Alkoholiker helfen oder fallen lassen - Tipps für Co Abhängige

  • Trotzdem hat er mich weiterhin oft nicht ernst genommen. Auch in der Zeit seiner Nüchternheit. Ich war einfach immer zu wankelmütig gewesen, hatte in meiner Wut vieles ausgesprochen und nie eingehalten. Grenzen gesetzt und diese sofort wieder eingerissen. Wenn er dann wieder freundlich zu mir war. Das ist eben Teil auch der Verbindung Co/Alkoholiker (nass). Aus Angst, Schuldgefühlen, Verantwortlichkeiten und Sorge geben wir Cos nach und schöpfen Hoffnung. Der Alkoholiker weiß das und reagiert dementsprechend. Er verspricht Besserung, wird plötzlich freundlich und aktiv, so, als wäre alles in bester Ordnung

    Genau das ist das Problem. Bei mir war es auch so. Gedroht und wieder eingeknickt. Immer und immer wieder. Aber diesen Kreislauf zu durchbrechen ist nicht einfach. Allerdings hilft es keinem wenn man so weitermacht. Der Abhängige macht weiter und dem Co geht es immer schlechter.

  • Wieder stellt sich mir die gleiche o. g. Frage, was muss alles passieren, damit der Partner (Co.) endlich handelt? Damit aus Vertuschen, den Anschein wahren (für sich und andere) eine Konesquenz folgt?

    Natürlich ist ein Alkoholiker ein grosses Problem, doch es bleibt eines, wenn man nichts tut, wenn man sich irrsinnigen Hoffnungen hingibt, in Erinnerungen schwelgt und sich gegenseitig seinen Schmerz beteuert. Sich mitreissende, bewegende Geschichten teilt und weiter in seiner Erstarrung, Handlungunfähigkeit verharrt, was soll sich da jemals ändern??? Und wann?

    So gar eine Schuldfrage wird diskutiert ... dabei dürfte doch jedem klar sein, dass der der es billigend in Kauf nimmt, duldet, eine gewisse Mitschuld trägt.

    Ich war Kind einer so unrühmlichen Beziehung, ich habe es erlebt, tagtäglich, es hat mir sicher nicht gut getan und prägte mich erheblich.

    Liebe Eltern (Mütter) macht was!

  • Nun ja, achelias, der CO ist ja auch an einer Abhängigkeit erkrankt. Wir haben ja auch wider besseres Wissen weiter gesoffen. CO Abhängigkeit scheint ebenso eine sehr starke Sucht zu sein.

    In der sogar die angebliche Liebe zum Säufer über das Wohl der eigenen Kinder gestellt wird.

    Für mich als Nicht-CO ist das auch unvorstellbar, sein Kind/seine Kinder nicht zu schützen vorm alkoholkranken Vater oder Lebensgefährten.

    Mein Kind stand IMMER an erster Stelle.

    Ich bin sicher nicht kaltherzig, aber Partner sind auswechselbar, das Leid, was Kindern angetan wird in kranken Beziehungen ist aber nicht rückgängig zu machen.

    Ich wünsche mir auch sehr, das CO Abhängige die Kurve bekommen und zwar nicht "im eigenen Tempo", wie hier immer so nett geschrieben wird, sondern zeitnah!

    Ansonsten geht das nämlich noch ewig so weiter und die Kinder nehmen weiteren Schaden.

    LG Sunshine

  • Für mich als Nicht-CO ist das auch unvorstellbar, sein Kind/seine Kinder nicht zu schützen vorm alkoholkranken Vater oder Lebensgefährten.

    Mein Kind stand IMMER an erster Stelle.

    Ich bin sicher nicht kaltherzig, aber Partner sind auswechselbar, das Leid, was Kindern angetan wird in kranken Beziehungen ist aber nicht rückgängig zu machen.

    Für mich als EKA ist das auch unvorstellbar, wie meine Alkoholikerin-Mutter lieber gesoffen hat anstatt uns zuliebe aufzuhören.

    Für sie stand IMMER der Alk an erster Stelle.

    Das Leid das mir als Kind in dieser kranken Beziehung angetan wurde ist nicht rückgängig zu machen.

    Warum, Sunshine_33 , bist du trocken geworden? Wegen deinem Kind das immer an erster Stelle stand?

    Alba

    Einmal editiert, zuletzt von Alba_tros (14. November 2022 um 21:16)

  • achelias und Sunshine_33 eure Überlegungen sind nett gemeint, aber CO Abhängigkeit nachzuvollziehen ohne es erlebt zu haben, ist schwer. Mir haben solche Tipps, wie "mach mal schneller" (im Gegensatz zu "geh dein Tempo") nicht geholfen.

    Wer mir helfen kann, ist derjenige, der aus seiner eigenen Erfahrung und aus der "Ich Sicht", sich mitteilt.

    Das kann ich unterschreiben. Ich habe COs vertraut, die den Weg vor mir gegangen sind. Da habe ich mich abgeholt gefühlt.

    Ich bleibe dabei: jede/r geht sein Tempo. Nur stehen bleiben, das ist keine Option.

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • Wenn der alkoholerkrankte Partner keine Einsicht gewinnt, seine Sucht ernsthaft therapieren zu wollen, kann der Angehörige nichts, rein gar nichts bewirken.

    Dann wird es Zeit, eine Entscheidung zum eigenen Wohl zu treffen, damit man nicht im Alkoholsumpf mit versinkt......

    ...

    Nur, wenn beide Seiten wirklich bereit und willens sind einen " Neuanfang " zu wagen, ...

  • Seit einer Woche trinkt mein Mann nicht. Das heißt aber nicht, dass er sich in Behandlung begeben hat. Der Rehaantrag liegt Versandbereit auf einem seiner Stapel, wird aber nicht abgesendet. Das alles habe ich so oft durch, dass ich es kaum zählen kann. Das geht jetzt ein paar Wochen gut und weil er ja der Held ist der gar kein Problem hat, gehts dann weiter. Es ist so hoffnungslos und ja, ich würde mich schon als Co-Abhängig bezeichnen, weil ich immer wieder die Hoffnung habe, dass doch mal alles gut wird. Tief im Innern, weiß ich aber das es nix wird.

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