• Hi,

    schon lange lese ich hier mit... ich habe zwei Kleinkinder und einen Quartalstrinker zuhause (welcher ein toller Vater ist). Viele Jahre geht das nun alle 2,5-3 Monate so. Doch die letzten beiden Jahre waren die schlimmsten.

    Er kennt seine Grenze nicht - trinkt, trinkt und trinkt bis er es kaum noch nach Hause schafft (er wird mir gegenüber dann jedesmal durch seine Wortwahl aggressiv und beleidigt mich heftigst - was er nüchtern so nicht machen würde). Am Tag danach nüchtert er aus (schläft viel) und entschuldigt sich bei mir. Es kann sein, dass er dann von sich selbst sagt "ich trinke nie wieder Alkohol" und verzichtet dann für 2 Monate darauf... und dann...

    Er hat unglaublich viel Glück das er noch lebt. Stürze aufs Gesicht, Zahn angeschlagen (und Fahrrad kaputt gemacht), laufen auf Bundesstraße und Autobahn etc.

    Ich habe mich schon eingeschlossen mit den Kindern im Schlafzimmer vor Angst. Einen Brief geschrieben, viel geredet aber jetzt ist Schluss...

    Ich hab mich nun getrennt und möchte es für meine Kinder und mich durchziehen, merke aber das es mich psychisch sehr belastet... ja.

  • Guten Morgen Zitronenfalter,

    schön, dass Du hier her gefunden hast. Mir tut Deine Situation sehr leid und ich weiß, wie schwer es ist, wenn man zusehen muss und nicht helfen kann. Du schreibst am Ende Deiner Vorstellung, dass Du Dich nun getrennt hast und es für Dich und Deine Kinder durchziehen willst. Das ist absolut das Richtige, so wie Du die Situation oben beschreibst. Ich kann Dich nur bestärken, dabei zu bleiben.

    Damit Dir das "leichter" fällt, könntest Du Dich hier austauschen, wenn Du möchtest. Es gibt hier so viele Geschichten, die Deiner ähneln. Falls Du für den offenen Bereich freigeschaltet werden möchtest, bewirb Dich doch kurz über den nachfolgenden link.


    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    LG Cadda

  • Cadda 3. November 2022 um 08:02

    Hat den Titel des Themas von „Ok...“ zu „Zitronenfalter - Ok...“ geändert.
  • Hallo nochmal,

    ich habe Dich für den offenen Bereich freigeschaltet und Dein Thema auch direkt dorthin verschoben. Den Betreff habe ich mal um Deinen Usernamen erweitert, damit Du besser gefunden werden kannst.

    Ich wünsche Dir einen guten Austausch. Es ist gut, dass Du hier bist :)

    LG Cadda

  • Ich hab mich nun getrennt und möchte es für meine Kinder und mich durchziehen, merke aber das es mich psychisch sehr belastet... ja.

    Hallo Zitronenfalter,

    Ich bin frisch getrennt und es belastet mich auch sehr. Das scheint normal zu sein. Es heißt durchhalten, keinen Schritt zurück gehen. Ich bin auch noch in dem Wackelzustand, melde ich mich oder nicht. Ich ruf dann immer ne Freundin an, damit ich es nicht tue. Es wird dauern, dass es dir psychisch besser geht. Glaub daran und vor allem an dich und deine Kraft. LG Zitrone

  • Hallo Zitronenfalter, schön, dass du hier bist.

    Wie kann ich mir das denn vorstellen, ihr seid getrennt, wohnt aber noch zusammen? Und schlaft in einem Schlafzimmer oder wie ist die Situation?

    Und wie ist da deine Perspektive?

  • Ich liebe ihn so sehr... musste mich aber trennen, weil ich mir selbst auch etwas wert bin.

    Die Beleidigungen alle 3 Monate, mir gegenüber, machen mich kaputt. Wie geht seine aggressivität unter Alkoholeinfluss weiter... diese frage stelle ich mir andauernd.

