Flower - Vorstellen

  • Ich habe wieder eine schlimme Nacht hinter mir mit 2 Stunden Schlaf. Keine körperliche Gewalt, aber emotional war es wieder schlimm in Dauerschleife. Auf manches bin ich eingegangen, das meiste habe ich über mich ergehen lassen und lag wie versteinert im Bett. Ich schaffe es nicht zu kontern und die richtigen Worte zu finden. Mir fehlt die Kraft und der Mut dazu. Aber ich will und muss doch stark für unser Kind sein.

    Hallo Flower,

    es ist ja nicht nur der Alkohol, sondern auch seine nächtlichen "Anfälle".

    Bitte unternimm schnellstens etwas, um Dein Kind und Dich zu schützen!

    Ich wünsche Dir viel Kraft dafür!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Flower,

    zuerst mal weiß ich ganz genau, wie zerrissen und unsicher du dich in der Reisefrage fühlst. Das ist belastend.

    Als es bei meinem ersten Mann richtig schlimm wurde mit der Trinkerei, bin ich, sind meine Kinder und ich, oft genug trotzdem in's Auto gestiegen. Ich habe verdrängt, was passieren kann und glaub mir, das war unglaublich anstrengend. Ich hatte oft Muskelkrämpfe, vor allem in den Beinen und Füßen weil ich gedanklich auf der Bremse stand. Und mein ganzer Körper war verkrampft. Ich war einfach zu feige und zu bequem, es nicht zu tun und bin unendlich dankbar, dass nie was passiert ist. Aber ich schäme mich im Nachhinein immernoch dafür.

    Darum kann ich dir sagen, habe Mut. Mach ihm eine Ansage. Er kann doch alleine voraus fahren und du kommst mit dem Kind nach. Ich weiß, ich höre direkt deine Einwände. Ich weiß es, denn ich war genau wie du völlig verunsichert. Verängstigt. Aber denke darüber nach, wie du es handhaben kannst.

    Es ist eine Grenze, die du ihm setzt. Eine Grenze, die auf Vernunft, Verantwortung und Liebe zu deinem Kind basiert.

    Auch wenn er hoch und heilig verspricht, da nicht zu trinken, weißt du nicht, ob er es auch wirklich nicht macht. Beziehungsweise ist es auch immer eine Gefahr bei Alkoholikern, nicht zu trinken, es kann Suchtdruck oder Entzug auftreten. Und das beeinträchtigt die Verkehrssicherheit ja auch.

    Ich wünsche dir Mut und Kraft, eine für dich gangbare Lösung zu finden.

    Liebe Grüße

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Ich danke euch vielmals für eure Rückmeldungen, Erzählungen und Tipps. Ich hoffe ich komme wieder zu Kraft für die anstehenden nächsten Schritte. Es ist einfach nur zermürbend.

    Eben habe ich im Garten eine weitere leere Fasche gefunden. Ich lasse sie liegen wo sie ist.

    Traurige Grüße

    Flower

  • Dein Kind da aber sicher nicht rankommen an die Flasche?

    Bitte lass dein Kind nicht mit ihm im Auto mitfahren. Leere, große Wodkaflaschen… das klingt für mich nach einem sehr massiven Konsum. Dann ist er doch wahrscheinlich gar nicht mehr nüchtern, sondern hat ständig einen gewissen Pegel? Das ist äußerst fahrlässig, wenn er sich so überhaupt hinters Steuer setzt.

    Wenn du die Reise partout nicht absagen willst, dann könntet ihr doch alle zusammen mit dem Zug fahren?

