Hallo zusammen;
ich bin froh diese Gruppe gefunden zu haben, und nun meine Alkohol-Karriere und die zunehmenden Prolbeme besser zu verstehen und anzugehen. Die letzten Tage habe ich verstärkt das Thema Alkohol auf dem Tisch und bin an einem Wendepunkt angelangt. Es geht so nicht mehr weiter!
Mein Titel "Abneigung -> Toleranz -> Missbrauch -> Problem in div. Jahren" ist der Aufhänfer um auch selbst einen Enstieg zu bekommen. Ich bin heute 41 und habe in der Kindheit ab 9 Jahren ungefähr das Problem mit Alkohol kennengelernt. Im Haushalt wurde ab und an getrunken und in einzelnem Momenten gab es Eskaltionen, die mich traumatisiert haben, sodass ich lange Zeit einen Bogen um Alkohol aus Abneigung gemacht hatte.
Als Teenager habe ich mit 17/18 einen "Klopper" erlebt und bin bei einer Schulfeier komplett abgestürzt (zusätzlich zum Vollrausch zum ersten Mal Drogen - THC...) , mit der Folge, dass meine Abneigung gegen Alkohol wuchs. Drogen hatte ich damals kategorisch abgelehnt. Meine Scham war bodenlos und die Enttäuschung über diesen Kontrollverlust besteht heute noch.
Mit Anfang 20 habe ich das "Ausgehen" für mich entdeckt und plötzlich war es normal am Wochenende Alkohol zu trinken. Erst kleine Mengen, dann hat man mir Vorglühen nähergebracht. Das klingt nun zu passiv LOL, aber letztendlich habe ich es aufgenommen und selbst praktiziert. In einem Moment habe ich in dieser Phase "aus dem nichts" THC probiert und klebte 6 Monate am Stück daran. Nach paar Wochen merkte ich, wie sehr es mich verändert und konnte es nicht ertragen, deswegen habe ich dann als "Kiffer" weitergemacht. In dem damaligen Umfeld, ging das gut. Anfangs musste ich mich nicht um die Beschaffung kümmern, und später war das auch Programm. Letztendlich habe ich das Zeug an 2-3 Momenten ins Klo geworfen und nach kurzer Zeit war ich weg davon. Aber diese Monate waren die Hölle.
Der Alkohol wurde mehr, nun auch mal nen Feierabend-Bier mit Kollegen, da ich angefangen hatte zu Arbeiten. Alleine zu Hause hatte ich damals niemlas getrunken. Ausser Haus schon, aber mäßig und eher "normal".
Als nach einigen Jahren dann vereinzelt ein Glas Wein in der Mittagspause getrunken wurde, haben wir es im Kollketiv gemacht und es war "nicht O.K" aber auch nicht geächtet. Mit den Jahren haben wir dann auch Abends mal nen Bier aufgemacht, wenn Nachtschichten anstanden. Tatsächlich ein Bier zur Enstannung und das wars.
Zu dem Zeitunkt hatte ich, in meinem damaligen Ermessen, kein Problem mit Alkohol und mir keine Gedanken gemacht.
Dies änderste sich aber drastisch, als ich vermehrt "Mist" im Vollrausch fabritziert hatte und mich unermesslich Schämte für meinen Kontrollverlust und meine Unfähigkeit mein Mass zu kennen. Die Vorfälle kamen dann zwar hin und wieder vor, aber mir war bewusst, dass ich aufpassen musste. Das gelang mir stellenweise und andererseits wieder nicht. Blackouts und "die Scherben" am Tag danach. Mal war eine Beziehung kaputt, mal was anderes... Im Umkreis hieß es dann häufiger, ich hätte mich aber dermaßen abgeschossen.. und es wurde eher gelacht. Mich alarmierte es, aber es "lief" ja sonst alles glatt. Selbstlüge!
Als ich am Ende meines Studiums war, wurde mir ins Gesicht geworfen, meine Alkohol- und Drogenporblematik sei offensichtlich und ich solle mich zusammenreissen. Dies hatte mich wachgerüttelt, mein Alkoholkonsum war nämlich ausser Kontrolle geraten. Wollte ich Trinken, so tat ich es auch. Ich hatte bestens funktioniert, mit und ohne Alkohol, mit hat mir mehr Spass bereitet, also warum nicht. Trugschluss!
Als ich mich in einer Bezeihung vorfand, in der Alkohol eine wichtige Rolle spielte, mein Partner hat konstant harten Alkohol konsumiiert, ist mir das anfangs nicht aufgefallen,.. habe dann manchmal mitgetrunken. Als das Ausmass zunahm habe ich rebelliert, mit der Konsequenz, dass wir beide mit nem Glas Alkohol voreinander standen, und uns an den Kopf warfen, wer hier der Säufer sei. Da war mir klar geworden, dass ich da raus musste, aus der Beziehung aus dem Thema Alkohol. Mit der Konsequenz, dass ich dann alleine 2 Flaschen Wein runterkippte um den Schmerz des ganzen zu Betäuben. Für einige Wochen ging das so... Fazit: Beziehung im Arsch und nun gehörte der Alkohol in meinen Werkzeugkasten um mich zu repaieren. Nun trank ich alleine plötzlich Alkohol, was mich sehr schockierte.
Mir war klar, dass ich so nicht Leben wollte und drosselte den Alkohol, fokussierte mich auf anderes, Karriere, Sport, Freunde etc. In dieser Neu-Ausrichtung floss zwar Alkohol, aber mit anderer Motivation. Mir ist nun klar, dass der Anlass am Ende keine Rolle spielt. Alkohol in Geselligkeit und co. aber auch nicht ohne Konsequenen. Es quitschte dann doch häufiger, als ich damals wahrhaben wollte.
