Liebe macht Blind - Trennungsschmerz zum Alkoholiker

  • Liebe Leserin, lieber Leser,

    heute möchte ich mit euch über ein Thema sprechen, das hier sehr viele Menschen (Co Anhängige ) betrifft: Liebe und die Herausforderung, sich von einem alkoholkranken Partner zu trennen. Es heißt oft, Liebe mache blind, und in manchen Fällen kann das leider zutreffen. Wenn wir uns in jemanden verlieben, sehen wir oft nur die positiven Seiten dieser Person und ignorieren mögliche Probleme oder Schwächen.

    Wenn jedoch die Beziehung von einer Suchterkrankung wie dem Alkoholismus belastet wird, kann die Liebe zur Belastung werden. Der Alkoholismus ist eine Krankheit, die nicht nur den Betroffenen selbst, sondern auch sein Umfeld stark beeinflusst. Als Partner eines Alkoholikers ist man oft mit Schuldgefühlen, Wut, Verzweiflung und einem Gefühl der Hilflosigkeit konfrontiert. Man möchte dem geliebten Menschen helfen, ihn unterstützen und an seiner Seite bleiben, aber gleichzeitig leidet man unter den Auswirkungen der Sucht.

    Es ist wichtig zu verstehen, dass man als Partner eines Alkoholikers nicht für dessen Sucht verantwortlich ist. Dennoch kann man in der Beziehung so stark involviert sein, dass man die eigenen Bedürfnisse und Grenzen aus den Augen verliert. Manchmal hofft man, dass sich die Situation ändert und der Partner seine Trinkgewohnheiten aufgibt. Aber leider ist die Realität oft eine andere. Ein Alkoholiker kann nur dann Hilfe finden, wenn er selbst bereit ist, etwas zu ändern.

    Die Entscheidung, sich von einem alkoholkranken Partner zu trennen, ist niemals einfach. Es erfordert Mut, Stärke und die Bereitschaft, sich selbst zu schützen. Eine Beziehung mit einem Alkoholiker kann sehr belastend sein und das eigene Wohlbefinden beeinträchtigen. Es ist wichtig zu erkennen, dass Ihr das Recht habt, glücklich und gesund zu sein.

    Der erste Schritt bei einer Trennung von einem Alkoholiker besteht darin, sich selbst Hilfe und Unterstützung zu suchen. Es gibt Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen wie diese hier und Therapeuten, die einem in dieser schwierigen Zeit zur Seite stehen können. Es ist wichtig, über seine Gefühle zu sprechen und sich nicht zu isolieren. Niemand sollte alleine mit dieser Situation kämpfen müssen.

    Es kann auch hilfreich sein, sich über die Krankheit des Alkoholismus zu informieren und die Auswirkungen auf die Beziehung zu verstehen. Durch Wissen und Verständnis kann man besser mit den eigenen Emotionen umgehen und Wege finden, sich von der toxischen Beziehung zu lösen. Auch im Forum findet ihr sehr viele Geschichten, welche sich ähneln. Selber triggert mich das manchmal auch, ich weiss das Liebe blind macht. Viel schlimmer ist es allerdings, wenn man in einen alkoholkranken Partner verliebt ist.

    Eine Trennung von einem alkoholkranken Partner ist ein schmerzhafter Prozess, der Zeit und Geduld erfordert. Man sollte sich nicht selbst dafür verurteilen, dass man sich in einen Alkoholiker verliebt hat. Liebe ist komplex, und manchmal treffen wir Entscheidungen, die sich im Nachhinein als nicht optimal herausstellen. Wichtig ist, dass man aus der Erfahrung lernt und sich selbst die Chance auf ein glücklicheres Leben gibt.

    Wenn du dich in einer ähnlichen Situation befindest, möchte ich dir Mut machen, Hilfe zu suchen und dich nicht alleine zu fühlen. Du bist nicht allein und es gibt Menschen, die dir helfen können. Denk daran, dass du es verdienst, in einer gesunden und liebevollen Beziehung zu sein, in der du dich wohlfühlst.

