kaffeetante - betroffen als Schwiegertochter

  • bei uns betrifft es nur den Opa, das heißt es iss noch eine vertrauenswürdige Person, nämlich die Oma, dabei, und so schlimm ist es (noch) nicht, dass ich den Kontakt so stark einschränken möchte, aber ich weiß, dass das auf uns zukommen wird, meine eigene Großeltern waren Alkoholiker, der Kontaktabbruch kam und nach ein paar Jahren mussten wir dann auf deren Beerdigung gehen...

    Für mich ist es jetzt erstmal wichtig, fes zulegen, dass der Opa sein Enkel nicht mehr mit dem Auto fahren darf... Und eigentlich brauche ich auch gar nicht nach der perfekten Formulierung zum perfekten Zeitpunkt suchen- es wird immer falsch sein, egal wann und wie ich dieses Verbot ausspreche

  • Liebe Kaffeetante, sobald du weißt was du willst, ist das doch schon sehr viel wert!

    Gerade wenn einer trinkt und der andere nicht, macht es diese Entscheidungen ja nicht unbedingt einfacher.

    Du hast selbst die Erfahrung gemacht, wie sich so ein Kontaktabbruch anfühlt. Je nach Alter der Kinder und Intensität der Beziehung kann das sehr schwer sein. Vielleicht findet ihr einen Weg, bei dem die Oma nicht auf der Strecke bleibt. Wichtig ist vor allem, dass ihr Eltern mit der Lösung Leben könnt und die Kinder keinem trinkenden Opa ausgesetzt werden. Es hört ja leider nicht mit dem Autofahren auf und fast immer bekommen Kinder in so einer Situation auch schon zu Beginn sehr viel mehr mit, als wir erwachsenen uns eingestehen wollen.

    Ich wünsche dir die Klarheit und den Mut für dich und deine Familie ein zu stehen 😊

    Liebe Grüße, Lea

  • Hallo Kaffeetante,

    herzlich Willkommen im Forum.

    Schön, dass Du hier bist und Dir Hilfe suchst.

    Ich möchte Dir gerne aus Sicht einer Oma und Schwiegermutter antworten, denn auch in unserer Familie ist der Opa ( mein Ehemann) und folglich der Schwiegervater alkoholerkrankt.

    Dein Gefühl, dass Dein Schwiegervater eine Alkoholproblematik aufweist, ist nach Deinen Schilderungen auf jeden Fall richtig. Du hast den realistischen Blick, den andere Familienmitglieder scheinbar noch verdrängen.

    Ich weiß aus eigenen Erfahrungen, dass es für Kinder und Schwiegerkinder ein Drahtseilakt bedeutet, die Alkoholerkrankung eines geliebten Menschen auf den Tisch zu bringen.

    Aber zum Schutz aller, vor allem in erster Linie der Enkelkinder, z.B. beim Autofahren im alkoholisierten Zustand oder der Betreuung, als auch zur Aufklärung über die Suchtproblematik, ist ein offener und ehrlicher Umgang unabdingbar.

    Auch Schwiegerkinder haben das Recht, ihre Sorgen, Ängste und Befürchtungen anzusprechen.

    Alle sind im Familiensuchtsystem mehr oder weniger auf ihre eigene Art und Weise verflochten.

    Vielleicht schafft ihr es, gemeinsam mit Deinem Ehemann und den Eltern ein Gespräch zu führen, indem ihr Eure Eindrücke sensibel schildert.....nicht am Telefon oder zwischen Tür und Angel, sondern in einer ruhigen Atmosphäre.

    Sicherlich bietet dieses Vorhaben eventuell Sprengstoff.

    Trotzdem........

    Was nicht sein darf, ist die Tatsache, dass ihr Eltern mit unruhigem Gefühl, Eure Kinder in der Obhut von Oma und Opa wisst......mit Sorgen auf die Betreuung blickt, unentspannt der Arbeit nachgeht.

    Vielleicht ist es auch möglich, die Schwiegermutter als Verbündete ins Boot zu holen, falls der Schwiegervater nicht mitspielen wird.

