orangeblau - Partner Alkoholiker oder bilde ich es mir nur ein

  • Hallo!

    Danke für euren lieben Beiträge. Es tut sooo gut, dass mich mal jemand versteht...

    Ich habe schon Freunde, ja. Die wissen allerdings nichts davon.

    Ich habe so große Angst vor dem Leben nach der Trennung. Dass es mir mit den Kindern zu viel wird, dass ich das Haus verliere, was die Leute sagen werden. Ich schäme mich so

  • Das Schamgefühl ist lähmend. Irgendwann habe ich mich nur noch versteckt. Keine Sozialkontakte, weil ich auf die Frage, wie es mir geht, nicht antworten oder sogar das Weinen anfangen wollte.

    Du brauchst Dich fürs nichts zu schämen.

  • Gibt es eine Person, der du dich anvertrauen würdest? Einfach mal beginnen. Ich habe auch lange geschwiegen wie es mir wirklich geht und was zuhause los ist. Aber jetzt fühle ich mich so erleichtert. Ich muss nicht mehr eine ganze Scheinwelt inszenieren. Das kostet extrem viel Kraft. Kraft, die du woanders benötigen kannst! Ich habe seit 5 Wochen eine Wohnung und bin dort mit den beiden Kindern. Es ist anstrengend aber entspannt! Du musst es nicht alleine schaffen. Suche dir Hilfe. Mir hat die Angehörigenberatung sehr geholfen.

    Was die Leute sagen ist mir nicht total egal, aber was hilft es mir, wenn ich ein miserables Leben führe, nur weil die anderen über mich reden könnten. Das tun die sowieso, na und? Mache dich und die Kinder zur Hauptperson in deinem Leben! Du hast ein glückliches Leben verdient!

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • ihr habt ja alle so recht

    Wie machst du es mit deinem Kredit?

    Ich würde so gerne mit den Kindern im Haus bleiben, was aber auch heißen würde, dass ich ne Menge abbezahlen müsste. Ich weiß nicht mal, ob ich das als alleinerziehende Mama mit 2 Kindern schaffen könnte. Bin ja zusätzlich noch in Elternzeit....

    Wenn ich so drüber nachdenke bekomme ich so ne riesen Wut auf ihn wie er mir und vorallem den Kindern das antun kann.

  • Ich merke auch, dass ich ganz viel Lust habe mich zuhause zu verkriechen. Meinen Kindern zuliebe schaffe ich es zum Glück noch meine Kontakte zu pflegen und unter die Leute zu gehen.

    Aber ja, es kostet ganz ganz viel Kraft, vorallem auch den Kindern halbwegs Normalität vorzuleben, mit ihnen zu lachen, zu spielen während er miese Laune schiebt und dauernd vor den Kindern Diskussionen beginnen will.

    Dank euch hab ich es heute abend halbwegs geschafft ihn nicht zu kontrollieren und ihn einfach machen zu lassen, auch wenns mir echt schwer viel.

    Er wirkt erleichtert und bemüht sich (räumt auf usw)

    bestimmt hat er die gelegenheit genutzt und was gesoffen

    Mein Vertrauen ist einfach sowas von weg

    Einmal editiert, zuletzt von orangeblau (24. Juli 2022 um 22:50)

  • Meinen Kindern zuliebe schaffe ich es zum Glück noch meine Kontakte zu pflegen und unter die Leute zu gehen.

    Das ist richtig gut so! Darauf kannst du aufbauen!

    Überleg mal, wem davon du dich in einer ruhigen Minute anvertrauen kannst. Brainstorming machen... Herumfragen.... Wer kennt sich womit aus...? Vier Augen sehen mehr als zwei...

    Die Finanzangelegenheiten kannst du z. B. mit deiner Bank besprechen oder mit dem Berater von der Bausparkasse, wenn du einen Termin ausmachst. Einfach mal beraten lassen, ohne im was davon zu sagen.

    Das ist keine Heimlichkeit, sondern Selbstfürsorge.

    Zitat

    Ich habe so große Angst vor dem Leben nach der Trennung. Dass es mir mit den Kindern zu viel wird

    So manche Veränderung macht erst mal Angst und Zweifel. Aber wenn man einen Schritt nach dem anderen macht, gehts eigentlich. Alleinerziehend zu sein ist kein Zuckerschlecken, aber du hast ja dann eine Riesenlast weniger. Aktuell ist ja viel Energie gebunden.

