Volka - Auf dem Weg!?

  • Nein Eldamalu, da gebe ich dir Recht. Frei von Zweifeln wird man nicht sein.

    Ich muss wegen den Kindern schauen. So wie es jetzt ist, ist es für sie sicher besser, als wenn sie dann bei ihr sind.

    Lieben Dank Indiana, genau das, was du im ersten Absatz schreibst. Diese aufs und abs. Und in den vergangenen Versuchen, helfen zu wollen, ist man immer gegen Mauern gerannt. Das tut weh und geht nicht ohne Blessuren. Und das kann und will ich einfach nicht mehr.

    So "schlimm", dass es Polizei oder Krankenwagen braucht, ist es ja nicht. Die Distanz habe ich bereits aufgebaut - körperlich und emotional. Ich glaube das hat es bewirkt, dass sie sich aktuell zusammennimmt. Also, die aufgebaute Distanz in Verbindung mit meinen Anmerkungen in den letzten Gesprächen, dass es mir nicht gutgeht und ich nichtmehr kann.

    Es ist ein guter Wille von ihr. Aber ich kann nicht glauben, dass das reicht.

  • Hallo Volka,

    zum einen geht es um Dich, Du kannst für dich entscheiden, was du ertragen kannst und wie du leben willst. Zum anderen sind da deine Kinder. Mein Kind ist mit einem Vater aufgewachsen, der viel getrunken hat, weil ich das nicht wirklich wahr genommen und das Leben an seiner Seite ausgehalten habe. Aus heutiger Sicht war das ein großer Fehler von mir. Bist du dir wirklich sicher, dass deine Kinder mit einer konsumierenden Mutter besser dran sind, als wenn Du die Konsequenz ziehst und dir mit ihnen ein eigenes Leben aufbaust? Was sie dann macht, ist nicht voraus zu sehen und auch in meinen Augen vorerst nicht relevant. Denn Du wärst ein verlässlicher Papa für deine Kinder. Ihre Mutter hingegen ist unberechenbar, wenn sie trinkt. Die Kinder merken das und reagieren darauf. Sie bekommen damit ein ordentliches Päckchen aufgeladen. Dir geht es nicht gut, wenn Du bestimmte Geräusche, die mit ihrem Konsum zu haben, hörst. Was meinst du, wie es deinen Kindern geht? Hast du mal mit deinen Mädchen über diese Krankheit gesprochen? Oft haben die Kinder das Gefühl, dass sie Schuld an den Dingen, die passieren, tragen. Hast du ihnen erklärt, dass das nicht so ist?

    Ich wünsche euch ein entspanntes Wochenende.

    sonnige Grüße

    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Hey Lütte,

    nein, ich habe tatsächlich noch nicht mit ihnen gesprochen.

    Ich weiß, dass du recht hast.

    Ich kann halt derzeit nicht sicherstellen, dass die Kinder zu mir kommen.

    Das ist eine meiner größten Sorgen.

    Wir haben heute früh gestritten. Gestern abend haben wir was besprochen, heute früh stellte sie mir wieder die gleichen Fragen.

    Ich habe genervt geantwortet, weil das häufiger vorkommt.

    Daraufhin sagte sie, ich bin so gefühlskalt, distanziert und fahre sie nur noch an.

    Seitdem ignorieren wir uns.

    Nun ist meine Befürchtung, dass sie die Beziehung vielleicht von sich aus beendet und die Kinder mitnimmt.

    Ich will mich Schritt für Schritt informieren, wie ich am geschicktesten vorgehen und brauche noch Zeit. Aber ich kann auch nicht wieder schauspielern um zu deeskalieren.

    Es ist verzwickt.

    Sie benimmt sich gerade so provokant positiv gestimmt und hält sich beim Konsum zurück um mir in Streitgesprächen den Wind aus den Segeln zu nehmen.

    Nach dem Motto: "Ich habe mich doch im Griff - du bist derjenige, der sich hier von der Familie distanziert."

    Sie sagt dann immer, ich würde mich von der Familie distanzieren. Das stimmt aber ja nicht.

