Ein ständiges auf und ab

  • Gestern Abend hab ich zum schlafen Hypnose versucht. Ich bin beinah durchgedreht. Diese Frau war so schrecklich.
    Jedes Mal wenn sie auf Youtube in ihrer saeusel paedagogenstimme "und jetzt schlaf" sagte, kombiniert mit einem komditionuerenden *ping*, würde ich aggressiv und hab innerlich "das versuch ich grad Du bloedes Stück" geschrieen.
    Dann das ständige "du sinkt tiefer und tiefer"... Hat bei mir Panik verursacht und der Satz "du lauschst nur noch meiner angenehmen Stimme" mich zum Lachen gebracht.
    Fazit: Nie wieder. Zumindest nicht die und auf Befehle was meinen Schlaf angeht reagier ich wohl mehr als aggressiv. Vor allem mit dem Unterton.

    Hat mich so unruhig gemacht, dass ich danach 2 Stunden brauchte um zu schlafen. Was sehr ungewöhnlich ist für mich.

    Heute totales Erfolgserlebnis gehabt und wieder nach ner halben Stunde der Gedanke, dass es doch mit Alkohol gefeiert werden müsse. Komisch, dass dieser Gedanke mich da immer verfolgt.
    Ich glaub immer noch es ist ein Teil in mir der jeden Erfolg schmälern will. Jetzt gab es auf den Erfolg ein Stück Kuchen. Nicht gesund aber besser als Alkohol.

    So weit von mir.

  • Hallo du,
    also auf die Art und Weise könnte ich auch nie einschlafen. Was ein Murks! Die nächste Nacht wird bestimmt besser.

    Was du bezüglich Erfolgserlebnissen schreibst, kenne ich auch. Das hat aber weniger mit dem Alk zu tun, als mehr mit dem Belohnungssystem im Gehirn.
    Kaum passiert was schönes, oder kaum habe ich mich angestrengt, oder kaum habe ich Frust, springt dieses Belohnungssystem an. Und da Alk natürlich zu einer übersteigerten und vor allen Dingen sofortigen Dopamin – Ausschüttung führt, wird dieses Belohnungssystem durch Alk natürlich ganz besonders gut gefüttert. So gut, dass die Bahnen im Gehirn zu einer permanenten Autobahn ausgebaut wird.

    Kuchen statt Alk ist schon mal gut.
    Als Vision kann ich dir empfehlen, dich komplett von solchen Belohnungen zu entäussern. Das geht. Die Zufriedenheit wird dadurch nicht geringer, im Gegenteil.
    Mittlerweile kann ich schöne Situationen einfach so stehen lassen und mich dran erfreuen, ohne sie mit irgendwelchen äußeren Dingen noch weiter überhöhen zu wollen. Und das tut mir sehr gut.

    LG Viola

    Da, wo es piekt, da geht es lang!

  • Ja viola das wuensch ich mir auch sehr für mich. Mit dem belohnungszentrum hast du sicher recht. Ich glaube aber eben, dass da auch eine Form der Selbstzerstoerung eine Rolle spielt.

    Grade hab ich die positive Energie aber genutzt und die naehmaschine angeschmissen. Jetzt geht es mir gut und ich kann den Erfolg genießen. Ich glaube ich brauche Aktivität im die positive Energie zu nutzen. Ich bin da einfach "Macher".

  • Salutti Missnoalk

    Wie können Menschen wie Du zur Ruhe kommen? Habe darüber nachgedacht und.... habe keine Antwort gefunden. Achtsamkeitsübungen, PMR, x-Therapien, Yoga, Hypnose und was weiß der Teufel noch alles... Anstrengende berufliche Tätigkeit, Hü und Hott, Vollgas und Leere, ja, und eben die fehlende goldene Mitte (denke ich).
    Wie kann so ein möglicher Rückfall vermieden werden bzw. wie kommst Du zur Ruhe?
    "Ich brauche Aktivität um die positive Energie zu nutzen. Ich bin das einfach "Macher" schriebst Du.
    Und wie wärs denn mit einer anderen "Therapie" wie z.B. Do it yourself Kurse? Heimwerkerkurse oder so? Ev. gibst sogar einen Kettensägen-Handhabungskurs inkl. Nussbaumfällen :) OK, Witz beiseite. Aber so Heimwerkerkurse decken die ganze Palette ab, von A wie Altmöbel auffrischen bis Z wie Zwergen anmalen....

