maibisjuni - Endet mit der Trennung wenigstens die Co-Abhängigkeit?

  • Er hat sich die Gäste sein Haus geholt! Er muss sie auch wieder raus schmeißen! Das einzige was wir als Angehörige tun können ist abwarten ob er sich dazu entschließt oder eben nicht.

    Und dieses Abwarten ist schmerzhaft.

    Mein Mann besucht eine SHG. Den ersten Schritt dazu, hat er jedoch auf mein damaliges Drängen getan und der anfänglichen beiderseitigen Euphorie folgten Rückfälle, da er nie eine lebenslange Abstinenz wollte, sondern immer noch den unrealistischen, aber typischen Wunsch hat, den Weg zum kontrollierten Trinken zu finden.

    Ich weiß jetzt nicht, wie ich mich weiterhin verhalten soll.

    Manchmal denke ich, 'gut, nun ist es eben vorbei', und bedaure, dass ich mich nicht schon viel früher getrennt habe.

    Dann stelle ich wieder fest, dass ich ja gar nicht alleine leben will, und bedaure,dass ich mich, wo es eh aussichtslos ist, nicht wenigstens früher trennte, um mit meinen Kindern zwar ohne Mann und Vater, aber eben auch ohne Alkohol gelebt hätte.

    Im Nachhinein denke ich, das wäre besser gewesen.


    Durch die Alkoholsucht meines Mannes fühlte ich mich gelähmt. Wenn mein Mann nicht in der Lage zu Familienaktivitäten war, haben wir alle darauf verzichtet.

    Hier im Forum schrieb schon mal jemand, wie sehr man es hasste, auf die Frage "was habt ihr am Wochenende gemacht" mit "nichts" antworten zu müssen.

    Ich habe erst spät damit begonnen, mit dem Kindern alleine etwas zu unternehmen.

    Und diese verpassten Gelegenheiten bedaure ich einfach sehr und kann sie weder mir noch meinem Mann verzeihen.

    Beim letzten Telefonat hat mein Mann gesagt, er weiß, dass er allein sich seine Situation (seinen Auszug) eingebrockt hat.

    Ob er sich jemals ernsthaft überlegt und bewusst wurde, dass er mit seinen Entscheidungen für Freund Alkohol auch die Situationen verantwortet, in die Angehörige dadurch geraten, weiß ich nicht. Ich wünsche es mir.

    Müsste ein Alkoholiker, der keine Abstinenz anstrebt, seinen Angehörigen, die er angeblich liebt, nicht raten, sich von ihm und seinem Freund Alkohol zu trennen.

    Vivien , du bezeichnet den Alkohol als die Gäste des Alkoholikers.

    Ich denke, die Beziehung ist viel enger, fast wie eine Liebesbeziehung.

    Hier im Forum schrieb ein trockener Alkoholiker, der Alkohol stünde für den Süchtigen immer an erster Stelle und weit dahinter kämen die Angehörigen.

    Ich befürchte, so ist es bei meinem Mann auch.

    Im Moment würde ich meinen Mann am liebsten anrufen und fragen, wie es ihm geht.

  • Hier im Forum schrieb ein trockener Alkoholiker, der Alkohol stünde für den Süchtigen immer an erster Stelle und weit dahinter kämen die Angehörigen.

    Nein, das kann ich so von mir nicht sagen.

    Ich habe schon immer extrem auf meinen Partner geachtet, es hat viel mit mir gemacht wenn er wegen

    meinem Alkoholismus traurig war. Er hat nie zu mir gesagt…..ich gehe wenn Du nicht….

    Aber über emotionale Befindlichkeiten zu sprechen fällt ihm - und auch mir - sehr schwer.

    Und er ist Co, ich binˋs aber auch. Leider.

