gefährliche Freundschaft

  • bei den beiden mädeln jetzt die auslöser für meinen thread hier waren ist es ja wie es aussieht leider dazu gekommen das nun beide weg sind.

    Doro, es wird immer wieder User geben, die uns näher sind, als andere. Es sind auch einige User gegangen, die wieder saufen, aber zuvor hier auf den Putz hauten, weil angeblich vieles hier nicht in Ordnung war oder ist.

    Meist sind es auch User, die erst frisch dabei sind. In der nassen Zeit waren doch auch alle andere schuld, dass ich gesoffen habe. Ich habe im letzten Jahr von 2 User eine PN bekommen, die mir im Nachhinein sagten. Scheiße, ihr habt doch mit der einen oder andern harten Kritik recht gehabt.

    Wenn ich einen schuldigen raussuche, habe ich ja nicht mein Problem gelöst. Alkoholismus schleppe ich ja ein Leben lang mit.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • danke das ihr mal schreibt wie es euch damit ging als der weggefährte der mit euch zeitgleich loszog strauchelte. das ist eben wirklich eine zusätzliche belastung die man einfach nicht unterschätzen darf.

    ich bin ja hier erst angekommen als ich schon ne ganze weile in trockenen tüchern war. aber meine therapeutin und der begleitende trockene alkoholiker haben immer konsequent davor gewarnt sich innerhalb der therapiegruppe all zu sehr anzufreunden. und ich denke das das auch hier deutlich gemacht werden sollte.

    bei den beiden mädeln jetzt die auslöser für meinen thread hier waren ist es ja wie es aussieht leider dazu gekommen das nun beide weg sind. und das ist halt tragisch, wie könnte man es denn anfagen? ich meine ich kann und will niemandem hier freundschaften verbieten, nur wie kann man es verhindern oder zumindest das risiko minimieren das dann der, der eigenlich nicht am rückfall schraubt mit abschmiert. hätte es was genützt der 2. zu sagen häng dich nicht zu sehr rein, deine freundin ist kurz vorm rückfall, nimm dir das nicht zu herzen, bleib hier, schreib auf wie du dich dabei fühlst... hätte es was geholfen?

    es macht mich richtig traurig wenn jemand der eigentlich auf nem guten weg ist dadurch verliert, und es ist ja nicht nur er/sie, da stehen in der regel ja auch die familien dahinter die soooo gehofft haben. es ist einfach furchtbar. ich weiß das es die wenigsten schaffen, trotzdem tut mir jeder einzelne nebst familie unendlich leid und ich wünschte wir könnten mehr menschen aus dem dreck ziehen.

    vielleicht habt ihr ja ideen, grade die leute die noch nicht ganz so lange trocken sind möchte ich hier ins boot holen. ich bin nach 20 jahren sicher schon etwas betriebsblind, was könnten wir tun um dieses mitreißen zu minimieren, was würde euch den mut und halt geben trotz so eines bruchs weiter hier zu bleiben.

    Ich hab hier von Anfang an mitgelesen...und erst gar nicht verstanden, worum es geht.

    Erst jetzt glaube ich zu verstehen ,wovon die Rede ist.

    Eine Person ist hier rückfällig geworden und die andere Person vermutlich auch ?

    Warum ist das passiert ?

    Es klingt so ,wie wenn es eine Kettenreaktion ausgelöst hätte,zuerst wird die eine Person rückfällig, dann die nächste...oder wie wenn die eine die andere Person mitgerissen hätte oder angesteckt hätte.

    Ich kann mir schon vorstellen, dass es hilfreich und unterstützend sein kann ,wenn 2 zur gleichen Zeit abstinent werden wollen.

    Natürlich sind beide dann noch auf unsicheren Füßen unterwegs und die Gefahr oder das Ausmaß des Suchtgedächtnisses werden unterschätzt.

    Die Frage ,was länger Abstinente tun könnten um die Rückfallgefahr bei Neulingen zu minimieren ?

    Mehr als seinen eigenen Erfahrungsschatz zu offenbaren kann keiner tun.

    Gefahren benennen wäre eine andere Möglichkeit.

    Jemand ,der dies annehmen kann ,nimmt es an.