    Aber wie erwähnt, ich weiß es nicht und nur Du ganz allein darfst es herausfinden. So wie Du selber herausgefunden hast, dass der Alk ein No-Go ist.

    Und zum Schluss noch ein bisschen Humbug: Ich wünsche Dir einen angenehmen Nikolausabend. Ohne Knecht Ruprecht :)

    Lieber Gruß
    Ernest

  • Ach die goldene Mitte. Mir würd ja schon eine aus Messing reichen.

    Die einzigen Gründe warum ich mich grad nicht an eine handwerkliche Tätigkeit wage bzw solch einen Kurs besuche, sind eine Verletzung die ich noch mit mir rumtrage und mein Geschick kein Geschick zu haben.
    Äxte trau ich mir zu und Holz spalten mach ich sehr gern aber alles was die Bedienung von Maschinen bedarf da halte ich mich lieber zurück. Es ist noch zu früh um nur 3 Finger zu haben ;).
    Heute hab ich gebacken. Das war auch hilfreich. Grad bin ich aber wieder sehr unruhig. Mir fehlt auch ein gutes Buch. Das letzte hab ich vor nem Monat durch und ich kann mich nicht dazu aufraffen etwas anspruchsvolles anzufangen.

    Knecht Ruprecht war nicht da, der Krampus auch nicht obwohl die beiden zumindest etwas Spannung in den Tag gebracht hätten. Den Nikolaus hab ich aber heute gesehen. Leider nicht mit Mitra und Stab. meine Plätzchen auf der Fensterbank hat sich glaub ich auch eher eine gefräßige Taube geschnappt.

  • Ich hatte einen rueckfall.
    Ich bräuchte Geld. Sehr dringend. Was ich gemacht hab spielt keine Rolle. Ich hab es gemacht. Es war anstrengend. Ich hab einen kurzen getrunken und viel Geld bekommen. Es war ein Fehler aber ich hab das Geld was ich brauche. Sehr kompliziert alles. Es geht mir schlecht.

  • Hallo Missonoalk,

    es geht nicht um uns und es ist egal welche Gründe zurecht gelegt werden wenn es um Saufen geht, da gibt es nur einen Grund. Die Sucht sucht ihre Wege. Nun, schlafe dich mal aus und melde dich wieder wenn du soweit bist nüchtern leben zu wollen.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Nüchtern leben will und wollte ich seit ein paar Monaten. Ich konnte gefühlt nicht anders. Klar es ginge aber ich hab es nicht gepackt. Ein kurzer reicht grad aus um benebelt zu sein. Ich hau mich hin. Bis später

  • Liebe Missnoalk
    Oh nein - ach, Missnoalk. Ich schließe mich dem Rat von Hartmut an.
    Und vergiss nicht: ein Rückschlag ist keine Niederlage! Du hattest den Mut dies hier mitzuteilen und nicht einfach "abzuschleichen".
    Du kannst den Absprung immer noch schaffen.
    Jetzt kein Selbstmitleid.

    Bis bald
    Ernest

  • Guten Morgen,

    so, wie Du die Sache beschreibst, trifft bei Dir der hier oft genannte Satz „Nur nichts trinken reicht nicht“ zu. Du beschreibst, dass etwas, was Du tun „musstest“ dazu geführt hat, dass Du zum Glas gegriffen hast. Ich denke, Du solltest Lösungen finden, erwas zu verändern, damit Du nicht mehr in diese Situationen gerätst.