    VG

    Volka

  • Nun ist meine Befürchtung, dass sie die Beziehung vielleicht von sich aus beendet und die Kinder mitnimmt.

    So einfach geht das nicht, wie du befürchtest. Im Grunde musst du ihr zustimmen, damit sie mit den Kindern aus eurer gemeinsamen Wohnung ausziehen darf.

    Ich kann mir vorstellen, dass du gerne alles ohne Eskalation und Behörden haben willst. Wäre auch wirklich wünschenswert. Aber nur um irgendwie eine Harmonie zu wahren, kannst du ihr nicht "kampflos" die Kinder überlassen. Dafür geht es um zu viel. Außerdem ist ja nicht gesagt, dass es deine Frau nicht aufwecken würde, solltest du wirklich Ernst machen.

    Es ist nicht unbedingt üblich, dass im Falle einer Trennung die Kinder beim Papa bleiben. Aber manche Situationen erfordern unübliche Maßnahmen. Das Wohlergehen deiner Kinder sollte an oberster Stelle stehen. Deine Frau könnte sich ja für eine Abstinenz und Therapie entscheiden um wieder gut für eure Kinder da sein können. Sie hätte ja eine Wahl.

    Lass dich von ihren Sticheleien und der Schuldumkehr nicht beeindrucken. Sie macht das, weil sie merkt, dass ihr langsam die Felle davon schwimmen. Damit versucht sie dich zu manipulieren und klein zu kriegen/halten. Es ist ihre Not.

    LG, Saphira

  • Lieber Volka,

    ich finde es toll, dass du so klar formuliert hast:

    „Die größte Sorge sind meine Kinder.“

    Das macht es doch fassbar, oder ?

    Was ich an deiner Stelle machen würde, wäre ZDF.

    Zahlen, Daten, Fakten !

    Dokumentiere, was wann genau gewesen ist.

    Zeugen, Mitwisser etc.

    Alles !

    Ich weiß, dass sich das absolut furchtbar für dich anhören mag, und du das auch nicht möchtest.

    So schätze ich dich zumindest ein…

    Aber, was ist im Zweifel die Alternative ?

    Deine Frau alleine mit den Kindern irgendwo ?

    Außerhalb deines „Einwirkungsbereichs“ ?

    Ob du diese Dokumentationen verwendest / verwenden musst, steht ja auf einem ganz anderen Blatt.

    Aber eine gekränkte Frau ist zu vielem fähig, eine Alkoholikerin zu -fast- allem.

    Davor würde ich mich und die Kinder schützen wollen.

    Und hole dir anwaltlichen Rat ein, einfach nur, um dich zu informieren…

    Liebe Grüße,

    M.

  • Guten Morgen,

    vielen Dank euch beiden.

    Wir haben gestern abend noch ein Gespräch geführt. Lieben Dank Saphira für deine Hinweise.

    Ich war leider nicht immun gegen ihre Schuldumkehr und Stichelei :-/. Oh Mann.

    Das Gespräch ging von meiner Seite dennoch in Richtung Trennung. Sie hat mich mit Vorwürfen wegen meinem Verhalten überhäuft. Mir nochmal vor Augen geführt, wie schlecht es ihr geht und wie überladen sie sich fühlt.

    Ich habe ihr dann meinerseits vor Augen führen wollen, wie es mir die letzten Jahre ergangen ist.

    Das ich so viel geschluckt (blödes Wort in dem Zusammenhang) habe, um sie nicht noch mehr zu belasten. Das ich mich hilflos fühlte und fühle. Das sie ein Alkoholproblem hat. Das es mir nicht gut geht. Ich raus will aus der Hilflosigkeit.

    Ihre Reaktion war natürlich, dass sie geweint hat. Aber nicht aus Einsicht, sondern weil ich alles wegwerfen und zerstören würde. Sie kann nicht nachvollziehen was ich meine. Nicht einmal, dass sie mich verstehen kann. Ich wäre selber Schuld, dass ich nichts gesagt habe. Wenn man sich hilflos fühlt, solle man was dagegen unternehmen... nunja, darauf hab ich gesagt, dass ich das mit der Distanzierung ja tue.