    Dafür bedarf es natürlich ein Bewusstsein für die Alkoholproblematik und deren Folgen, als auch ein unabhängiges Handeln vom Ehemann bei Deiner Schwiegermutter.

    Aber Du schreibst, dass sie vertrauenswürdig sei......wäre eventuell eine Möglichkeit.

    Jedenfalls wünsche ich viel Mut, die Dinge anzusprechen, die Du mit Dir und Deiner Familie nicht hinnehmen möchtest.

    Liebe Grüße,

    Christrose

  • Welche sinnvolle erklärung kann es geben, dass ein Großvater zu seinem Besuch bei seinem Enkel Flachmänner mit Likör einpackt?!

    Es gibt hierfür leider keine sinnvolle Erklärung, liebe Kaffeetante, denn das Handeln Deines Schwiegervaters, heimlich Alkohol mitzunehmen, ist typisches Suchtverhalten.

    Er kann den Tag ohne Alkohol nicht mehr überstehen, benötigt ihn überall und zu jeder Zeit griffbereit.

    Das ist Alkoholsucht!

    Da wird der Besuch des Enkelkindes leider schnell zweitrangig, vom Suchtverlangen geprägt.

    Zum Schutz des Kindes helfen nur eigene klare, offene Worte und Grenzsetzungen, auch wenn das Konfliktpotenzial bietet, sich die Großeltern eventuell uneinsichtig zeigen.

    Dann müssen Regeln an einem "runden Tisch" ( Familienkonferenz) aufgestellt werden, die beide ( der Großvater) zu beachten haben und bei Regelverstoß sollten Konsequenzen folgen.

    So haben wir es in unserer Familie gehandhabt.

    Hab keine Angst, sei mutig!

    Liebe Grüße,

    Christrose

  • gestern gab es noch neue Entwicklungen. Mein Mann schwankt etwas, da "unser Fall" nicht so eindeutig ist, er ist nicht eindeutig als Alkoholiker ein zu ordnen. Ja. viele Dinge treffen (noch) nicht auf ihn zu, beispielsweise körperliche Symptome. Aber die Sache mit den heimlichen Flachmännern alarmiert mich! Man muss ja nicht warten, bis er tief im Alkoholismus steckt, zumal das dann ja unumkehrbar ist. Mal angenommen, er betreibt aktuell vermutlich "nur" Alkoholmissbrauch, das heißt ja erst Recht, dass man jetzt was sagen sollte. Das kann man doch so nicht weiterlaufen lassen?!


    Der Schwiegervater hatte angefangen, 2x wöchenltich alkoholfreies Bier zu trinken, in wieweit das umgesetzt wurde, weiß ich nicht. Ich habe jetzt den Gedanken, dass das (selbst auferlegte?!) alkoholfreie Bier ihn so unter Druck gesetzt hat, dass er zum Schnaps greift?! Da bekommt man ja viel mehr bei einem kleinen Schluck.

    Als er zu uns zu Besuch kam für 1 Woche und wir fragten, welche Sorte wir vom alkoholfreien kaufen sollen, hieß es "gar keins ich habe Urlaub, da trinke ich richtiges Bier"...

    Vorhin beschrieb ich sein Verhalten auf der feier, er hat ja keinen Schnaps getrunken, das kann ich gar nciht einodnen. Ist das ein Zeichen dass es besser wird? Ich vermute ja eher, dass er heimmlich getrunken hat... Oh man, soweit bin ich nun schon, dass ich beobachte, zähle und vor allem total misstrauisch bin...

  • Guten Morgen!

    Inwiefern schwankt dein Mann denn?

    Ist es für euch nicht völlig unerheblich, ob der Konsum „nur“ kritisch ist oder er bereits in der Sucht fest steckt?

    Wären eure Konsequenzen je nach Situation anders?

    Zum Schutz des Kindes helfen nur eigene klare, offene Worte und Grenzsetzungen, auch wenn das Konfliktpotenzial bietet, sich die Großeltern eventuell uneinsichtig zeigen.

