LeaLux - Thailand statt Therapie?

  • Hallo Lea,

    du bist doch Angehörige, nach allem was ich gelesen habe, oder?

    Dann solltest du dich um dich kümmern, seine Trockenheit ist sein Ding. Darum muß er sich kümmern.

    Du kannst ihm nicht helfen.

    Zitat

    Also mich von MEINER Sucht zu befreien.

    hast du einmal geschrieben.. Ich sehe es anders. Bei mir war es erst einmal wichtig mich von seiner Sucht zu lösen. ich kreist genau um solche Fragen, die eigentlich ihn hätten interessieren sollen.

    Erst als mir das klar wurde und nachdem ich das Buch : Ich befreie mich von deiner Sucht, gelesen hatte, konnte ich einiges besser verstehen.

    Gib dem nassen Alkoholiker seine Verantwortung zurück.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo nochmal Lea,

    ich hatte Dich aufgrund Deines Beitrages im anderen Thread ehrlich gesagt verwechselt und irrtümlich gedacht, dass Du Hilfe für Dich suchst, weil DU abstinent leben möchtest.

    Ich gebe Morgenrot völlig Recht, dass die Trockenheit sein Ding ist, nicht Deines.

    Es nützt DIR nichts, die Grundbausteine zu kennen, wenn ER trinken will.

    LG Cadda

  • Ich lese sehr viel bei den Angehörigen, da ich aber aus der anderen Abteilung komme, halte ich mich hier mit Beiträgen doch sehr bedeckt. Was nicht bedeutet, dass ich mir keine Gedanken mache.

    Bei mir war es erst einmal wichtig mich von seiner Sucht zu lösen.

    …..

    Gib dem nassen Alkoholiker seine Verantwortung zurück.

    Als Alkoholiker lese ich in diesen Zeilen das wahrscheinlich einzig richtige, was Angehörigen an Möglichkeiten bleibt.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Hallo Morgenrot,

    manche Antworten hier sind einfach sooo gut!!!

    Ich beschäftige mich in der Tat viel zu viel mit seinem Thema. Auch das hat bei mir schon fast wieder Suchtcharakter ...

    "Bei mir war es erst einmal wichtig mich von seiner Sucht zu lösen. ich kreist genau um solche Fragen, die eigentlich ihn hätten interessieren sollen."

    Danke!!!!

  • Es nützt DIR nichts, die Grundbausteine zu kennen, wenn ER trinken will.

    Hast vollkommen recht!

    Ich wollte die Grundbausteine kennen, die Zusammenhänge besser verstehen, um besser einschätzen zu können, wie realistisch eine Abstinenz bei ihm ist.

    Sein Trinkverhalten ("Zero Alkohol" ...sofern ich das aus der Ferne beurteilen kann), seinen Tagesablauf und seine Umgebung verändert er ja gerade. Aber ich glaube es scheitert an dem wichtigsten Punkt: Der EINSICHT.

    Er hält sich ja immer noch für jemanden, der kein Alkoholiker ist, sondern einfach ab und zu zu viel trinkt (so wie er vieles sehr extrem betreibt). Er meint, dass sei einfach eine Charaktereigenschaft von ihm.

    Da ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass er doch irgendwann wieder ein "Bierchen" trinkt ... und wieder bei seiner alten Trinkmenge landet.

    Einmal editiert, zuletzt von LeaLux (30. Dezember 2021 um 13:18)

  • Ich lese sehr viel bei den Angehörigen, da ich aber aus der anderen Abteilung komme, halte ich mich hier mit Beiträgen doch sehr bedeckt. Was nicht bedeutet, dass ich mir keine Gedanken mache.


    Als Alkoholiker lese ich in diesen Zeilen das wahrscheinlich einzig richtige, was Angehörigen an Möglichkeiten bleibt.

    Ich glaube, das Schwierigtste ist für mich der Zeitpunkt des "Absprungs". Denn gerade JETZT könnte sich bei ihm eine tiefgreifende Veränderung einstellen.

    Es fühlt sich vergleichbar an mit Glücksspiel: Man hat schon so viel investiert, hängt schon soo lange drin ... jetzt endlich... just in diesem Moment...könnte der große Hauptgewinn kommen.

    Das ist - kann man nicht anders sagen - SUCHT!!!

    Ich muss es schaffen, ihm seine Verantwortung zurück zu geben, ja.

