Peter Lustig vorstellen.

  • Hallo, ich bin Peter und fast 50 Jahre alt.

    Ich habe vor 25 Jahren gemerkt, dass ich zu viel trinke.

    Seit dem habe ich gefuehlte 1000 mal versucht, keinen Alkohol zu trinken. Natuerlich habe ich oft in diesem Forum gelesen, aber ich hatte Angst, mich hier anzumelden, weil ich mir ja doch irgendwo eine Hintertuer offen lassen wollte.

    Seit letzter Woche Donnerstag trinke ich keinen Alkohol mehr und ich wusste schon von den Versuchen zuvor, was auf mich zukommt.

    Doch diesmal ist es anders, weil ich mit meiner Partnerin alles durchgeplant habe. Ich bin zum ersten Mal im Leben zuversichtlich, dass es diesmal klappt. Ich freue mich auf Tipps und Tricks und werde natuerlich im Rahmen meiner Moeglichkeiten auch helfen.

    Peter

    You're More POWERFUL Than You Think!

    Jordan Peterson

  • Hallo PeterLustig,

    willkommen im Forum und Glückwunsch zu deinem Entschluss, nüchtern zu leben. Ich möchte direkt darauf hinweisen, dass du dich im Kalten Entzug befindest. Das kann 1000 Mal gut gehen und dann richtig übel enden. Bitte entsprich die Entgiftung mit deinem Arzt!

    Das Forenteam
    14. Mai 2021 um 22:29

    Wenn du es so oft probiert hast, hast du dir überlegt, was du diesmal anders kannst? Wie du dein Leben anders gestalten kannst, damit du zufrieden trocken bleibst?

    Viele Grüße

    Seeblick

  • Hallo Seeblick,

    ja ich war beim Arzt und es ist bei mir koerperlicher Seite alles in Ordnung.

    Es gibt viele Sachen, die ich anders mache.

    Am wichtigsten ist mir, dass ich ohne Willenskraft mit dem Alkohol aufhoere.

    Klingt komisch, aber es geht nur so.

    Wenn ich Willenskraft aufbringen muss, wird das nichts.

    Diesen Entzug habe ich vor 2 Jahren angefangen, zu planen.

    Ich fange einfach an, loszuschreiben, ohne wirkliche Struktur.

    Meine erste von sehr vielen Fragen war:

    Warum trinke ich Alkohol?

    -> Meine Gruende:

    1. Schlafmittel (Mit Alk konnte ich prima einschlafen)

    2. Belohnnung (Mit Alk habe ich meine Erfolge gefeiert)

    3. Langeweile (Mit Alk habe ich die Zeit bis zum naechsten Tag ueberbrueckt)

    Das war der Anfang. Meine zweite Frage war:

    Wann greife ich wieder zur Flasche, obwohl ich eigentlich nicht trinken moechte?

    -> Situationen

    1. Stress auf der Arbeit

    2. Muedigkeit und Hunger

    3. schlechtes Wetter oder Abenddaemmerung

    4. Auf Feiern

    Und ganz wichtig!

    5. meistens am 4. oder 5. Tag nachdem ich mit dem Trinken aufgehoert hatte, fing ich immer wieder an, mir die Situation schoen zu reden.

    In etwa...

    1. ein Glas Wein ist doch nicht so schlimm.

    2. Ich bin doch kein Alki

    3. Ich mache meine Arbeit super und funktioniere doch prima

    4. Ich kann jederzeit aufhoeren usw.

    Das Resultat war dann aber immer ein Absturz und eine lange Trinkphase, wo ich dann wieder jeden Tag getrunken habe.

    Meine dritte Frage war:

    Warum moechte ich keinen Alkohol mehr trinken?

    Diese Frage konnte ich lange nicht beantworten und deswegen habe ich mir eine andere,

    eine Was-Waere-Wenn Frage gestellt.

    Was wuerde passieren, wenn ich zum Beispiel fuer einen Monat auf einer Insel in der Suedsee mit genuegend Essen und Internet leben wuerde?

    Wuerde ich dann auch Alkohol trinken?

    Ok, das war es jetzt fuer das Erste.

    Ich schreibe weiter und freue mich auf regen Austausch.

    You're More POWERFUL Than You Think!

    Jordan Peterson

  • Hallo PeterLustig,

    du planst den Entzug jetzt schon 2 Jahre ... okay, was denkst, passiert wenn irgendetwas deinen Plan umwirft, Stresssituation, Rückfall usw.