  • Nun ja, vielleicht ist es ja auch eine Liebesbeziehung aber im Endeffekt ist es ja auch egal wie man das Übel umschreibt. Ich würde allerdings auch nicht so weit gehen, daß ich sagen würde dass jedem Alkoholiker die Familie egal ist. Denn im Grunde wissen sie ja gar genau was sie uns damit an tun! Es sei denn, sie wären dauerhaft im Delirium. Meiner zum Beispiel hat mir heute überraschend eine Mail geschrieben, daß es ihm leid tut erst auf diese Art und Weise zur Besinnung gekommen zu sein. Das es ihm leid tut, dass er mit seinem Alkohol alles zerstört hat und er erst auf diese Weise begriffen hat was er angerichtet hat. Ob das nun dauerhaft was wird weiß ich natürlich nicht aber es hat auf jeden Fall bei ihm ein Umdenken stattgefunden. Er ist entscheidend fest entschlossen nie wieder einen Tropfen Alkohol anzurühren. Und genau das, dieses Umdenken, diesen Schalter zur Einsicht, wollen wir doch im Grunde alle durch die Trennung bewegen. Es kann ja auch gut gehen! Wer sagt denn, dass alle Menschen gleich sind? Niemand ist gleich! Jeder Mensch ist anders und auch nicht Gründe für die Alkoholsucht sind immer verschiedene. Wenn sich also jemand gegen den Alkohol und für die Familie entscheidet ist das schon mal der erste Schritt in die richtige Richtung. Genau so, wie es der erste Schritt in die richtige Richtung ist sich hier Hilfe zu suchen. Und von da an kann dann weiter gearbeitet werden. Und klar kann es gut aus gehen! Woher ich das weiß? Weil ich mit meinem Sohn vor ein paar Jahren schon genau das gleiche durch habe. Nur bei ihm waren es die Drogen! Heute ist er ein ganz normaler, toller junger Mann mit Frau und vielen Plänen für die Zukunft. Seine Prioritäten sind jetzt andere und ich bin glücklich und unendlich stolz auf ihn! Aber im Grunde war es das Gleiche. Auch er stand eines Tages plötzlich in meinem Büro und sagte... "Mama ich kann nicht mehr! Hilfst Du mir? " Mir kommen heute noch die Tränen wenn ich an diesen Tag denke! Und natürlich habe ich ihm geholfen! Liebend gern sogar und es war es wert! Bis heute!

  • Hallo Vivien ,

    schön, dass dein Mann nun den Wunsch hat, nie wieder Alkohol zu trinken.

    Hat er dich um Hilfe gebeten, oder gesagt, wie er dieses Ziel erreichen will?

    Weißt du welche Hilfe deinerseits hilfreich und möglich ist?

    Du kannst auch auf dich stolz sein, dass sich dein Sohn damals anvertraute, und dich um Hilfe bat.

    Herzlichen Glückwunsch zu eurer Beziehung und dem guten Gelingen sich von den Drogen abzuwenden.

    Wie ist es deinem Sohn gelungen, drogenfrei zu werden und zu bleiben?

    Wie sah dabei deine Unterstützung aus?

    Auch wenn die Beziehung zum Kind eine andere ist, als zum Partner, welche Unterstützung, die du deinem Sohn gegeben hast, würdest du auch deinem Mann anbieten wollen?

    Da der Konsum von Alkohol von der Gesellschaft deutlich mehr akzeptiert wird, als der Konsum anderer Drogen, begegnen Alkoholikern leider mehr Hürden, als Menschen, deren Ziel es ist, von anderen Drogen loszukommen.

  • Hallo Maibisjuni,

    natürlich hast Du recht damit wenn Du sagst, das Verhältnis zwischen Mutter und Kind ist etwas anderes. Aber die Problematik ist und bleibt die gleiche. Ich habe mit meinem Sohn so viele, harte und schreckliche Jahre durch gemacht! Es endete schließlich mit einem langen Kontaktabbruch. In dieser Zeit habe ich besonders hart gelitten! Dagegen waren die paar Wutausbrüche meines Mannes alle Viertel Jahre in 5 Jahren Ehe wirklich ein Kinderspiel. Von meinem Mann kann man sich jederzeit trennen. Dein Kind bleibt immer dein Kind! Ja und heute bin ich sehr stolz auf meinen Sohn und wir haben den allerbesten Kontakt! So wie sich das wohl jede Mutter wünscht. Und ob ich jetzt sonderlich stolz darauf bin.. Na ich glaube ich habe nur getan, was jede Mutter für ihr Kind getan hat. Ich habe einfach nur zu ihm gehalten und ihn in jeder Hinsicht unterstützt.