    Und mein Leben schön gestalten, ganz für mich. Wenn er trocken wird, kann ich mich ja aus der Ferne für ihn mitfreuen (falls ich das dann überhaupt mitkriege). Da mein Leben zu dem Zeitpunkt für mich vollkommen zufriedenstellend, wenn nicht sogar erfüllend, sein wird (mal so in die Zukunft projiziert), würde mich sein Leben ja nicht weiter tangieren. Wenn er glücklich trocken ist - schön. Wenn nicht, dann kann ich froh sein, dass ich da raus bin.

    Wenn ich das so schreibe merke ich, das dahinter eine große Angst steht, das Leben nicht bestehen zu können ohne ihn, bzw. ohne die beste Version von ihm, die ich in ihn hinein projiziere. So eine Art Glaubenssatz: "Ich kann nur mit DIR glücklich (lebensfähig) sein und nur dann, wenn DU trocken bist".

    Die völlige Abgabe von Verantwortung... was vielleicht für die Alkoholiker unter euch interessant sein mag. Denn ihr fragt euch doch bestimmt auch manchmal, was jemanden bewegt, den Alkohol-Zirkus so lange mitzumachen ...

  • Hallo Lea,

    "Ich kann nur mit DIR glücklich (lebensfähig) sein und nur dann, wenn DU trocken bist".

    Ich habe irgendwann wieder begonnen zu reisen, erst habe ich nur einen Tag an irgendwelche Fortbildungen gehängt und Schritt für Schritt immer mehr, bis zu 14 tägigen Urlauben.

    Als ich sehr liebe Freunde in Berlin besucht habe, und wir am Ku'damm in einer Eisdiele saßen, hab ich mich sowas von frei und glücklich gefühlt. Ich werde dieses Gefühl glaube ich nie vergessen.

    Ja es geht auch ohne ihn, und mit der Trockenheit ist lange noch nicht alles gut. Du kannst es auch schaffen.

    Dann hast du plötzlich jemand der mitreden, mitplanen will. Das war ein völlig neues Gefühl für mich.

    Es muß wieder Vertrauen wachsen, ich mußte aufpassen das ich nicht zur CO seiner Trockenheit wurde.

    Es geht nichts von heute auf morgen, aber es beginnt mit deinem ersten Schritt, und sei er noch so klein.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Zitat

    Die völlige Abgabe von Verantwortung... was vielleicht für die Alkoholiker unter euch interessant sein mag. Denn ihr fragt euch doch bestimmt auch manchmal, was jemanden bewegt, den Alkohol-Zirkus so lange mitzumachen ...

    Ganz ehrlich, Lea Lux?

    Mich hat das im Grunde nicht die Bohne interessiert...hauptsache meine Angehörigen funktionierten, der Rest war uninteressant.

    Ich glaube, CO-Abhängige überschätzen sich oft selbst in der Wichtigkeit für ihren Säufer.

    Dabei erwartet der nur eins: Das der Co funktioniert und zum eigenen Saufverhalten die Klappe hält.

    Ansonsten wird man sehr unangenehm.

    Warum der CO das tut, ist Hose wie Jacke für einen aktiven abhängig trinkenden Alkie.

    Der hat ganz andere Probleme, um die er sich kümmern muss...um die Alkbeschaffung, ums mehr oder weniger unauffällige Saufen, um die Leergutentsorgung...und was sonst noch so anfällt bezüglich der Alkoholsucht.

    Da ist der Rausch das einzig wichtige, und wie man an ihn herankommt.

    Und danach kommt erstmal ne Weile gar nix, dann kommt erstmal das Selbstmitleid nach dem Suff...inkl. wie böse doch die Welt ist.

    Dann kommt lange wieder nix....und irgendwann, ganz da hinten...ach ja, da war doch noch was...der labernde, schimpfende, jammernde, heulende, wütende, unter Tränen bittende CO.

    Wie unangenehm !... also besser wieder los...Alk beschaffen...und der Kreislauf beginnt erneut...

    Ich weiß, das liest man hier als CO nicht gern, denkt man doch, man könne den nassen Alkie retten, mit Liiieeeebe...mit dem Hinlegen von Informationsmaterial, mit eeeendloser Geduld und Verständnis und dem ganzen pipapo...

    Dabei ist das alles sowas für die Katz!

    Wer trinken will, wird trinken.

    Egal, was gelabert wird, egal wie sehr geliebt wird, egal was auch immer...alles latte.

