Hallo zusammen,
Ich möchte mich hier nun auch vorstellen: ich bin 40, habe 2 Kinder, mein Freund ist im gleichen Alter, hat 3 Kinder und ist alkoholabhängig. Wir lernten uns vor 3 Jahren kennen und verliebten uns schnell. Ich merkte erst nicht, dass er Probleme mit dem Alkohol hat. Er war Führungskraft in einem großenUnternehmen, personalverantwortlich, schien so stark, war lustig, hatte Charme und Charisma.
Irgendwann bemerkte ich, dass er viel trank, sprach ihn darauf an, er stritt es nicht ab, meinte aber er bekommt das wieder in den Griff. Ich kannte mich mit Suchtthematik damals nicht aus und nahm es ihm ab.
Um es abzukürzen, es nahm alles extrem zu und wir brachen den Kontakt ab. Nach 4 Monaten kam er wieder an war im Entzug, behauptete er sei trocken. Ich nahm.ihm zurück, doch er blieb nicht lange trocken. Dann folgte eine schreckliche Runde mit extremen Alkohol Exzessen, Lügen, Manipulationen und auf der anderen Seite Entzügen, Klinik, Therapieversuchen. Irgendwann konnte ich nicht mehr und trennte mich. Wir leben übrigens nicht zusammen.
Er schaffte es dann, einen Schalter im Hirn umzulelegen und hörte auf zu trinken. Kam nach ein paar Wochen wieder an, ich nahm ihn wieder zurück. Er schaffte 6 trockene Monate. In der Zeit war er toll. Verlässlich, liebevoll, zugewandt...ich liebe ihn nach wie vor.
Im Dezember fing er an sich zu verändern und in alte Verhaltensmuster zu fallen. Dann an Silvester passierte der Rückfall. Ich war nicht dabei. Er schrieb es mir gleich. Ich verurteilte ihn nicht, sagte ihm was er bisher schon geschafft hat, dass erves wieder schaffen kann und es auch Hilfe gibt. Seitdem hat er wohl tagelang getrunken, schrieb mir aber vorgestern er schaffe es jetzt aufzuhören. Mir ging es inzwischen wieder hundeelend, ich kann kaum noch im Alltag funktionieren und das geht nicht.Ich spiegelte ihm dass ich gerade keine Kraft mehr habe und mich melde wenn ich soweit bin. Er schrieb, dass er das verstehe, ich mir Zeit nehmen soll und bedankte sich bei mit.
Jetzt sitz ich hier. Einerseits entlastet, andererseits in Sorge und immer mal mit Schuldgefühlen. Er fehlt mir sehr. Er, als er trocken war.
LG