    Dass es sich „nur“ um ein Glas gehandelt hat, finde ich nicht weniger gefährlich. Denn gerade DAS kann einen ja schnell mal glauben lassen, dass ab und zu dieses eine Glas ja nicht schlimm sein kann. Und dann steigert sich das und man ist wieder mittendrin.

    Gut, dass Du Dich hier mitgeteilt hast!!!

    Wie kannst Du solche Situationen, wo Du das Glas trinken „musst“, vermeiden?
    Änderungen müssen her.

  • Hallo Missnoalk,

    Jetzt wieder ohne Alk? Oder ist der Rückfall weiter fortgeschritten?
    Wie geht es Dir, wo bist Du? Bitte melde Dich hier, denn das hier ist ja Deine SHG, nicht wahr?

    Zitat

    Ich hatte einen rueckfall.


    Gut, das Du den Sachverhalt klar beim Namen nennst und nicht von einem "Vorfall" sprichst,
    aus dem dann demnächst ein "Vorfällchen" wird...
    Denn ich befürchte, derartige Verharmlosungen führen über kurz oder lang direkt wieder in den Suff.
    Unser Suchtgedächtnis führt mitunter ein Eigenleben, was sehr unerfreulich sein oder werden kann.

    Für mich ist ein Rückfall ganz klar ein Rückfall, denn ich bevorzuge Klartext.
    Das bedeutet jetzt aber nicht, das ich mit Dir schimpfen werde oder Dich runterputze, denn damit ist Dir auch nicht geholfen.
    Bei jemanden, der schon am Boden liegt, tritt man bekanntlich nicht noch nach.

    Aber es bedeutet auch, das irgendwas komplett schief gelaufen ist, und das sollte man schleunigst analysieren und seine
    Schlüsse daraus ziehen und Vorkehrungen treffen, das es einen nicht wieder so erwischen kann.
    Sehr hilfreich ist übrigens ganz besonders am Beginn der Abstinenz die konsequente Umsetzung unserer Grundbausteine hier.
    Und da würde ich auch den dringenden Rat geben, da nix dran aufzuweichen aus Bequemlichkeitsgründen oder weil
    man "nicht anders könnte".
    Man kann nämlich fast alles, wenn man es nur will !
    Trocken werden ist anfangs ganz sicher kein Spaziergang, später wird der Weg aber immer leichter, bei mir war das jedenfalls so.
    Heute merke ich meine Krankheit gar nicht mehr, aber ich weiß zu 100%, das sie da ist und auch immer da sein wird.
    Aber für mich ist es einfach und leicht, damit zu leben, meine Krankheit beinträchtigt mich in keinster Weise und trocken habe
    ich im Grunde ein Leben wie jeder andere NIchtbetroffene auch.

    Ich möchte das nur mal so erwähnen, um unserer Krankheit den Schrecken zu nehmen, in der Form, das man nun lebenslang einen
    extrem steinigen Weg zu gehen hätte.
    Am Anfang ist der mitunter steinig, aber er wird mit der Zeit immer schöner und einfacher zu gehen.
    Und sehr oft wächst man auch an diesem Weg und kann Entwicklungen machen, die man vorher nicht für möglich hielt.
    So viel mal aus meiner Erfahrung dazu. :wink:

    Also Missnoalk, komm zurück, schreibe was vorgefallen ist (hört sich ja bisher eher mysteriös an) und analysiere mit uns zusammen,
    was schief gelaufen ist, wie es zu diesem Rückfall kommen konnte.
    Ein Rückfall ist nicht das Ende des Weges und auch nicht der Untergang der Welt.
    Aber er sollte auch keinesfalls auf die leichte Schulter genommen werden.

    LG Sunshine


  • Ich hatte einen rueckfall.
    Ich bräuchte Geld. Sehr dringend. Was ich gemacht hab spielt keine Rolle. Ich hab es gemacht. Es war anstrengend. Ich hab einen kurzen getrunken und viel Geld bekommen. Es war ein Fehler aber ich hab das Geld was ich brauche. Sehr kompliziert alles. Es geht mir schlecht.