    Liebe macht zwar manchmal blind, aber wir können lernen, unsere Augen zu öffnen, um die Realität zu sehen und uns selbst zu schützen. Du hast die Kraft, dich von einer toxischen Beziehung zu befreien und ein erfülltes Leben zu führen.

    Alles Gute auf deinem Weg!

    PS: Gerne könnt ihr hier eure Erfahrungen teilen, wenn ihr den Ausstieg geschafft habt und auch anderen Mut machen, diesen Weg einzuschlagen.

    Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt. – Mahatma Gandhi

  • Hallo,

    sehr lange habe ich aus verschiedenen Gründen hier nur noch von Zeit zu Zeit mitgelesen. Jetzt möchte ich aber mal mit einer Gegenfrage rein grätschen.

    Kann es sich bei einer Beziehung zu einem Süchtigen überhaupt um Liebe handeln oder sitzen wir da einer Legende auf? Ist bestimmt auch aus der Entwicklung der Beziehung zu betrachten. Am Ende sind Co's für mich aber auch ganz "schnöde" Abhängige, also, wenn sie nichts weiter konsumieren, nicht stofflich gebundene Süchtige.

    Natürlich ist der von meinem Vorredner beschriebene Weg zur Hilfe richtig, bzw. unterscheidet sich nicht von dem eines anderen Süchtigen.

    Viele Grüße

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Dann ist doch Liebe immer noch da?

    Oder zur Sucht verkommen?

    Bleibt die Frage der Grenze zwischen Liebe und Abhängigkeit. Für mich ist der Übergang fließend, so wie beim Alkohoholmissbrauch zur Sucht. Also nicht genau zu definieren. Aber eben auch im Übergang nicht mehr gesund.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Am Ende sind Co's für mich aber auch ganz "schnöde" Abhängige, also, wenn sie nichts weiter konsumieren, nicht stofflich gebundene Süchtige.

    Darf ich fragen, woher du diese Erkenntnis hast und was an deinen pauschalen, abqualifizierenden Kommentaren aus deiner Sicht hilfreich bzw. Hilfe zur Selbsthilfe ist?

  • Bei mir war es so

    das ich mich in einen Menschen verleibt habe der alles das hatte was meinem Ex Mann fehlte

    Leider ist Ihm alles wichtig sein Job der Alkohol seine Kumpels und seine Ex Familie und dann komme ich genau in der Reihenfolge

    So sitze ich oft allein daheim und warte drauf das er betrunken heim kommt

    und überlege gerade wie ich am besten aus dieser Beziehung aussteige

    Ich habe den Übergang von Liebe und Abhängigkeit verpasst

  • Darf ich fragen, woher du diese Erkenntnis hast und was an deinen pauschalen, abqualifizierenden Kommentaren aus deiner Sicht hilfreich bzw. Hilfe zur Selbsth

    Darf ich fragen wer Dir das Recht zur Bewertung meines Beitrages gibt? Das ist einer der Gründe den Sinn einer Online-Selbsthilfe in Frage zu stellen, da gibt es immer wieder Leute, die das mit einem asozialen Netzwerk verwechseln.

    Ich habe nichts gegen andere Meinungen und setze mich auch gerne auf dieser Ebene auseinander.

    Und mal grundsätzlich: Ich behaupte nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben. Irgendwas muss ich aber in den letzten 18 Jahren richtig gemacht haben.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Was ich gerne zum Thema ergänzen würde ist das man sich als Außenstehender oft machtlos fühlt, als betroffener später als sehr dumm.

    Es ist nicht leicht jemanden mit blinder liebe zu überzeugen. Der Absprung scheint sehr schwierig zu sein.

    Es gibt sie, aber die Erfolgsgeschichten hier im Forum. Ich würde mir Mutmacher in diesem Thread wünschen.

    Traut euch...

    Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt. – Mahatma Gandhi

  • Darf ich fragen wer Dir das Recht zur Bewertung meines Beitrages gibt? Das ist einer der Gründe den Sinn einer Online-Selbsthilfe in Frage zu stellen, da gibt es immer wieder Leute, die das mit einem asozialen Netzwerk verwechseln.