    Ist es der richtige Schritt, dass ich mich nun getrennt habe? Ich habe so grosse schuldgefühle, alleine unseren beiden kleinkindern gegenüber, welche ihren Papa ebenfalls überall lieben.

    Ich halte es selbst kaum aus... auf das trennungsgespräch wurde mit Gleichgültigkeit reagiert und schuldzuweisungen an mich gerichtet ich sei "toxisch" etc.

    Ich kann nicht schlafen... ich kann nicht mehr aufhören zu weinen... ich liege zwischen meinen Kindern und das gefühlt, den größten Fehler durch die trennung gemacht zu haben lässt mich nicht los

  • Guten Morgen Zitronenfalter,

    ich habe Dein Thema "ich kann nicht schlafen" mal in Dein vorhandenen Faden verschoben, damit es übersichtlich bleibt. Wenn Du etwas schreiben möchtest, musst Du kein neues Thema eröffnen, sondern kannst einfach hier bei Dir unten den Beitrag in das Feld tippen und auf Antworten klicken, dann bleibt alles zusammen und übersichtlich :)

    Du fragst, ob es der richtige Schritt ist, dass Du Dich getrennt hast. Das fragst Du im zweiten Absatz. In Grunde genommen musst Du Dir nur Deinen ersten Absatz durchlesen um die Frage im zweiten Absatz zu beantworten.

    Ja, es war richtig.

    Es ist übrigens völlig typisch für manche Alkoholiker, die Schuldzuweisungen voll auf den Partner oder die Partnerin zu schieben.

    "Du bringst mich dazu, dass ich trinken muss. Kein Wunder, ohne Alkohol ist das ja nicht auszuhalten. Du bist toxisch usw.". Es ist eine ganz, ganz miese Masche, die uns dazu bringt, alles, aber auch wirklich alles zu versuchen, alles richtig zu machen. Immer ist es ein Spießroutenlauf. Bloß kein Fehler machen, damit der Herr seine gute Laune behält.

    Dass Du ihn so sehr liebst.... Das Gefühl kenne ich, aber es hat sich als falsch herausgestellt, nachdem der Liebeskummer vorüber war. Ich habe die Vorstellung geliebt, dass er immer so ist, wenn er nüchtern ist (wobei ich inzwischen bezweifle, dass er überhaupt die Zeit haben konnte, so richtig nüchtern zu werden).

    Es ist eine Wunschvorstellung. Man kann doch eigentlich keinen Partner lieben, der einen beleidigt, selbst säuft und einem die Schuld dafür gibt, der einem im Stich lässt, indem er trinkt. Der seinen eigenen Kindern so eine Situation antut.

    Ich kann Dir nur raten, stark zu bleiben. Ich habe am Anfang gedacht, ich werde nie wieder jemanden so lieben können und ich werde nie wieder den LIebeskummer loswerden. Doch das stimmt nicht. Glaub mir das bitte.

    Schreib hier, wann immer Dir danach ist. Nachst ist natürlich nicht immer jemand online, aber Du bist nicht allein, es geht so vielen so wie Dir.

    LG Cadda

  • Guten Morgen Zitronenfalter,

    Ich kann dich so gut verstehen. Ich merke den Schmerz körperlich. Es nutzt nichts, wir müssen da durch und es wird mit jedem Tag ein bisschen besser. Gestern habe ich Rückschluss gemacht. Wir sind immer einige Wochen hoch geflogen und dann tief gefallen, wenn er getrunken hat. Da hing ich mit dran und mir ging es ganz schlecht. Jetzt muss ich diesen Schmerz zum letzten Mal durchleben. Versuch nach vorn zu schauen. LG und viel Krafft Zitrone

  • Co-Abhängige sind ja ebenso süchtig, wie der Alkoholiker selbst.

    Alkoholiker nach ihrem Alkohol und Co´s nach ihrem Alkoholiker.

    Viele Alkoholiker leben nach dem "Nur-für-heute-Prinzip".

    Nur für heute (oder auch kürzer: nur für die nächste Stunde) trinke ich keinen Alkohol.