    Hm, wie sah diese Unterstützung aus? Zu allererst war er sichtlich erleichtert, daß ich seinen Entschluss so positiv aufgenommen habe und natürlich besonders weil es endlich geschafft hat mich um Hilfe zu bitten. Wir haben dann noch sofort einen Weg beschlossen, wie wir die Sache angehen und dann ging es auch ganz schnell. Erst ist er in die Entgiftung. Doch schon bevor er dort war, war er zwei Wochen Clean. Dort haben ich ihn auch immer besucht und ihm gebracht, was er so brauchte. Schon dort empfahl man ihm eine Klinik, die auch Traumatherapie angeboten hat. Also brachten wir ihn eine Woche nach der Entgiftung in diese Klinik. Es vergingen so ca. 4 Wochen ( natürlich immer auch mit Kontakt zu ihm) da rief er mich an das er dort nicht länger bleiben kann, weil es ihn dort nicht weiter bringt. Es stellte sich heraus, daß er in den gesamten vier Wochen noch nicht einmal ein einziges Gespräch mit einem Psychologen gab. Ganz zu Schweigen den Aussicht auf die Traumatherapie. Daraufhin habe ich mich schlau gemacht und eine passende Klinik ganz in der Nähe gefunden. Dann habe ich mich ans Telefon geklemmt und der Dame dort das Problem geschildert. Leider war dort aber gerade kein Platz mehr frei aber sie setzte meinen Sohn auf die Dringlichkeitsliste. Dann dauerte es auch nicht lange und sie tief an um mir zu sagen, dass er kommen kann. Dann hat mein Sohn dort die Therapie bekommen, die er benötigte hat hat sogar noch freiwillig um 2 Wochen verlängert. In der Zeit dort habe ich ihm alles abgeschleppt was sein Herz begehrte... Bücher, seine Gitarre, Farben, Pinsel, Staffelei... Und an den Wochenenden bin ich zu ihm, habe ihn raus geholt und wir sind gemütlich essen oder einkaufen gegangen. Das war im Prinzip schon alles. Aber er wollte auch danach nicht mehr in seine Heimatstadt zurück um alte Kontakte zu meiden. Also ist er in eine andere Stadt umgezogen. Gerade so weit weg, wie ich es gerade noch aushalten konnte. Auch dabei habe ich ihm mit allerlei Töpfen, Pfannen u.s.w unterstützt. Tja, mehr habe ich im Grunde nicht gemacht. Ein Hexenwerk ist das dann nun nicht gerade gewesen. Aber er wusste auch genau was er NICHT mehr wollte! Dazu muss jemand aber auch wirklich ganz tief unten landen. Erst dann kommt es im günstigsten Fall auch im Kopf an. Das ist die Vorraussetzung! Tja und auch meinen Mann habe ich in dieses Loch fallen lassen! Und glaube mir, er ist sehr, sehr hart und tief gefallen! Das konnte ich mir aber auch vorher an zwei Fingern abzählen. Ich wusste, daß er genau das auch brauchte und aufzuwachen. Ja und nun schreibt mir mir genau das was ich erwartet habe, was eingetreten ist! Jetzt, aber auch nur unter bestimmten Bedingungen werde ich auch ihm helfen. Sicherlich, eine Garantie gibt es niemals! Aber ich weiß zum Glück aus eigener Erfahrung, dass nicht alles zwangsläufig gegen den Baum laufen muss!

  • Und ich denke dass es egal ist ob Drogen oder Alkohl. Drogen bekommt man heutzutage an jeder Straßenecke. Glaub mir! In allen Variationen! 🙈 Leider! Man kann im Grunde nur unterstützen, wie sie es wollen. Helfen sich auch ohne Alkohol oder Drogen wieder wahr zu nehmen und wohl zu fühlen. Zeigen, daß sie da nicht alleine durch müssen sondern sich immer an jemanden wenden kann. Mehr kann man nicht machen! Das kann klappen, muss aber nicht! Für mich war es 10000000fach die Mühe wert und ich werde es auch für meinen Mann machen wenn er es wirklich will und ernst meint. Wenn ich merke er spielt mit mir, dann bin ich ein für alle mal raus!

  • Hallo zusammen,

    seit einiger Zeit lese ich wieder still mit.

    Nun möchte ich, auch für mich zur Erinnerung, ein Update schreiben.

    Ich hatte mich als Angehörige eines Alkoholikers hier angemeldet.

    Zwischenzeitlich ist mein Mann, - seit einige Monaten zufrieden abstinent -, wieder bei uns eingezogen.

    Ihm geht es soweit also gut. wir lieben uns und wollen zusammen bleiben.

    Im Moment habe ich keine Angst, dass mein Mann rückfällig wird, er nutzt die Angebote der Suchtberatung (Therapie und Shg).

