GewitterliebE79 - Vorstellung

  • Zitat

    Es wäre gut, wenn ich ihm sagen würde, wo meine Grenzen sind und das er nüchtern zurück kommen könnte.

    Du kannst Grenzen aber auch anders aufzeigen: Indem du sie einfach schaffst.

    Also aufhören zum 1000. mal zu reden, sondern einfach mal machen.

    Du kannst dich trennen, umziehen, dir ein Leben aufbauen.

    Und wenn er in einem Jahr stabil ist, findet ihr euch vielleicht wieder.

    Mach doch mal DEIN Ding, unabhängig von seinem Pegelstand.

    Wenn "alles" passt, gibts auch ein Wiedersehen. Aber bis dahin vergeht ja auch deine Lebenszeit....

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Ich war leider auch nicht sehr sensibel für die Anzeichen, die auf einen Rückfall hingedeutet haben. Tatsache ist, ich habe nach der langen Zeit überhaupt nicht mehr in Betracht gezogen, dass es einen Rückfall jemals wieder geben könnte.

    Es ist auch nicht DEINE Aufgabe, darauf aufzupassen, ob es Anzeichen für einen sich anbahnenden Rückfall gibt! Dafür ist ER zuständig, wie er auch für sein trockenes Leben selbst zuständig ist.

    Und weißt Du was, ich wüsste auch nicht damit umzugehen, dauernd mit einem Rückfall rechnen zu müssen, von daher finde ich es auch völlig okay, das Du darüber nicht dauernd nachgegrübelt hast und voller Misstrauen warst.

    Ich finde das eher GUT!

    Und Beratungsstellen sind mal so und mal so...je nach Kompetenz des Beraters.

    Da ist wohl oft nur der Blick auf den Süchtigen, und der Angehörige fällt sozusagen hinten runter. Manche Berater sind auch einfach in Bezug auf CO-Abhängigkeit inkompetent.

    Und wie gesagt, Rückfälle gehören nicht zwangsweise in das Krankheitsbild.

    Ich kenne einige Alkoholiker, die seit über 30, 40 Jahren trocken sind, und ich selbst bin auch seit 20 Jahren trocken.

    Nicht jeder wird rückfällig, aber es kann passieren. Aber eher selten aus heiterem Himmel!

    Ich habe ihm auch gesagt, dass er sich jederzeit an seine SHG wenden kann. Er erklärte, dass würde jetzt nichts bringen. Die würden ihm jetzt nur sagen, er wäre ein "Arsch" und sollte entgiften

    Er entgiftet ja bereits :wink:

    Und ich glaube kaum, das so in einer SHG reagiert wird, da redet er sich was ein, um dort nicht wieder hinzumüssen.

    Wäre aber wichtig, denn er wird sich erneut intensiv mit seiner Krankheit auseinandersetzen müssen...und dafür braucht es auch den Input von Außen und die Bereitschaft, sich helfen zu lassen.

    Schau Du jetzt erstmal auf Dich und die Kinder. Das ist das wichtigste für Dich!

    Ich wünsche Dir weiterhin einen guten Austausch hier!

    LG Sunshine

  • Hallo Sunshine,

    Das er sich vom Hausarzt Medis zu Entgiftung verschreiben hat lassen, hat er mir zumindest gesagt. Wie das bei seinen Eltern mit dem Entzug dann tatsächlich klappt, kann ich nicht sagen. Er wollte sich abends nochmal melden. Die Hilfe seiner SHG hat er am Telefon abgelehnt. Ich fände eine Therapie auch wirklich sinnvoll, nur dass muss er selber wollen.

    Sein Vater trinkt heimlich immer abends. Seinen Alkohol versteckt er in der Garage. Das er ein Problem mit Alkohol hat, würde er sich niemals eingestehen. Er schimpft immer über Menschen die zuviel trinken. Seine Frau kontrolliert alles. Die findet auch immer seine Vorräte, sie durchsucht sogar die Mülltonne.

    Es müsste sich in der Beziehung einfach vieles ändern. Ich weiß nicht, ob das klappt. Das wichtigste wäre, dass er weiterhin regelmäßig sein Netzwerk nutzt um trocken zu bleiben und nach einer abstinenten Zeit, nicht alles verharmlost. Auch sollte, dass ist meine persönliche Meinung, sich die Priorität zur Arbeit verändern. Kein Mensch kann auf Dauer immer 130 Prozent geben. Das ist meine Meinung dazu. Wir haben uns irgendwann irgendwo verloren. So fühlt es sich an.

  • Ich glaube das auch nicht, dass so reagiert wird in seiner SHG. Aber dass sie den Entzug im KH empfehlen finde ich vernünftig. Deswegen habe ich auch Zweifel, wie er bei seinen Eltern entgiften möchte. Ich warte erst einmal ab.