  • Liebe Flower,

    Ich kenne diese Situationen nur zu gut. Mein Mann und ich waren selbstständig im gemeinsamen Betrieb und einer von uns musste immer anwesend sein, der andere blieb zu Hause mit den Kindern. Oft genug stand ich mit Bauchschmerzen bei der Arbeit und fragte mich was zu Hause passiert. Bis ich eines abends immer wieder von der Arbeit anrief und Niemand ans Telefon ging. Ich wurde immer nervöser und schloss den Laden früher. Zu Hause lag mein Mann betrunken im Bett und die damals 7jährige versuchte dem 2 jährigen Abendessen zu machen. Schön am Herd. Das war für mich so ein Schock. Danach ließ ich ihn nie mehr für 1 Minute mit den Kindern allein. Ich brach lieber einen Streit vom Zaun mit ihm als die Kinder nochmal in so eine Situation zu bringen. Und ich sagte es ab dem Punkt seiner Mutter. Sie glaubte mir selbstverständlich damals nicht aber ich musste mich von da an nicht mehr rechtfertigen, warum ich ihn mit den Kindern nicht allein ließ. Und sein größerer Sohn der weiter weg wohnt hat nun nach dem Tod meines Mannes überhaupt keinen Kontakt mehr zu seiner Mutter, da die Mutter dieses Kindes so entsetzt war, dass sie nicht über die Alkoholsucht meines Mannes informiert war und ihr Sohn so oft mit ihm allein war. Was ich mit diesem Monolog sagen will: sei nicht so nachsichtig bzw dumm wie ich es war und warte bis die Kinder in eine gefährliche Situation kommen. Streite lieber mit ihm und fahr allein mit dem Kind. Du wirst keine ruhige Minute haben wenn du da Kompromisse eingehst.

    Nach meinem Auszug mit den Kindern wollte meine ältere Tochter gar nicht mehr in das Haus um ihren Vater zu besuchen. Das saß alles zu tief bei ihr. Und wenn ich daran denke wie oft er mit den Kindern Auto fuhr obwohl ich schon ahnte, dass irgendwas nicht stimmte, wird mir immer noch schlecht.

    Ich weiß es ist hart. Aber du kämpfst dich da durch. Schütze dein Kind.

    Ich drück dich.

  • Und eins noch: du musst Niemandem gefallen. Weder ihm noch seiner Familie. Er macht gerade den Mist nicht du. Er bringt dich in diese Situation ihm das Kind nicht allein zu überlassen zu können. Wären die Dinge anders bzw normal würdest du dich ja eventuell sogar über die kinderfreie Auszeit freuen. So lieb wie man die Kleinen ja nun auch hat. (;

  • Simsala, wie schrecklich! Mir läuft es gerade kalt den Rücken runter, wenn ich mir das vorstelle. Die armen Kinder! Was muss das für ein Kind bedeuten 😱.

    Eigentlich kann man ja fast froh sein, wenn so ein Partner den Führerschein verliert, dann hat man wenigstens den Beweis für das Alkoholproblem.

  • Update.

    Er akzeptiert nicht, dass ich mit unserem Kind nachkommen will. Er fährt auf jeden Fall und lässt sich auf keine Diskussionen ein. Ich kann alleine mit dem Zug nachkommen. Er fährt evt auch mit dem Zug. Ich soll was dagegen unternehmen, wenn ich für die Konsequenzen gerade stehen kann. Anzeigen, oder so was.

    Bin echt fertig. Was mach ich bloß.

  • Was mach ich bloß.

    Dich nicht auf eine Diskussion einlassen und euer Kind NICHT mit ihm ins Auto setzen.

    Er muss das nicht akzeptieren. Du aber noch viel weniger. Es geht um das Leben von eurem Sohn. Um dein Leben. Ja auch um seins, er entschließt sich seins wegzuwerfen. Spring nicht hinterher.

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • Ich kann deine Zwickmühle nachfühlen, auch wenn ich sie rational im Nachhinein nicht mehr begreifen kann, aber mir ging es ja auch schon so. Was ich dir sagen möchte: höre auf dein Bauchgefühl und lass dich von ihm nicht verunsichern.

    Wie kannst du die Situation für deinen Sohn und dich am besten gestalten? Wenn du allein entscheiden könntest, was würdest du tun?

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • Mach einen Termin beim Kinderarzt und sag das Kind hatte Fieber in der Nacht. Es ist eine Lüge. Egal. Das Kind kann nicht mitfahren und du brauchst Zeugen dafür. Lass dich nicht so in die Ecke drängen. Du bist die Mutter und er im Moment kein richtiger Vater. Er kann dich nicht zwingen auch wenn er das meint. Und er kann nicht über das Kind verfügen wie über einen Gegenstand den er jetzt seiner Familie präsentieren will. Wenn er Vater sein will muss er im richtigen Familienleben Verantwortung übernehmen und nicht nur zum Schein für den Urlaub mit seiner Family. Lass dich nicht unterkriegen!

