Flower - Vorstellen

  • Hallo Elly,

    ja das ist es und es ist furchtbar. Er ist seit 2 Stunden am schlafen, Gott sei Dank.

    Ich dachte schon, ich gehe ins Wohnzommer, damit er nicht über den Kopf hinweg unseres vermeintlich schlafenden Kindes spricht. Das war nichts, was Kinderohren hören sollten/müssen. Aber ich blieb, ich wollte mein Kind nicht alleine lassen.

    Ich hoffe ich habe Kraft für weitere nächste Schritte. Aber er wird versuchen kein gutes Haar an mir zu lassen und da er nicht arbeitet ist er die Hauptbezugsperson fürs Kind. Davor habe ich Angst. Als der kleine noch wach war, wollte er nach dem Zähneputuen nicht ins Bett ohne Papa, die beiden hatten vorher ein Gespräch. Da war ich so traurig wegen dem Kleinen und wütend auf meinen Mann, das ich kurz nach unten zu meiner Mutter bin, da ich nicht wollte, das mein Kind meine m, für ihn erschreckend/ beängstigend wirkende Emotionen mitbekommt. Denn welches Kind sieht seine Mutter gerne hochverzweifelt und kann damit umgehen. Mein Mann wirft mir jetzt vor damit unser Kind seelisch misshandelt, ihm ein Trauma zugeführt zu haben und ich hätte keinerlei Muttergefühle, wäre nur eklig und kalt, gefühlskalt, ein Herz aus Stein.

    Sorry für den langen Text.

    Liebe Grüße

    Flower

  • Hallo Flower,

    nach Deiner Schilderung kann ich nur erahnen, was Du da gestern und auch schon Tage

    zuvor mitgemacht hast.

    Dem Kind tut es gar nicht gut, wenn es einen Vater hat, der völlig eskaliert und die Mutter

    ständig beschimpft. Das bekommt es nämlich auch mit!

    Auch wenn das Kind an dem Vater hängt, so ist der doch labil und nicht gut für es. Er arbeitet

    nicht und Du verdienst das Geld?

    Wohnt Ihr im Haus Deiner Eltern? Du hast geschrieben, dass Du zu Deiner Mutter nach unten

    gegangen bist.

    Überlege Dir, wo Du Dir Hilfe und Unterstützung holen kannst. Und das solltest Du wirklich

    schnellstens tun!

    Ich wünsche Dir viel Kraft, dass Du einen Weg findest, damit Dein Kind und Du zur Ruhe

    kommen könnt!

    LG Elly

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Liebe Flower,

    dein Kind wird von ihm emotional missbraucht. Genau wie du.

    Denn auch wenn der Kleine an ihm hängt so bist du doch auch seine Mutter, die er liebt.

    Das ist für Kinder eine schlimme Situation. So hin- und hergerissen zu werden.

    Bitte hole dir Hilfe, es gibt Anlaufstellen für Frauen, denen es so geht wie dir.

    Caritas, Diakonie, ProFamilia, Sozialpsychiatrische Dienste.

    Liebe Grüße

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Elly,

    ich bin Alleinverdiener.

    Wir haben ein Haus mit meiner Mutter gemeinsam, mit 2 getrennten Wohnungen.

    Mein Mann verhält sich heute Mann "normal", kann nicht verstehen, das ich sauer auf ihn bin und nur das Nötigste sprechen, denn er ist mir nicht böse und verurteilt mich nicht. Er erzählt mir nur die Wahrheit, damit es bei seiner Frau von vor 25 Jahren ankommt, denn ich bin nur eine harte Schale mit vielen Schutzhäuten.

    Und warum habe ich diese, weil ich es anders nicht aushalte.

    Werde mich gleich nach Hilfen erkundigen. Ich bin echt fertig heute.

    Wie gehe ich jetzt mit ihm um?

    Hat jemand von euch Erfahrung mit emotionaler Gewalt?

  • Liebe Aurora,

    ich fühle mich wie gelähmt im Moment, gleichzeitig will ich aktiv werden. Er ist im Moment unterwegs, habe schon bei einer Hilfehotline angerufen, besetzt, versuche es weiter. Telefoniere gleich noch mit ner Freundin. Gleich sind wir zum Spielen verabredet. Er hat die halbe Nacht bis gegen Morgen gepredigt. Immer wieder und wieder das gleiche, er hat einfach nicht aufgehört. Ich hatte Kopfhörer auf und hab unserem Sohn die offene Ohrseite zugehalten.

