Maeron - Von der Krankheitseinsicht & meiner täglichen Abstinenz

  • Weil es mir dann leichter fallen würde, es zu akzeptieren. Weil dadurch dann aufkommende Zweifel, das ich ein Problem habe, garnicht erst aufkommen würden. Sagt mir mein Arzt, das ich zum Beispiel eine bestimmte Magenkrankheit habe, dann ist das so und ich handel entsprechend. Ich bin dann darin bestärkt, dass ich zum Beispiel durch den Verzicht von bestimmten Lebensmitteln meinen Magen schone, und durch die Durchführung eines Behandlungsplans gesund werde.

    Jetzt ist es ja so, das meine Diagnose von innen, also von mir, gestellt ist. Von außen wird das beäugt und als "vermutlich, könnte sein, weiß man nur selbst, klingt schon so..." eingeordnet.


    Hätte ich das Etikett, eine eindeutige Diagnose von außen und von innen, dann wäre alles klarer.

  • Hallo Maeron,

    willkommen in unserer Selbsthilfegruppe :) .

    Ob du abhängig trinkst also Alkoholiker bist, kann von außen niemand entscheiden. Das kann nur der Betroffene selbst feststellen. Dass du einen Hang zu Drogen ( auch Alkohol ist eine Droge) hast, beschreibst du ja selbst. Und dass es zum Teil dabei auch Kontrollverluste gibt.

    Du beschreibst genau die Möglichkeiten, die du hast. Entweder du handhabst es wie bisher und nimmst diesen Kontrollverlust in Situationen hin oder du lässt es ganz sein.

    Ich selbst habe es ähnlich wie du erlebt. Ich habe gerne gefeiert, im Alltag konnte ich jederzeit mit dem Trinken nach 1 Glas aufhören. Aber bei Feiern wurden im Laufe der Zeit die Kontrollverluste häufiger. Und am nächsten Tag war mir vieles peinlich und so

    Aurora, hier hattest du mir das ja auch ganz am Anfang schon gesagt. Nur ich selbst kann es wissen.

    Sagst du anderen, das du Alkoholiker bist oder wie begründest du, das du nichts trinkst, bej Anlässen?

  • Jetzt ist es ja so, das meine Diagnose von innen, also von mir, gestellt ist. Von außen wird das beäugt und als "vermutlich, könnte sein, weiß man nur selbst, klingt schon so..." eingeordnet.

    Vertrau Dir selbst! Sorg für Dich! Du brauchst keine Be-oder Verstärkung von außen und du brauchst definitiv keinen Alkohol.

  • Guten Morgen Maeron,

    mir hat niemand bestätigt, dass sich Alkoholikerin bin. Ich habe das für mich festgestellt. Und ich hatte keine Therapie, ich habe mithilfe des Forums meine Abstinenz gefestigt.

    Tief in Dir weißt Du, dass Du mit Alkohol nicht umgehen kannst. Dass Du Kontrollverluste hast, wenn Du säufst.

    Allein das ist doch die Bestätigung, die Du suchst.

    Ich habe nur meinem engsten Umfeld mitgeteilt, dass ich Alkoholikerin bin. Allen anderen musste reichen, dass ich keinen Alkohol mehr trinke. Ich muss mich vor niemanden rechtfertigen, nur weil ich keinen Alkohol mehr trinke. Das tue ich ja auch nicht, wenn ich z.B. keine Milch in den Kaffee trinke. Das ist so, und das brauche ich mit niemandem zu diskutieren.

    Mir scheint, dass Du Dir noch immer ein Hintertürchen aufhalten willst, und eine Reha oder Therapie soll es richten. Doch im Grunde sind alle Antworten schon in Dir drin.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Maeron,

    ich habe rechtzeitig die Reißleine gezogen und aufgehört, Alkohol zu trinken. Ich sehe mich nicht als Alkoholikerin aber war Missbräuchlerin.

    Ich bin inzwischen seit 15 Jahren mit Dante zusammen, der trockener Alkoholiker ist. Und mit ihm zusammen lebe ich ein zufriedenes, abstinentes Leben. Auf bestimmte Parties gehen wir nicht und ansonsten weiß unser gesamtes Umfeld, dass wir keinen Alkohol trinken und es bei uns nix gibt.

    Unsere Hochzeit war komplett alkoholfrei und super schön. Ist auch schon 12 Jahre wieder her...

