Monika: Langzeittherapie

  • hallo. Ich bin vor 11 tagen aus der langzeittherapie gekommen .ich wollte gerne wissen ob ihr auch Erfahrungen damit gehabt habt dass ihr auf Widerstand gestoßen seid ? Weil die Veränderung nur bei einem selbst statt gefunden hat ?

  • Hallo Monika,

    willkommen in unserer online Selbsthilfegruppe!

    Magst Du ein klein wenig mehr über Dich schreiben, damit wir Dich besser kennenlernen können?

    Was für einen Widerstand meinst Du?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • ich war 16 Wochen in der langzeittherapie. Wegen meiner Alkoholabhängigkeit. Das war das beste was ich machen konnte . Ich habe mich verändert , meine Einstellung zum Leben verändert aber die Menschen die mir nah stehen sind natürlich so geblieben wie sie waren .darauf war ich nicht so vorbereitet .ich nehme alles anders wahr, ich kommuniziere anders und es ist sehr schwer wenn nur die wenigsten Menschen mich verstehen...

  • Ganz am Anfang der Abstinenz verändert sich sehr viel. Mir ging das auch so.

    Da geht einem noch vieles durch den Kopf, man ist mit sich selbst beschäftigt.

    Und natürlich stellen dann die anderen fest, dass man nicht mehr genau derselbe

    Mensch ist, wie vorher.

    Völlig logisch. Man hat andere Prioritäten, man nimmt vieles einfach nicht mehr so

    hin, so ging mir das auf jeden Fall.

    Möchtest Du Dich mit den anderen im offenen Bereich austauschen?

    Dann klicke den Bewerbungslink an und fülle diese kurz aus.

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Anschließend verschieben wir Dein Thema in den entsprechenden Bereich.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Monika,

    ist das nicht auch das Schöne, das man es anders wahrnimmt, ich bin nun 48, habe seitdem ich 27 bin mehr oder weniger getrunken, auch mit Pausen, letzten 2 Jahre mehr, die letzten 6 Monate schlimm. Jetzt bin ich über 6 Wochen trocken und es ist schön. Ich bekomme wieder alles mit, frage mich nicht, was war gestern Abend. Gehe unter Leute und lebe mein Leben, ich renoviere meinen Flur, gestalte die Wohnung um usw. Mein Umfeld weiß in Teilen Bescheid. Und gehen mit mir wie immer um. ich möchte auch weder den Zeigefinger sehen noch in Watte gepackt werden.

  • ja,ich fühle mich einfach "frei". Und es ist ein gutes Gefühl ! Und ich möchte es beibehalten und pflegen. Nichts ist selbstverständlich. Ich bin 43 Jahre alt und habe die letzten Jahre immer regelmäßiger getrunken . Dann habe ich mir Hilfe geholt . Alleine hätte ich es nicht geschafft

  • Hallo Monika,

    deine Bewerbung wurde akzeptiert. Ich wünsche dir einen guten Austausch hier im Forum.

    Gruss

    Alex

    Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt. – Mahatma Gandhi

  • Linde66 21. August 2022 um 14:07

    Hat den Titel des Themas von „Monika: Langzeittheapie“ zu „Monika: Langzeittherapie“ geändert.
  • Hallo Monika,

    schön das Du Dich wieder frei fühlst. Ich denke auch, ohne Hilfe/ Unterstützung/ Meinungsaustausch wird das nichts. Und dieses kann man sich zum größten Teil nur extern holen. Jedenfalls ist das bei mir so.

  • ich versuche alles dafür zu tun damit es so bleibt ...gehe ab morgen jeden Montag 6 Monate lang in die suchtberatungstelle . Ich finde man muss da dran bleiben und sich bewusst vor Augen halten wie gefährlich es ist

  • Hallo!

    Herzlich willkommen und Glückwunsch zu deinen richtigen Schritten.

    dass ihr auf Widerstand gestoßen seid ? Weil die Veränderung nur bei einem selbst statt gefunden hat ?

    Ich nenne es nicht Widerstand. Bei vielen Beziehungen zu Trinkzeiten war doch in Wirklichkeit der Alkohol das Bindeglied. Fällt der weg, endet häufig, nicht immer, die jeweilige Beziehung. Denn weiter so wie früher, nur ohne Alk, das funktioniert meistens nicht.

    Ich führe nach mehr als 7 Jahren Abstinenz ein völlig anderes Leben wie früher. Zu alten Saufkumpanen ist der Kontakt eingeschlafen und das schon im ersten Jahr.