    Ich muss raus aus diesem düsteren Sumpf, er zieht mich sonst bergab, mitsamt meinem geliebten Kind.

    Wie erklärt man so eine Situation einem kleinen Kind. Ich mache mir gerade so viele Gedanken, dass ich Kopfweh bekomme. Ich muss stark sein und bleiben für mich und mein Kind.

    Danke für eure Unterstützung.

  • Du musst deinem Kind ja erstmal noch gar nichts erzählen. Es klingt so, als müsstest du dich erstmal beraten lassen und dir selbst klar werden, wie das Ganze für euch weitergehen kann.

    Eine Frage zu eurer Wohnsituation - hat das Kind ein eigenes Zimmer? Könntest du da mit deinem Kind schlafen, in so Situationen, wo dein Mann dich zutextet und nicht schlafen lässt?

  • Hat jemand von euch Erfahrung mit emotionaler Gewalt?

    Liebe Flower,

    ja habe ich. Beschimpfungen und Vorwürfe, auch in ständiger Wiederholung. ich habe so wie Du eine Art Schutzpanzer aufgebaut.

    Bei meinem Mann war es so, dass er unsere Kinder grundsätzlich herausgehalten hat, wenn er einen Streit mit mir losgetreten hatte; er hat sich dann fokussiert an mir "abgearbeitet".

    Wie Du wollte ich einfach nur Ruhe - vor allem vor blödem, alkoholbeeinflussten Benehmen. Darum hatte ich mich zuhause natürlich auch weitgehend von ihm zurückgezogen. Früh aus dem Haus, möglichst spät wieder zurück, zuhause möglichst sichtbar mit irgendwas beschäftigt oder am PC. Ich fand es immer sehr gut, wenn er mal unterwegs war.

    Fast immer war es so, dass, wenn er merkte, dass ich sein Lamento ignorieren wollte, er dann richtig aufgedreht hatte. Wie oft hatte ich mir vorgenommen, diesmal lässt Du ihn einfach abtropfen. Da hat er jedesmal den Punkt wieder gefunden, an dem ich doch geplatzt bin.

    Schneller hat er es erreicht, wenn er mitunter unsere Kinder kritisiert hat. Und sehr oft hatte er dann einen regelrecht zufriedenen Ausdruck, wenn er sah, wie ich dann tobte und auf seiner Ebene zurückkeulte. Komischerweise war der Streit dann wenig später weg, er fing über mein Schimpfen dann an zu lachen, ich fand die ganze Situation irrwitzig und habe dann auch gelacht - als ob nie etwas war.

    Das waren so Momente, in denen ich dachte, Du bist wie Dein Mann nicht mehr normal.

    Aber letztlich empfand ich das "nur" wie einen Wasserguß auf meine Schutzschicht. Einmal schütteln und weitermachen....

    Daher schließe ich mich für Dich dem Rat Auroras an, nämlich Kontakt zu professionellen Beratungsstellen aufzunehmen. Die helfen beim Sortieren der eigenen Wünsche und Möglichkeiten, und wie Du Dich entscheidest, bleibt Dir überlassen.

    Alles Gute für Euch!

    9Leben

  • Hallo Flower,

    ich habe auch Erfahrung mit psychischer Gewalt. Es ist wirklich schlimm in so einer Situation festzusitzen: Angst, Aussichtslosigkeit, immer und immer wieder durchhalten und hoffen, permanentes auf rohen Eiern laufen, ständiges Abchecken seiner Stimmung, Verzweiflung, Schuldgefühle, Scham, Herzrasen, Schlafstörungen, Gedankenkarussell, Hoffnungslosigkeit und Hoffnung im Wechsel, Mitleid mit dem "armen" Mann mit seiner schlimmen Kindheit - ich hab das alles durch. Es ist ein Kraftakt sich aus so einer kranken Beziehung zu lösen, aber es ist der einzige Weg. Ich kann dir nur eines sagen - sorge dafür, dass du da so schnell wie möglich rauskommst (bzw. dass er geht, es ist ja dein Haus). Das ist die einzige Möglichkeit, wie es besser werden kann. Wirf alle Hoffnungen über Board und handle! Je länger du bleibst, umso kraftloser wirst du und umso schwerer wird es zu gehen. Der Tag, an dem alles passt um zu gehen, wird nicht kommen.