    Dann müssen Regeln an einem "runden Tisch" ( Familienkonferenz) aufgestellt werden, die beide ( der Großvater) zu beachten haben und bei Regelverstoß sollten Konsequenzen folgen.

    So haben wir es in unserer Familie gehandhabt.

    Hab keine Angst, sei mutig!

    Christrosen formuliert es hier ganz wunderbar und diesen Weg wären wir auch gerne gegangen. Bei uns funktionieren Gespräche leider mäßig bis gar nicht, deshalb ziehen wir halt für uns die Konsequenzen auf wesentlich verdecktere Weise.

    Dein Mann und du müsst euch allerdings einig sein, um dann entsprechende Gespräche und Schritte an zu gehen. Also braucht es dort zuerst Klarheit.

    Ihr seit auf einem guten Weg!

    Liebe Grüße, Lea

  • Hallo Kaffeetante,

    du bist doch die Mama. Und kannst dem Schwiegervater gegenüber einfach für dich selber dein Unbehagen kund tun. Völlig unabhängig, was der Rest der Familie sagt oder denkt, auch dein Mann. Es sind deine Kinder. Du fühlst dich unbehaglich. Es reicht, genau das zu äußern. Da gibts keinen "richtigen" Moment dafür. Und es braucht auch keine Beweise, ob er schon Alkoholiker ist oder nicht. Trinken und Autofahren schließen sich eh aus, egal wie alt die Beifahrer sind.

    Starte doch einfach mal einen Versuchsballon und schau, was passiert: Du (Schwiegervater), ich fühle mich unbehaglich mit dem Gefühl daß ich oder meine Kinder bei jemand im Auto sitzen, der etwas getrunken hat. Die Gefahr ist mir zu groß.

    Dann hast du eine Ich-Botschaft geäußert. Kein Angriff, keine Unterstellung, kein Appell. Dann hat er etwas, worauf er rumkauen kann.

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • er schwankt, die Konsequenz zu ziehen, dass sein Vater nicht mehr mit unserem Kind im Auto fahren darf. Er meint, man kann es ja nicht richtig begründen, außer mit einem schlechten Bauchgefühl- mehr habe ich ja auch nicht, denn diese ganzen Tests usw. ergeben kein eindeutiges Bild, er ist ja noch voll funktionsfähig, ist nicht aggressiv (allerdings sehr schlecht gelaunt bis zum ersten Bier...) er geht zur Arbeit, dort scheint es auch alles zu funktionieren. er hält Haus und Grundstück blitzeblank...

    Außerdem fragt er sich, ab wann man diese Konsequenz zurück nehmen sollte, für mich ist klar, dass das nie der Fall sein wird, mein Vertrauen ist weg und das habe ich meinem Mann auch so deutlich gesagt. er meint, man müsste ihm da was in Aussicht stellen?!

    Mein Mann weiß aber auch, dass ich im zweifelsfall es dann in der konkreten Situation wo ein Ausflug geplant ist, untersagen werde. Wahrscheinlich sucht er nach einer rücksichtsvollen Formulierung... Ich für meinen Teil bin einfach nur angeekelt von meinem Schwiegervater und kann gar nicht rücksichtsvoll sein. Ich kann auch gar nicht meine Sorgeum seine Gesundheit zum Ausdruck bringen, das liegt vielleicht daran, dass ich etwas geübter bin im Umgang miz "süchtigen", meine Schwester ist drogenabhängig, ich habe schon seit 3 Jahren keinen Kontakt mehr zu ihr, meine Großeltren waren ja Alkoholiker usn sind mit Anfang 60 daran gestorben, das und einige wieter blöde Dinge im Leben haben dazu geführt, dass meine Muttrer massive psychische Probleme bekommen hat und der Umgang mit ihr ist auch sehr herausfordernd...mein Vater war starker Raucher, um uns herum sind Freunde/Familie an Lungenkrebs gestorben und er hat fröhlich weiter geraucht und ist schließlich an Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben.