    Für Co-Abhängige könnte das ja evtl. auch ein Schritt sein.

    Nur für heute lebe ich ohne meinen Alkoholiker.

    Nur eine kleine Anregung für euch. :)

  • Hallo Twizzler,

    Das sehe ich genauso. Ich hab das Gefühl, ich bin abhängig von ihm. Ich muss jeden jeden Tag ohne schaffen und die Leere füllen mit Sport oder Freundinnen und und und. Irgendwann braucht man die Droge nicht mehr.

  • Wenn es so wäre bzw. ist, wie ihr sagt Twizzler und Zitrone , reicht es aus meiner Sicht für den Co nicht, sich in Aktivitäten zu stürzen und zu glauben irgendwann ist dann alles wieder gut.

    Ich muss jeden jeden Tag ohne schaffen und die Leere füllen mit Sport oder Freundinnen und und und. Irgendwann braucht man die Droge nicht mehr.

    Stattdessen müsste bzw. muss der Co ebenso wie der Trinker - mit ggfs. professioneller Hilfe - versuchen herauszufinden, warum er da reingeraten ist , warum er sich leer fühlt und warum es so schwer scheint, wieder rauszukommen.

  • Stattdessen müsste bzw. muss der Co ebenso wie der Trinker - mit ggfs. professioneller Hilfe - versuchen herauszufinden, warum er da reingeraten ist , warum er sich leer fühlt und warum es so schwer scheint, wieder rauszukommen.

    Ich stimme dir da absolut zu. Nicht selten wird sonst vom co der eine suchtstoff durch den nächsten ersetzt. Heisst, es ist nicht unwahrscheinlich, dass der nächste partner wieder eine suchtproblematik hat.

    Einmal editiert, zuletzt von Twizzler (4. November 2022 um 16:33)

  • Stattdessen müsste bzw. muss der Co ebenso wie der Trinker - mit ggfs. professioneller Hilfe - versuchen herauszufinden, warum er da reingeraten ist , warum er sich leer fühlt und warum es so schwer scheint, wieder rauszukommen.

    Da hast du vollkommen Recht. Es ist meist ein Muster und ja man braucht proffessionelle Hilfe.

  • twizzler, ich finde deinen Beitrag sehr interessant. Wenn ich es richtig verstehe muss ich selbst lernen mit dieser Droge umzugehen, damit diese mich nicht belastet?

    Ich liebe ihn... und die Kinder ihn auch. Ich will diese Droge ungern ersetzten. Er ist optisch mein absoluter Traummann... dazu ist er zwischen diesen Phasen ebenfalls absolut mein Mann... ich frage mich wie ich Ihn dazu bringen kann das er Einsicht hat und Hilfe holt. Kann ich ihm wirklich durch meine Trennung helfen? Ich stürze mich in ein absolutes Unglück und ihn doch auch.... ist es nicht meine Aufgabe als Ehefrau auch so etwas auszuhalten/ welche Limits sind ok...die ganzen beleidigungen kommen nur im alkoholisierten Zustand... Ja sie verletzen mich sehr. Sehr! Ich weiss es nicht ob ich nicht daran kaputt gehe, dass ich ihn nun geschickt habe.... ich will nur ihn und meine Kinder ihn auch. Ich denke sein Problem ist seine suchtkranke Mutter, welche er als kleiner Junge des öfteren stark alkoholisiert erlebte.... und den notarzt rufen musste. Er trinkt nicht täglich... alle 3 Monate weit über seine Grenzen heraus. Ist es nicjt meine Aufgabe richtig zu helfen? Helfe ich wirklich richtig, wenn ich meine grosse Liebe verlasse?

    Es zerreißt mich.

  • Ich liebe ihn... und die Kinder ihn auch.

    Oft ist es schwer auszumachen, was Liebe und was Abhängigkeit ist. Vor allem für die Betroffenen selber.