    Wenn er euch so bedrängt und nicht schlafen lässt, rufe die Polizei! Du kannst eine Wegweisung beantragen. Dann darf er sich euch 14 Tage nicht nähern. In der Zeit kannst du einiges regeln.

    Bitte verabschiede dich von dem Gedanken, dass du wegen deinem Kind bleiben musst. Das Zusammensein mit einem Vater, der so viel Psychoterror an euch ausübt, schadet dem Kind wesentlich mehr als ohne ihn zu sein.

    Nimm alle (kostenfreien) Hilfsangebote an. Es gibt Frauenberatungsstellen, Suchtberatungsstellen, psychologische und juristische Beratungen. Falls du eine Rechtsschutzversicherung hast, hast du pro Monat eine anwaltliche Beratung inklusive und musst nichts oder nur einen geringen Betrag bezahlen.

    Es ist nicht einfach, aber du wirst das schaffen! Für dein Kind und dich!

    LG, Saphira

  • Kennt das jemand?

    Hallo Flower,

    leider - JA, das kenne ich. Ich fand deine Beschreibungen echt gruselig, denn das gleiche habe ich auch mehrfach erlebt. Ich habe es als absolut irre empfunden, er war gar nicht mehr zu erreichen sondern völlig in seiner Welt und in seinem Film drin. Und auf meiner Seite die gleiche Hilflosigkeit und Angst, was die Kinder davon mitbekommen. Teilweise hat er auch gedroht, wenn ich nicht mit ihm rede, weckt er die Kinder auf. Grauenhaft.

    Sowas oder ähnliches wird immer wieder vorkommen, solange er keine Konsequenzen erfährt. Ich hab mir in solchen Situationen irgendwann tatsächlich Hilfe geholt, seinen Bruder angerufen, meinen Vater. Die Polizei anzurufen habe ich mich nicht getraut, „wegen sowas“. Aber irgendwas muss man tun. Wenn du es nur aushältst, wird es nur noch schlimmer werden.

    Und: bei meinem Mann war es oft so, dass er am nächsten Tag gar nicht mehr wusste, was er gemacht/gesagt hatte. Und drum hat er oft auch gar nicht gecheckt warum ich sauer oder abweisend war (selbst die Vorwürfe kenne ich: er wäre mir egal, ich wäre kalt…). Ich hab es dann teilweise aufgeschrieben, was vorgefallen ist. Für ihn und für mich ebenso. Ich habe leider so vieles verdrängt im Nachhinein.

    Kannst du denn im Notfall mit dem Kind einfach zu deiner Mutter rüber gehen? Damit ihr schnell aus der Schusslinie seid?

  • Hallo Franzi,

    vielen Dank für deinen Bericht. Ja, es ist echt gruselig, aber mein Mann erinnert sich ab seine Taten.

    Hast du denn mittlerweile den Absprung geschafft.

    Ich hätte auch eine gewisse Scheu die Polizei anzurufen.

    Klar kann ich jederzeit zu meiner Mutter, aber da würde er nicht mitspielen und vermutlich agressiv werden.

    Ich habe das Gefühl, er ist dann ein komplett anderer Mensch, wie von Sinnen. Werde mich jetzt an Beratungsstelken wenden. Es muss etwas geschehen, auch wenn er jetzt wieder vollkommen friedlich ist.

    LG Flower

  • Hallo ihr Lieben,

    das Wochenende naht und ich bin gespannt, was mich erwartet.😬

    Ich hadere gerade etwas mit mir, ich habe mir so viel organisatorische und informierendes für diese Woche vorgenommen und bin noch zu kaum etwas gekommen, da ich beruflich so eingespannt war und etwas Zeit fürs Kind haben wollte.

    Wenigstens habe ich hier etwas lesen können.

    Am Mittwoch standen 2 leere Wodka-Mischgetränkdosen im Auto. "Hoffentlich wurden sie erst in der Garage getrunken.

    Habt ein schönes Wochenende.

    Beste Grüße

    Flower

  • Hallo flower,

    ich habe die Erfahrung gemacht, dass, wenn ich ihn auf leere Flaschen ansprechen, nur ausreden zu hören bekomme. „Die stehen da schon ewig rum“, „keine Ahnung wo die herkommen“, „die sind aus der altglastüte rausgefallen“

    Ich habe eine zeitlang versucht, sie zu ignorieren. Klappt bei mir immer nur kurz, irgendwann bricht es aus mir heraus.

