein bisschen und früh genug aufhören, bevor überhaupt nichts mehr geht.

    du musst nur einmal öfter aufstehen als du umfällst

  • Guten Morgen Berta!

    Super, schon 1 Monat geschafft! :thumbup:

    Ja, diese Geduld für einen selbst ist mit am schwersten.

    Auch ich habe lernen müssen, dass mir mein Körper Grenzen aufzeigt.

    Nach einer OP hatte ich auch eine Weile Schmerzen und ich bin froh, dass diese Zeit

    fast hinter mir liegt.

    Und wir dürfen nicht vergessen, dass wir nicht jünger werden. Ich erledige auch alles

    nur in Etappen. Aber viele kleine Etappen zusammen ergeben auch etwas Großes! ;)

    Hast Du denn ständig Schmerzen?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Elly,

    sitzen und liegen sind schmerzfrei, ansonsten bin ich schmerzgeplagt. Ich brauche Geduld und ja, wir weden älter. Vieles ist allein schon altersbedingt nicht mehr möglich :mrgreen: . So und jetzt gehe ich in die Sonne und genieße die Wärme.

    du musst nur einmal öfter aufstehen als du umfällst

  • Jetzt wäre ich fast schon auf Seite 2 gerutscht. Ichbin weiterhin trocken - immerhin schon 7 Wochen.

    Immer wieder mache ich mir Vorwürfe. in welche Sch.... ich mich hineinmanövriert habe. Ich kann mir auch meine Alkoholkrankheit nicht verzeihen.

    Hängt sicher damit zusammen, dass deswegen meine Tochter vor 19 Jahren gegangen ist und sie seitdem keinen Kontakt will. Sie ist inzwischen verheiratet und hat ein Kind. Das schmerzt einfach, dass ich meinen Enkel nicht kennen lernen darf.

    du musst nur einmal öfter aufstehen als du umfällst

  • Hallo Berta,

    umso wichtiger, nüchtern zu bleiben. Damit nicht noch mehr schlimme Dinge durch Deine Alkoholkrankheit ausgelöst werden.

    Du kannst die Vergangenheit nicht mehr beeinflussen, aber die Zukunft schon.

    Und wer weiß wie sich alles entwickelt und ob Du dann nicht vielleicht doch irgendwann wenn Du länger trocken bist, eine Chance auf Kontakt bekommst.

    Doch selbst wenn nicht: Du kannst Dein Leben so oder so nur nüchtern besser gestalten.

    LG Cadda

  • Cadda -für mich ist der Verlust meiner Tochter der Supergau! In den knapp 14 Jahren Trockenheit hatte ich keine Chanche auf Kontakt.

    Du hast recht - ich kann mein Leben nur nüchtern besser gestalten.

    du musst nur einmal öfter aufstehen als du umfällst

  • Hallo Berta, hast du dir für das Lebenskapitel mit deiner Tochter eigentlich psychologische Unterstützung gesucht. Mein erster Impuls, als ich gerade Supergau gelesen habe, war der Gedanke das du da nochmal ran musst. Vielleicht lässt sich eine andere Haltung „erarbeiten“ oder es erschließen sich wenigsten Wege, damit dein Schmerz keine Überhand nimmt.

    Lg, Lea

  • Hallo Berta

    Wie wäre es wenn du deiner Tochter einen Brief schreibst?

    Eine riesige Herausforderung und bestimmt sehr sehr schwierig.

    Sie sollte wissen wie du dich fühlst, das du trocken bist und auch lange Zeit warst.

    Das könnte eine Chance sein den supergau eventuell ein wenig zu entspannen.

    Wie sie damit umgeht bleibt offen, aber es könnte in deinem Leben ein Meilenstein sein.

    Das sind jetzt nur mal meine Gedanken dazu.

    Es wird eine Menge Mut nötig sein,aber den haste

    LG Bolle

    Der Weg ist das Ziel(Konfuzius)

  • Huhu… ehrlich gesagt wäre ich mit sowas wie einem Brief oder einer Kontaktaufnahme sehr sehr vorsichtig. Deshalb auch meine Frage nach einem Profi. Es gibt ja eine Geschichte hinter der aktuellen Situation und egal was in Zukunft passiert, es macht wahnsinnig viel mit dem Innenleben von Mutter und Tochter. Unbegleitet und unvorbereitet, würde ich persönlich auf gar keinen Fall am Status quo rütteln. Und auch keinesfalls solange der Rückfall noch so nah dran ist und die Thematik dieses Supergau Gefühl auslöst.

