Hallo,
ich kenne meinen „Verlobten“ seit über zwei Jahren nun und wir haben zwei kleine Kinder miteinander. Am Anfang als wir uns kennengelernt haben, hat er viel und häufig und auch starke Sachen getrunken. Mein vorheriges Erleben mit Alkohol hat sich auf wenige Hauspartys in meiner Jugend beschränkt. Daher habe ich den Alkohol bei ihm, und auch in diesem Ausmaß, am Anfang nicht bemerkt, sondern erst mit der Zeit. Da war ich dann allerdings schon schwanger und bin bei ihm geblieben.
Danach gab es gute und schlechte Tage. Tage, an denen er nichts oder wenig getrunken hat und der beste Mann der Welt war, und Tage, an denen er getrunken hat und alles zerstören und töten wollte, das sich ihm in den Weg gestellt hat, vor allem meinen Exfreund (wobei dieser sich definitiv nie in den Weg gestellt hat …). An schlechten Tagen (in schlechten Nächten trifft es wohl eher) wollte ich ihn verlassen, aber am nächsten Tag war meist wieder alles gut mit einem „so möchte ich nicht mehr trinken, das war das letzte mal; kommt nicht wieder vor“. So ungefähr.
Mit der Zeit ist er von Wodka und Jägermeister über Liköre hin zum Bier gekommen. Zur Zeit meist nur noch Bier und kaum starke Sachen, nur ab und zu mal. Aber ich halte diese Nächte, in denen er trinkt, manchmal nicht länger aus. In letzter Zeit ist es fast schon eskaliert, auch wenn der Alkohol Konsum weniger ist wie vor einem Jahr oder da wo wir uns kennengelernt haben.
Vor einer Woche ist meine Mutter aus dem gemeinsamen Haushalt (der seit Mai 2022 besteht) ausgezogen, da sie schon Erfahrungen mit Alkoholikern gemacht hat und meinen Verlobten nicht länger erträgt. Der ausschlaggebende Grund hierfür war, dass mein Verlobter betrunken die Badezimmertüre ausgehangen hat und ihr den Weg versperrt hat. Das ging alle paar Wochen so, dass er Diskussionen mit ihr angefangen hat im betrunkenen Zustand. Jedoch ist er nie handgreiflich geworden.
Ihr hat’s auf jeden Fall gereicht und sie ist ausgezogen. Jetzt hatte ich die Hoffnung, dass er keinen Grund mehr zum trinken hat (meine Mutter ist ja ausgezogen und somit hoffentlich auch die „Probleme“), doch nun trinkt er schon wieder viel.
Zuerst, da es so ein schöner Tag ist und er glücklich ist und als ich ihm dann irgendwann sagte, er solle ins Bett gehen, da er morgen arbeiten müsse und er sowieso nur noch ein Bier trinken wollte, bekam ich als Antwort, dass er noch was zu regeln hätte (so wie immer wenn er trinkt).
Ich fühle mich verarscht. Am Ende mit meinen Kräften. Weiß nicht was ich tun soll. An Tagen, wo er nichts oder wenig trinkt (wenig sind bis ca. 3 - 4 Bier) ist er der perfekt Mann. Heute war er gut drauf, bis ich ihm dann gesagt habe, dass er langsam ins Bett gehen solle, da er nicht so viel trinken soll (seit Mittag hatte er schon ca. 7 Bier intus und als ich nachgesehen habe waren es bereits 12 Bier, da habe ich aber schon mit ihm diskutiert. Betrunken war er schon, aber er war auch schonmal betrunkener). Er wollte sowieso wegen der Arbeit vorher mal ins Bett gehen.
Bin ich es, die das Problem macht? Soll ich ihn trinken lassen, wenn er gut drauf ist und nichts sagen? Soll ich ihn verlassen, wenn er dann alle paar Wochen mal betrunken ist und er ansonsten ein netter, liebevoller Mann und Vater ist (auch wenn er meist zwei, drei Bier trinkt und ich das auch noch akzeptiere, es gibt es Tage, an denen er nichts trinkt)?
Ich weiß nicht mehr weiter und hoffe auf Austausch in diesem Forum. Ich entschuldige mich auch schonmal für einen wahrscheinlich verworrenen Text und etwaige Rechtschreibfehler.
Danke und herzliche Grüße,
E.M.97