Guten Abend,
nachdem ich in diesem Forum sehr sehr viel gelesen habe, musste ich erkennen, dass sich meine Erfahrungen mit denen vieler Co-Abhängigen decken, und auch ich Co-abhängig, und unsere Kinder durch ihren Vater "Erwachsene Kinder eines alkoholkranken Elternteils" sind.
Ich habe durch die Beiträge auch erkannt, dass ein Alkoholiker, der in den 'Kampf gegen die Sucht' NICHT mit dem Ziel "nie wieder Alkohol", sondern (insgeheim) eher mit "irgendwann kontrolliert Trinken" zieht, die Leidenszeit seiner Angehörigen als Co- Abhängige lediglich um weitere Jahre verlängert.
Mein Mann ist daher auf meinen Wunsch aus unserem Zuhause ausgezogen.
Und leider ist diese Trennung wohl für immer, was ich, nach fast 40 Jahren Beziehung, selbst noch gar nicht begreifen kann.
Weil ich/wir vor kurzem noch euphorisch und voller Hoffnung waren.
Aber, da auch sein letzter Versuch, sich vom Alkohol zu trennen, wieder nur auf mein Bitten und Drängen erfolgte, und der deswegen zu erwartende Rückfall in einem 7-tägigen Besäufnis endete, kann und muss ich solche naiven Hoffnungen wohl endlich und endgültig für immer aufgeben.
Am traurigsten und von mir enttäuscht bin ich, weil ich soo unendlich lange für diese Erkenntnis benötigt habe.
Meine Kinder meinen, sie hätten nie etwas mitbekommen, aber ich weiß was ihnen entgangen ist, weil ihre Eltern sich eben nicht unbeschwert vom Alkohol um sie kümmern konnten, wie sie es verdient hätten und ich es mir all die Jahre gewünscht habe.
Hätte ich mich doch nur als sie noch klein waren zu früheren Überlegungen, durchringen können.
Mein Mann ist nüchtern ein toller Mann und Vater.
Der Alkoholkonsum machte ihn geistig abwesend und mich als Co-Abhängige angespannt.
Das tut mir unendlich leid und macht mich wütend auf mich und meinen Mann, da ich die Zeit nicht zurück drehen kann.
Ich schreibe diesen Beitrag für mich zur Erinnerung, weil ich, so unglaublich es ist, immer noch eine leise zarte Hoffnung in mir spüre.
So blöd zu sein, ist wirklich unfassbar peinlich.
Ich wähle in diesem Forum den Namen Hanna
Danke für das Lesen und für die vielen Beiträge, die mir endlich die Augen öffneten.