    Wenn ich alleine unterwegs bin sage ich, ich lebe alkoholfrei. Oder dass ich lange Jahre mit meinem ersten, schwer abhängigen Mann verheiratet gewesen war und vom Saufen die Nase voll habe.

    Kommt immer darauf an, mit wem und wo ich da bin, danach richtet sich das. Bisher hat bei: "ich lebe alkoholfrei" noch niemand was weiter großartig gesagt.

    Oft rechtfertigen sich aber die Nachfrager für ihren eigenen Konsum ... Das sagt ja auch was aus.

    Lieber Gruß Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Fallen Ärzte, Therapeuten oder die Selbsthilfegruppe weg, sollte ich doch auch in der Lage sein, entspannt und zufrieden trocken zu bleiben.

    Das Beste, was ich für mich tun kann, ist ganz einfach. Heute nichts saufen. Das jeden Tag.

    Hartmut, das ist das. Ich habe das erreicht . Super einfache und gute leben.

    Aber, immer am bisschen aufpassen , nicht übermütig werden . und nicht vergessen, dass Alkohol Krankheit habe zu Stil stand gebracht , sie ist immer noch da , aber schläft.

    Bitte, nicht wecken Schwarze Mann .

  • Hallo Maeron,

    Diese Gedanken hatte ich auch. Was sage ich wenn mich jemand darauf anspricht. Nichts von all dem, was mein Kopf sich ausgedacht hat, ist eingetroffen. Absolut nichts.

    Du brauchst dich vor niemanden rechtfertigen, wenn du dir kein Gift trinkst. Was andere denken ist egal. Was aber wichtig sein kann, ist : Was denkst du über die anderen wenn sie trinken?

    Denkst du: ' Schön, dass brauch ich nicht mehr'. Oder denkst du: 'Mist, ich darf nicht? "

    LG treisand

    Manchmal ist der richtige Weg nicht der einfachste Weg!
    Pocahontas

  • Sagst du anderen, das du Alkoholiker bist

    Bei mir war das ein Selbstläufer. Familie und Freunde wussten natürlich Bescheid. Da ich mir natürlich viele "Freunde" gesucht habe, die ordentlich trinken, hat sich das Portfolio ordentlich reduziert. Jetzt sind nur noch Freunde und keine Saufkumpanen mehr übrig. Aus entsprechenden Gruppen in WhatsApp bin ich raus (mit kurzer Erklärung) und mehrere sagten mir, dass sie sich melden, wenn sie etwas ohne Alkohol machen. Das ist jetzt über 1 1/2 Jahre her. Hat sich noch keiner gemeldet. ^^

    Ein Selbstläufer war es vor allem, weil ich auch einen kleinen Sohn habe. Der hat in der Schule, in seinen Vereinen und weiß nicht wem, ganz stolz erzählt, dass der Papa keinen Alkohol mehr trinkt und zu den AAs geht. :S

    Anfangs habe ich so einige Blicke auf mir gespürt. Dachte ich jedenfalls. Aber es gab ja nichts zu sehen. Vielleicht ein wacherer Blick. Weniger Kilos. Ein zufriedener Gesichtsausdruck. Was soll man da schon lästern?

    Keiner hat mich darauf angesprochen. Höchstens auf meine Gewichtsabnahme. Sollte mal einer fragen. "Ja, ich habe ordentlich gesoffen und jetzt mache ich es nicht mehr".

    Oft rechtfertigen sich aber die Nachfrager für ihren eigenen Konsum

    Oh ja. Das stimmt. Ungefragt fangen sie an, über ihren eigenen Konsum zu sprechen. Rechtfertigen sich und/oder schauen betreten drein.

    Keinen Alkohol trinken, ist ja grundsätzlich etwas Positives. Für jeden. Gegen gesunde Ernährung kann ja auch keiner was sagen.

  • Mir hat niemals ein Arzt bestätigt, dass ich Alkoholikerin bin. Das musste auch niemand, weil ich auch nie danach gefragt habe.

    Du sagst, früher hättest Du Dich als Alkoholiker gesehen. Damit hast Du doch Deine Bestätigung. Eine Alkoholsucht kann man nämlich nicht loswerden, lediglich stoppen.