    Hallo!

    Es laufen also im Umfeld von M. Personen herum, die nichts besseres im Sinn haben, als Geld dafür zu zahlen, dass M. einen "Kurzen"=Schnaps trinkt.

    Einfach nur sonderbar.


    Gruß
    Carl Friedrich

  • Es laufen also im Umfeld von M. Personen herum, die nichts besseres im Sinn haben, als Geld dafür zu zahlen, dass M. einen "Kurzen"=Schnaps trinkt.

    Einfach nur sonderbar.

    Ich habe da andere Vorstellungen. Manche Dinge lassen sich mit Alkohol „besser ertragen“, wenn man süchtig ist.

    Aber liebe Missnoalk, Du musst da ja gar nicht ins Detail gehen. Wichtig finde ich, dass Du nun schnell wieder zurück auf den richtigen Weg kommst.

  • So ich bin wieder etwas geerdet. Hab das ganze in der SGH besprochen.

    Was die genauen Umstände angeht kann und will ich hier gar nicht ins Detail gehen.
    Ich könnte es mit betreffender Person klären und das ist schonmal gut.

    Wenn/Sobald moeglich werde ich diese spezielle Baustelle angehen aber manche Dinge im Leben sind nunmal nicht immer sofort zu ändern.

    Ansonsten tu ich alles mögliche, damit ich es nicht nochmal mache.

    Jetzt zB geh ich zum Strickkurs.

  • Hallo Missnoalk,

    ich finde es sehr mutig von dir, deinen Rückfall hier zu äußern. Du hast meinen Respekt.
    Ich war damals einer der "Davonschleicher" weil es mir zu peinlich war.

    Wie ich deinen letzten Post verstanden habe, bist du direkt wieder aufgestanden, hast dein Krönchen gerichtet und machst weiter.

    Ein Rückfall ist keine schöne Sache, ich möchte das bestimmt nicht verharmlosen aber viel wichtiger ist doch, dass du weisst was dein eigentliches Ziel ist.
    Nicht mehr zu trinken und abstinent zu leben.

    Ich hoffe du kannst für dich Ursachenforschung betreiben und dahin arbeiten, dass du nie wieder in so eine Situation gerätst.

  • Hallo Missnoalk,

    da das hier meine und für viele die einzigste SHG ist würde mich schon die Umrisse interessieren sonst sind für die wildesten Spekulationen Tür und Tor geöffnet. Bis ins Detail musst du nicht gehen aber es hilft nun keiner, wenn alles im Verborgenen bleibt.

    Heißt geerdet denn, dass du nichts mehr trinkst? Nicht jeder steht nach einem Rückfall so schnell wieder auf.

    Wenn mich keiner zwingt oder nötigt etwas zu saufen dann mache ich es freiwillig auf meine Gesundheit. Alles andere wäre strafbar. Gerade am Anfang sind ja noch sehr viele nasse Gedanken (suchtorientierte Gedanken) vorhanden, die mir suggerieren alles zu rechtfertigen oder gar im Nachhinein schönzureden, was mich zum Saufen bringen könnte oder gebracht hatte. Jedoch die letzte Entscheidung zum Saufen bleibt bei mir selbst.

    Es gibt auch die Möglichkeit sich schon vor dem ersten Glas zu trinken Hilfe zu holen.

    Zitat

    Wenn/Sobald moeglich werde ich diese spezielle Baustelle angehen aber manche Dinge im Leben sind nunmal nicht immer sofort zu ändern.

    Nun mag das in vielen Bereichen so sein. War bei mir auch so. Aber ein alkoholfreies Umfeld für meinen eigenen Schutz war davon nicht betroffen.

    Ich hoffe das wir doch noch etwas näheres von dir erfahren.


    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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