Sam 2001 - Ich weiß nicht mehr weiter

  • Hallo ihr lieben, bin jetzt seit 21 Jahren verheiratet und wir haben eine 21 jährige Tochter. Mein Mann war noch nie wirklich einfach und hat auch öfters ( Wochenende) schon von Anfang an getrunken ( auch nicht wirklich wenig). Seit einiger Zeit ist es so das er sich nur noch gemein unserer Tochter gegenüber verhält und ihr gar keine liebe zeigen kann. Was sie uns mich sehr fertig macht. Er trinkt jetzt auch seit geraumer Zeit jeden Tag so viel das er immer betrunken ist. Ich habe schon alles versucht mit ihm zu reden,aber ich hab das Gefühl ( da er sich nicht als Alkoholiker sieht,er geht ja schließlich auch jeden Tag arbeiten) das es nur noch schlimmer wird. Ich merke von Tag zu Tag mehr das ich dieses Leben so nicht mehr führen kann,möchte aber auch nicht unser ganzes Leben über den Haufen werfen. Ich war auch schon einmal eine Woche lang gar nicht mehr nach Hause gekommen ( dachte das bringt was). Er ist eigentlich ein Herzens guter Mensch,der auch immer sagt wie sehr er mich liebt,aber sobald er getrunken hat kann man ihm nicht mehr zuhören. Es ist so schlimm den Abstieg zu sehen und man ist einfach machtlos da das gegenüber es ganz anders sieht....

  • Hallo Sam

    Ja es ist wirklich schlimm wenn es einen nach sehr langer Zeit trifft, vor allem wenn man nicht weiß warum der Partner plötzlich zu trinken anfängt.

    Man zermartert sich den Kopf und kommt zu keinem Ergebnis, fragt man nach heißt es nur das alles in Ordnung ist.

    Ist man noch nicht lange zusammen und hat sich noch nichts aufgebaut ist leichter eine Cut zu machen als wenn ein halbes Leben in die Brüche geht.

    Ich wünsche dir viel Kraft und das du hier ein wenig Unterstützung bekommst.

  • Hallo Sam,

    herzlich Willkommen hier bei uns.

    Mit dem Gefühl der Machtlosigkeit bist du nicht alleine. Leider kennen das viele Angehörige so ähnlich..

    Hier ist unser Bewerbungslink, einfach anklicken, kurz ausfüllen, dann können wir dich fürs Forum freischalten.

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Elly 14. Juli 2022 um 22:29

    Hat den Titel des Themas von „Ich weiß nicht mehr weiter“ zu „Sam 2001 - Ich weiß nicht mehr weiter“ geändert.
  • Hallo Sam,

    hier geht es nun für Dich weiter.

    Ich wünsche Dir einen guten und hilfreichen Austausch!

    LG Elly

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Sam,

    wie genau ich das alles kenne. Genau das Thema hatten wir heute wieder, wenn ich arbeiten gehe bin ich doch kein Alkoholiker. Eins habe ich hier gelernt, solange der Partner es selbst nicht einsieht kann man nichts dagegen machen. Diese Hilflosigkeit zerrt an den Nerven. Irgendwie hört sich deine Geschichte/Leben sehr identisch nach unserer Geschichte an. Dieses schon immer trinken, aber nicht zu viel, er liebt mich und ist ein guter Mensch! All das habe ich in meiner Vorstellung auch so geschrieben. Ich selbst habe keine Hoffnung mehr das die Einsicht noch kommt. Ich wünschte es mir so sehr. Auch ich weiß nur dass ich so nicht weiter leben will. Ich freue mich, mich mit gleichgesinnte auszutauschen. Irgendwie fühlt man sich nicht ganz so verlassen...... :wink:

    Liebe Grüße Petra

  • Hallo Sam,

    Hallo ihr lieben, bin jetzt seit 21 Jahren verheiratet und wir haben eine 21 jährige Tochter.

    ... das hätte vor 10 Jahren mein Einstiegssatz sein können.

    Ich merke von Tag zu Tag mehr das ich dieses Leben so nicht mehr führen kann

    ... das musst Du auch nicht. Aus meiner Erfahrung kann ich dir nur sagen, dass Du Dich und deine Gefühle ernst und wichtig nehmen solltest und dir vertrauen solltest. Ich fühlte mich furchtbar damals, 21 Jahre Ehe mit Kind, Haus und Hof, er ging arbeiten und kam auch seinen Verpflichtungen zu Hause nach und trotzdem fühlte ich mich elend. Ich hatte das Gefühl, entweder ich gehe einen wirklich großen Schritt oder ich gehe unter. Ich habe mich für den großen Schritt entschieden und bin gegangen ohne große Worte, hab nur einen Brief da gelassen. Das war eine furchtbare Zeit, weil Kopf und Herz sich nicht einig waren, ich fühlte mich innerlich zerrissen und furchtbar falsch. Rückblickend war es die beste Entscheidung, die ich treffen konnte.

    Horch in dich rein, was dir wichtig ist, was du möchtest.

    sonnige Grüße

    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Hallo,

    das tägliche Trinken, nicht einsehen wollen, arbeiten gehen usw… kommt mir alles bekannt vor. Wenn Du für Dich fühlst, das DU so nicht leben willst, dann mach es nicht. Du trägst dafür keine Schuld. Du kannst leider nur von außen zu sehen. Und was mir noch bekannt vorkommt, du warst eine Woche weg und es hat nichts gebracht. Weil es wahrscheinlich so ist wie überall: er war froh das er in Ruhe trinken konnte.

    Das wollte ich auch nicht wahrhaben, manchmal auch jetzt noch nicht, aber das ist wohl die Realität.

    Hier durch die Erfahrungen der anderen, wird dir sicher einiges klar und klarer werden.

    Lass dich auf keinen Kampf ein, den Du nicht gewinnen kannst.

    LG MadMax

  • Hallo,

    diese Erfahrung habe ich auch gemacht. Der Kampf zwischen Kopf und Herz ist kaum auszuhalten. Aber man geht tatsächlich irgendwann zugrunde. Ich habe das leider auch erst selbst spüren müssen. Genau wie dem Alkoholiker alle eigentlich nur helfen wollen, ist es beim Co-Abhängigen genau dasselbe. Nur die eigene Einsicht lässt einen handeln. Man muss erst ganz tief fallen.

    Du wirst selbst irgendwann merken, wann Deine Grenzen erreicht sind. Bei mir war es der Körper, der sich gemeldet hat. Ich kämpfe noch immer damit. Und das alles nimmt man in Kauf, weil man sich selbst für jemanden aufopfert, der das eigtl. gar nicht möchte bzw. man den Kreislauf unbewusst noch damit unterstützt.

    Ich wünsch' ganz viel Kraft und Zuversicht.

  • Hey Sam,

    das ist schlimm. Es zerrt an den Nerven!

    Mich persönlich läßt es gerade nicht mehr los und anstatt mir einen schönen Tag zu machen (gestern, heute) bin ich verheult und verzweifelt.

    SCH…!

    Mir gibt das Forum Unterstützung und leider manchmal auch zu ehrliche harte Antworten, die ich gar nicht unbedingt hören will. Aber ich will auch nicht die Augen vor der Wahrheit verschließen.

    Ich hoffe so die Kraft zu finden für meinen weiteren Weg!

    Das wünsche ich Dir auch.

    Andrea

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!