    LG Cadda

  • Weil es mir dann leichter fallen würde, es zu akzeptieren

    Eine Frage, die mich gerade umtreibt. Wie nahe steht Maeron an einem Rückfall? Hast du es dir schonmal gedanklich durchgespielt? Scheinst dich ja echt zu quälen.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Ein Selbstläufer war es vor allem, weil ich auch einen kleinen Sohn habe. Der hat in der Schule, in seinen Vereinen und weiß nicht wem, ganz stolz erzählt, dass der Papa keinen Alkohol mehr trinkt und zu den AAs geht. :S

    So schön! Danke Dir sehr, dass Du das teilst. Es freut mich so, das zu lesen und auch Deinen Stolz auf Deinen Sohn herauszulesen!

  • Vertrau Dir selbst! Sorg für Dich! Du brauchst keine Be-oder Verstärkung von außen und du brauchst definitiv keinen Alkohol.

    Ich schreibe mir das mal "hinter die Ohren".


    Tief in Dir weißt Du, dass Du mit Alkohol nicht umgehen kannst. Dass Du Kontrollverluste hast, wenn Du säufst.

    Allein das ist doch die Bestätigung, die Du suchst.

    Ja, das stimmt. Ich kann nichts anderes sagen.

    Mir scheint, dass Du Dir noch immer ein Hintertürchen aufhalten willst, und eine Reha oder Therapie soll es richten. Doch im Grunde sind alle Antworten schon in Dir drin.

    Teils, teils. Eigentlich nicht. Ich hoffe das es für mich durch die Reha leichter wird, abstinent zu leben. Und ja, den Gedanken, das ich erstmal die Reha durchziehe, damit dann gut klar komme, nichts trinke, aber dann später wieder gemäßigt anfangen kann, den Gedanken hatte ich leider auch schon.

    Wenn ich alleine unterwegs bin sage ich, ich lebe alkoholfrei.

    Das finde ich gut, ich nehme mir vor dann auch so zu antworten. Mein Gedanke dazu ist dann, das die Leute dann so etwas denken, wie "ach, der ist aber langweilig. Kann man nicht mal richtig Party machen, mit dem", oder so in die Richtung.

    Oft rechtfertigen sich aber die Nachfrager für ihren eigenen Konsum ... Das sagt ja auch was aus.

    Diesen Reflex habe ich auch schon beobachtet und empfand ich irgendwie als irritierend. Ich wollte ja gar nicht so eine Rechtfertigung auslösen.


    Was aber wichtig sein kann, ist : Was denkst du über die anderen wenn sie trinken?

    Denkst du: ' Schön, dass brauch ich nicht mehr'. Oder denkst du: 'Mist, ich darf nicht? "

    Ich habe beide gedacht und gespürt. Zuletzt war da ein Bekannter, der immer raus gehen musste um zu kiffen und dazu ein Bier zu trinken. Er war in der kleinen Runde der einzige, der das tat. Da dachte ich, ih wie schön ist es, das ich mir jetzt keine Gedanken darüber machen muss, was und wieviel ich konsumieren kann, damit es gut geht.

    Das war zuletzt und es war das erste Mal das ich es so als Erleichterung empfunden habe.

    Wenn ich jetzt regelmäßig Einladungen Absage, dann bin ich schon eteas traurig. Aber halt einfach weil ich nicht den Spaß mit den Leuten haben kann. Und ich weiß, ich muss das Ganze sehen, den Kater, das Kotzen, den Stress... Das wurde hier gut gesagt und ich rufe es mir in Erinnerung.

    Rs hat ja einen Grund, das ich nie mehr trinken will.

    Aus entsprechenden Gruppen in WhatsApp bin ich raus (mit kurzer Erklärung) und mehrere sagten mir, dass sie sich melden, wenn sie etwas ohne Alkohol machen. Das ist jetzt über 1 1/2 Jahre her. Hat sich noch keiner gemeldet

    Ich glaube meine "Freunde" werden auch nicht aktiv mich zu etwas alkoholfreiem einladen. Zuletzt war die letzte Nachricht, das man dann mal schauen müsste, was man ohne Alkohol so machen könnte.

    Du sagst, früher hättest Du Dich als Alkoholiker gesehen. Damit hast Du doch Deine Bestätigung. Eine Alkoholsucht kann man nämlich nicht loswerden, lediglich stoppen

    Hm, ja.


    Eine Frage, die mich gerade umtreibt. Wie nahe steht Maeron an einem Rückfall? Hast du es dir schonmal gedanklich durchgespielt? Scheinst dich ja echt zu quälen

    Klar kommen solche Gedanken auf. Mehr aber nicht. Keine Qual.


    Ich habe mich auch entschieden die Reha zu machen. Kann ja nur helfen.