    Meine Familie eigene ist so kaputt und als ich meinen Mann kennen gelernt habe, dachte ich was für eine tolle Familie, das Blatt hat sich gewendet...
    Ich glaube ich bin einfach abgestumpft, dahingehend, dass sich Leute mit Absicht Ihre Gesundheit ruinieren und will jetzt einfach nur mein Kind schützen und hoffe, dass auch kein anderer in Mitleidenschaft gezogen wird. Wahrscheinlich fühle ich mich zu veratwortlich, denn wenn mein Schwiegervater mal einen Unfall bauen und jemanden verletzen/töten würde und ich hätte nichts zu seinem Alkoholkonsum gesagt würde ich mir wahnsinnige Vorwürfe machen. Wenn die Schwiegereltern im August zu uns kommen fahren sie 400km zu uns!!!

    Und habe davor Angst, was es mit meinem Mann machen wird, wenn wir nichts tun und es das Ende nehmen wird, das mir im Kopf herumschwirrt. Dass das gut ausgeht, damit ist ja nicht zu rechnen, die Frage ist halt nur wie schnell wird das kommen.

    Und sich diesen Verfall anzusehen ist auch so grausam! Alles in mir schreit ich will das nicht!

    was mir auch noch einfällt, meine Schwiegermutter trinkt auffallend weniger, ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass das oft der Partner macht, wenn der andere missbräuchlich trinkt...

    Wir sind igrendwie in so einer Schleife drin, wo wir nach eindeutigen Merkmalen suchen, um unsere Konsequenz zu ziehen... Dabei ist das ja keine riesige Konsequenz, es geht ja nur ums Fahren, er darf weiterhin zu uns kommen, auch verbieten wir ihm das Trinken nicht- allerdings würde ich das, wenn ich wüsste, es würde helfen, das gebe ich zu...

    Aber vielleicht mache ich mir auch was vor, ich kann mir gut vorstellen, dass cih, wenn verabredet ist dass meine Schwiegermutter bei einem Ausflug fahren soll, ich mein Kind "verhöre" wer denn nun gefahren ist...

    Ach man, das ist alles eine Sch...

  • Liebe Kaffeetante, ich kann das so gut mitfühlen, inklusive der eigenen verdrehten Familie und der anfänglichen Begeisterung über die Schwiegerfamilie. Es ist eine riesige Sch… !

    Aber weißt du was mir bisher ganz gut durch die Situation hilft. Der Gedanke, dass es hier um mich und und meine Kinder geht und ich als Mama die absolute Macht habe Entscheidungen zu treffen, um sie zu beschützen.

    Völlig egal für welche Variante ihr euch als Eltern entscheidet, reden, schweigen, einfach entscheiden… oder ob als Mutter einfach kommentarlos handelst… euer Leben liegt in deiner Hand und er ist für seins verantwortlich.

    Liebe Grüße, Lea

  • Hallo kaffeetante,

    ich antworte Dir mal als trockene Alkoholikerin.

    Als ich soweit war, Flachmänner bei mir zu führen, steckte ich bereits ganz tief in der Sucht.

    Dein Schwiegervater wird das tun, um nicht auf Entzug zu kommen. Ist ganz typisches Alkoholikerverhalten. Auch wenn da irgendwelche Kisten mit alkoholfreien Bier stehen, wird er woanders richtiges haben. Vielleicht hat seine Frau gemeckert und er hat das zur Tarnung gekauft und um Wogen zu glätten.

    Es gibt überhaupt keine Gründe, Likör Flachmänner bei sich zu haben, das ist eindeutig Suchtverhalten.

    kaffeetante, für Dich wird es Zeit, klare Kante zu zeigen, um Deine Kinder zu schützen. Egal, was Dein Mann oder Dein Schwager dazu sagt, denkt oder meint.

    Ich wüsste auch nicht, warum man Worte wie Sucht und Alkoholiker nicht benutzen sollte. Drum herum reden bringt ja auch nicht weiter. Man sollte nicht so tun, als bliebe alles unbemerkt

    Aber es ist andererseits auch nicht Deine Aufgabe, das so direkt anzusprechen.

    Linde hat Dir ja schon geschrieben, was Du sagen könntest. Der Grund sollte schon nicht unerwähnt bleiben.