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Eigentlich bin ich schon die meiste Zeit so gut wie alleinerziehend. für mich oft so schrecklich wie wenig echtes Interesse und Aufmerksamkeit er den Kindern schenkt. Er wirkt oft nur genervt und redet davon, wie toll und frei das Leben doch früher war. (Da konnte er eben noch viel feiern und trinken gehen)

    Meine größte Sorge sind eigentlich die Finanzen

  • Zitat

    Er wirkt oft nur genervt und redet davon, wie toll und frei das Leben doch früher war. (Da konnte er eben noch viel feiern und trinken gehen)

    Also wenn du dich langfristig tatsächlich trennen willst, finde ich das eher einen Vorteil. Dann klammert er vielleicht nicht. Aber das weiß man vorher nie, wie sich die Leute verhalten, wenn es wirklich soweit ist.

    Das mit den Finanzen ist ein guter Ansatzpunkt. Da kannst du wirklich aktiv werden in der nächsten Zeit. Ich würde ihm aber absolut nichts davon sagen. Mach das in aller Ruhe für dich.

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Diesen Eindruck hatte ich auch. Dass ihm das Familienleben zu viel war. Dass es gestört hat, dass er nicht seinen eigenen Rhythmus leben konnte. Er war vom Kleinen nur genervt. Nur vor anderen hat er den geduldigen Vater gemacht. Zum Ende hat er einfach gemacht, was er wollte. Verabredungen immer bei uns, immer irgendwen ranorganisiert zum Trinken. 7 Tage die Woche.

  • Heute ist er viel besser gelaunt. ich habe gleich am Morgen die Kinder geschnappt und was schönes mit ihnen unternommen.

    Ihm hab ich nur ganz nüchtern und ohne Emotionen gesagt er solle bitte ein paar Tage wegfahren und eine Beratung kontaktieren, sonst wars das mit der Familie.

    Als ich nach Hause gekommen bin hatte er das ganze Haus sauber gemacht und war viel besser drauf.

    Er meinte er werde sich jetzt psychologische Hilfe holen wegen seiner Kindheit, man hätte ihm nie was zugetraut usw Komplett in der Opferrolle. ist das normal?

    Probleme mit Alkohol bestreitet er weiterhin. Haben auch nichts zuhause, ich rieche nichts usw. aber ich habe ein komisches Gefühl und trau der Sache nicht. Nur die Beweise fehlen mir.

    Er ist oft im Keller und in der Garage, abwr ich bin es leid ihm hinterher zu spionieren

  • Hallo orangenblau,

    mal paar direkte Sätze dazu.

    Er meinte er werde sich jetzt psychologische Hilfe holen wegen seiner Kindheit, man hätte ihm nie was zugetraut usw Komplett in der Opferrolle. ist das normal?

    Probleme mit Alkohol bestreitet er weiterhin.

    Nun kenne ich ihn nicht, kann es nicht einschätzen. Im Moment sind es auch nur Absichtserklärungen. Also, noch nichts passiert.

    Jedoch ist es nicht unüblich, sich in eine Opferrolle zu flüchten, um sein Saufverhalten zu rechtfertigen.

    Nach dem Motto „Der arme Kerl muss sich ja hin und wieder wegbeamen, bei dem ganzen Leid was ihm widerfahren ist“ Verstehst was ich meine?

    Nur die Beweise fehlen mir. Er ist oft im Keller und in der Garage, abwr ich bin es leid ihm hinterher zu spionieren

    Wozu brauchst du Beweise? Zwingt dich jemand hinterherzuspionieren? Bist du sein Erziehungsberechtigter, sein Vormund? Warum tust du das? Ist das nicht krankhaft? Und vor allem, was soll es ändern, wenn du es weißt?

    Ich will dir nicht die Illusion nehmen, aber solange er nicht von sich aus erkennt, alkoholkrank zu sein, bist du nur ein Spielball seiner Ausreden.

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Ich persönlich brauche da keine "Beweise" mehr.

    Da gebe ich Hartmut recht. Wie ich vor 30 Beiträgen geschrieben habe. Wir wissen, dass er ein massives Alkoholproblem hat. Es hilft jetzt nicht weiter, ihn immer wieder zu "überführen". Das wird die Situation nicht ändern.

    Wie geht es mit dieser Erkenntnis jetzt für Dich weiter? Darum geht es.

  • Die Sache ist ja, dass er komplett bestreitet ein Problem zu haben. Da er nie so richtig betrunken ist und nun seit ner Woche gar kein Bier da ist, bin ich mir nun mal nicht so sicher ob meine Vermutungen wirklich stimmen.

    Er bestreitet es sehr glaubwürdig.

    Auch ein mittlerweile eingeweihtes Familienmitglied meinte dass ich womöglich übertreibe und ihm sein Feierabendbier lassen soll.

    Ich muss dazu sagen, dass ich mittlerweile extrem selten Alkohol trinke und es auch schon lange Zeit echt hasse, wenn es andere tun.