    Bitte nicht falsch verstehen: ich Maße mir nicht an, das eine oder das andere von dir zu behaupten.

    ich frage mich wie ich Ihn dazu bringen kann das er Einsicht hat und Hilfe holt.

    Gar nicht. Das ist alleine seine Sache und von ihm alleine muss die Einsicht und der Wille vorhanden sein. Du kämpfst gegen Windmühlen, wenn du das versuchst. Für dich wird es immer im Frust enden, wenn er es nicht will. Denn dann wird versprochen, gelogen etc, nur um den Partner ruhig zu stellen.

    ist es nicht meine Aufgabe als Ehefrau auch so etwas auszuhalten/ welche Limits sind ok..

    Das ist alleine deine entscheidung. Da kommtbder persönliche tiefpunkt ins spiel. Ich persönlich denke, den braucht ein alkoholiker genau wie ein co um selber ein umdenken in gang zu setzen. Es heisst "persönlicher tiefpunkt", weil der für jeden anders aussehen kann.

    Wenn du deinen tiefpunkt noch nicht erreicht hast, verlangt keiner von dir dich zu trennen. Jedoch verläuft die Spirale Alkoholismus kontinuierlich nach unten. Es wird eher schlimmer als besser. In einem Jahr kommen die beleidigungen vielleicht nicht mehr alle drei monate, sondern alle zwei. Dann jeden monat und irgendwann mehrfach die woche. Muss nicht so sein, ist aber absolut nicht unrealistisch.

    Ist es nicjt meine Aufgabe richtig zu helfen?

    Du kannst nicht helfen. Höchstens indem du ihn schneller an seinen tiefpunkt bringst. Solange alles gut für ihn läuft, wird er keine gründe finden aufzuhören.


    Was würdest du deiner besten Freundin raten, wenn sie sich genau wegen deines Problems bei dir ausweinen würde? Oder was würdest du deinen Kindern raten, wenn sie eines Tages vor genau deinem Problem stehen würden?

  • Liebe Zitronenfalter,

    ich kann deinen Schmerz sehr gut nachempfinden. Vor ein paar Monaten war ich in einer ähnlichen Situation wie du. Was du gerade durchmachst, ist sehr sehr schwer. Ich möchte dir deine Fragen beantworten bzw. auf einiges eingehen, das du geschrieben hast.

    Er ist optisch mein absoluter Traummann... dazu ist er zwischen diesen Phasen ebenfalls absolut mein Mann... ich frage mich wie ich Ihn dazu bringen kann das er Einsicht hat und Hilfe holt.

    Auch mein Mann (wir sind seit 4,5 Monaten getrennt, 2 Kinder) war (und ist) mein Traummann - optisch und so wie er in den guten Zeiten war. Ich habe mir mein Hirn zermartert, wie ich ihn zur Einsicht bringen kann, dass er sich endlich Hilfe holt. Während sich meine Gedanken - rückblickend jahrelang - im Kreis gedreht haben und ich unzählige Male dachte, dass ich JETZT endlich das überzeugende Argument gefunden habe, wurden nur unsere Ehe und seine psychische Verfassung immer schlechter, aber zur Einsicht hat nichts davon geführt. Die Antwort ist leider: Du kannst und wirst ihn nicht zur Einsicht bringen! Er muss selber draufkommen. Wann das geschieht, kann dir niemand sagen. Es kann dir nicht einmal jemand sagen, ob das überhaupt jemals passieren wird. Das ist sehr hart, ich weiß. Du kannst leider nichts für ihn tun! Du kannst nur für dich und deine Kinder etwas tun.

    Kann ich ihm wirklich durch meine Trennung helfen?

    Vielleicht, vielleicht auch nicht. Trenne dich nicht, um ihm zu helfen. Trenne dich, um dich und deine Kinder zu retten. Vielleicht weckt es ihn auf, vielleicht aber auch nicht.

    Ich stürze mich in ein absolutes Unglück und ihn doch auch.... ist es nicht meine Aufgabe als Ehefrau auch so etwas auszuhalten/ welche Limits sind ok...