Naja, letztendlich kam dann ein neuer Partner, und das ganze ging von vorne los. Anfangs gemeinsam auf der Couch nen Glas Rotwein, dann nen Flasche gemeinsan, dann jeder eine eigene Flasche etc. bis zum Streit, wer wem den Alkohol wegsäuft. Muss heute nen bisschen schnunzeln, aber es war damals leider Teil der Beziehung. Blackouts, Ausbrüche und Lügen auf beiden Seiten mit der Konsequenz der Trennung.
Mich hat dies damals so ausgeknockt, dass ich für eine Weile ins Ausland bin um mich und meine Themen zu sortieren. Alkohol habe ich zu dem Zeitpunkt regelmäßig getrunken und als Hilfe "missbraucht" um den ganzen Quark rausfliessen zu lassen. Sagen wir Nostalgie oder Trauer ich weiss es nicht. Jedenfalls hab ich im Wechsel geweint, getrunken und mein Gedanken dann sortiert und angefangen zu schreiben. Habe meine letzten Jahre auseinandergenommen und alte Themen aufgearbeitet. Die Tatsache jeden, oder jeden zweiten Tag betrunken zu sein habe ich damals nicht mehr hinterfragt. Zu dem Zeitpunkt wurde mir mein persönliches Problem mit Alkhol auch immer mehr und mehr bewusst. Danach habe ich mich "einfach zurückgehalten", weniger getrunken und hatte auch nichts vermisst.
In den Momenten, in denen einen das Leben herausfordert, habe ich dann doch einfach wieder zu Flasche gegriffen. Einfach so. Wenn es nicht ging, dann eben nicht, wenn es ging, dann auch gerne 2-3 Tage am Stück. Mir sagt dies, heute, das ich meine Notfallkoffer besser packen muss!
Zum Jahresende 2021 ist dann letztendlich alls hochgegangen. Familie, Krankheit, Tode, Beerdigungen und zustzliche Probleme innerhalb der Familie selbst. Konsequenz, wenn ich nicht nüchtern sein muss, bin ich betrunken. 2 Flaschen Wein und evtl. 2-3 Piccolo. Oder 6 Bier. Manchmal alles hintereinander, manchmal in 2 Etappen. Mal auch nur die Hälfte, wenn der Körper streikte. Mal auch wiederwillig runtergspült mit Ekel. Ich denke, das ich jedem bekannt, so oder ähnlich...
Mit Therapeuten habe ich das Thema des "übermässigen" Alkoholkonsums thematisiert mit der Konsquenz des Verständnisses, die sei lediglich Situation und " eine Phase". Solange es nicht 2l Alkohol am Tag seien, wäre es kein Thema. Naja, je nach dem wie man das betracht... es hat mich beruhigt, aber das Problem war nicht wirklich wegzudiskutieren. 3l Bier, oder ne halbe flasche Schnapps?! Auslegungssache.
Mir ist klargeworden, dass ich heute Alkohol offensichtlich zum Betäuben und Fliehen benutze und das kotzt mich unendlich an. Ich verzichte darauf, zu erwähnen, wie groß meine Erfolge sind oder waren, was ich nicht alles bisher "so" geschafft. habe. Ich bin hier um einen Schritt weiterzukommen und den Kreilsauf zu durchbrechen. Mit meinen Hausarzt habe ich anfang des Jahres besprochen und der legte mir nen Therapeuten ans Herzen. Habe mit div. nun gesprochen, aber nicht explizit wegen Alkohol. Das sollte ich denke ich besser machen. Oder mein Sucht-Thema im allgemeinen.
Seit Samstag abend hab ich nun den Alkohol gestrichen. Lese zum Thema "Sucht" nun konstant, meine neue Sucht ums sarkastisch zu formulieren. Wirklich nur als blöder Witz;)
Parfum mit Alkohol, der Geruch von nem "tollen" Wein etc. triggern mich nicht. Genuss war es die letzten Monate nicht, da habe ich keinen Zweifel! Ich assoziere aktuell lediglich meinen "persönlichen Benefit" - mich abzuschiessen. Und das hat seinen Zenit überschritten. Ich wünsche mir mehr Selnstbestimmung und Kontrolle über mich zurück. Ein sogenannter normaler Umgang mit Alkohol ist momentan nicht mein Ziel. Weg davon. Einkaufen gehen und am "Alk-Standardregal" nicht zu konsumieren, fiel mir gestern leicht. ungewohnt aber kein Thema.
Ich hoffe mir nichts vorzumachen, in dem Sinne, mir beweisen zu wollen, kein Problem zu haben. Deswegen überlege ich im Falle eines "zurück zu wie früher" sofort in eine Klinik zu gehen. Habe auch bereits einen Erstkontakt geknüpft. Eine offline SHG wäre dann der nächste Schritt, wenn ich merke zu Straucheln. Bevor ich in den nächsten Wochen wieder Alkohol konnsummiere, suche ich eine der o.g. Posten auf.
Ich sollte mir ein längerfristigs Ziel definieren, merke ich gerade.
Für anstehende Problemsituationen sollte ich mich jedoch besser Wappnen als nur mit "Detox-Tee" und Vitaminpillen. Deswegen freue ich mich auf einen ersten Austausch mit der Gruppe.
Ich bin sicher, es gibt eine NO GOs die ich übersehe, und die für euch Alarmglocken gleichen.
So schliesst sich der Teufelskreis: Von Abneigung zur eigenen Sucht...
In dem Sinne, freue ich mich nun bei euch zu sein;)
Liebst;
Jean