    Und wenn dann jemand weint wie beispielsweise die Schwiegermama, dann werden das wahrscheinlich nicht die ersten Tränen sein, die sie wegen ihrem Alkoholkranken Mann weint X/

    Klare Worte, die von den Söhnen und der Frau ausgesprochen werden könnten, können einen Alkoholiker wach rütteln...aber meist ist die Sucht stärker.

    Aber es müssen auch nicht alle so tun als sei alles in bester Ordnung...man kann dem Trinker schon ganz klar sagen, das man weiß und auch sieht, was los ist.

    Aber oft ist da auch Angst vor so einem Gespräch, und der Süchtige ist leider oft auch nicht mehr erreichbar, weil er trinken WILL.

    Dann kann man nix machen. Wer trinken will, wird trinken.

    Die Kinder kann man einem aktiv Alkoholkranken Menschen allerdings nicht überlassen, da ist oft noch Restalkohol im Blut, was ja auch nicht ungefährlich ist. Oder es wurde bereits wieder nachgekippt.

    Übrigens, meinen ersten Schwiegervater mussten wir auch klar machen, das er unsere Tochter nicht mehr im Auto mitnehmen darf. Allerdings ohne Alkoholproblematik. Er fuhr mit meiner Tochter im Auto auf einen beschrankten Bahnübergang und die Schranke fiel aufs Dach, er hat die Warnzeichen nicht wahrgenommen. Das wurde aber untern Teppich gekehrt, war ja glücklicherweise nix passiert...bis meine Tochter das erwähnte. Ich fuhr ihm dann auch einmal unauffällig hinterher und er fuhr über rote Ampeln und kümmerte sich um keinerlei Verkehrsregeln. Er war dement geworden. Da gab es dann auch beleidigte Gesichter, als wir das Verbot aussprachen.

    Schwiegermutter sagte sogar noch, sie säße doch immer daneben und passe auf.

    Son Blödsinn, wie wollte sie denn im Zweifelsfall eingreifen.

    Sogar meine beiden Schwager stellten sich gegen uns, es wollte einfach keiner wahrhaben, das der Papa kein Auto mehr fahren kann.

    Später, nach weiteren Vorfällen, waren sie ganz klein mit Hut, und sie sprachen für ihre Kinder das gleiche Verbot aus.

    Manchmal will man einfach erstmal nicht sehen, was wirklich ist.

    LG Sunshine

    Einmal editiert, zuletzt von Sunshine_33 (14. Juli 2022 um 10:33)

  • ich antworte Dir mal als trockene Alkoholikerin.

    ich danke dir so sehr! irgendwie haben mir solche klaren Einschätzungen eines betroffenen Menschen (darf man Alkoholiker sagen?!) gefehlt, das was du ausgesprochen hast, ist das was ich fühle!

    Vor ein paar Minuten ist mir ein sehr erhellender Gedanke gekommen, so dass ich gerade eien Art Hochgefühl habe, denn mir ist eine für mich passende Formulierung eingefallen, wie ich das Fahrverbot aussprechen kann. Nämlich, dass ICH ein schlechtes Bauchgefühl in Bezug auf seinen Bierkonsum habe und um mir nicht weiter Gedanken darum machen zu müsse wann es zu viel ist oder gar kontrollieren und zählen zu wollen wann & wie viel, möchte ich nicht, dass mein Kind mit ihm mitfährt. Sollte der Einwand kommen, dass er ja schließlich auch zu Arbeit fährt, kann ich ganz klar ablehnen, dass das meine Verantwortung ist, ich habe nur die Verantwortung in Bezug auf mein Kind.

    Über Rückmeldungen zu meiner Formulierung würde ich mich freuen!

  • Wir sind igrendwie in so einer Schleife drin, wo wir nach eindeutigen Merkmalen suchen, um unsere Konsequenz zu ziehen... Dabei ist das ja keine riesige Konsequenz, es geht ja nur ums Fahren, er darf weiterhin zu uns kommen, auch verbieten wir ihm das Trinken nicht- allerdings würde ich das, wenn ich wüsste, es würde helfen, das gebe ich zu...