  • Hallo Linde,

    Leider empfinde ich das nicht so einfach, mal eben umzuziehen um so meine Grenzen aufzuzeigen. Wäre es das für mich, würde ich hier nicht nach Hilfe suchen. Dann wäre alles für mich klar. Ist es aber nicht. Und ich finde die Entscheidung auch sehr schwierig. D

  • Das ist sicher nicht einfach! Vermutlich sogar ziemlich anstrengend und aufwühlend.

    Nur, wie sind die Aussichten, wenn alles beim alten bleibt?

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Das ist sicher nicht einfach! Vermutlich sogar ziemlich anstrengend und aufwühlend.

    Nur, wie sind die Aussichten, wenn alles beim alten bleibt?

    Von den 6 Jahren, die er trocken war, waren 4 sehr schöne dabei. Auch wenn die letzten 2 Jahre rückblickend belastend waren, gibt es nicht immer nur gute Jahre. Unterschwellig habe ich die Hoffnung, wenn jeder bereit ist Kompromisse einzugehen, dass man vielleicht wieder zueinander findet. Mal eben so findet man hier auch keine Wohnung. Ist keine Ausrede, sondern eine Tatsache. Ich bin mir noch nicht schlüssig, würde aber, wenn mein Mann wieder trocken ist, dass ganze Dilemma mit ihm besprechen. Vielleicht möchte er auch lieber etwas Abstand. Für die Kinder wäre eine spontone Handlung zu dem Zeitpunkt vielleicht nicht si förderlich. Ich werde jetzt einen Schritt nach dem nächsten mChen. Ich handle auch oft impulsiv in so einer Stresssituation.

  • Irgendwie haben alle Recht.

    Doch, man darf seine eigenen Erfahrungen nicht anderen 1:1 überstülpen und das als allgemeingültig darstellen!

    Ein Rückfall kündigt sich meist an … doch will man überhaupt etwas dagegen tun?

    In den meisten Fällen geht ein Verhaltensrückfall voraus, man wird nachlässig und verharmlost die Gefahr, in vielen Fällen hat man einfach nur die Nase voll, von sich und seiner Situation, da gibt es bestimmt noch andere Varianten.

    Das sind die Probleme des Alkoholikers. Ich habe mir lange überlegt, was passieren müßte, damit ich wieder zum Alkohol greife, ich weiß es nicht, ich finde keinen Grund, doch bei mir ist das Bewusstsein noch hellwach und ich arbeite auch daran.


    GewitterliebE79, ich finde es verständlich, daß du nicht alles aufgeben willst, du hoffst … vielleicht …

    Doch informieren, würde ich mich schon für den Fall, was wäre wenn. Das ist kein Verrat an deinem Mann, sondern gibt dir Sicherheit und nimmt dir die Panik vor dem Gedanken einer eventuellen Trennung.

  • Gewitter liebe ich finde das super dass dein Mann sich Hilfe sucht....du hast ja gesagt dass ihr Urlaub gebucht habt .. fährt ihr da noch hin ? vielleicht ist es eine Gelegenheit mit deinem Mann über alles zu reden. ,wie du dich fühlst und über euch im Urlaub...raus aus der gewohnten Umgebung...lg

  • Gewitter liebe ich finde das super dass dein Mann sich Hilfe sucht....du hast ja gesagt dass ihr Urlaub gebucht habt .. fährt ihr da noch hin ? vielleicht ist es eine Gelegenheit mit deinem Mann über alles zu reden. ,wie du dich fühlst und über euch im Urlaub...raus aus der gewohnten Umgebung...lg

    Ich wollte da schon gerne hin, auch mit den Kindern alleine. Er meint, er wäre bis Samstag wieder trocken. Er wollte sich abends nochmal bei mir melden. Dann kann ich das besser einschätzen.

  • Liebe Gewitterliebe, deine Situation ist so murksig…

    Warum fährst du nicht ganz gemütlich, alleine mit deinen Kindern, in den Urlaub. Da könnt ihr abschalten, Urlauben und du mit dem nötigen Abstand, ganz in Ruhe gucken wie du dir deine Zukunft vorstellst.

    Ich finde das Statement von ihm und von seiner Familie sehr deutlich. Denkst du wirklich das würde ein erholsamer Urlaub werden, nach allem was passiert ist?

    Liebe Grüße, Lea

  • Liebe Gewitterliebe, deine Situation ist so murksig…

    Warum fährst du nicht ganz gemütlich, alleine mit deinen Kindern, in den Urlaub. Da könnt ihr abschalten, Urlauben und du mit dem nötigen Abstand, ganz in Ruhe gucken wie du dir deine Zukunft vorstellst.

    Ich finde das Statement von ihm und von seiner Familie sehr deutlich. Denkst du wirklich das würde ein erholsamer Urlaub werden, nach allem was passiert ist?