    Ich habe nur noch Kontakt zu Leuten, die gar nicht oder nur gelegentlich und moderat etwas trinken und zwar so wie ich es in den letzten Jahren meiner Trinkperiode nie konnte. Und es geht mir richtig gut damit. Ich will nie mehr zurück an den Punkt, von dem ich hergekommen bin.

    Du erlebst den typischen "Schock" nach einer stationären Therapie, die ja unter einer abgeriegelten Dunstglocke erfolgte. Jetzt begegnet Dir das reale Leben, das Du nicht mehr durch den Boden einer leer getrunkenen Flasche betrachten darfst (ist nicht vorn mir, sondern aus Alk von Borowiak).

    Lies Dich hier ein, geh regelmäßig zur Nachsorge und such Dir ggf. auch eine "analoge" SHG.

    Weiter alles Gute

    wünscht Carl Friedrich

  • ich kommuniziere anders und es ist sehr schwer wenn nur die wenigsten Menschen mich verstehen...

    hallo monika

    Als ich hier aufschlug,noch garnicht so lange her,dachte ich wooww,so viele trockene Menschen auf einem Haufen sind mir noch nie begegnet.In meiner LZ damals waren es vieleicht 100,in der Gruppe vielleicht 10.Hier sind es einige TAUSEND!

    Hier wirst du verstanden.

    Laß deine Gedanken,Sorgen,Schwierigkeiten usw hier.

    Viel Erfolg beim Austausch

    LG Bolle

    Der Weg ist das Ziel(Konfuzius)

  • ja. So fühlt es sich an . Wie ein "Schock " .ich spreche jetzt Bedürfnisse zu Hause an und werde missverstanden .ich weiß nicht wie ich mich sonst erklären soll . Ich möchte meine Kompetenz beibehalten die ich erlernt habe .aber es ist schwer .

  • Es ist auch schwer, das in der Therapie Erlernte anschließend im Alltag umzusetzen.

    Beim Freundeskreis ist das noch am einfachsten. Welche Aktivität ist vor allem von Alkoholkonsum geprägt?

    Geht man wegen des Sports zum Sport oder weil danach in der Kneipe der Korken knallt?

    Wird man zum trinken animiert, aufgefordert, doch bitteschön keine Spaßbremse zu sein?

    Wer da zur Entscheidung kommt, dass einem die Trockenheit wichtiger ist, wird ums aussortieren nicht herum kommen.

    Etwas schwieriger ist es schon im Berufsleben. Aber auch da ist es fast immer möglich, für sich eine trockene Insel zu bauen.

    Ein Beispiel kann ich geben, dass ich in einer SHG erfahren habe:

    Der Betreffende war immer der vorderste Schlucker seiner Arbeitsgruppe. Doch als er sich entschied,

    nicht mehr zu trinken hatten die Kollegen ein Problem mit ihm. Er wurde gemieden & geschnitten & hatte also einen sehr schweren Stand.

    Sein Chef aber kutschierte ihn zu den Arbeitsorten (Führerschein war ja weg) & vertraute ihm den Azubi an.

    Der Chef hatte mit dem nüchternen nämlich einen zuverlässigen Mitarbeiter, wo nichts liegen blieb, was auf Termin war.

    Ganz schwer ist es dagegen mit dem Familienkreis. Enge familiäre Bindung einschließlich der dort üblichen Hackordnung,

    kombiniert mit vielen alkoholgeschwängerten Familienfeiern sind das pure Gift.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • .ich spreche jetzt Bedürfnisse zu Hause an und werde missverstanden .ich weiß nicht wie ich mich sonst erklären soll . Ich möchte meine Kompetenz beibehalten die ich erlernt habe .aber es ist schwer .

    Wie sieht es denn zu Hause aus, Monika? Das hört sich ein bisschen so an, als ob Du nicht ernst genommen wirst.

    Ist es das?

    Gibt es daheim noch Alkohol?

    Am Anfang habe ich auch verwunderte Gesichter gesehen, wenn ich gesagt habe, was mir nicht passt.

    Manchmal sogar gab es auch Streit, weil ich meinen Standpunkt hatte.

    Früher habe ich mir alles "schön" gesoffen, um es mal direkt auszudrücken.

    Und dann hat mich das nüchtern sein aufmerksamer gemacht. Ich habe gelernt, auf mich aufzupassen,

    sodass es mir gut geht. Und es ist wichtig, dass die Familienangehörigen auch auf einen zugehen,

    für sie ändert sich somit auch einiges.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

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