    Leider bin ich trotzdem noch nicht glücklich, ich trauere über die verpasste Zeit, die so schön hätte sein können, wenn manche Entscheidungen früher getroffen worden wären.

    Dieses Nachdenken bzw. mein unerfüllbarer Wunsch, die Zeit zurückdrehen zu können, belastet mich und uns.

    Mein Problem ist, dass ich diese "hätte hätte " Gedanken nicht sein lassen kann, und, dass ich glaube, dass ich und eins meiner Kinder wohl ads/adhs haben.

    Auch hier ist es so, dass ich bei meinem Sohn diese Gedanken schon früher hatte, aber nie zu Ende dachte, weil ich es, wie bei der Alkoholsucht meines Mannes, nicht wahrhaben wollte, und der Alkohol war wohl auch das größere Problem.

    Ich habe mir eine Adh(s) Selbsthilfegruppe für Betroffene und Angehörige gesucht.

    Eigentlich bin ich mit meinem Problem in einem alkoholikerforum falsch. Tatsächlich hat mir das Lesen in diesem forum bisher aber schon so viel gebracht, und mich zum Handeln bewegt, dass ich dieses Update hier schreiben wollte.

    Noch habe ich keinen Termin für eine Diagnostik ausgemacht, meine Bemühungen sind lahm, da ich weiß wie schwer es ist , Termine zu bekommen.

    Als ich meine Hausärztin über meinen Verdacht informierte, tat sie das etwas ab, da diese Diagnose wohl gerade angesagt wäre. Sie vermutet eher eine Depression.

    Viele Grüße

    Maibisjuni

  • da diese Diagnose wohl gerade angesagt wäre

    Genau das dachte ich beim Lesen auch gerade. Du hast eine schwere Zeit hinter dir, dein Mann ist jetzt trocken, aber natürlich bleibt da immer eine Rest-Anspannung. Ist es nicht völlig normal, dass du jetzt erst mal neben der Spur läufst und Symptome zeigst, die denen einer ADS ähneln?

    Ich will dir das nicht ausreden aber ich habe so den Verdacht dass ab und zu nach einem Etikett gesucht wird hinter dem Probleme gebündelt werden können. Auch an deinem Sohn ist die Sucht des Vaters nicht spurlos vorbeigegangen. Ein Happy End wie im Film gibt es nicht. Er ist trocken und nicht alles ist sofort gut. Ihr werdet langsam lernen müssen aus dieser ständigen Hab-Acht-Stellung raus zu kommen. Das braucht Zeit und im Idealfall auch professionelle Begleitung.

    Das hier im Forum zu schreiben war meiner Meinung nach genau richtig. Dein Mann ist trocken aber bleibt Alkoholiker und aich ihr bleibt Angehörige eines Alkoholikers - jetzt Gott sei dank trocken.

    Ich würde eher in diese Richtung schauen. Übrigens habe ich noch niemanden (niemanden!) getroffen, der einen Test auf AD(H)S gemacht hat und die Diagnose nicht bekommen hat. Die überdiagnostik von AD(H)S ist Gegenstand aktueller Forschung.
    Verstehe mich nicht falsch- ich leugne die Existenz der Erkrankung nicht, aber wundere mich dass ausgerechnet Menschen in sehr belastenden Situationen (Trennung/ Tod oder Erkrankung eines engen Angehörigen usw.) ausgerechnet in dieser Situation AD(H)S diagnostiziert bekommen.

    Also: ich prophezeie, dass du und dein Sohn die Diagnose bekommt, sobald jemand drauf schaut. Dann bekommt ihr beide Medikamente aber das eigentliche Problem ist damit nicht gelöst.

  • Hallo MaibisJuni,

    ich bin aus meinem Suchtumfeld und der Dauerstreßsituation daheim nach Jahren rausgekommen mit PTBS, Depression und paar anderen Päckchen. Ich war jahrelang in Psychotherapie und Ergotherapie. Inzwischen habe ich mir ein gutes, ruhiges Leben erarbeitet.

    Bleib dran, laß dich nicht entmutigen. Vielleicht hat deine Hausärztin ja Recht, wer weiß. Bei mir hat es gestimmt mit Depression. Mir hat es geholfen den Erfahrungswerten von Fachleuten zu vertrauen und offen zu bleiben für für mich neue Wege.

    Ich wünsche dir das Allerbeste und daß du ein wenig zur Ruhe kommst. Vertrau in deinen Weg.