    Liebe Grüße, Lea

    Ich glaube ehrlich gesagt überhaupt nicht, dass er die Entgiftung alleine schafft und plane den Urlaub erst einmal alleine. Es ist möglich, dass der Abstand von zu Hause und gut tun würde. Im Urlaub konnten wir beide sehr gut miteinander reden. Es ist aber auch möglich, dass er selbst nach der Entgiftung, die ja sehr kurz dann zurück liegen würde, noch Suchtdruck hat bzw. Möglicherweise dann da Alkohol trinken könnte. Ich kann das leider nicht so genau einschätzen.

  • Er meint, er wäre bis Samstag wieder trocken. Er wollte sich abends nochmal bei mir melden. Dann kann ich das besser einschätzen.

    Diese Aussage würde mich sehr stutzig machen.

    Aber: Ich finde es gut, dass er sich jetzt offenbar wieder um seine Abstinenz kümmert. Und ich finde es sehr klug von dir, den Urlaub trotzdem erstmal alleine zu planen. Ich finde, das ist auch ein wichtiges Zeichen an ihn. Wenn es ihm ernst ist, hat er sowieso erstmal mit sich zu tun.

  • Ich habe es so verstanden, dass Rückfälle dazu gehören, dass wir nüchtern Strategien besprechen, z. B. dass der Rückfall nicht zu Hause im Beusein der Kinder erfolgt. Also, dass ich Rückfälle mit einplanen müsste, ja würde ich sagen, dass das zu der Aussage passend ist,

    Aus der Sicht des CO-Angehörigen mag das stimmig sein. Nur hält es in der CO Spirale fest. Strategien entwickeln, wenn er wieder säuft? Ein Damokles Schwert? Zudem Rückfälle nicht einzuplanen sind. Wenn er saufen will, dann säuft er und das unabhängig wer vor oder hinter ihm steht.

    Aus der Sicht eines Alkoholikers ist es, der eventuell nie trocken werden wollte oder noch nicht so weit war, immer ein Hintertürchen zum Saufen. Rückfälle gehören ja schließlich dazu. ;)

    Die Beweggründe, warum dein Mann wieder gesoffen hat, kann auch nur er beantworten. Nach 6 Jahren bricht es jedenfalls nicht plötzlich, unerwartet auf einen herein. Ich selbst hatte Tabletten, die Saufdruck oder dem Verlangen nach Alkohol entgegenwirken, abgelehnt. Wäre für mich nur ein Tausch von einer Abhängigkeit in eine andere. Und nach 6 Jahren sehr fragwürdig. Hört sich für mich als Entschuldigung an. „Schau, ich habe alles versucht und konnte es nicht stoppen.“

    Aber das nur mal am Rande.

    Aber das ist nicht deins, es zu ergründen, ist seins.

    Ich würde mir Gedanken machen, ob die Last, die in Zukunft auf meiner Schulter liegt, es überhaupt wert ist. Ob ich das Risiko nun eingehe, aber eventuell in paar Jahre wieder vor so einer Entscheidung stehe. Ist ja nicht auszuschließen.

    Und vor allem, was ganz wichtig erscheint. Ist die Liebe überhaupt noch da oder ist es die finanzielle Abhängigkeit die einen noch zusammenhält?

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Hartmut, ich habe ja nur wiederholt, was die Suchtberatung mir zu Rückfällen gesagt hat. Ich habe mir hier aber auch Denkanstöße geholt und finde, dass Rückfälle eben nicht immer dazu gehören. Es leben ja viele auch dauerhaft abstinent.

    Mein Mann hat die Tabletten nicht regelmäßig genommen, sondern nur bei extremen Suchtdruck. Da lagen dann manchmal Monate zwischen. Wenn er diese täglich eingenommen hätte und die Sucht damit nur verlagert hätte, würde ich dir zustimmen. Dem war aber nicht so.

    Ich bin selber berufstätig und könnte meinen Lebensunterhalt auch alleine stemmen. Klar könnten wir die Kinder und ich) nicht mehr hier wohnen, aber das wäre für mich auch überhaupt nicht wichtig.

    Unsere Liebe haben wir im Alltag nicht wirklich gepflegt. Die Frage ist also schwer zu beantworten. Finanziell abhängig empfinde ich mich aber nicht.

  • Diese Aussage würde mich sehr stutzig machen.

    Aber: Ich finde es gut, dass er sich jetzt offenbar wieder um seine Abstinenz kümmert. Und ich finde es sehr klug von dir, den Urlaub trotzdem erstmal alleine zu planen. Ich finde, das ist auch ein wichtiges Zeichen an ihn. Wenn es ihm ernst ist, hat er sowieso erstmal mit sich zu tun.

    Diese Aussage macht mich auch stutzig.Auch, dass er keinen Kontakt zu seiner SHG aufnehmen möchte. Er weiß ja wie wichtig Unterstützung in dieser Phase ist. Ich glaube daher auch nicht, dass er jetzt im Moment ernsthaft trocken werden möchte. Mein Gefühl, muss ja nicht stimmen.

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