    Ich habe nichts gegen andere Meinungen und setze mich auch gerne auf dieser Ebene auseinander.

    Und mal grundsätzlich: Ich behaupte nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben. Irgendwas muss ich aber in den letzten 18 Jahren richtig gemacht haben.

    Warst du coabhängig?

  • Nun behaupte ich mal, dass Liebe nicht blind macht, sondern nur die Verliebtheit, lässt das eine oder andere Hormon für die Fortpflanzung erwecken und blendet vieles aus. Ist ja evolutionär so vorgesehen. Da kann eine Trennung schwierig sein.

    Die Liebe jedoch kann sich zur Sucht entwickeln, dass sich mit einer Selbstaufgabe bemerkbar macht. Das eigene Leid wird nicht gesehen und der Schrei nach Erwiderung wird immer lauter, was in einer Verzweiflung endet.

    Wer jetzt Ähnlichkeiten zum Co-Verhalten entdeckt, liegt richtig. Kann man verwechseln.

    Das ist einer der Gründe den Sinn einer Online-Selbsthilfe in Frage zu stellen, da gibt es immer wieder Leute, die das mit einem asozialen Netzwerk verwechseln.

    Das mag sein. Aber dieses Forum wird moderiert und wir sind stets bemüht es auf einen "normalen" Level zu halten.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Ich bin Alkoholiker, seit Mai bin ich 18 Jahre trocken. Nach meiner Trennung vor über 10 Jahren bin ich auf der Suche u. a. an eine Alkoholikerin geraten, die das sehr gut verstecken konnte. Sie hat "nur" getrunken wenn ich nicht dabei war. Den ersten Verdacht hatte ich nach einem Telefonat, wo sie abgemachte Dinge nicht mehr wusste. Ganz bestimmt ist es mir klar geworden, als sie einen 10-tägigen Urlaub bei mir verbringen wollte. Am 3 Tag wurde sie immer nervöser und am 5. fand sie dann einen fadenscheinigen Grund nach Hause zu fahren. Am Abend rief sie dann lallend bei mir an.

    Es führte kein Weg zu einem klärenden Gespräch. Meine Erfahrung und meine Fähigkeit entgegen der mir von meinem Unterbewusstsein (Suchtgedächtnis) vorgegebenen Verhaltensweisen zu handeln, haben mich aus der Beziehung geführt. Auch wenn ich heute weiß, dass mich eine Weiterführung der Beziehung in keine gute Zukunft geführt hätte, kommen da immer noch Momente, die mich mit Wehmut zurück denken lassen. Das passiert mir mit meinem Suchtmittel, dem Alkohol, nicht.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

    3 Mal editiert, zuletzt von HansHa (16. Juli 2023 um 16:05) aus folgendem Grund: Vertipper

  • Kann man verwechseln.

    Ich sehe da eher ein Gleichnis. Es gibt ja auch genug Beziehungsabhängigkeiten, die nicht mit Zutun von Suchtmitteln entstehen. Heutzutage sagt man wohl toxische Beziehung dazu.

    Und warum geraten Menschen, denen es gelungen ist sich aus solcher Co-Beziehung zu befreien sehr oft wieder in ähnliche Abhängigkeiten? Als wenn sich solche Menschen gegenseitig anziehen.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Und warum geraten Menschen, denen es gelungen ist sich aus solcher Co-Beziehung zu befreien sehr oft wieder in ähnliche Abhängigkeiten? Als wenn sich solche Menschen gegenseitig anziehen.

    Das ist wieder ein anderes Problem. zB bei EKAs kann das auch der Fall sein. Wenn Kinder im Spiel sind, ist das brandgefährlich für die Zukunft.

    Ich möchte hier in diesem Fred aber Mut machen. Grade weils so schwer ist.

    Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt. – Mahatma Gandhi

  • Ich möchte hier in diesem Fred aber Mut machen. Grade weils so schwer ist.