  • Hallo Maeron,


    es ist ja nicht nur der Kontrollverlust. Du hast auch erzählt, dass du Alkohol für bestimmte Dinge einsetzt.

    Hinzu kommt, dass du es dir schön redest, um dir ein Türchen aufzuhalten. Wenn mir keiner das Diagnostiziert, dann kann ich ja vielleicht, irgendwann …


    Das wären schon drei Punkte die als Antwort auf die Frage dienen.


    Und ich würde fest mal versuchen, dass du mittlerweile eine ganz schöne Menge brauchst, um einen gewissen Zustand zu erreichen.

    Dann wären wir bei vier Punkten.

    Bedarf es da noch einer offiziellen Diagnose?

    All diese Probleme sind nicht weg. Sobald du trinkst siehst du dich wieder damit konfrontiert.

    Die Frage ist also, möchtest du dein Leben so weiter führen oder möchtest du aus diesem Strudel raus?


    Lieben Gruß

    Hope

  • Hallo Hope,

    natürlich möchte ich eine Veränderung, deswegen haben ich mich hier angemeldet und trinke nichts mehr.

    - Den Alkohol für bestimmte Dinge einsetzen.

    - Kontrollverlust

    - Hintertürchen aufhalten

    - stetig erhöhte Trinkmenge


    Von diesen Punkten möchte ich definitiv den Kontrollverlust nicht mehr. Mein letzter Absturz hat mich so sehr erschreckt, meinen Frau meinte tatsächlich, dass sie den Gedanken an eine Trennung in dem Moment hatte. Das hat mich knallhart schockiert.

    Den Alkohol einsetzten gegen Ängste, zur Entspannung. Das gelang mir ja auch ohne Kontrollverlust und darauf würde ich gerne nicht verzichten müssen. Aber ich weiß, es war quasie eine Selbstnedikation und ich muss lernen anders zu entspannen und so....

    Und ja, die Trinkmenge erhöht sich ja automatisch, wenn der Körper sich daran gewöhnt. Das ist ziemlich blöd. Und das macht mir gerade deutlich, das die Bezeichnung "Strudel" richtig ist. Nur glaube ich, mein Strudel würde noch langsam drehen, vielleicht könnte ich noch 10 Jahre trinken, bevor es dann ernsthaft schädlich für den Körper wird. Es gibt ja einige Leute die so viel trinken wie ich getrunken habe (ab und zu mal im Jahr Vollrausch, unter der Woche immer mal abends etwas Alkohol zur Entspannung ohne Kontrollverlust). Nur bei den anderen kommt es nicht zu so einem Kontrollverlust wie bei mir. Bei mir ist es so gefährlich. Weil ich dann nicht mehr weiß, was ich tue.


    Ich bleibe dran. Kein Alkohol.

  • Hallo Maeron,


    Ich befürchte, dass du mit diesen Gedanken keine zufriedene Abstinenz hinbekommen wirst.

    Der Kontrollverlust ist da. Du hast ihn in der Vergangenheit nie verhindern können, warum hoffst du, es in Zukunft zu können.

    Was ist anders als in den ganzen letzten Jahren, dass dieses Problem plötzlich verschwunden ist?

    Entspannen kannst du ohne Alkohol viel besser. Du musst nur das für dich richtige finden. Alkohol ist ein Gift, dass dir nur Entspannung vorgaukelt, weil es bestimmte Funktionen, die bei dir sehr ausgeprägt sind, lahm legt.

    Aber für den Körper ist es alles andere als gut und für den Schlaf auch nicht. Daher ist es eine Illusion, dass Alkohol entspannt.

    Suche dir lieber etwas, was wirklich entspannt und halte dir zusätzlich die vielen gewonnen Nächte mit gutem Schlaf vor Augen.

    Ja es wird Sachen geben, die du ohne Alkohol nicht mehr machen kannst ABER mein Gedanke ist da zum Beispiel…. Wenn ich bisher Alkohol dafür gebraucht habe, ist es evtl nicht mein Ding. Warum betäuben um etwas auszuhalten, dass ich eigentlich doof finde.

    Andere Sachen werden plötzlich auch ohne Alkohol gehen und hier habe ich die Erfahrung gemacht, dass sie oft schöner sind als mit.

    Die Einstellung ist sooo wichtig.

