ein ständiges Auf und Ab....

  • Hallo Schmetterling,

    ich habe auch Versagensgefühle, nicht weil mein Sohn trinkt, aber weil ich "gerade jetzt", wo sein Alkoholproblem immer schlimmer wird, auf Abstand gehe. Ich stelle mir vor, wie seine professionellen Helfer denken: "ach guck, jetzt hält sie es doch nicht mehr aus, jetzt lässt sie den Jungen im Stich". Im wirklichen Leben, werden die keinen Gedanken an mich verschwenden und die Stimmen kommen aus meiner Vergangenheit, wo ich vermeintlich irgendetwas nicht hingekriegt habe, bzw. irgendwelche Erwartungen nicht erfüllt habe.

    Fakt ist, dass alle meine Bemühungen, etwas zu TUN, um ihn vom Trinken anzuhalten, nichts genutzt haben, außer das es mir immer schlechter ging. Ich ringe darum, dass ich es möglichst schön habe. Und ich bin hier. Sollte er irgendwann Unterstützung beim Entzug brauchen, sehr sehr gerne! Aber so lange er das ewige Lied vom einen Sixpack in der Woche singt, versuche ich lieber, bei mir zu bleiben.

    Ich wünsche Dir einen schönen Tag.

    Gio

  • Zitat

    mit seinem großen Problem

    Da steht es ja: mit seinem Problem. Für das er selber den Lösungsweg gehen könnte, den er mit Sicherheit kennt. Arzt, Entgiftung, Trockenheitsarbeit. Nichts davon kann man ihm als Angehörige abnehmen.

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Schmetterling und auch Gio.

    Ihr denkt, ihr würdet den Alkoholiker allein lassen?

    Es ist umgekehrt. Der Alkoholiker (ob Partner oder Sohn) lässt Euch allein.

    IHR seid die Hilflosen. Er kann etwas tun, ihr nicht.

    Ja, so sehe ich das.

    So sehe ich es im Nachhinein auch bei mir. ICH habe meine Kinder durch das Trinken allein gelassen. ICH habe meine Schwester (die sich am Ende auch immer mehr von mir abgewendet hat) allein gelassen. Ich habe gesoffen und sie hilflos daneben stehen lassen.

    So herum wird ein Schuh draus. Nicht anders herum. Ihr wollt Euch lediglich schützen vor dem Leid, dass durch den Alkoholiker verursacht wird. ER kann etwas tun.

    LG Cadda

  • Er trinkt weil er es muss, er ist abhängig von dem Zeug. Und egal ob du ihn darauf ansprichst oder nicht wird er eh machen, was er will.

    Er trinkt weil er muss... und dann macht er "was er will"? ...hm... also.. ich frage mich grad... müsste es dann nicht heissen, "oder er wird eh machen, was er muss"?...
    mag jetzt ne Spitzfindigkeit sein... und soll auf keinen Fall irgendwas entschuldigen... aber will man wirklich noch?..vordergründig will man ja noch saufen, ja.. aber nur weil man so extrem süchtig danach ist... einem Zwang unterliegt, quasi...

    ich weiss nicht...aber Uneinsichtige tun mir irgendwie leid... sie haben nicht das Glück des persönlichen Tiefpunkts... sie haben nicht das Glück der tiefgreifenden Einsicht - welche für einen erfolgreichen, trockenen Weg unabdingbar ist..

    Ich les' heute grad wieder vermehrt in den Vorstellungen und ersten Schritten rum... und verspüre Betroffenheit..

    Tragisch.

  • Hallo Florian,

    Er trinkt weil er muss... und dann macht er "was er will"? ...hm... also.. ich frage mich grad... müsste es dann nicht heissen, "oder er wird eh machen, was er muss"?...

    na ja

    mag jetzt ne Spitzfindigkeit sein...

    finde ich auch.

    Ich wollte damit ja ausdrücken dass wir Cos machen können, was wir wollen. So lange der Abhängige nichts ändern will wird er es eben nicht tun. Das ist im Grunde genommen hier der Ansatzpunkt. Es geht um uns Angehörige bzw in dem Fall um mich als Ex-Co und um die Hilflosigkeit, Ohnmacht und auch Wut, die ich damals hatte. Denn das ist meine Erfahrung, die ich weiter gegeben habe.

    Ich kann nicht wirklich nachvollziehen, was im Kopf eines nassen Alkoholikers vor sich geht, ich kenne nur die Theorie. Na klar macht er, was er will. Er könnte sich ja auch anders entscheiden, oder? Aus meiner Sicht ist klar, was ich damit gemeint habe und ich hoffe, es ist bei Schmetterling auch so angekommen.

    Nicht böse gemeint, Florian aber dazu musste ich noch mal meinen Senf abgeben :mrgreen:

    Lieber Gruß

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Ich möchte mich wirklich für dieses Forum bedanken. Ich danke euch für die zahlreichen Antworten.

    Ich hatte heute mit 3 wohnungen angeschaut... Leider war nichts dabei. :-/

    Im Anschluss habe ich einen riesen Krach mit meinem Mann am Telefon gehabt... Ich würde ihm keine Chance mehr geben und ich hätte alles geplant mit dem Auszug. Und dass es nicht auf Aufhieb klappen kann, nichts mehr zu trinken und man mit Rückfällen rechnen muss. Daraufhin habe ich nur gesagt, dass ich genau das nicht mehr kann... Dass ich psychisch und langsam auch körperlich keine Kraft mehr habe.