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • obwohl mein Mann während ihrer gesamten Kindheit getrunken hat, haben meine Kinder - "offiziell" - erst als Jugendliche/junge Erwachsene erfahren, dass ihr Vater Alkoholiker ist.

    liebe hannah, der beitrag ist ja schon etwas älter aber ich musste grade bei einigen pausen von dir hart schlucken, weil ich mich so angesprochen gefühlt habe. bei uns war es auch so, daß ich erst als erwachsene begriffen habe was mit meinem vater los ist, so gut haben die beiden das versteckt. mein vater hat allerdings auch nur abends getrunken. allerdings hatte ich noch als 13 jährige absurd frühe zubett geh zeiten, die mich damals fassungslos und wütend gemacht haben. ich weiss natürlich nicht, ob das was mit der sucht meines vaters zu tun hatte, ob sie versucht haben mich und mein geschwister zu schützen... aber es würde einigen sinn machen aus dem jetzt betrachtet.

    Wenn sie Abstand und Thema-Ausblenden als Schutzmechanismus noch brauchen, dann hat das seine Gründe.

    Wieso sie zum Psychologen schleppen?

    habe ich auch so erlebt. ich wurde jahrelang bearbeitet mich in psychologische hände zu begeben und hab mich dagegen gewehrt.das ständige greifen nach meiner seele, so habe ich das empfunden, hat in mir einen unglaublichen freiheitsdrang hervorgerufen. es jetzt 30 jahre später zu lesen, löst was in mir aus. kanns noch nicht greifen, aber ich habe mich so lange so unverstanden gefühlt, mittlerweile bin ich etwas milder gestimmt was eine therapie angeht, weil ich langsam begreife, daß es dabei nur um mich geht, und ich das nicht für meine eltern, bzw coabhängige mutter mache.


    Du bist ein armes EKA und gehörst zum Psychologen...", das ist genau der Weg, um zu erreichen, daß sie komplett dicht machen.

    ja genau. ich hab gemauert. gewittert habe ich dahinter eine erwartungshaltung meiner mutter, die bis heute todunglüclich ueber die zerbrochene familie ist. ich hätte es also in der hand gehabt, aktiv am heilungsprozess teilzuhaben. Ihrem, so habe ich das empfunden, ich unterstelle ihr bis heute, daß es ihr da nie um ihre kinder ging. und sofort hakt eine stimme in mir ein, das kannst du doch nicht denken, natürlich ging es ihr um ihre kinder, sie ist doch mutter. gefühlt habe ich das aber nie.

    entschuldige hannah, das war jetzt viel zu mir und nichts zu dir. es ist schön, daß dein mann nicht mehr trinkt. das du um die verlorenen jahre trauerst, kann ich nachvollziehen.

    liebe grüsse koda

  • Liebe AnnaBlume und liebe Linde66 und liebe koda ,

    vielen Dank für eure Rückmeldungen.

    Leider ist meine vorhin eingegebene Antwort verschwunden.

    Für eine erste Selbsteinschätzung gibt es etliche Fragebögen und Infos im Internet. Aber für eine klare endgültige Diagnose (Depression, Ad(h)s, ... ) und evtl Behandlung benötige ich einen Termin bei einer Facharztpraxis.

    Es geht mir nicht dauerhaft schlecht, es sind Stimmungen oder Verhaltensweisen, derentwegen ich zeitweise denke, dass diese evtl doch nicht normal und damit unveränderlich und zu ertragen sind, sondern therapierbar wären. Und ich möchte nicht wieder zu lange untätig abwarten, obwohl es ggf eine Lösung und Abhilfe gäbe .

    Ich gehe selten zum Arzt und meine Hausärztin kennt mich daher noch nicht so lange.

    Ihre Diagnose "Depression" lag wohl nur nahe, wenn eine Patientin weinend von einer belastenden Lebenssituation erzählt.

    So wie linde und koda es sehen, sehen es auch meine Kinder. Sie möchten und mögen die Alkoholsucht ihres Vaters nicht thematisieren. Sie sagen. sie haben es in ihrer Kindheit damals nicht mitbekommen, und nun reicht ihnen der aktuelle Wissensstand, dass er abstinent leben will, um beruhigt ihr eigenes Leben als Erwachsene zu leben.

    Gute Nacht,

    Ich wünsche euch, dass ihr eure Ziele auch uber die Feiertage weiter verfolgen konnten. Vielleicht die Feiertag soga genießen könnt, oder zumindest gut übersteht. Ich bin immer froh, wenn sie vorbei sind, besonders Silvester.