    Du hast erkannt, dass es mit Willenskraft alleine nicht geht, hast du mal drüber nachgedacht in z.B. eine Ambulante Therapie zu gehen? denn die ganzen Gründe und Ausreden die du aufschreibst (die Gründe sind nix anderes als Ausreden) sind meist sehr tiefschichtig und das richtige Gegenüber kann da im Regelfall nochmal etwas mehr helfen.

    statt des "was wäre wenn" Spiels (passiv), finde ich das "was müsste passieren" Spiel schöner.

    "was müsste in einer fiktiven, idealen Welt passieren damit du dauerhaft abstinent bleibst" -> und dann schauen wie du das besorgen oder den Zustand herstellen kannst....

    Grüße

    Barthell

    Train to survive

    survive to train

  • Hallo Barthell,

    vielen Dank fuer die Antwort .

    Die Formulierung: "was müsste passieren" ist echt besser.

    Naja, wenn es nicht klappt, fange ich wieder von vorne an und versuche die Fehler, die ich gemacht habe, nicht mehr zu machen.

    Ich denke, dass es wichtig ist, immer weiterzumachen.

    Wie auf einen Stein klopfen. Nach den ersten Schlaegen passiert nichts aber irgendwann zerspringt er.

    Oder wie in einem Milchfass schwimmen, dass dann durch die Bewegungen zu Butter wird.

    Richtig, die Gruende, die ich geschrieben habe, kratzen nur an der Oberflaeche.

    Ich bin ja lange noch nicht fertig mit meiner Geschichte.... :)

    Viele Gruesse zurueck

    Peter

    You're More POWERFUL Than You Think!

    Jordan Peterson

  • Hallo Peter Lustig,

    herzlich Willkommen hier.

    Bitte schreibe erst mal nur hier in deinem Thema und nicht bei anderen.

    Erst wenn du freigeschaltet bist fürs Forum, gehts dann richtig los.

    Eventuell habe ich es überlesen: An welchem Tag hast du zum letztenmal Alkohol getrunken?

    Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Linde,

    es tut mir leid.
    Ich habe letzte Woche Donnerstag zum letzten Mal Alkohol getrunken.

    Am Freitag war ich beim Arzt und habe die entsprechenden Medikamente bekommen.

    Gruesse, Alexander

    You're More POWERFUL Than You Think!

    Jordan Peterson

  • o.k., danke für die Info.

    Dranbleiben!

    Und bis zur Freischaltung nur hier in deinem Thema schreiben. :)

    Eins fällt mir noch ein, halse deiner Partnerin keine Verantwortung auf, selbst wenn sie dich unterstützen will. Du bist verantwortlich. Was änderst du in deinem Alltag? Ist dein Zuhause konsequent schon alkfrei?

    LG, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Peter,

    Du hast eine gute Entscheidung getroffen. Der trockene Weg, den Du eingeschlagen hast, ist eindeutig

    die richtige Wahl.

    Wenn Du Dich mit den anderen im offenen Bereich austauschen willst, klicke den Bewerbungslink an:

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Anklicken und kurz etwas dazu schreiben.

    Wir werden Dich dann freischalten und Dein Thema in den Bereich "Erste Schritte für Alkoholiker" verschieben.

    LG Elly

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Elly,

    vielen Dank fuer den Vorschlag.

    Ich warte noch ein bisschen,

    um mich mit dem System und den Features vertraut zu machen.

    Vielen Dank! :)

    Peter

    You're More POWERFUL Than You Think!

    Jordan Peterson

  • So liebes Forum,

    bisher konnte ich 2 von 3 Fragen fuer mich beantworten:

    Frage 3 hatte es in sich und war sehr schwer zu beantworten, obwohl ich dachte,

    dass es eine sehr wichtige Frage ist.

    1. Warum trinke ich Alkohol?

    2. Wann greife ich wieder zur Flasche, obwohl ich eigentlich nicht trinken moechte?

    3. Warum moechte ich keinen Alkohol mehr trinken?

    Jetzt zu Frage 4

    4. Was müsste passieren, damit ich nicht mehr zur Flasche greife?

    Fuer Frage 4 gibt es 2 Antworten fuer mich:

    1. Antwort (nicht optimal) -> an einem Ort sein, wo es keinen Alkohl gibt.

    z.B. Gefaengnis (ja, habe ich echt gedacht und ich war fuer 2 Wochen in Untersuchungshaft wegen einer Schlaegerei als ich betrunken war), unbewohnte Insel oder in einem Land leben, wo man keinen Alkohol trinken darf.