    Ist ja richtig.

    Ich möchte aber zu bedenken geben, dass mit einem nicht benannten Problem auch schwerer umgegangen werden kann. In vielen Süchten, z. B. im Zusammenhang mit Nahrungsmitteln, werden die Begriffe verniedlicht, hier die Bezeichnung als "Essstörung". Genauso ist das auch bei meinem oben beschriebenen Erlebnis. Ich sehe mich sehr nahe an einem Rückfall vorbei geschrammt, auch wenn es nicht das gleiche und ein nicht stoffliches Suchtmittel war. Das soll jetzt nicht verkrampft erscheinen, aber die Gefahr in alte Verhaltensmuster zu verfallen ist immer gegenwärtig.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Das soll jetzt nicht verkrampft erscheinen, aber die Gefahr in alte Verhaltensmuster zu verfallen ist immer gegenwärtig.

    Die Angehörigen kommen hier in unsere SHG, weil sie bemerken, dass etwas nicht stimmt. Und hier arbeiten sie

    ihre Geschichte auf, sind sich somit bewusst, dass sie etwas an sich ändern müssen und wollen.

    Sie verweilen hier, weil sie den Sinn der Selbsthilfe begriffen haben.

    Und deswegen gibt es diesen Thread hier, Hans. Wir wollen verdeutlichen, dass es einen Weg in ein besseres Leben gibt.

    Dieser Thread kommt in Schieflage und ich möchte Dich aus diesem Grund darauf hinweisen, dass wir hier Mut machen

    wollen, und nicht mit Ermahnungen und Negativbeispielen aufwarten wollen.

    Vielen Dank für Dein Verständnis!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Dieser Thread kommt in Schieflage und ich möchte Dich aus diesem Grund darauf hinweisen, dass wir hier Mut machen

    wollen, und nicht mit Ermahnungen und Negativbeispielen aufwarten wollen.

    Mut machen:

    Auch wenn ich mittlerweile meinen Ex wieder in mein Leben geholt habe, so ist der Umgang mit meinen Co-Anteilen ein völlig anderer.

    Ich weiß nicht, ob ich hier als „gutes“ Beispiel Mut machen kann.

    Denke aber schon, dass auch mein Weg, raus aus der Abwärtsspirale, ein Umgang mit der Abhängigkeit ist, die zumindest für mich zur Zeit gut passt.

    Als erstes war da das Erkennen!

    Das Erkennen MEINER Sucht. Meiner Co-Abhängigkeit. Ich war mir anfangs nicht mal klar, was dieser Begriff tatsächlich bedeutet.

    Ich habe tagelang heulend im Bett gelegen, war zu nichts mehr in Stande, wollte, dass dieser unfassbare Schmerz einfach nur aufhört. Ich war soweit, dass es nicht mehr darum ging, dass mein Partner mit dem Saufen und Lügen und Versprechungen usw. aufhört. Ich musste einsehen, dass, genau wie nur er seine Sucht alleine angehen kann, das gleiche für mich gilt.

    Ich habe mich hier angemeldet, anfangs noch mit so viel Hoffnung, die ich durch die Beiträge und Antworten auf meine Posts aber begraben habe. Das war ein hartes Aufschlagen in der Realität. Als ich das aber begriffen hatte, gabs keine Umkehr mehr. Es ging Tag für Tag nur noch Richtung Trennung. Das tat unheimlich weh, es hat mich förmlich zerrissen. Die ersten Tage nach meinem Auszug waren die reinste Hölle. Ich fühlte mich selbst, wie auf Entzug, mit körperlichen Symptomen, ganz zu schweigen vom seelischen Schmerz. Ich schrieb sehr viel hier, ging zu meiner Therapeutin, in eine SHG für Angehörige und fing an, ganz langsam, wieder meine Bedürfnisse zu erkennen. Ich lernte so viel über mich. Wer ich überhaupt ohne Partner bin und auch sein will. Es war alles andere als leicht. Ich ging durch das Tal der Tränen. Und auf einmal kam immer öfter wieder die Sonne durch die Wolken. Anfangs nur kurz, dann immer öfter und länger. Ich besuchte einen Töpferkurs, traf mich öfter mit einer Freundin, gehe ins Yoga. Ich bin wieder mehr für meine Familie und meinen Hund da.