    LG Sunshine

  • Mich hat das im Grunde nicht die Bohne interessiert...hauptsache meine Angehörigen funktionierten, der Rest war uninteressant.

    Hallo Sunshine,

    das hatte ich so gemeint, dass es ja vielleicht den ein oder anderen trockenen Alkoholiker hier interessiert, was jemanden überhaupt bei einem Substanz-Süchtigen hält.

    Bei mir war es die Hoffnung ... da der Mensch an sich, also ohne Alkohol, auch tolle Charakterzüge hat und die Beziehung, ohne Alkohol, eine ganz wunderbare sein könnte.

    Allerdings gehört dieses Fantasieren und In-die-Zukunft-Projizieren auch zum "Krankheitsbild" von Liebes- und Beziehungssüchtigen (zu denen ich mich zähle) ... die dadurch eben auch vor wahrer Intimität flüchten, genauso wie ein Alkoholiker auch.

    Co-Abhängige sind übrigens häufig auch Liebes- und beziehungssüchtig - sprich: Können nicht ohne Beziehung oder DEN EINEN Partner sein und definieren ihre komplette Existenz über einen anderen Menschen.

    Das habe ich mir lange nicht eingestanden, da ich nach außen vollkommen unabhängig und selbstbewusst wirke. Aber es IST so ...

    Ich weiß, das liest man hier als CO nicht gern, denkt man doch, man könne den nassen Alkie retten, mit Liiieeeebe...mit dem Hinlegen von Informationsmaterial, mit eeeendloser Geduld und Verständnis und dem ganzen pipapo...

    Dabei ist das alles sowas für die Katz!

    Wer trinken will, wird trinken.

    Egal, was gelabert wird, egal wie sehr geliebt wird, egal was auch immer...alles latte.

    Danke für deine realistische Einschätzung und schonungslose Darstellung!

  • Ja es geht auch ohne ihn, und mit der Trockenheit ist lange noch nicht alles gut.

    Es muß wieder Vertrauen wachsen, ich mußte aufpassen das ich nicht zur CO seiner Trockenheit wurde.

    Das ist interessant ... denn selbst wenn er trocken werden würde, dann wäre ich wahrscheinlich noch lange in dieser "Lauerstellung" und würde ihn misstrauisch beobachten.

    Wenn ich ihn jetzt, da er in Thailand ist, am Telefon hab, dann achte ich immer sehr genau darauf, ob ich aus unseren Gesprächen Alkohol heraus höre. Was er sagt ... wie er es sagt ... ob in seinem Tagesablauf Bar-besuche vorkommen usw.

    Das würde wahrscheinlich noch lange so weitergehen ... bis ich wirklich vertrauen könnte ...

    Außerdem hat er sich ja immer noch nicht zu einer wirklichen Trockenheit bekannt ...

  • Hallo an alle,

    zum Thema "Trocken (?) in Thailand" schreibe ich jetzt nochmal einen extra Post, da mich die Einschätzung von euch allen interessiert:

    Mein Freund ist eher der Typ "Taten statt Worte" - was ja an sich gut ist.

    Deshalb wollte er sich selbst und mir keine großen Ansagen machen bezüglich Alkoholkonsum/Trockenheit. Er wollte ins MACHEN kommen. Nun ist er seit ca. 10 Tagen in Thailand, trainiert jeden Tag wie doof, trinkt Smoothies, geht früh schlafen, steht super früh auf und macht sein Intermittent Fasting und Keto Diät (sehr strenge Ernährung ohne Kohlehydrate)

    Selbst in der Silvesternacht war er vor 24h im Bett. Dann erzählte er mir aber, dass er am Neujahrstag zum BBQ am Strand eingeladen war. Da gab es dann Bowle mit Wodka aus einer Melone, davon hatte er dann einiges.

    Seine Motivation, derzeit kein Bier oder Wein zu konsumieren sind hauptsächlich die Kohlhydrate. Wodka, Gin etc. wäre in Maßen bei einer Keto Ernährung ok.

    Also hat er das ganze Ding mit der Trockenheit immer noch nicht geschnallt bzw er sieht die Notwendigkeit nicht, da er sich selbst nicht als Alkoholiker sieht.

    Trotzdem hoffe ich, dass es über das Thema "Sportler sein" zu einem Sinneswandel kommt.

    Denn diese ganzen Trainingseinheiten, das frühe Aufstehen etc sind gar nicht zu bewältigen mit Alkohol. Durch Sport wird doch auch so viel Serotonin ausgeschüttet ... was auch zu einer besseren mentalen Verfassung führt.