  • Also: ich prophezeie, dass du und dein Sohn die Diagnose bekommt, sobald jemand drauf schaut.

    Ehrlich gesagt, ich hoffe es. Mit einer Diagnose ist der Zeitpunkt zum Handeln gekommen und besser möglich.

    Zum Thema "Modediagnose und Überdiagnostik":

    Ich denke eher, dass Betroffene ihre Probleme u Symptome heute besser diesen "neuen" Diagnosen (ADHS , Autismus, Depressionen, Legasthenie, bipolare Störung,...) zuordnen können, als vor 20+ Jahren, und sich deswegen testen.

    Man weiß heute mehr, und die Diagnosen sind von der Gesellschaft akzeptierter als früher, so dass sich mehr Menschen trauen, Hilfe zu suchen.

    Ist es nicht völlig normal, dass du jetzt erst mal neben der Spur läufst und Symptome zeigst, die denen einer ADS ähneln

    Bei mir ist es eher so, dass ich die typischen Symptome schon immer habe, aber erst jetzt als ADS einordne.

    Erst jetzt Zeit ist dafür, da mein Mann nun abstinent lebt, und dieses Problem,was mich zuvor gedanklich fast 24/7 beschäftigte, erledigt ist.

    Geht es anderen Betroffenen ähnlich?

  • In den letzten Tagen habe ich hier kreuz und quer viel gelesen UND geschrieben.

    Dankenswerterweise kam dann Aurora s Hinweis.

    (Gut, dass ihr die Threads moderiert 👍).

    Nun habe mir zur Ablenkung und Auffrischung mal meinen eigenen thread von A-Z durch gelesen. 😊

    Kann ich empfehlen.

    Teilweise musste ich beim Lesen nachschauen, ob der Beitrag von mir oder jemand anderen war.

    So ähnelten sich die Erfahrungen und Gedanken. So typisch also der Verlauf einer Alkoholsucht und Co-Abhängigkeit. ,

    Konnte leider nicht lesen, wie es den damaligen Kommentatoren heute geht, da sie offenbar hier nicht mehr aktiv sind.

    Falls einige still mitlesen, gebt doch mal Bescheid, wie es euch geht .

  • Damit:

    Von jedem Alkoholiker wird zur Aufnahme in dieses Forum zur Selbsthilfe das Eingeständnis ("ich bin Alkoholiker:in) und eine bestimmte Absicht (lebenslange Abstinenz) verlangt.

    wollte ich gerade auf den Beitrag einer Userin reagieren, die hier auf die meisten den Eindruck einer Coabhängigen macht, auf diese Einschätzung aber empört reagiert.

    Nun wurde der Beitrag geschlossen. Ich finde das gut.

    Denn ich merke, das ich - wie früher bei meinem damals uneinsichtigen Mann - überlege, welche Argumente und Antworten überzeugen würden.

    Dabei ist es wie bei Alkoholikern, auch aus der Co-Abhängigkeit kann man sich nur lösen, wenn man das will.

    Für ekas ist das Wissen um das Leid der Kinder, die von der Entschlusskraft ihrer Eltern abhängig sind, sicher schrecklich.

    Ich wollte dem Moderatorenteam hiermit mitteilen, das ich es gut finde, dass threads geschlossen werden, deren Ersteller weder eine "Krankheitseinsicht" noch den Wunsch zur Selbsthilfe haben, und es dem Anschein nach auch nicht entwickeln werden.

    Wer sich nur informieren will, kann im offenen Bereich selbstständig recherchieren, um sich Wissen zu erarbeiten. Dafür muss ich keine zusätzlichen User befragen und beschäftigen.

  • Ich glaube, ich bin heute etwas gereizt.

    Habe gerade den Krabbencocktail (500 kcal) und drei Scheiben Toastbrot verspeist, die ich lt. meinem Mann ja nicht hätte essen müssen, da er sie für sich und nicht für mich gekauft hat, und ärgere mich. Über mich und meinen Mann.

    Ich lese hier immer wieder, dass die Alkholiker für ein alkoholfreies Umfeld sorgen sollen, und von ihren nicht alkoholabhängigen Partner:innen erwarten dürfen, dass auch diese bereit sind, auf Alkohol zu Hause zu verzichten.