    Die Merkmale sind bereits mehr als eindeutig, liebe kaffeetante.

    Da braucht ihr nicht weiter zu suchen.

    Ihm das Trinken zu verbieten, wird auch nicht funktionieren. Ein nasser Alkoholiker lässt sich das keinesfalls verbieten, aggressive Trinker würden wohl sogar toben über so ein Verbot. Stille Trinker sind so auch nicht dazu zu bekommen, die Sauferei sein zu lassen, die sehen dann halt leiser zu, an den Stoff zu kommen.

    Geheime Lager sind meist bei beiden Varianten üblich, da könnte man also gar nix kontrollieren.

    Da er bei Euch wohl schlecht was horten kann bei einem Besuch, wird er wohl im Auto was haben, ich hatte immer was in meiner Handtasche.

    Das sind jetzt so die Erfahrungswerte, natürlich kann ich nicht genau sagen, wie er es macht, um den Alkspiegel zu halten.

    Will Dir damit auch nur sagen, Du/ihr habt keinen Einfluss auf sein Saufverhalten.

    Er müsste schon selbst erkennen, das er süchtig geworden ist und bereit sein, professionelle Hilfe anzunehmen.

    Ihr könnt es nur ansprechen...mehr könnt ihr leider nicht tun.

    LG Sunshine

  • Hallo Kaffeetante!

    Wenn es um die Sicherheit der eigenen Kinder geht, da hört jeder "Spaß" auf!

    Da ist nichts verhandelbar! Du musst Dich gar nicht rechtfertigen, es sind Deine/Eure Kinder und Ihr

    seid die Erziehungsberechtigten.

    Ich schließe mich Sunshine an, wenn jemand schon "Flachmänner" dabei hat, dann ist die Sucht

    nicht mehr zu leugnen!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Also ich finde die Formulierung ganz gut!

    Du übernimmst so keine Verantwortung für sein Tun, sondern lässt die bei ihm, wo sie auch hingehört.

    Schreib Dir das mal so auf ein Zettelchen und wenn die befürchtete Situation da ist, bist Du vorbereitet.

    LG

  • Also mir gefällt deine Formulierung sehr gut!

    Wie die Reaktion bei uns aussehen würde, kann ich mir sehr lebhaft vorstellen. Darum bräuchte ich einen zusätzlichen Plan/eine feste Entscheidung hinter der auch mein Mann steht. Wenn nämlich die Schwiegereltern sagen: Nö, ist gar nicht problematisch. Dann kann es mit dem Argument Bauchgefühl schwierig werden. Solange nicht beide Elternteile sagen: ist uns egal, wir machen das jetzt aber so.

  • Wenn nämlich die Schwiegereltern sagen: Nö, ist gar nicht problematisch. Dann kann es mit dem Argument Bauchgefühl schwierig werden. Solange nicht beide Elternteile sagen: ist uns egal, wir machen das jetzt aber

    Hmmm...es kann einem ja niemand die eigenen Gefühle absprechen. Es geht auch nicht darum, Argumente zur Rechtfertigung zu finden und es handelt sich bei einem Verbot auch nicht um eine Sache, die noch diskutiert werden muss.

    Die Eltern treffen Entscheidungen für ihre Kinder, und nicht die Großeltern!

    Die Großeltern haben das zu akzeptieren und wenn nicht, ist das ihr Problem.

    Die Eltern sind für das Wohl ihrer Kinder verantwortlich und Fahrten mit alkoholisierten Fahrer am Steuer gehen einfach GAR NICHT!

    Man muss auch mal nen Hintern in der Hose haben, und Entscheidungen treffen, mit denen man sich evtl. nicht grade beliebt macht.

    Das Kindeswohl geht aber vor!

    LG Sunshine

  • Zitat

    Dann müssen Regeln an einem "runden Tisch" ( Familienkonferenz) aufgestellt werden, die beide ( der Großvater) zu beachten haben und bei Regelverstoß sollten Konsequenzen folgen.