    Jemand,der es nicht annehmen kann,nimmt es nicht an.

    Ich denke ,der Einfluss darauf ist sehr gering ,wie wir ja auch von den Coabhängigen wissen : zu viel Engagement, zu viel gutes Zureden ,zu viel unterstützen macht niemanden trocken.

    Jeder bringt von sich aus das mit ,was er für seinen Werdegang braucht.

    Auch ein Rückfall kann vielleicht erst eine komplette Kehrtwende einläuten.

    Jeder geht seinen individuellen Weg.

    Dass der Einfluss darauf so gross ist ,nur weil er von Langzeittrockenen kommt ,glaube ich nicht.

  • hallo ihr lieben

    anscheinend drücke ich mich tatsächlich zu kompliziert aus.

    daher noch mal. person A. und person B. freunden sich an, beide frisch dabei. nach paar wochen fängt person A an sich hier über nebensachen aufzuregen, der rückfall winkt schon an der ecke, das kennen wir, ist nichts neues. person B kann das logischer weise nicht erkennen findet das person A, welche ja der freund ist ungerecht behandelt wird und stellt sich auf diese seite. person A eskaliert das thema denn der suchtdruck ist zu hoch man muß hier raus und an die tränke. person B überschaut es immer noch nicht und verläßt ebenfalls gekränkt die gruppe obwohl sie gar keinen anlass hat und in der regel auch gar keinen saufdruck. dieser kann aber ohne gruppe schnell wieder da sein.

    mir geht es jetzt nicht darum wie ich A am rückfall hinder, denn ich weiß das die aussicht schlech ist. mir geht es darum person B zum hier bleiben zu veranlassen ohne sich dabei als verräter zu fühlen.

    ich hoffe das das jetzt verständlicher ist.

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Wobei du nicht sicher wissen kannst, ob eine der beiden überhaupt rückfällig geworden ist. Die Eine war doch 12 Jahre trocken, sie hatte nur einen anderen Weg gewählt, als den, der hier empfohlen wird.

    Sie wurde dann hier recht hart angegangen, bereits in den ersten Tagen. Und eine frisch trockene fand den Ton unangemessen und hat sich dann ebenfalls beleidigt verabschiedet.

  • nein panama,

    die person die du jetzt meinst habe ich überhaupt nicht gemeint, es geht hier wie nun mehrfach gesagt um frisch trockene menschen die grade erst die ersten schritte aus der sucht machen, nicht um alte hase die ihren eigenen stiel haben.

    bleiben wir doch einfach bei den hypothetischen personen a und b.

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • der 2. zu sagen häng dich nicht zu sehr rein, deine freundin ist kurz vorm rückfall, nimm dir das nicht zu herzen, bleib hier, schreib auf wie du dich dabei fühlst

    Zwei Fragen dazu:

    Woher kann man aus allen Wortbeiträgen sicher erkennen, wie die weitere Lebensgestaltung des Verfassers aussehen wird?

    Wenn der Erfolg für einen Weg in dauerhafte Abstinenz bei einem Suchtkranken an ihm selber, an seiner ureigensten, also inneren Motivation hängt, und genau die eben noch nicht fest ist, was sollen nicht erbetene Appelle/Empfehlungen Außenstehender, auch wenn sie suchterfahren sind, Stärkendes bewirken können?

  • woher willst du wissen ob du morgen noch aufwachst? bringt es uns hier irgendwie weiter uns an philosophischen betrachtungen aufzuhängen oder macht es sinn den weg zu gehen der bisher die meisten leute aus der sucht gebracht hat?

    warum kommt man hier her wenn man so genau weiß wie man aus der sucht kommt? warum hat man überhaupt angefangen zu saufen?

    was sollen dies sinnfreien fragen ständig? wieso gibt es fluchtwege? weil es der ist der die meisten leben rettet. kannst ja auch den lift nehmen, vielleicht stürzt er ja nicht ab. warum nimmst du ne angel, geht auch mit nem stöckchen und nem nagel. wollen wir noch paar von der sorte? bringt das irgendwen irgend wo hin? trotz schadet nur dem der trotzt. war schon immer so.