    Ich fürchte, egal was du machst, bei ihm wirst du keine Veränderung erwirken

  • Guten Morgen,

    hattet ihr auch schon mal die Situation, das euer Partner mit dem Kind verreisen wollte, bei uns ist es ein Familienbesuch und ihr nicht mitkonntet. Mein Mann möchte mit dem Kind los, wenn ich noch arbeiten muss. Aber ich kann als Mama doch unser Kind nicht mitfahren lassen, wenn ich von dem Alkohol weiß. Aber ich will unserem Kind, das ja von dem Problem nichts weiß, nicht seine Familie vorenthalten.

    Wie habt oder würdet ihr reagieren?

    Ich könnte, dem Kind zuliebe, am Wochenende mit dem Zug nachreisen. Aber ist das alles richtig?

    Ich habe wieder eine schlimme Nacht hinter mir mit 2 Stunden Schlaf. Keine körperliche Gewalt, aber emotional war es wieder schlimm in Dauerschleife. Auf manches bin ich eingegangen, das meiste habe ich über mich ergehen lassen und lag wie versteinert im Bett. Ich schaffe es nicht zu kontern und die richtigen Worte zu finden. Mir fehlt die Kraft und der Mut dazu. Aber ich will und muss doch stark für unser Kind sein.

    Bin auf der Warteliste für eine Suchtberatungsstelle, um mir Infos zu holen , auch rechtliche.

    Habt hoffentlich einen schönen Sonntag!

    Flower

  • Liebe Flower,

    das käme bei mir auf verschiedene Faktoren an (persönlicher Umgang des Vaters mit dem Kind, Reisemittel, Entfernung, tel. Erreichbarkeit, persönliches und von mir beobachtetesn Trinkverhalten in letzter Zeit), ob ich bereit wäre, Vater und Kind vorausziehen zu lassen.

    Ansonsten würde ich meine Besorgnis mit meinem Mann besprechen und ihn eindringlich bitten, den Abreisetermin bis zu dem Tag zu verschieben, an dem ich gleich mitkommen kann.

    Dir auch einen schönen Sonntag!

  • Liebe Flower, ich bin EKA und war als Kind auch mit dem Auto oder dem Zug auf Reisen.

    Für mich war es manchmal der blanke Horror, in einer unbekannten Umgebung zu sein und mein Vater oder meine Mutter war irgendwie so komisch, gefühlt nicht verlässlich. Was da wirklich los war kann ich natürlich erst heute komplett erfassen. Aber allein der Weg (ganz besonders Autofahrten) und auch die Besuche bei der Familie selbst hatten immer auch etwas belastendes.

    Meine Einstellung mag extrem erscheinen, doch meine Kinder besuchen nicht einmal Oma und Opa ohne meine Begleitung. Mein Mann ist ein nüchterner, absolut zuverlässiger Papa, aber der Opa ist Alkoholiker und das reicht mir als Unsicherheitsfaktor.

    Würde mein Mann trinken, dürfte er nicht einmal einen Tagesausflug mit den Kindern machen, geschweige denn Auto fahren oder öffentliche Verkehrsmittel benutzen.

    Es geht ja nicht darum deinem Kind die Familie oder ein schönes Erlebnis vor zu enthalten.

    Es geht darum dein Kind vor einer unberechenbaren Situation zu schützen!

    Liebe Grüße, Lea (EKA und Mutter)

  • Oh und noch was…

    persönlicher Umgang des Vaters mit dem Kind, Reisemittel, Entfernung, tel. Erreichbarkeit, persönliches und von mir beobachtetesn Trinkverhalten in letzter Zeit),

    all diese Überlegungen legen die Annahme zugrunde, als Angehöriger hätte man irgendwie Einfluss auf das Verhalten des Alkoholikers. Das ist aber Quatsch, es ist IMMER eine unberechenbare Situation und es ist IMMER ein Risiko, das man dem Kind aussetzt.

    Was, wenn er an diesem einen Tag zum ersten Mal betrunken fährt und ein Unfall passiert. Was, wenn er alleine mit dem Kind ist, es gibt einen medizinischen Notfall und er kann nicht angemessen reagieren. Was, wenn dein Kind sich fürchtet, weil er so komisch riecht und es sich beim einschlafen irgendwie nicht sicher anfühlt, obwohl Papa doch eigentlich lieb ist.

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!