    2. Antwort (super schwer) -> Ich muesste meine Einstellung zu Alkohol aendern.

    Ich bin Nichtraucher und Zigaretten stoeren mich nicht. Wenn meine Kollegen neben mir rauchen,

    stoert es mich nicht. Ich benoetige keine Willenskraft, nicht zu rauchen.

    Genauso sollte es mit Alk funktionieren. (Hat aber nicht funktioniert.)

    Obwohl ich Frage 3 noch nicht beantwortete, kamen die naechste Fragen:

    Frage 5: Warum kann ich gut schlafen, wenn ich Alkohol trinke?

    Mein Arzt meinte, dass das Ethanol im Alkohol den Gaba (bin mir nicht sicher, ob das wirklich so heisst)

    erhoeht und das viel Gaba muede macht und entspannt.

    Ok, bedeutet Gaba hilft beim Einschlafen und nicht der Alk, oder?

    Das ist wichtig.

    Frage 6: Warum greife ich immer wieder zur Flasche, obwohl es nicht will?

    Mein Arzt meinte dazu, dass im Gehirn gewisse Stoffe (ich kann mich an die Namen nicht genau erinnern) durch die

    Zufuhr von Ethanol vermindert oder vermehrt produziert werden.

    Das bedeutet, dass Ethanol also in meinem Kopf die Produktion von Hormonen beeinflusst.

    Gaba wird nach dem Alkoholgenuss vom Koerper weniger produziert, weil es ja beim Trinken schon genuegend produziert wurde.

    So der Koerper verringert also die Gaba-Produktion nach dem Trinken.

    Dann kann ich natuerlich schlechter einschlafen, weil mit ja mein Gaba fehlt.

    Weil ich schlecht einschlafen kann, greife ich also immer wieder zur Flasche.

    Voll der Teufelskreis, oder?

    Aber Frage 6 habe ich so fuer mich beantwortet.

    Vielleicht nicht korrekt, aber irgendwie ergibt das Sinn fuer mich.

    Naechste Frage und letzte Fragen fuer heute:

    Frage 7: Welches Getraenk moechte ich trinken? (Ganz wichtig nicht als Ersatz, sondern wirklich trinken)

    Antwort: Einen Smoothy mit Spinat, Petersilie, Zitrone, Ingwer, Tasse Wasser und Eiswuerfel.

    Ich habe mir einen Mixer gekauft und feiere meinen Smoothy. Genau mein Geschmack.

    Ok, bis morgen.

    Peter

    You're More POWERFUL Than You Think!

    Jordan Peterson

  • Hallo, liebes Forum,

    Nur so nebenbei...

    Ist es wichtig, die Tage zu zaehlen, an denen man nicht trinkt?

    Mir ist es eigentlich egal, wie viele Tage ich nicht getrunken habe.

    Klar bin ich ein bisschen stolz, aber eigentlich ist es doch nicht wichtig, oder?

    Ich zaehle doch auch nicht die Tage an denen ich kein Heroin genommen habe oder nicht geraucht habe....

    Wichtig ist mir nur, dass ich jeden Tag achtsam bin und ich habe hier im Forum gelesen, dass

    die Vorsicht die Mutter der Porzellankiste ist

    Ich finde diesen Satz sehr sehr wichtig, weil ich ja "Rueckfallspezialist" bin.

    Ueber eine Antwort wuerde ich mich sehr freuen.

    Liebe Gruesse

    Peter

    You're More POWERFUL Than You Think!

    Jordan Peterson

  • An Linde66,

    ich habe Deinen Beitrag erst jetzt gefunden.

    Entschuldige bitte.

    Ja, keinen Alkohl in der Wohnung und kleine Zettel und Bilder an der Tuer und im Portemonnaie.

    Liebe Gruesse

    Peter

    You're More POWERFUL Than You Think!

    Jordan Peterson

  • Hi Peter,

    das kannst du halten wie der auf dem Dach 😉

    Wenn es dir nicht wichtig ist, musst du doch nicht mitzählen.

    Ich hab zwar so eine App installiert, aber tippe auch nicht jeden Tag drauf.

    LG,

    Hera

  • Hallo Peter,

    nun bist du freigeschaltet und ich habe dich auch in den zuständigen Bereich verschoben.

    Einen hilfreichen Austausch wünsche ich.

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!