    Also, da stand Trennung sehr präsent im Raum.

    Ich fühlte mich allerdings noch nicht bereit dazu. Ich weiß selber nicht, wie ich mich damit fühle.

    Ich sagte ihr, dass ich Zeit brauche, mich an die "neue" Situation zu gewöhnen. Wie ich schon schrieb, nimmt sie sich seit Wochen im Alltag zusammen. In Bezug auf ihrer Launen und auch dem Alkohol.

    Ich sagte ihr zu, dass ich versuchen werde, sie weniger wie Luft zu behandeln.

    Jetzt wird wieder eine Phase beginnen, in der sie so gut wie nichts trinken wird.

    Es ist so unglaublich schwer. Ich werde von meinem Weg nicht weichen. Ich werde weiter zu der Suchtberatung gehen und mich wappnen. Vielen Dank Mercedes, ich werde auch mal aus dem Gedächtnis eine Niederschrift über vergangene Ereignisse machen.

    Ich werde wohl auch mal einen Termin bei einem Anwalt machen.

    Ich hoffe, ihr versteht was ich meine. Wenn ich mich mit einem Schnellschuss wie gestern abend trenne, ist mir die Unsicherheit zu hoch, dass es mit den Kindern nicht so läuft, wie ich das möchte.

    Ich möchte besser vorbereitet sein um die Chancen zu erhöhen, dass die Kinder dann auch bei mir sind.

    Wie ich das hinbekommen soll, nun wieder annähernd "normal" zu sein, weiß ich nicht. Das wird nochmal alle Kraft brauchen.

    Ich bin mir alles andere als sicher, ob ich das richtig gemacht habe.

    LG

    Volka

  • Hallo Volka,

    In meinen Augen handelt du sehr verantwortungsbewusst und überlegt.

    Auch wirkst du sehr klar auf deinem Weg.

    Sie hat mich mit Vorwürfen wegen meinem Verhalten überhäuft. Mir nochmal vor Augen geführt, wie schlecht es ihr geht und wie überladen sie sich fühlt.

    Das ist eine ganz typische reaktion.

    Von den eigenen Baustellen ablenken, Schuld den anderen zuschieben und im selbstmitleid baden. Ich war nicht anders als ich noch getrunken habe.

    Und diese Sicht der Dinge wird sich auch auf keinen Fall ändern, so lange sie noch trinkt.

    Sie wird weiterhin das arme Opfer bleiben, der man ja nur böses will. Die Sicht darauf, wie sehr andere gelitten haben und immer noch leiden, ist dabei komplett verschleiert.

    Das Wichtigste ist jetzt, dass du und die Kinder da gut rauskommen.

  • Ich stimme Twizzler zu. Du machst das richtig. Schritt für Schritt, überstürzen hilft nichts. Leg den Fokus auf dich und die Kinder. Es gibt viel Hilfe, nimm sie in Anspruch. Suchtberatung, etc, das ist bestimmt auch für dich sehr hilfreich.

  • Hallo Volka,

    ich habe mich damals bei meiner Trennung an eine Anwältin gewannt. So hatte ich erstmal eine Vorstellung, wie alles abläuft.

    Auch habe ich einen Termin mit dem Jugendamt gemacht und hatte dort ein sehr nettes Gespräch.

    Mir wurde damals gesagt, dass heute immer erst mal geschaut wird, dass sich beide Eltern einbringen. Man könnte also das Wechselmodell nicht einfach grundlos ablehnen. Für das Residenzmodell müsse einer der Parteien gute Gründe vorlegen.

    Den Pluspunkt den sie hätte wäre ihre Teilzeit. Aber das hast du ja bereits mit deinem Arbeitgeber geklärt.

    Ohne alle Einzelheiten zu kennen, würde ich deine Chancen gar nicht so schlecht einschätzen, wie du sie befürchtest.

    Allerdings ist das natürlich nur mein Bauchgefühl aufgrund der geführten Gespräche.

    Wollte dich trotzdem dran teilhaben lassen, um dir zumindest Mut zu machen. Vielleicht informierst du dich doch einfach mal welche Möglichkeiten du hast. Was du am Ende daraus machst kannst du dann ja immer noch in Ruhe überlegen.