    Mir fehlt Vertrauen und Ehrlichkeit und Zuneigung...und das ist ja nun wirklich in einer gesunden Beziehung nicht zu viel verlangt.

  • Hallo Gio, es tut mir leid zu hören wie es dir geht und auch deinen inneren Kampf.

    Es klingt irgendwie so egoistisch sich von den geliebten Menschen abzuwenden, aber jede Bemühung war auch bei mir umsonst und ich möchte nicht in irgendeiner Klapse landen, weil ich durch den Alkohol meines Mannes auch kaputt gemacht wurde. Ich möchte mal wieder sagen können, dass ich mein Leben gerade genieße.

    Fakt ist, dass alle meine Bemühungen, etwas zu TUN, um ihn vom Trinken anzuhalten, nichts genutzt haben, außer das es mir immer schlechter ging. Ich ringe darum, dass ich es möglichst schön habe. Und ich bin hier

  • Mein Mann tickt grad echt aus...

    Ich soll ihm irgendeinen Brief (den er nicht mal aufgesetzt hat) unterschreiben, in dem wohl drinstehen soll, dass ich mich trenne.

    Und ich mache gerade sein Leben kaputt.

    :rolleyes: echt jetzt?!?!?!?

    Macht er nicht sein eigenes Leben kaputt? (das ist eine rhetorische Frage)

  • Hallo Schmetterling89,

    Geht es dir gut?

    Das klingt gar nicht gut, was du da geschrieben hast gestern.

    Ich hoffe, du hast eine Möglichkeit der Notunterkunft bei dir, damit du von dort aus in Ruhe eine Wohnung suchen kannst, die dir gefällt.

    Die Aggressivität von alkoholkranken Menschen ist leider nicht berechenbar und selbst wenn es „nur“ Beleidigungen sind, psychische Gewalt, musst du die nicht aushalten. Wahrscheinlich wird er sich nüchtern gar nicht mehr erinnern können, so etwas gesagt zu haben. Und de Schritt zum Körperlichen ist leider klein, aus Wut wird schnell mal etwas durchs Zimmer geworfen...

    Pass auf dich auf!

  • Hallo, mir geht es noch ganz gut. Ich schaue mir morgen noch eine Wohnung an und darauf hoffe ich sehr.

    Ich erkenne meinen Mann gerade auch überhaupt nicht wieder.

    Er ist wirklich wie verwandelt.

    Da wir beide im Mietvertrag stehen, muss ich es noch irgendwie klären aus dem Mietvertrag raus zukommen?! Hat da jemand Erfahrungen und das selbe Problem gehabt?

    Ich rufe heute in unserer Hausverwaltung an und erkundige mich.

  • Das ist so traurig, dass du deinen Mann nicht mehr erkennst. Ich fühle da voll mit dir!

    Ich vermute mal, dass in dem Fall ein neuer Mietvertrag erstellt werden muss und dass ihr beide diesen Vertrag kündigen müsst. Dann sollten die 3 Monate Kündigungsfrist gelten und deinem Mann wird dann vermutlich ein neuer Mietvertrag zum Unterschreiben angeboten.

    Falls er bereit ist, einen neuen Vertrag alleine zu unterschreiben, sollte es kein Problem sein. Wenn nicht, wird es eklig und dann lohnt sich sicher ein Weg zum Mieterbund oder einem Anwalt.

    Aber da ich kein Experte bin auf dem Gebiet, sind die Hausverwaltung oder ein Mieterverein hier sicher die besseren Partner zum Nachfragen.

  • Hallo, ich bin grad sehr froh und dankbar, dass sich mein Mann wieder beruhigt hat und wir das Wochenende ruhiger begehen konnten. Wir hatten sogar die Möglichkeit ruhiger miteinander zu reden. Die Trennung hat er jetzt so halbwegs akzeptiert... Aber es ist schwer für ihn. Ich setze mich ja mit der Krankheit und meinen Gefühlen ja nun schon um einiges länger auseinander. Für mich ist es grad ein absoluter Befreiungsschlag und ich spüre in meinem Inneren mal wieder eine gewisse Hoffnung für meine Zukunft.

    Mein Mann sucht immer wieder Nähe und Kontakt zu mir und sagt, er vermisst mich und er bereut, dass er mir nicht mehr Nähe gezeigt hat. Ich möchte nicht böse sein, aber solche Sätze kenne ich aus unserer letzten Trennung und nun weiß ich, dass der Alkohol trotzdem wesentlich stärker ist als die Gefühle, die vielleicht noch irgendwo schlummern.

    Ich bin und bleibe skeptisch... Er braucht dringend eine stationäre oder ambulante Therapie...

  • Zitat

    Er ist wirklich wie verwandelt.

    Ist er wie verwandelt oder hat er sich wirklich gewandelt?

    Hast du deine Wohnungssuche abgebrochen?

    Ich wünsche dir von Herzen, daß er dich nicht einfach wieder eingelullt hat.

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

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