    So haben wir es in unserer Familie gehandhabt.

    Hab keine Angst, sei mutig!

    Alles kluge Worte, vernünftige Ideen.

    Ein Heimlichtrinker, wird nicht zugeben, daß er (heimlich) trinkt, warum sollte der dann kein Auto fahren oder die Frau fahren lassen?

    Würde er es tun, käme es einem Eingeständnis gleich. Die Scham überwiegt.

    Deinen Mann eine klare Ansage machen zu lassen, würde bedeuten, zu behaupten, das sein Vater ein Alkoholproblem hat, ebenso wird es der Oma ergehen. Dem Schwiegervater sowieso.

    Was nicht sein darf, kann nicht sein. Alle bemühen sich um eine friedliche Lösung. Die gibt es nicht, ohne Gesichtsverlust.

    Wir kennen alle gut funktionierende Alkoholiker, ich war auch mal einer.

    Jeder sagt, der Alkoholiker oder der Trinkende muß Einsicht zeigen, damit sich überhaupt etwas verändern kann. Tut er es nicht, ändert sich nichts! Das sind die Fakten.

    Da kann man reden wie man will. Wer trinken will, trinkt, wenn`s sein muß, heimlich. Es spielt keine Rolle, ob wir nachweisen können, wer wann wie viel er trinkt. Wenn wir es überhaupt ansatzweise „beweisen“ können.

    Es läuft darauf hinaus, sich entscheiden zu müssen, ob nun miteinander oder gegeneinander.

    Es wird früher oder später zur Konfrontation kommen. Wenn ein Miteinander nicht mehr geht, muß man sich trennen, wenn man das Gegeneinander vermeiden will.

    Dein Mann sitzt zwischen den Stühlen, seine, eure Familie und seine, „elterliche“ Familie … noch ist alles vage … Vermutungen, Annahmen, nichts ist „bewiesen“... alle hoffen.

    Man kann nur eines tun, miteinander reden (besagter Runder Tisch) oder den trinkenden Autofahrer vom Kind fernhalten, mit Hilfe aller.

    Liebe kaffeetante, deinen Schwiegervater kannst du nicht verändern, das kann nur er selbst.

  • "Wir machen uns Sorgen um dich", wär das kein guter Einstieg in ein Gespräch?

    Ich hab auf direkte Konfrontation ganz aggressiv reagiert, aber es hat nachgehallt.

    Klar dauerte es noch eine Weile, bis zu meiner Erkenntnis, aber ich denk, hätte mein Mann mit mir nicht so klar gesprochen, wäre es bisjetzt und noch ewig so weitergegangen.

    Am Ende des Gesprächs hat er mir ein Foto unserer Kinder hingeknallt und gesagt:

    "Mach es nicht für mich, nichtmal für dich, aber die beiden haben die ganze Scheiße nicht verdient!"

    Das hat gesessen.

  • Liebe Hera,

    Hätte mir jemand gesagt, daß er/sie sich Sorgen um mich macht, hätte ich insgeheim noch blöd drüber gelacht :oops: , alles abgewiegelt, und weiter gesoffen.

    Als Einleitung könnte man das aber so sagen, wenn danach klare Worte folgen...

    hätte mein Mann mit mir nicht so klar gesprochen, wäre es bisjetzt und noch ewig so weitergegangen.


    Am Ende des Gesprächs hat er mir ein Foto unserer Kinder hingeknallt und gesagt:

    "Mach es nicht für mich, nichtmal für dich, aber die beiden haben die ganze Scheiße nicht verdient!"

    Das hat gesessen.

    Oha, das hätte bei mir auch gesessen! :(

    Und darüber hätte ich bestimmt auch nachgedacht...

    Ich glaube halt, das nette Umschreibungen nix helfen, klare Worte und Ansagen schon eher.

    Bei Dir war ja auch schon eine gewisse Einsicht da, denke ich. Dann ist man auch wieder erreichbar.

    Und wenn man dann noch bereit ist, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, hat man die Chance, dem Teufelskreis Sucht nochmal zu durchbrechen.

    LG Sunshine

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