  • Bei seiner Familie hat er keinen Grund zu trinken, nur hier. Ach die Gesamtsituation ist einfach so kompliziert, da ist der Alkohol, der wirklich schlimm ist, ein Tropfen auf den heißen Stein. :cry:

    Sorry, aber ich bin gerade echt tieftraurig und verzweifelt. Versuche immer stark zu sein, aber manchmal überkommt es einen einfach.

  • Und weiß seine Familie bescheid? Will das Kind fahren und ist alt genug das bewusst entscheiden zu können? DU weißt bescheid. lass dich nicht in die Ecke drängen. Dann habt ihr halt beide Magen Darm. Ach wie schade(: wenn du jetzt noch nicht bereit bist denen die Wahrheit zu sagen auch OK). Dann Spiel den mama Trumpf aus. Wir würden ja gerne aber Streptokokken Test war leider positiv. Lügen ist nicht elegant, kann aber in solchen Fällen die Notkrücke sein.

  • Seine Mutter und eine Schwester wissen Bescheid. Die Mutter weiß aber nichts von der Reise, soll eine Überraschung werden.

    Die Schwester meint, sie ist zu weit entfernt und wenn er mit dem Zug fährt. Vor Ort würden sie dann auch aufpassen.

    Tatsächlich ist unser Kind gerade mega erkältet.

    Das Kind ist 5 und sieht seine Verwandten recht selten und es gibt dort einige Kinder und Zugfahren ist sowieso toll. Er wird sich freuen, er weiß davon aber noch nichts.

    Unser uralter Hund müsste auch mit, denn er bleibt nicht alleine, also nicht ohne uns, bei anderen. Das ginge aber nur mit dem Auto, obwohl ich die Strecke in seinem Alter auch als Zumutung empfinde.

  • Ich möchte dir hierzu auch gerne mal meine Gedanken mitteilen.

    Lass dich deinem Kind zuliebe nicht auf Kompromisse ein. Sogar, wenn er tatsächlich mit dem Zug fahren will. Aus Erfahrung, weiß ich, dass diese Zeit dann gerne genutzt wird, um 1. verkatert nicht selbst fahren zu müssen und 2. sich im Zug weiter zuschütten zu können. Und da dein kleiner Schatz erst 5 ist, ist das doch mal was ganz anderes, als mit einem älteren Kind. Und das würde dann versuchen, auf den Papa aufzupassen. Ich weiß ja nicht, wie verantwortungsvoll dein Partner ist, wenn er mit dem Kind mit dem Zug unterwegs ist. Und versetz dich dann mal in die Lage von so einem kleinen Wesen, wenn der Papa die Zugfahrt in den Seilen hängt, abwesend ist und keinen Nerv für den Zwerg hat. Da gefällt auch kein Zugfahren mehr.

  • Und weiß seine Familie bescheid? Will das Kind fahren und ist alt genug das bewusst entscheiden zu können? DU weißt bescheid. lass dich nicht in die Ecke drängen. Dann habt ihr halt beide Magen Darm. Ach wie schade(: wenn du jetzt noch nicht bereit bist denen die Wahrheit zu sagen auch OK). Dann Spiel den mama Trumpf aus. Wir würden ja gerne aber Streptokokken Test war leider positiv. Lügen ist nicht elegant, kann aber in solchen Fällen die Notkrücke sein.

    Hallo,

    ich kenne das mit den Notlügen und verstehe genau was du meinst. Das Problem dabei ist nur, dass das Kind schon 5 Jahre alt ist. Wenn der Papa das Kind fragt, ob es gebrochen hat oder beim Kinderarzt war usw., dann müsste auch das Kind lügen. Wenn der Kleine seinen Papa so lieb hat wird er nicht verstehen, warum er jetzt lügen soll. Noch dazu kommt, dass man Kindern beibringt nicht zu lügen.

    Es ist eine sehr schwierige Situation und ich kann die Ängste so gut nachvollziehen.

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