    Neben der Alkoholsucht gibt es noch viele andere Süchte, die die Dopaminregulierung im Gehirn verändern.
    Zuckersucht, bzw. die Sucht nach unnötigen Kohlenhydraten gehört dazu.

    Dürfte ich da von meinem Partner nicht auch erwarten, dass er auf den Kauf von Lebensmitteln verzichtet, die eine ungesunde Versuchung darstellen und meinem Vorhaben abzunehmen, entgegenstehen?

    Am Anfang seiner Abstinenz hatte ich noch Verständnis für sein Verlangen nach einem Ersatzsüßstoff.
    Aber zwischenzeitlich sollte sich sein Verlangen nach diesen Ersatzdrogen doch normalisieren.
    Als er noch Alkohol konsumierte, hatten wir derartig ungesundes Essen nicht im Hause, und ich wog 7 kg weniger.


    Na ja, bin gerade genervt.

  • Erwarten kann man viel, ob man es davon bekommt, ist die andere Frage.

    Meine Frau und ich haben das alles ausgefochten. Eigenen Standpunkt geklärt, diskutiert, gestritten und uns irgendwann geeinigt.

    Spannend wars beim ersten Mal nach dem Trockenwerden. Denn aus einem Streit zum Saufen zu gehen gehörte zu meinem Repertoire.
    Das hätte sie aber nicht verhindern können.
    Es war mein "ich trinke auf gar keinen Fall. Auf überhaupt keinen Fall". Weil ich auf den ganzen Rattenschwanz an Konsequenzen, vorn dran meine Selbstverachtung, absolut keine Lust hatte.

    LG LK

    Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
    Das Gras wächst auch nicht schneller, wenn man es anschiebt.

    Aber das Gras wächst.
    Sei sparsam mit dem Düngen:mrgreen:

  • Fällt mir grade auf, vielleicht wolltest Du ja nur Trost und ich hatte gleich einen Lösungsvorschlag, Also Thema verfehlt.

    Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
    Das Gras wächst auch nicht schneller, wenn man es anschiebt.

    Aber das Gras wächst.
    Sei sparsam mit dem Düngen:mrgreen:

  • Hallo,

    Dürfte ich da von meinem Partner nicht auch erwarten, dass er auf den Kauf von Lebensmitteln verzichtet, die eine ungesunde Versuchung darstellen und meinem Vorhaben abzunehmen, entgegenstehen?


    Müsste ein Alkoholiker, der keine Abstinenz anstrebt, seinen Angehörigen, die er angeblich liebt, nicht raten, sich von ihm und seinem Freund Alkohol zu trennen.

    Ich habe mal diese beiden Zitate untereinander gestellt, und komme daraufhin auf den Gedanken, dass du gerne Verantwortung für dich abgibst. Erst soll sich der nasse Alkoholiker von dir trennen, weil er dich ja liebt, jetzt ist er wieder eingezogen und er soll wieder auf dich aufpassen, wenn er sich etwas zu essen kauft.

    Es ist ganz alleine deine Verantwortung, deine eigene Sucht, falls du eine haben solltest, zu bearbeiten und dir Hilfe zu suchen.

    Wenn dein Mann Krabbencocktail essen will, warum nicht?

    Du hast ihn wieder bei dir einziehen lassen, deswegen bleibt er doch Alkoholiker. Mein Mann hat auch seine Suchtverlagerungen gehabt, die konnten neben mir auf dem Tisch liegen, hat mich nicht gejuckt. Es ist meine Sache darauf zu achten, dass ich abnehme.

    Deshalb finde ich alleine schon den Vergleich unverschämt..


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo maibisjuni!

    Dürfte ich da von meinem Partner nicht auch erwarten, dass er auf den Kauf von Lebensmitteln verzichtet, die eine ungesunde Versuchung darstellen und meinem Vorhaben abzunehmen, entgegenstehen?

    Nein finde ich überhaupt nicht es muß doch jeder für sich selber sorgen in deinem Fall daß du nicht zunimmst. Das erinnert mich jetzt an meinem Mann der mir immer die Schuld gegeben hat daß er zugenommen hat, ich würde zu gut kochen und ihn damit in Versuchung führen.

    Ich selber kämpfe auch mein Leben lang mal mehr oder weniger erfolgreich gegen mein Übergewicht, es sind aber nicht die leckeren Lebensmittel die es überall gibt schuld, sondern meine eigene Verfressenheit.

    LG Marie

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

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