    Hat irgendjemand hier schonmal über Sport die Kurve gekriegt? Ist das möglich?

    Wahrscheinlich nur, wenn es zeitgleich die Einsicht und die Kapitulation bezüglich Alkohol gibt ...

    Irgendwie wünschte ich mir, dass ich in eine Glaskugel gucken könnte. Wie wäre mein Leben mit ihm in Thailand, sagen wir in 2 Jahren...

  • Eben hat er mir ein Foto geschickt von einer Saftbar mit einem Tresen voller exotischer Früchte. Bildunterschrift "My local 'Pub' " und einen Zwinkersmiley.

    Das macht mir so viel Hoffnung, dass es bei ihm nun einen Sinneswandel gibt ... aber eben irgendwie organisch ... weil Alk dann nicht mehr zu seinem Lebensstil passt ...

  • Hallo Lea,

    Zitat

    das hatte ich so gemeint, dass es ja vielleicht den ein oder anderen trockenen Alkoholiker hier interessiert, was jemanden überhaupt bei einem Substanz-Süchtigen hält.

    Vielleicht interessiert es ja auch den einen oder anderen TROCKENEN Alkoholiker hier, das schliesse ich gar nicht aus, ich halte das sogar für wahrscheinlich. ;)

    Aber einen nassen Trinker interessiert es eben nicht die Bohne. Der hat ganz andere Probleme und Interessen.

    Zitat

    Bei mir war es die Hoffnung ... da der Mensch an sich, also ohne Alkohol, auch tolle Charakterzüge hat und die Beziehung, ohne Alkohol, eine ganz wunderbare sein könnte.

    Das halte ich für einen grundsätzlichen Denkfehler, das nur der Alk den Menschen so handeln lässt wie er handelt, so viel Macht hat nicht mal der Alk, einen Menschen komplett zu verändern.

    Vieles sind auch einfach Charakterzüge, die man in sich hat, oder eben nicht.

    Auch bei mir stelle ich immer wieder fest, das ich kein anderer mensch geworden bin, nur weil ich nicht mehr saufe.

    Ich habe ebenso dunkle Seiten wie früher auch, ich habe Schwächen und Ecken und Kanten, das ist ja nicht alles weg.

    Jeder Mensch hat eben auch Schattenseiten, allerdings treten sie mit Alk im Blut wohl besonders krass hervor?

    Der Alkohol kann eine Wesensveränderung verursachen, das ist unbestritten!

    Aber man darf auch nicht denken, das ein trockener Alkoholiker nun zugleich vom Saulus zum Paulus wird.

    Denn dann begeht man einen Irrtum, denke ich.

    Weisst Du, was mir mal ein trockener Alkoholiker diesbezüglich sagte, das ist aber dann wirklich krass gewesen :wink:

    "Jemand, der ein saufendes Arschlo** ist, der ist es auch trocken"

    Naja, ganz so krass würde ich es dann nicht sehen...aber an der Aussage ist was dran ;)

    Zitat

    Allerdings gehört dieses Fantasieren und In-die-Zukunft-Projizieren auch zum "Krankheitsbild" von Liebes- und Beziehungssüchtigen (zu denen ich mich zähle) ... die dadurch eben auch vor wahrer Intimität flüchten, genauso wie ein Alkoholiker auch.

    Ja, das ist so.

    Aber immerhin weißt Du das jetzt, und kannst dagegen angehen. Diese Ehrlichkeit sich selbst gegenüber scheuen sich ja viele, ist ja meist auch unangenehm, da genau hinzuschauen.

    Zitat

    Co-Abhängige sind übrigens häufig auch Liebes- und beziehungssüchtig - sprich: Können nicht ohne Beziehung oder DEN EINEN Partner sein und definieren ihre komplette Existenz über einen anderen Menschen.

    Das kann man hier in fast jeder CO-Abhängigen-Geschichte so herauslesen.

    Das ganze eigene Leben wird um den kranken Säufer herum aufgebaut. Er ist der Mittelpunkt der Welt für eine Hardcore-CO-Abhängige.

    Und wehe man sagt was dagegen, dann wird schnell wieder alles geschönt und zurück gerudert mit den eigenen Aussagen hier.

    Trennung ist wohl das verhassteste Wort für einen CO überhaupt, dabei ist die oft seit Jahren überfällig.