    Und da kam dann auch die Akzeptanz, dass ich ihn nicht ändern kann, aber mich und meinen Umgang mit seiner Krankheit.

    Wir sind seit ein paar Wochen wieder ein Paar, allerdings auf völlig anderer Basis. Ich hab meine eigene Wohnung, die ich mir so eingerichtet habe, dass ich jeden m2 davon liebe und die ich nicht mehr - für egal wen -aufgeben werde! Ich habe Nägel mit Köpfen gemacht und auch bei meiner Arbeit einen neuen Job gesucht und gefunden. Ich weiß für mich, dass ich die Beziehung zu meinem suchtkranken Partner nicht ewig führen werde. Aber ich bereue nichts bis hierher. Mir gehts aktuell so gut, wie seit (ohhhh) 10 Jahren nicht. Es gibt natürlich Höhen und Tiefen. Aber das ist das ganz normale Leben und nicht mehr geprägt durch die Suchterkrankung.

    Also erst Mal muss man es erkennen, akzeptieren und dann entsprechend handeln.

    Es gibt immer einen Weg, Lösungen.

    Wir sind keine Gefangenen und haben es alleine in der Hand, was wir aus unserem Leben machen, bzw. wie wir mit gewissen Umständen umgehen.

  • Die Angehörigen......

    Ich verstehe nicht was Du für Ermahnungen oder Verständnis meinst. Und den Sinn der Selbsthilfe habe ich wohl verstanden. Soweit ich weiß bin ich bei mir geblieben und habe nicht die Meinung von anderen gewertet noch habe ich deren Sicht auf die Dinge in Frage gestellt.

    Und nur weil mir jemand erklärt, dass er weg muss, kann ich ihn nicht in ein Auto setzen und vergessen das mit der roten Ampel und der Bremse zu erklären......

    So....... mehr wird es von meiner Seite nicht geben. Ich bitte um Verständnis......👺

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Hallo Alex, hallo alle,

    ich schleiche um den Thread herum merke ich die ganze Zeit.

    Lang, lang ist's her war ich mit einem Alkoholiker zusammen, der nach der Entgiftung in einer Langzeittherapie war. Wir kannten uns vorher schon, aber wirklich kennengelernt habe ich ihn erst nachdem ich die Beziehung beendet habe. Das ganze dauerte nur ein paar Wochen, GsD.

    Warum? Weil es LEBENSGEFÄHRLICH war. Was war ich begeistert von seinen Muckis und coolen Tatoos. :shock: Ich dumme Nuss. Erst als dann ein echtes Messer unter seinem Kopfkissen lag und nicht nur eines auf dem Arm tätowiert war, fing ich an mir Gedanken zu machen. Ich habe ihn erlebt, wie er mit seiner Mutter umgesprungen ist. Unfassbar arrogant, aggressiv und herabwürdigend. Er hat sie finanziell gemolken und ihr dafür noch Ohrfeigen verpasst, wenn es nicht genug Geld war. Das hat er mir ganz stolz erzählt, der tolle Hecht.

    Heute würde man Lovebombing sagen, damals fand ich es einfach übergriffig und "drüber", was er mir alles schenkte, für mich machte. Und was er meinte an Forderungen an mich daraus ableiten zu können. Er hat im Minutentakt meinen Anrufbeantworter zugetextet: "und wieder 30 Pfennig", manchmal fast 100 x am Tag.

