Hallo in die Runde. Ich möchte mich kurz vorstellen: Ich bin weiblich, Anfang 40 und seit über einem Jahr trocken.
Schon vor einigen Jahren habe ich gemerkt, dass ich die Kontrolle über meinen Alkoholkonsum verloren habe. Ich bin zu meinem Hausarzt gegangen, der mich gut unterstützt hat. Damals war ich in keiner Klinik, sondern habe von zu Hause aus die Abstinenz (oder eher Trinkpause) begonnen. Ich habe dann etwa 7 Monate keinen Alkohol getrunken und war der Meinung, dass ich nun wieder „normal“ trinken könne. Das ging natürlich schief. Es gab Phasen, in denen ich wenig getrunken hatte und auch tagelang gar nicht, aber letztendlich hat die Sucht mich wieder in den Krallen gehabt. Ich war also wieder bei meinem Hausarzt vorstellig, habe den Entzug zu Hause verbracht und mir parallel bei einer Suchtberatungsstelle Hilfe geholt. Der Antrag auf eine Reha-Maßnahme war schnell eingereicht nach einiger (coronabedingten) Wartezeit habe ich dann endlich die stationäre Therapie gestartet, die dann ambulant weitergeführt wurde. Nun ist die Therapie beendet und da ich mich weiterhin austauschen möchte, stelle ich mich hier bei euch vor.
Ich fühle mich recht stabil, profitiere aber von den vielen Beträgen hier im Forum und möchte mich daher auch ein wenig einbringen.
Ich bin froh, den entscheidenden Schritt unternommen zu haben. Das Türchen „irgendwann mal wieder trinken“ ist geschlossen. Mir ist klar, dass das für mich nicht funktionieren kann. Ich freue mich eigentlich täglich über meine Abstinenz und das anfängliche Gefühl nicht mehr trinken zu „dürfen“ ist dem erleichternden Gedanken nicht mehr trinken zu „müssen“ gewichen.
Soweit erstmal von mir
Seeblick