    Die Angst vorm Alleinsein ist auch oft übermächtig, dann wird vieles andere vorgeschoben, auch gerne das Argument, den Kindern den Vater nicht wegnehmen zu wollen und andere fadenscheinige Argumente werden ebenfalls bemüht.

    Nur um nicht Loslassen zu müssen. Denn das wäre wohl das Schlimmste...?

    Außerdem müsste man dann ja auch die Kontrolle über den anderen aufgeben (die ja gerne unter dem Deckmäntelchen "Liebe" geführt wird), das geht ja mal gar nicht als CO ;)

    Zitat

    Das habe ich mir lange nicht eingestanden, da ich nach außen vollkommen unabhängig und selbstbewusst wirke. Aber es IST so ...


    Ich halte diese Erkenntnisse für super wichtig und sie sind auch nicht einfach, nicht wahr?

    Viele CO-Abhängige sind nach außen hin stark, das ist gar keine Seltenheit, aber innendrin ist doch die starke Abhängikeit von einem bestimmten Menschen vorhanden.

    Das wichtige wäre aber, aus diesen/Deinen Erkenntnissen was zu machen, also in die Handlung zu kommen! Und es nicht nur bei Erkenntnissen zu belassen.

    Ansonsten ist das ebenso wie bei manchen nassen Alkies. So einige gestehen ja ein, ein Alkoholproblem(chen) zu haben, vielleicht geben sie sogar zu, abhängig zu sein.

    Das bedeutet aber noch lange nicht, das sie auch was dagegen tun werden. Es können noch viele weitere Saufjahre ins Land gehen, vielleicht sogar Jahrzehnte oder man säuft sich letztendlich tot. Trotz aller Erkenntnisse!!

    Ich kann nur jedem CO wünschen, sich aus der eigenen Abhängigkeit zu befreien und es nicht nur bei Erkenntnssen zu belassen!

    LG an Dich

    Sunshine

    Einmal editiert, zuletzt von Sunshine_33 (4. Januar 2022 um 13:17)

  • Eben erst gelesen:

    Zitat

    Trotzdem hoffe ich, dass es über das Thema "Sportler sein" zu einem Sinneswandel kommt.

    Denn diese ganzen Trainingseinheiten, das frühe Aufstehen etc sind gar nicht zu bewältigen mit Alkohol. Durch Sport wird doch auch so viel Serotonin ausgeschüttet ... was auch zu einer besseren mentalen Verfassung führt.

    Hat irgendjemand hier schonmal über Sport die Kurve gekriegt? Ist das möglich?

    Wahrscheinlich nur, wenn es zeitgleich die Einsicht und die Kapitulation bezüglich Alkohol gibt ...

    Ich habe während meiner langen Sauferei auch immer wieder Phasen gehabt, wo ich sehr viel Sport gemacht habe, mich ausserdem möglichst gesund ernährt habe.

    Und ich wusste ebenso, wie sehr mir Alk schadet.

    Ich habe trotzdem weiter gesoffen.

    Letztendlich habe ich die Sauferei halt um den Sport herum gebaut. Ging.

    Da wird so rum kein Schuh draus, liebe Lea.

    Dein XY macht sich gepflegt selbst was vor....und versucht, auch Dir was vorzumachen.

    Mir ist jedenfalls über den Sport kein Ausstieg gelungen, Pläne diesbezüglich waren allerdings auch vorhanden, aber die gingen ebenso in die Hose wie alle anderen merkwürdigen Versuche.

    Mit half letztenlich nur ein grausamer Tiefpunkt, eine professionelle Entgiftung im KH, Gespräche mit Fachleuten und den unbedingtem Wunsch nach Abstinenz.

    Serotonin-Ausschüttung durch Sport...sorry aber das wird einem abhängig trinkenden NIEMALS genug sein. Der braucht ganz andere Kicks.

    Ein Trinker will den RAUSCH, nicht nen kleinen Serotonin-Kick, und das kann Sport eben nicht in der Art liefern.

    Das mal dazu...

    Und Lea, Du brauchst keine Glaskugel...das Forum ist Glaskugel genug ;) ....und Du weisst auch im tiefsten Innersten, das Du umsonst hoffst.

    Ein Leben in Thailand mit einem abhängigen Trinker? Das wäre die Privathölle auf Erden...und auch das weisst Du warhscheinlich, willst es nur noch nicht wirklich wahrhaben.

