Hallo ihr lieben! Ich melde mich unter einem neuen Namen zurück, weil ich die Befürchtung hatte, dass mein Partner mich hier findet. Kurze Zusammenfassung der Situation:
Ich bin seit knapp 10 Jahren mit meinem Mann verheiratet, habe zwei Kinder unter 6 Jahren. Mein Mann trinkt, seitdem ich ihn kenne. Früher habe ich mitgemacht, ab dem Zeitpunkt der Schwangerschaft war das Thema Alkohol für mich beendet. Bis heute. Bei meinem Mann leider nicht. Er hatte immer wieder Phasen der Abstinenz, abgelöst von Phasen, in denen er deutlich zu viel trank und Flaschen versteckt wurden.
Er fuhr betrunken mit dem Auto, auch dort fanden/finden sich Flaschen und leere Dosen. Meiner Ansicht nach trinkt er auch, wenn er mit den Kindern alleine ist, was er aber vehement abstreitet. Seit zwei Jahren etwa werden die trockenen Phasen kürzer.
Nun zum ist-stand:
Mein Mann hat sich Hilfe geholt in Form eines Beratungsgespräch einmal in der Woche. Er gibt zu, dass er ein Problem hat, es tue ihm leid, er will es ändern.
Gestern führten wir ein langes Gespräch, in dem er mir sagte, dass er so nicht weitermachen kann. Laut ihm ist es unter anderem meine kalte Art und die Tatsache, dass ich ihm quasi verboten habe, alleine mit den Kindern zu sein, der Grund, weshalb es getrunken hat (Vergangenheit)
Er fragte mich, ob ich überhaupt noch Sinn darin sehe, die Beziehung weiter zu führen. Ich sagte, ich weiß es nicht. Auch ich spiele mit dem Gedanken an Trennung, war aber bisher einfach noch nicht so weit, diesen Schritt zu gehen.
Das gestrige Gespräch war sehr wirr, einerseits sagt er, es tue ihm schrecklich leid, was er mir angetan hat, er tue mir nicht gut. Im nächsten Moment war es doch wieder mein Verhalten, was ihn überhaupt soweit gebracht hat. Er wolle eine Entscheidung von mir, Trennung oder nicht. Es war ein ständiges hin und her. Zwischendurch meinte er immer wieder, er liebe mich, er will mit mir zusammen bleiben. Ihr seht schon, im laufe des Gesprächs änderte er oft seine Meinung.
Ehrlich gesagt bin ich mir nicht sicher, ob er gestern getrunken hat. Es kam mir so vor, er sagt, er war aufgewühlt.
Heute morgen noch einmal gesprochen. Wie es jetzt weitergeht. Ich bin völlig durch den Wind. Er fragte mich noch einmal, ob ich noch einen Sinn in der Beziehung sehe. Ich weiß es nicht. Mein Kopf sagt: beende es! Mein Gefühl sagt: gib ihm eine Chance. Er vesprach mir, nichts mehr zu trinken, bzw sollte er es doch tun, es mir zu sagen, mich nicht mehr anzulügen. Nicht mehr heimlich zu trinken. Was soll ich davon halten? Letztendlich ist das doch wieder ein Hintertürchen, dass er sich offen hält.
Letztendlich bin ich an dem Punkt, an dem ich sage: versuchen wir es ein letztes Mal. Ich versuche, ihm entgegenzukommen, ihm vertrauen zu schenken. Mit ihm zu reden. Ein letztes Mal Energie und Arbeit in die Beziehung zu stecken. Macht das überhaupt Sinn? Ist der Fall dann nicht wieder besonders tief?
Und dennoch kann ich noch nicht abschließen. Was, wenn er jetzt wirklich an sich arbeitet? Was, wenn er wirklich verstanden hat, das er etwas ändern muss? Bin ich da zu blauäugig?
Oh man, wenn ich das hier lese, merke ich selber, wie wirr das alles ist. Aber es musste raus…