    Dann begann das Stalking. Ich hatte in meinem Leben 2 Stalker. Er war der erste. Der zweite war ziemlich spooky, dieser erste aber war lebensgefährlich. Er hatte immer Messer dabei. Auch nachts unterm Kopfkissen. Falls er sich mal verteidigen muß oder falls Einbrecher kommen. Ich hatte damals einen Schäferhund, dem ich mehr vertraut habe als dem Irren neben mir im Bett. Der war zwar in einer Langzeitmaßnahme nach der Entgiftung, aber im Nachhinein gesehen hat er mit der Faust in der Tasche nur eine Saufpause gemacht, mehr nicht.

    Jedenfalls bin ich dann aus meiner eigenen Wohnung geflüchtet, ich Idiotin hatte ihm recht früh einen Schlüssel gegeben. Ich habe mich von ihm getrennt und war für 2 Wochen 400 km weiter bei einer Freundin. Damals gabs kein Handy.

    Als ich wieder nach Hause kam, hatte ich Todesangst. Vor meinem Haus war ein Stapel Sachen, meine Dinge, die ich bei ihm in seiner Wohnung hatte, Zahnbürste, Bücher, Klamotten. Die Sachen lagen auf einem Haufen vor meiner Tür. Die Nachbarn haben mir erzählt, daß er tagelang randaliert und rumgeschrien hat und sie die Polizei gerufen haben.

    Jedenfalls war er dann weg. Ich habe ihn nie wiedergesehen. Er war früher schon ein brutaler Schläger, ein Säufer, ein eifersüchtiger Stalker, einer der meint die Frau gehört ihm und weil er ja so toll ist, muß sie alles für ihn machen und ihm nach Belieben für jegliche Abartigkeiten zur Verfügung stehen.

    Wie alt war ich damals? Ich denke mal Mitte 20.

    Ich bin froh, daß ich damals nicht länger gewartet habe, sondern quasi sofort die Beziehung beendet habe, sonst würde ich heute vielleicht nicht mehr leben. Er hatte Ausstrahlung, tolle Lachfältchen. Woher hatte er die, frage ich mich gerade. Vom fiesen Grinsen, wenn er mal wieder jemanden fertig gemacht hat vermutlich.

    Ich war jung, dumm, hatte von Alk und Co keine Ahnung. Was mich erschüttert sind Frauen, die doppelt so alt sind wie ich damals oder sogar noch älter und Jahrzehnte in solchen toxischen Beziehungen verharren.

    Versucht so schnell es irgend geht den Absprung zu schaffen!! Es wird immer schlimmer, die Sauferei wird immer schlimmer, die Hemmschwellen sinken, die Aggressivität wird schlimmer - und ihr selber werdet vermeintlich immer kraftloser, mutloser, hilfloser. ABER: Die Energie sich zu trennen und den Absprung von einem Säufer zu schaffen ist ja da. Nur eben auf ihn fixiert. Wenn ihr den Fokus auf euch selber legt, dann ist die Energie da. Es ist machbar sich zu trennen. Auch wenn es einem wie ein Berg vorkommt oder man eingeredet bekommen hat, was für eine Versagerin man sei.

    Alles Quatsch.

    Wenn man in Lebensgefahr ist: Raus da!

    Auch wenn er "nur" säuft und ansonsten sooooo lieb ist: Es gibt andere Männer. An der Seite eines nassen Alkis verreckt die eigene Lebendigkeit. Will ich das? Nein. Also Hintern hoch, aktiv werden.

    LG, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Ich melde mich auch hier mal in dem Thema

    Bei mir war die Sache so, daß ich getrunken habe und meine Mann hat mich jahrelang betrogen.

    Irgendwie bin ich ihm sogar dankbar, den das war der Start in mein trockenes Leben.

    Es war eine sehr schwere Zeit, Trockenarbeit, Liebeskummer, Wut, sogar Hass.

    Bleiben- Gehen. Es sind sehr viele Tränen geflossen.

    Am schlimmsten war für mich die Aussage, er konnte niergends Hilfe finden nur bei einer Bekannten, mit der er mich betrog.

    Gott sei Dank hat mich meine Liebe nicht blind gemacht, sodern mir die Augen geöffnet.

    Ich bin mit meinen 4 Kindern gegangen.

    Liebe grüsse

    Osiris

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