    Ich habe so sehr um unsere Familie und Ehe gekämpft. Ich kann mit Gewissheit sagen, dass ich nichts unversucht gelassen haben, weil ich genau dieses Unglück nicht wollte. Ich wollte nicht, dass unsere Kinder Scheidungskinder werden. Ich wollte ihn nicht im Stich lassen und ich habe es auch nicht - er hat mich und die Kinder im Stich gelassen, indem er sich nicht um seine Krankheit kümmert.

    Es ist nicht deine Aufgabe deinen Mann AUSZUHALTEN. Es geht dabei nicht darum ihn nicht so sein zu lassen, wie er ist. Die Frage ist aber, wie mutet er sich dir zu? Ab wann überschreitet ER deine Grenzen? Du musst deine Grenzen nicht andauernd nach hinten verschieben, damit er sich nicht verändern muss. Sich bis zur Besinnungslosigkeit zu betrinken und dann im Suff seine Frau zu beschimpfen geht zu weit. Die Verantwortung dafür liegt nur bei ihm.

    die ganzen beleidigungen kommen nur im alkoholisierten Zustand... Ja sie verletzen mich sehr. Sehr!

    Das ist nur dann eine Entschuldigung, wenn ihm das ein- oder zweimal passiert, er den Zusammenhang erkennt und daraufhin konsequent auf Alkohol verzichtet, damit das nicht mehr passiert. Wenn du weißt, dass ihn eine bestimmte deiner Verhaltensweisen zutiefst verletzt, machst du es dann trotzdem immer wieder?

    Auf Dauer werden deine Gefühle für ihn weniger werden. Er würgt sie mit der Zeit mit seinen Beleidigungen ab.

    Ich denke sein Problem ist seine suchtkranke Mutter, welche er als kleiner Junge des öfteren stark alkoholisiert erlebte....

    Genau - es ist sein Problem. Es kann nur er lösen. Es ist wirklich traurig, was er als Kind erlebt hat. Mein Mann hat ein ähnliches Schicksal mit seinem Vater erlebt. Doch das ist keine Entschuldigung, dass nun seine Kinder dasselbe erleiden müssen wie er damals. Was deine Schwiegermutter damals ihrem Sohn zugemutet hat, war in ihrer Verantwortung, die sie nicht getragen hat oder tragen konnte. Jetzt ist dein Mann aber erwachsen und es liegt in seiner Verantwortung sich um die Heilung und Aufarbeitung seiner Kindheit zu kümmern. Du kannst da nichts machen. Zum Glück - es wäre ja schlimm, wenn ein anderer Mensch, auch wenn es der eigene Ehepartner ist, so in das Leben eines anderen eingreifen könnte.

    Es ist weder deine Aufgabe ihm zu helfen, noch wird es gelingen. Er kann sich nur selber helfen.

    Ich glaube, es verhält sich wie mit einer Geburt. Es kann dich dein Mann begleiten, es kann dich eine Hebamme unterstützen...aber bekommen musst du das Kind selbst. Das kann dir niemand abnehmen.

    Auszuhalten, dass du als Ehefrau nichts machen kannst, ist verdammt hart. Für mich ist es noch immer kaum zu fassen. Als ich heute Morgen gelesen habe, wie schrecklich es dir nachts gegangen ist, musste ich unweigerlich an meine ersten Nächte nach der Trennung denken und ich muss sagen, ich denke nicht gerne daran zurück. Ich hatte das Gefühl, es zerreißt mich. Es waren richtige körperliche Schmerzen. Grauenhaft. Ich kann dir nur Mut machen, es wird besser. Für mich war es nach einiger Zeit, als hätte ich einen Entzug hinter mir. Es tut noch immer weh, aber die Abstände zwischen den schmerzhaften Phasen werden größer und der Schmerz wird immer weniger tief. Bei meinem Mann hat sich leider nichts bewegt. Er hat keine Einsicht. Ich warte jetzt aber auch nicht mehr darauf. Trotzdem ist es eine Herausforderung seine Entscheidung anzunehmen. Ich kann es verstehen, aber nicht begreifen.