    Lieben Gruß

    Hope

  • Was Twizzler geschrieben hat, kann ich nur unterstreichen !

    Du klingst wahrhaftig sehr aufgeräumt und klar in deinen Gedanken und deinem Weg mit deinen Kindern.

    Das ist großartig und sehr bewundernswert !

    Du wirst das schaffen, du hast die Kraft und den Willen dazu, davon bin ich zutiefst überzeugt.

    Und ja, ich verstehe, was du meinst.

    Kopf hoch und liebe Grüße,

    M.

  • Hallo Volka,

    ja es geht Schritt für Schritt.

    dazu gehört aber in meinen Augen auch, nur das anzukündigen, was du auch verwirklichen kannst. Wenn du etwas ankündigst mußt du für dich wissen, ob du es auch konsequent umsetzen kannst.

    ich fühlte mich allerdings noch nicht bereit dazu.

    sie spürt sie ganz deutlich, dass du "nur" ankündigst, und dann startet sie diese Umkehrversuche. Damit lenkt sie von sich ab, und du überlegst ob sie nicht vielleicht doch recht haben könnte.

    Das sind bekannte Spielchen der nassen Alkoholiker um von sich abzulenken und dem gegenüber erstmal wieder etwas zum nachdenken mitzugeben.

    Das ist Manipulation, und die geht gleich weiter.

    Jetzt wird wieder eine Phase beginnen, in der sie so gut wie nichts trinken wird.

    das weißt du schon, also gehört es genauso dazu. Damit will sie dir zeigen, dass sie ja keine Alkoholikerin sein kann.

    Ich habe damals versucht mich erst einmal unaghängig von den Gefühlschwankungen meines xy zu machen.

    Dazu habe ich mir bewußt gemacht, dass seine Versprechungen wertlos sind, weil sie nicht mit klarem Kopf getätigt wurden.

    Es ist ein Kreislauf, mit dem sie dich im Griff hat, und der sollte auf jeden Fall irgendwie unterbrochen werden.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Volka,

    in der umgekehrten Konstellation, also: saufender Mann, Frau mit konkretem Trennungswunsch, raten wir in dieser Phase den Ball flach zu halten. Also keine überstürzten Aktionen, keine Drohungen, keine Streitgespräche, keine Vorwürfe o. ä.. Denn in der Regel ist schon alles mehrfach gesagt, gebettelt, gehofft, gedroht, gewünscht... worden.

    Es ist wirklich sinnvoll besonnen zu bleiben und es nicht eskalieren zu lassen. Du weißt ja schon auswendig, wie sie sich verhalten wird, denn du dich so oder anders verhältst. Es ist ja auch vorhersehbar. Worte im Mund umdrehen, Schuldumkehr, beschwichtigen, verharmlosen, runtertrinken... Das sind alles bekannte Maßnahmen eines Alkoholikers, um den Co wieder auf die Spur zu bekommen.

    Mach weiter deine Termine, du musst ihr auch nichts davon sagen! Informiere dich, vernetze dich. Und erzähle ihr auf gar keinen Fall hier von diesem Forum. Das ist jetzt DEINE Selbsthilfegruppe.

    Wenn du das machst, wirst du merken, wie deine Handlungsfähigkeit zurückkehrt, ein gutes Gefühl.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Lieben Dank euch!

    Vielen Dank für eure Ermutigung, dass ich richtig gehandelt habe. Das tut gut.

    Die Situation ist einfach Mist. Aktuell bewegen wir uns wie auf rohen Eiern. Ich schrieb ja, ich will versuchen es noch zusammen zu halten. Gestern hab ich mich echt bemüht, es fühlt sich an wie schauspielern. Es ist kein schönes Gefühl.

    Ich habe nun drei Wochen Urlaub und kann leider keine Termine machen in dieser Zeit. Wenn ich arbeite kann ich mir das leichter und unauffälliger einrichten.

    Sie ist heute nur am weinen, sie weiß nicht, wie sie sich mir gegenüber verhalten soll. Ich bin hin und hergerissen. Mal tröste ich sie, mal lasse ich sie in Ruhe.