    LG Sunshine

  • Ich denke du bist lange genug hier um Dir die Antwort darauf selbst zu geben.

    Seit ich hier angemeldet bin rede ich wieder mehr mit meinem Mann bzgl Alkoholsucht und was das mit sich bringt. Interessanterweise hatten auch wir gestern das Thema "Hoffnung".

    Und wir sind beide zum gleichen Ergebnis gekommen: für Hoffnung gibt es bei Alkoholsucht keinen Platz! Im Gegenteil-man muss diese komplett aufgeben! Der Alkoholiker muss die Hoffnung aufgeben, dass er stärker ist als der Alk. Der Co muss die Hoffnung aufgeben, dass er/sie irgendetwas für den Partner tun kann.

    Das ist der erste Schritt in die richtige Richtung.

  • Hallo Lea,

    ich muss jetzt mal ganz ehrlich gestehen, dass ich bei Deinem Geschriebenen wirklich ein bisschen verzweifle...

    Ich will Dich nicht verletzen, aber ich hab einfach das Gefühl, dass bei Dir gar nicht so richtig was ankommt, von dem, was geschrieben wird, weil Du noch so wahnsinnig im dem Modus steckst, die Dinge schön zu reden bzw. Hoffnung ganz, ganz festzuhalten.

    Kein Alkoholiker bekommt seine Sucht durch Sport in den Griff, das ist völlig albern. Das wäre ja einfach... Das Verhalten von Deinem Freund ist überhaupt nicht positiv aufzufassen, im Gegenteil. Bei mir gingen ALLE Alarmglocken an, als ich das gelesen habe, was Du jetzt von seinem tollen, gesunden Leben berichtest, der nur das eine Mal die Bowle getrunken hat. Das ist ein verzweifelter Versuch von ihm, sich selbst seine Fassade aufrecht zu erhalten, das alles ok ist. Kenne ich!

    "Bei mir ist es gar nicht so schlimm. Ich ernähre mich doch so schön gesund. Ich mache sogar Sport und tu mir was Gutes. Da kann diese Bowle doch jetzt nicht schaden und ist völlig ok. Schließlich trinke ich gerade gar kein Bier oder Schnaps. Alles halb so wild. Machen Andere ja auch".

    Das ist einfach ein deutliches Zeichen, dass er überhaupt noch nicht erkannt hat oder erkennen will, was Phase ist. Er versucht alles Mögliche, seine Sucht zu verdrängen, indem er jetzt für sich selbst solche sportlichen, gesunden Geschütze auffährt.

    Ich würde Dir wirklich so sehr wünschen, dass Du Dir bewusst machst, dass es für einen Alkoholiker kein kontrolliertes Trinken gibt (kein Schnaps, nur 2 Mal die Woche oder oder oder). Wenn ein Alkoholiker kontrolliert trinken könnte, wäre er kein Alkoholiker.

    Wenn Du Dir einen Gefallen tun willst, dann lass diesen Menschen los, bis er eines Tages mit einem Kasten Selter vor Dir steht und Dir berichtet, dass er bereits seit einem halben Jahr KEINEN einzigen Tropfen getrunken hat und das für den Rest seines Lebens auch nicht mehr vor hat. Nur DANN kannst Du hoffen, dass es funktioniert. Vorher leider nicht.

    LG Cadda

  • Ich merke ja selbst, wie ich hier rumlaber wie ein Alki, der hofft kontrolliert trinken zu können...

    Also in meinem Fall versuche ich, meinen Suchtstoff - der sich in Thailand befindet - unter Kontrolle zu bringen

    Ich weiß nicht genau WAS es ist, dass mich nicht loslassen lässt.

    Vielleicht wirklich dieses Gefühl, lieber in einer (ungesunden) Komfortzone zu bleiben, als sich auf das vollkommen Unbekannte, den Neuanfang, einzulassen...

    Und definitiv die Angst, im falschen Moment abzuspringen, nämlich dann, wenn das Blatt sich wendet ...

  • Ich würde Dir wirklich so sehr wünschen, dass Du Dir bewusst machst, dass es für einen Alkoholiker kein kontrolliertes Trinken gibt (kein Schnaps, nur 2 Mal die Woche oder oder oder). Wenn ein Alkoholiker kontrolliert trinken könnte, wäre er kein Alkoholiker.

    Dem schließe ich mich uneingeschränkt an! Danke, Cadda.

    MfG, ein Alkoholiker

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