    Und sein wir mal ehrlich. Keiner kann voraussagen ob das Gift deinen Körper in 10 Jahren oder evtl. schon beim nächsten Konsum beschäftigt. Warum also das Risiko eingehen. Das ist doch wie Russisch Roulette spielen


    Lieben Gruß

    Hope

  • Hallo Hope,

    danke für deine Antwort. Ich verstehe, dass die innere Einstellung elementar wichtig ist. Deswegen möchte ich ja daran arbeiten.

    Mir ist auch klar, dass man nicht mehr trinken darf aber zur Zufriedenheit auch den Willen zum trinken ablegen muss.

    Deine Sätze geben mir wieder zu denken. Das ist echt gut.


    Ich befürchte, dass du mit diesen Gedanken keine zufriedene Abstinenz hinbekommen wirst

    Diesen Satz und auch ähnliche Sätze, wie "wie nah ist Maron wohl an einem Rückfall"( Hartmut ) klingen für mich oft vorwurfsvoll. So als hätte ich etwas falsch gemacht. Als würde es falsche Gedanken geben. Nur, es ist ja nunmal eine Erkrankung, sonst wäre es ja einfacher aufzuhören. Eine Zeitlang habe ich morgens immer ein belegtes Brötchen beim Bäcker auf dem Weg zur Arbeit gekauft. Irgendwann entschied ich, dies zu lassen, weil es mir zu teuer wurde. Das war ein Verzicht, der war aber ok. Denn ich wollte eben dafür kein Geld mehr ausgeben und hatte vielleicht auch einen Ersatz (Brot von zuhause). Und ich war nicht Brötchensüchtig. Damit will ich den Unterschied zwischen einem Verzicht auf etwas darstellen, was kein Verzicht eines Suchtmittels ist, und dem Verzicht auf Alkohol (mein Suchtmittel) . Gut, an den Gedanken, jetzt beim Bäcker das duftende Brötchen nicht mehr zu kaufen, musste ich mich natürlich auch gewöhnen. Wie ich gelernt habe, ist eine Sucht jedoch mehr als Gewohnheit, denn sie ist eine Erkrankung. Mein Gehirn ist krank. Mit diesem Hintergrund ist es für mich klar, das sich meine Gedanken (woran mein Gehirn, der erkrankte Teil, maßgeblich dran beteiligt ist) nicht nach 163 Tagen optimal und zielführend "eingrooven". Du befürchtest, dass ich mit meinen Gedanken keine zufriedene Abstinenz erreiche. Ich verstehe das als Anregung, anders zu denken. Aber ich finde trotzdem, das man alles als Prozess sehen muss. Denn wenn doch das Gehirn erkrankt ist, wie soll man dann einfach und schnell anders Denken!? Ich finde das hier manchmal paradox. Doch vermutlich ist das der Weg, um neu denken zu lernen. Ist ja wie Psychotherapie. Da werden auch neue Gedanken erzeugt und gelernt "neu" zu denken. Oder?

  • Du bist mit der geballten Faust in der Tasche trocken und das kann nicht gut gehen.

    Ich wünsche Dir, dass Du Deine Sichtweise bald ändern kannst, weil Du Dir sonst das trockene Leben selbst

    schwer machst!

    Doch vermutlich ist das der Weg, um neu denken zu lernen. Ist ja wie Psychotherapie. Da werden auch neue Gedanken erzeugt und gelernt "neu" zu denken. Oder?

    Genau das habe ich Dir schon im September geschrieben, Maeron! ;)

    Deine Gedanken formen Deine Realität.

    Und je positiver Du an alles herangehst, desto leichter wird es Dir gelingen.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Nein, das ist überhaupt nicht als Vorwurf gemeint.

    Mir ist durchaus bewusst, dass das alles ein Prozess ist und jeder einzelne von uns nunmal so lange braucht wie er braucht.

    Das war nur eine ganz wertfreie Feststellung.


    Ich habe halt rausgehört, dass du da irgendwie noch etwas Hoffnung hast, evtl doch mal kontrolliert trinken zu können und ich befürchte halt, solange du nicht akzeptierst wird diese Hoffnung immer da sein. Demnach wird es nicht möglich sein glücklich abstinent zu sein.

    Dies wollte ich dir lediglich ganz wertfrei spiegeln. Dich zum Nachdenken bringen. Dir quasi etwas geben, womit du vielleicht arbeiten kannst.

    Aber bitte sehe es nicht als Vorwurf. Denn so ist es wirklich nicht gemeint.

    Lieben Gruß

    Hope

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