    Trinken tut sie nicht. Ist das bei dem Frust eine Bemerkung wert?

    Es könnte tatsächlich sein, dass sie die Trennung vollzieht. Ich habe recht viel auf den Tisch gebracht beim letzten Streit.

    Deswegen: ich möchte die bälle flach halten und meinen weg weiter gehen, könnte aber sein, dass es anders läuft, das kann ich dann schlecht beeinflussen. Die drei Wochen Urlaub werden schwer. Eine Woche fahren wir weg. Die Kinder freuen sich riesig drauf. Ich weiß noch nicht, wie das werden soll. Wir haben alle Lockerheit im Umgang gerade miteinander verloren. Wir wissen nicht, wie wir miteinander umgehen sollen.

    Und ja: ich kündige nur an, was ich auch bereit bin durch zu ziehen. Das ist ein Prinzip, dass ich in Punkto Kindererziehung verinnerlicht habe :-/.

    Sie tut mir nur so unfassbar Leid. :cry: Alles tut mir so unfassbar leid.

    Und ihr Vorwurf, ich würde alles zerstören nagt an mir, so sehr ich mich auch dagegen wappne.

    Ich weiss: Mission Manipulation war erfolgreich.

    Bei der Suchtberatung war ich ja schon. Ein Gespräch mit dem Jugendamt schreibe ich mir wohl auch mal auf die Agenda.

    VG Volka

  • Und halte dir bitte immer vor Augen, was das für die Kinder bedeutet.

    Die Mutter weint nur. Oder trinkt.

    Der Vater steht völlig unter Strom.

    Die Eltern streiten.

    Die Eltern wissen nicht miteinander umzugehen.

    Die Atmosphäre ist furchtbar angespannt, die Eltern laufen wie auf rohen Eiern.

    Das ist doch keine sichere und stabile Umgebung, in welcher die Kinder aufwachsen und leben müssen. Sie haben nämlich keine Wahl. Sie müssen das aushalten.

  • Hey Panama,

    ich gebe dir Recht.

    Das ist für die Kinder eine schreckliche Situation. So ist es aber sonst nicht.

    Sicher ist die Stimmung unterschwellig schon angespannt. So wie gestern war es aber noch nie.

    Nachdem die Kinder dann im bett waren, haben wir erneut geredet. Der Verlauf war seltsam.

    Ich war wieder recht deutlich, ich wünsche, dass sie in eine Therapie bzgl. Ihrer Vergangenheit geht, und das sie eine Therapie bzgl. Ihres Alkohols macht.

    Da sagte sie, ich gäbe ihr ja keine Chance. Darauf erwiderte ich, dass ich das tue und das die Chance ist, die ich ihr gebe.

    Sie nannte es Erpressung, ich Selbstschutz.

    Nunja. Dann legte sie den Schalter um und war ganz liebenswürdig.

    Zur Vergangenheitsbewältigung würde sie nochmal Hilfe in Anspruch nehmen. Mit Alkohol hat sie kein Problem, da braucht sie keine Hilfe. Ich solle ihr eine Chance geben, das zu beweisen.

    Ja, hier bin ich davon abgewichen konsequent zu sein. :-/

    Ich habe dieser Chance zugestimmt.

    Mehr aber wieder, um Zeit zu haben, mich weiter vorzubereiten und zu informieren. Denn, nach all dem was ich hier gelesen habe, habe ich kein Vertrauen darauf, dass es möglich ist, von alleine aufzuhören.

    LG

    Volka

  • Zur Vergangenheitsbewältigung würde sie nochmal Hilfe in Anspruch nehmen. Mit Alkohol hat sie kein Problem, da braucht sie keine Hilfe.

    Eine Therapie zur Vergangenheitsbewältigung macht keinen Sinn, so lange sie noch nass im Kopf ist.

    Viele Therapeuten lehnen eine Behandlung in solchen Fällen auch ab.

    So etwas ist nur mit klarem Kopf sinnvoll, wird also nicht viel bringen.

