Hallo ihr Lieben!
Ich wollte gleich mit meinem Anliegen durchstarten, da es mich sehr beschäftigt, ABER Ordnung muss sei und ich stelle mich kurz vor.
Ich selber bin Angehörige, Mitte 30 und Mama. Mein Mann, Alkoholabhängig ist aktuell in einer Klinik, was mich sehr erleichtert, dennoch schwirren viele Sachen in meinen Kopf rum, manchmal überkommt mich die Traurigkeit, Wut, Enttäuschung, das ich nicht weiss wohin mit meinen ganzen Gefühlen.
Ich selber war bei der Suchtberatung für Angehörige, 2x bei einer Psychologin, was ganz grauenvoll war, also schlimm... ich merke aber selber für mich, das ich es glaube ohne Unterstützung nicht verarbeitet bekomme. Am 27.1 habe ich noch mal einen Termin bei einer anderen Psychologin ( irgendwie ist das mit den Terminen, wie ein 6er im Lotto ) Ich hoffe das sie mir helfen kann.
Nun komme ich zu meinem eigentlichen Anliegen.. ich hoffe das ist hier in der Vorstellungsrunde nicht zu viel des guten
Wie oben schon geschrieben, ist mein Mann in der Klinik, um sich mit allem auseinanderzusetzen , er hat mir auch gesagt, nachdem er selber sein Problem erkannt hat, KEINE GEHEIMNISSE mehr, KEINE LÜGEN, KEIN VERTUSCHEN ... was ich selber sehr begrüße.
Für mich war es auch erstmal schwer, anzuerkennen das Alkoholabhängigkeit eine Krankheit ist, ich musste mir das immer wieder selber Sagen, auch Ärzte und Berater haben mir das alles noch mal erklärt. Ich lese Bücher, höre Podcasts , um das auch irgendwie verstehen zu können.
Auf jeden Fall, möchte die MUTTER meines Mannes, das ganze lieber "vertuschen" die anderen könnten ja reden und es würde sowieso niemand verstehen.
Ich dachte echt, ich höre nicht richtig, zumal sie mir sagte, das hätte mein Mann gesagt!
Ich glaube das aber nicht, da ich schon mehrfach selber rausgehört habe, das es IHR unangenehm ist, das IHR Sohn ein Alkohol Problem hat.
Ich kann verstehen, das es angenehmere Themen gibt, aber so ist es nun mal und er ist ja dabei, sich damit auseinanderzusetzen.
Ich fand es ganz fürchterlich, das sie das so gesagt habe. Ich habe dann meinen Mann noch mal gefragt und er meinte dann, sehr zögerlich, er will es z.b erstmal nicht seiner Oma erzählen, erst wenn er soweit ist , was ich verstehe.
Ich kenne ihn ja aber nicht erst seit gestern und ich habe echt gemerkt, das es eher die Worte seiner Mutter waren und er es vermutlich der Mutter zu liebe nicht sagt.
Mich macht es sehr sauer Klar muss man es nicht an die große Glocken hängen und HunzUndKunz davon erzählen, aber im engeren Familienkreis finde ich das schon richtig und wichtig, denn durch dieses vertuschen, weiss man irgendwann nicht mehr, was man sagen soll, oder wem , man was erzählt hat.
Bestes Beispiel ist: Wir waren ja Weihnachten getrennt, weil er schon in der Klinik ist, jetzt konnte die Oma nicht eingeladen werden, weil ja dann die Frage aufkommen würde, wo denn mein Mann ist.. versteht ihr, wie ich das meine?
Da wird die Oma lieber nicht zum Kuchen verputzen eingeladen, weil es könnte ja geredet werden?
Aber als er immer mal wieder einen im Tee hatte.. da soll nicht geredet worden sein? Oder das nimmt man dann eher hin? Ich verstehe es nicht und es enttäuscht mich sehr.
Ich glaube zu meinem Thema können sich beide Seiten gut äußern, also Angehörige und Betroffene.
Würde mich auf jeden fall sehr freuen.
Habt ein schönes Wochenende,
Eure NudelTante