    Ich wünsche dir ganz viel Kraft, melde dich hier gerne - es hört immer jemand zu. Hier findest du Menschen, die erlebt haben, was du gerade durchmachst und die dich verstehen.

    LG, Saphira

  • liebe Zitronenfalter, es bricht mir immer etwas das Herz wenn ich Schilderungen wie Deine lese. Was machen diese Alkoholiker mit uns, sie machen uns so kaputt, dass wir an uns selbst zweifeln und uns selbst völlig vergessen, uns komplett hinten anstellen und auch gar nicht mehr erwarten, dass man beim Partner doch zumindest mal vorne sein sollte.

    Ich sehe das wie Twizzler: auch die Co-Abhängigkeit ist eine Sucht. Und man muss sie genau so angehen, wie die Alkoholsucht- man muss bei sich selbst bleiben, und nur da, sonst wird das nichts.

    Ich lese bei dir noch raus, dass du hoffst, ihn durch die, Trennung dazu zu bringen, sich zu besinnen.

    Das sollte NICHT deine Motivation sein!! Die Trennung musst DU wollen für DICH UND DEIN SEELENHEIL. Und an zweiter Stelle für deine Kinder- ich bin selber erwachsenes Kind eines Alkoholikers (EKA), lies doch mal die Schilderungen im EKA Unter Forum durch. Auch für Kinder ist die Trennung mit Sicherheit das beste- vor allem weil er ja auch aggressiv wird.

    Lies mal im Co-Forum- es gibt so viele Geschichten die deiner ähneln. Und gerade wenn Aggressivität und Gewalt dabei ist gilt, so schnell wie möglich das Weite zu suchen- für sich selbst. Ich wünsche dir alles Gute!

  • Ich danke euch für eure Worte...

    Ich habe nochmals mit ihm gesprochen. Die Trennung nimmt er als gleichgültig wahr im Gegenteil, er findet es super...

    Ich habe ihm gesagt, dass auch ich nicht fehlerfrei bin und mich für meine Fehler entschuldige. Ich bereit bin für eine Paartherapie und ihn bei einer möglichen weiteren Therapie für unsere Familie unterstütze ubd mixh dazu bereit erkläre. Er findet es unnötig und sieht kein handlungsbedarf... im Gegenteil er stellt mich als Psychopathin dar, weil ich ihn ja verlassen habe und ihm jetzt so komme... Dabei habe ich ihm in diesem Gespräch auch ganz klar gesagt... es fällt mir nicht leicht mich von dir zu trennen weil ich dich liebe.

    Da ich aus der Verzweiflung und Wut heraus schon öfters mit scheidung gedroht habe, sagt er ich hätte im Vorfeld durch meine Aussagen eh schon alles zerstört. Mir ist klar, dass man sowas einfach nicht sagen sollte. Aber darf man mir unter Alkohol jegliche beleidigung an den Kopf werfen?

    Es zerreißt mich sehr... ich kann wieder nicht schlafen... liege zwischen meinen Kindern und frage mich ob ich die verrückte Psychopathin bin....

  • Das ist ein ganz typisches Verhalten. Die Schuld auf dich abwälzen, dich klein halten. Nicht bei sich selber hinsehen. Lies dir mal verschiedene Themen hier durch. Genau das gleich findest du dutzendfach.

    Wie du siehst, der Alkohol ist ihm wichtiger.

    Ist das Liebe? Bist du dir selber nicht mehr wert als vor ihm zu kriechen und um seine Liebe zu betteln? Ich stelle es jetzt ganz bewusst überspitzt da. Letztendlich ist es aber genau das was da gerade zwischen euch abläuft. Du kommst ihm entgegen und er tritt das mit Füßen. Du möchtest Zugeständnisse über Zugeständnisse machen, wirst aber letztendlich für alles alleine verantwortlich gemacht. Und handlungsbedarf bei sich selber sieht er gar nicht.

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