    Liebe Grüße, Lea

  • auf gar keinen Fall am Status quo rütteln

    Der Status quo ist nun mal der supergau

    Also 0 Kontakt

    Schlimmer kanns ja nicht werden.

    Ich persönlich würd es wagen,denn irgendwie gehts dann weiter.

    Wenn nicht hat man Gewissheit und damit kann man besser leben

    So sehe ichs

    LG Bolle

    Der Weg ist das Ziel(Konfuzius)

  • Unbegleitet und unvorbereitet, würde ich persönlich auf gar keinen Fall am Status quo rütteln.

    Du hast das Wichtigste an meinem Zitat weg gelassen 😉

    In dieser extrem sensiblen Situation würde ich mir einen Profi holen, der die Kontaktaufnahme begleiten kann und auch hinterher da ist. Das erhöht die Chancen auf Erfolg oder kann wenigstens ein wenig auffangen, sollte es schief gehen.

    Ich spreche in diesem Fall als Tochter, die ihre eigene Erfahrung einbringt.

    Lg, Lea

  • Unbegleitet und unvorbereitet, würde ich persönlich auf gar keinen Fall am Status quo rütteln.

    Besser so? :mrgreen:

    Seh ich ein,und auch so.

    Wollte Mut machen ins Handeln zu kommen. Unvorbereitet gehts auch bei vielen anderen Dingen nicht gut.

    LG Bolle

    Der Weg ist das Ziel(Konfuzius)

  • Danke für die Rückmeldungen. Es ist so, dass ich alles schon probiert habe, aber es kommt nichts.

    Ich habe gelernt mit demSchmerz zu leben. Nüchtern klappt es weit aus besser als besoffen. Habe schon Therapien hinter mir und bin in psychiatrischer Behandlung. Jetzt muss ich daran arbeiten, dass ich stabil trocken bleibe.

    du musst nur einmal öfter aufstehen als du umfällst

  • Jetzt muss ich daran arbeiten, dass ich stabil trocken bleibe.

    Das finde ich ganz schöne und sehr wichtige Gedanken. 👍

    Schau nicht mit Wehmut im Herzen auf dein Leben zurück. Schau nach vorne.

    Nüchternsein ist kein Garant dafür, dass sich wieder ein Kontakt mit deiner Tochter aufbaut. Das musstest du in 14 nüchternen Jahren erfahren. Und das tut mir so Leid.

    Ich habe bei dir gelesen, dass deine Tochter mit 16 Jahren zu deiner Schwester gezogen ist. Hast du denn Kontakt zu deiner Schwester? Nicht, dass sie vermitteln könnte, das brächte auch sie vermutlich in eine Situation, in der niemand sein möchte, aber dann wüsstest du, dass es deiner Tochter gut geht. Eine glückliche Tochter zu haben ….auch, wenn sie nicht da ist, fände ich schon beruhigend. Ob dieses Wissen hilft, weiß ich nicht. Es sind nur gerade so meine Gedanken.

    Du weißt, nüchtern ist auch der größte Schmerz leichter. Es ist dein Leben, für das du nüchtern bleiben wirst.

    Ich wünsche dir einen schönen nüchternen Tag.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Mit meiner Schwester habe ich keinen Kontakt, aber ich weiß, dass es meiner Tochter gut geht. Darüber bin ich auch froh, aber der Schmerz bleibt trotzdem da.

    du musst nur einmal öfter aufstehen als du umfällst

  • Deiner Tochter geht es gut. Das zu wissen ist doch super.

    Vielleicht nähert ihr euch irgendwann mal wieder an, vielleicht auch nicht. Niemand kann in die Zukunft schauen (was ich persönlich gar nicht so schlecht finde).

    Schaue auf dich, mache dein Glück nur von dir selbst abhängig …alles andere kommt, wenn die Zeit dafür da ist.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Deiner Tochter geht es gut. Das zu wissen ist doch super.

    Vielleicht nähert ihr euch irgendwann mal wieder an, vielleicht auch nicht. Niemand kann in die Zukunft schauen (was ich persönlich gar nicht so schlecht finde).

    Schaue auf dich, mache dein Glück nur von dir selbst abhängig …alles andere kommt, wenn die Zeit dafür da ist.

    Du hast absolut recht - kann aber nur trocken stattfinden!

    du musst nur einmal öfter aufstehen als du umfällst

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