    Ich sag ihm auch schon seit Jahren dass ich es nicht mag und er ja aufpassen soll. Werfe ihm auch kritische Blicke zu, wenn we ein 2tes oder 3tes nimmt (im Restaurant oder bei Freunden) Lange bevor ich überhaupt den Verdacht hatte, dass er ein Problem hat.

    Wie bereits erwähnt. Ich bin das Kind von mittlerweile trockenen Alkoholikern und eventuell deswegen schon hypersensibel auf Alkoholkonsum...

  • Dann irgendwann vor ca. 2 Jahren habe ich ab und zu versteckte leere Bierdosen im Keller gefunden und mich gewundert warum er die wohl versteckt hat.

    Irgendwann hat es auch angefangen, dass es ihm wichtig war immer eine Kiste Bier zu Hause zu haben (wir hatten vorher jahrelang nie Alkohol daheim). Die Bierkisten leerten sich mit der Zeit immer schneller und schneller. Wie schnell kann ich nicht genau sagen, ca. 1 Kiste die Woche.

    Mir fällt auch auch immer öfter eine leichte Fahne und Lallen auf, wenn er von der Arbeit nach Hause kommt. Darauf angesprochen bestreitet er was getrunken zu haben und dass ich spinne, es mir nur einbilde und er nur müde wäre.

    Hilf mir mal bitte von A nach B bzw. von Zitat 1 zu Zitat 2

    Er bestreitet es sehr glaubwürdig.

    Auch ein mittlerweile eingeweihtes Familienmitglied meinte dass ich womöglich übertreibe und ihm sein Feierabendbier lassen soll.

    Was daran ist glaubwürdig? Was übertrieben? Ich glaub, Du kannst Deiner Wahrnehmung trauen!

  • Ich kenn den Mann schon so lange und ich habe es auf einfühlsame Art und Weise versucht zu reden. Mehrmals.

    Warum sollte er mich so kackendreist anlügen? da weiß ich fast nicht was ich schlimmer finden würde, das er trinkt oder anscheinend 0,0 Vertrauen in mich hat

  • Er ist krank. Und für Alkoholkranke ist die Befriedigung der Sucht wichtiger als alles andere. Ich verstehe, dass Du das kaum verstehen kannst. Ich hab mich auch sehr schwer damit getan, weil ich niemals so handeln würde - aber wir sind eben auch keine Alkoholiker.

  • Und jetzt sag nicht, dass er das nur getan hat, um Diskussionen zu vermeiden. Das ist so eine lächerliche Ausrede, dass ich nicht aufhören kann, den Kopf zu schütteln.

    Niemals würde ein Mann OHNE Alkoholproblem seine Flaschen mit Wasser füllen, weil er „Angst“ vor Diskussion mit der Frau hat.

    Ein Mann OHNE Alkoholproblem, der wirklich „Angst“ vor Diskussionen mit seiner Frau hat und dermaßen unterm Wind steht, würd das Bier einfach nicht trinken.

    Als ich anfing, meine Sektflaschen mit Wasser nachzufüllen, weil ich mich vor Anderen geschämt habe, da saß ich schon ganz schön tief in der Abhängigkeit.

    Weißt Du… wenn Du damit leben kannst, ist es doch ok. Akzeptanz der Situation soll es auch geben. Aber schön reden bringt Dir auf Dauer nichts.

    LG Cadda

  • Warum sollte er mich so kackendreist anlügen?

    Weil er sich selbst belügen muss. Er lügt nicht dich an, sondern sich. Die Sucht lässt die Wahrheit nicht zu, sonst hat sie ihren Wirt verloren.

    Glaub mir, ich wurde so übel belogen...das kannst du dir nicht vorstellen. Achso doch, du sitzt in der gleichen scheiße. Ich sag das jetzt so dreist, weil ich hoffe, dass dein Mann nicht betrunken mit deinen Kindern fährt. So wie meiner es getan hat. Und ich so verblendet war ihm zu glauben, dass seine Fahne von EINEM Bier kommen würde. Leider hat sich herausgestellt, dass es SECHS waren!!!

    Wenn du jetzt wegschaust, dann ist das vermutlich deine Zukunft. Schütze dich und vor allem die Kinder! Bleib hartnäckig! Lerne dir wieder zu vertrauen! Ohne Beweise! Als es bei mir Beweise gab, war es quasi zu spät.

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • es ist so schwer nicht zu hoffen mich zu irren für mich bricht eine ganze Welt zusammen.

    Wenn er es wenigstens zugeben würde. Ich würde ihn ja nach dem Entzug unterstützen. Ich kenne das ja schon und er weiß das auch

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