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • mir geht es jetzt nicht darum wie ich A am rückfall hinder, denn ich weiß das die aussicht schlech ist. mir geht es darum person B zum hier bleiben zu veranlassen ohne sich dabei als verräter zu fühlen.

    Auch der Einfluss auf B ist ähnlich gering wie auf Einfluss A.

    Was genau treibt dich an, dass du nicht willst ,dass sich Person als Verräter fühlt ?

    Das ist doch die Angelegenheit von Person B.

  • woher willst du wissen ob du morgen noch aufwachst? bringt es uns hier irgendwie weiter uns an philosophischen betrachtungen aufzuhängen oder macht es sinn den weg zu gehen der bisher die meisten leute aus der sucht gebracht hat?

    warum kommt man hier her wenn man so genau weiß wie man aus der sucht kommt? warum hat man überhaupt angefangen zu saufen?

    was sollen dies sinnfreien fragen ständig?

    Ich finde diese Fragen gar nicht sinnfrei- im Gegenteil!

  • Liebe doro,

    spannendes Thema. Ich würde sagen, da ist nichts zu machen. Aus eigener Erfahrung würde ich sagen, es liegt an mir ganz allein, wie ich mit Kränkung und meinem Weg hier im Forum und auch außerhalb umgehe.

    Mal von der Angehörigen Perspektive gesehen, wo es meiner Meinung nach ähnliche "gefährliche Freundschaften" gibt. Ich war für mich hier und wollte unbedingt etwas ändern, also habe ich angefangen meine Einstellung zu ändern anstatt beleidigt abzudampfen. Ich habe Freundschaften mit Neulingen geknüpft. Allerdings nur mit denen, die selbst bereit waren an sich zu arbeiten. Ich für mich, habe glaub einen guten Kompass, wer für meinen Weg förderlich ist und wer eher nicht. Abgrenzen kann ich mich nur selbst.

    Ich fand die Mischung auch hilfreich. Orientieren an denen, die es geschafft haben. Und die Verbundenheit mit denjenigen, die gerade im Moment das gleiche durchmachen. Ich profitiere von beidem. Weil ich mich dazu entschieden habe.

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • Wenn der Erfolg für einen Weg in dauerhafte Abstinenz bei einem Suchtkranken an ihm selber, an seiner ureigensten, also inneren Motivation hängt, und genau die eben noch nicht fest ist, was sollen nicht erbetene Appelle/Empfehlungen Außenstehender, auch wenn sie suchterfahren sind, Stärkendes bewirken können?

    Als ich vor knapp 8 Jahren aufhörte zu trinken, ging ich subjektiv davon aus, dass ich nach einigen Jahren gesunde und wieder wie ein Normaler was trinken könne. Es hat nicht nur gutes Zureden von Suchttherapeuten und meiner Therapie sowie einiges an Fachliteratur und Forumslektüre gekostet, diesen Gedanken aus meinem alkoholfixierten Hirn zu verbannen.

    Bei mir wurde der zunächst unter einem späteren Trinkvorbehalt stehende Entschluss, mich aus dem Griff der Flasche zu befreien, auch durch Außenstehende sorgsam ausgeschliffen. Wichtig ist, wer dem Betreffenden gut zuredet und ob dieser den Ratgeber auch für voll nimmt. Ein Angehöriger und Ehepartner ist einfach emotional zu nahe am Alkoholkranken dran. Das erinnert mich an einen alten Mathepauker, der glaubhaft versicherte, er könne seinen beiden nicht naturwissenschaftlich begabten Kindern, keine Mathenachhilfe geben, sondern müsse gegen Entgelt einen Kollegen hinzuziehen. ;)

  • Liebe Dorothea,

    erstens sind meine Fragen ernst gemeinte Verständnisfragen.

    Zweitens möchtest Du doch eine Art Hilfsmaßnahmenliste für eine besondere Fallkonstellation zusammenstellen.

    Ich persönlich würde dazu für mich erst klären wollen, ob mein Ansatz mit überwiegender Wahrscheinlichkeit greifen kann. Um sich vergebliche Liebesmüh zu ersparen.

    Also mich auf Erfahrungswerte aus der Alkoholkrankheit stützen.

    Wenn Dein Ansatz für diese Fallkonstellation ein anderer ist, dann ziehe ich zurück.

  • sorry leben

    ich fürchte ich habe dich grade in den falschen hals bekommen weil hier so viel über den individuellen weg philosphiert wird der meistens nur in den rückfall führt.

    im grunde müßten wir doch frisch ankommenden nur klar machen das es gefährlich ist sich mit anderen "frischlingen" zu eng zu verbrüdern weil es echte gefahren birgt. da muß ja gar nicht all zu sehr auf die bedrüfnisse des einzelnen eingegangen werden. dieses thema anzusprechen und es mal für alle deutlich lesbar machen war meine intention das hier auf zu machen.

    das das wieder für diskusionen um sonderwege genutzt wird ist ja schon fast der klassiker. mit den faxen beschäftigen wir uns hier ja nu auch schon immer. aber es geht weder um sonderwege noch um gängelung sondern schlicht und ergriefend darum eine gefahr aufzuzeigen die durchaus besteht. so wie es eine gefahr sein kann alk im haus zu haben oder in gesellschaften zu gehen wo gesoffen wird.

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo 9Leben,

    das ist eine gute Idee.

    Ich nehme sie mit ins Mod-Team und wir schauen mal.

    LG, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Gibt es dann auch ein "zu weit entfernt" von Außenstehenden? Oder kommt es bei Außenstehenden eher auf das "für voll nehmen" der außenstehenden Person an?

    Relevant war für mich die von mir wahrgenommene Fachkompetenz des Ratschlaggebers, das kann ein Therapeut oder ein Fachmann von meiner Fakultät sein. Auf die liebe Frau hätte ich besser mal schon vor vielen Jahren gehört, aber leider kommt, wie so oft im Leben, der Anstoß von außen z.B. der Führerscheinstelle und der Justiz oder vom Arbeitgeber.

  • im grunde müßten wir doch frisch ankommenden nur klar machen das es gefährlich ist sich mit anderen "frischlingen" zu eng zu verbrüdern weil es echte gefahren birgt. da muß ja gar nicht all zu sehr auf die bedrüfnisse des einzelnen eingegangen werden. dieses thema anzusprechen und es mal für alle deutlich lesbar machen war meine intention das hier auf zu machen.

    Doro etwas jemanden klarmachen, was er nicht versteht oder noch nicht verstehen kann, ist brotlose Kunst. Kein Warnschild der Welt hilft einem, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat. Wir haben die Grundbausteine ganz dick und fett is Forum gehängt und fast jeder 2 zweifelt sie trotzdem an. Wir haben zig weitere Artikel erstellt, hundert Threads mit Diskussionen.

    Erinnere dich mal an unsere Anfänge hier zurück. Da gab es das auch schon. Jedoch haben wir da ganz deutlich gemacht das jeder für sich selbst verantwortlich ist. Sind ja keine Kinder, die hier ankommen.

    Für aufkommender Suchtdruck haben wir den Notfallkoffer. Ich habe die Befürchtung, je mehr wir von außen an den Alkoholiker herantragen, je mehr nehmen wir ihm seine Selbsthilfe ab.

    Paul hat was geschrieben, wie er denkt.

    Wenn mir hier nahegelegt oder geraten würde, im Sinner der Risikominimierung auf die Freundschaft zu verzichten, wäre ich extrem angefressen.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • das das wieder für diskusionen um sonderwege genutzt wird ist ja schon fast der klassiker. mit den faxen beschäftigen wir uns hier ja nu auch schon immer.

    Du unterstellst den "Frischlingen" ,dass sie hier her kommen ,um gegen Euch Langabstinenzler zu rebellieren?

    Du nennst das Faxen machen.


    Ganz ehrlich : das ist für mich nicht auf Augenhöhe und klingt fast beleidigt ,so wie wenn ein Kind nicht auf den Erwachsenen hört und der Erwachsene sich darüber ärgern muss.

    Scheinbar hast du ein Problem damit.

    Du musst ja auf die "Faxen "gar nicht reagieren.

    Hier sind alle Erwachsen und können Entscheidungen für sich selbst fällen,egal ob es den anderen gefällt oder nicht.

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