  • Mit Alkohol hat sie kein Problem, da braucht sie keine Hilfe. Ich solle ihr eine Chance geben, das zu beweisen.

    Eine der wichtigsten Aussagen, die ich hier aufgeschnappt habe, war, dass ich meiner Wahrnehmung vertrauen soll. Es spielt keine Rolle, ob mein Ex Alkoholiker ist oder nicht. Es spielt nur eine Rolle, dass mich sein Konsum und sein daraus resultierendes Verhalten gestört hat, dass seine Stimmungsschwankungen mein Leben immer unerträglicher gemacht haben.

    Sie setzt dich mit ihrem "Du gibst mir ja gar keine Chance" massiv unter Druck und drückt ganz fest deine Co-Knöpfe. Sie spielt dir dabei den Ball zu, damit sie in Ruhe weitermachen kann. Lass dich davon nicht beeindrucken!

    Mehr aber wieder, um Zeit zu haben, mich weiter vorzubereiten und zu informieren. Denn, nach all dem was ich hier gelesen habe, habe ich kein Vertrauen darauf, dass es möglich ist, von alleine aufzuhören.

    Das ist sehr klug und vorausschauend von dir! Es geht nicht darum mit einem Wumms alles von heute auf morgen umzukrempeln, sondern darum beharrlich vorwärts zu gehen. Es ist auch nicht so einfach seine eigenen Illusionen aufzugehen. Aber man kann sich dafür entscheiden das zu tun. Das sehe ich bei dir!

    LG, Saphira

  • Hallo zusammen,

    ich habe mir ja vorgenommen über den Urlaub hin die Bälle flach zu halten und danach meine Schritte weiter zu verfolgen.

    Allerdings ist das echt schwierig. Sie greift tief in die Emotionstrickkiste um mich auf Linie zu bringen.

    Es ist gerade ein echtes Wechselbad, das man erlebt und durchstehen muss. Mal ist sie traurig, dann resigniert und fragt, wie viel Zeit ich denn noch brauchen würde um mich wieder zu öffnen... da denke ich: Hä? Unsere Gespräche sind erst ca. eine Woche her, was denkt sie denn? Dann verstehe ich, dass sie Druck aufbauen will.

    Dann ist sie überschwänglich positiv und übermotiviert, da denke ich mir: das ist nicht meine Frau. :-/

    Dann wieder kurz genervt, bis sie sich erinnert, dass sie das ja nichtmehr sein möchte.

    Es geht mir dabei nicht gut und ich merke, wie sich das in den Rückenschmerzen manifestiert.

    Nichts desto trotz denke ich, es ist so der beste Weg, nach dem Urlaub meine weiteren Schritte zu gehen.

    Gestern hielt sie eine Motivationsrede, dass sie nun zukünftig ganz anders ist. Sich über Stressbewältigung belesen hat, für die Nerven nun irgendwelche Mittelchen nimmt.

    Alkohol möchte sie nicht mehr zur Kompensation nutzen, das will sie anders kompensieren. Wie, sagte sie nicht.

    Mit dem Rauchen hätte sie schließlich auch so aufhören können.

    Leider hab ich verpasst zu fragen, ob sie damit meint, dass sie überhaupt kein Alkohol mehr trinken wird. Das glaube ich nämlich nicht.

    Ich bin mir recht sicher, dass sie nun seit ca. 10 Tagen nichts getrunken hat.

    Es ist aber leider nicht so, dass das Gedankenkarussell nicht läuft und die Zweifel vollkommen weg sind. Die sind parallel noch immer im Kopf.

    Dies mal als Zwischenbericht.

    LG

    Volka

  • Sie greift tief in die Emotionstrickkiste um mich auf Linie zu bringen.

    Das ist für mich der entscheidende Satz, lieber Volka !

    Das durchschaust du mittlerweile.

    Du weißt, dass diese „Spielchen“ nichts anderes sind als Manipulation deiner Person.

    Ein Alkoholiker ist ein oscarreifer Schauspieler.

    Welche Mimik / Gestik muss ich anbringen ?

    Welche Worte mit der richtigen Betonung an der richtigen Stelle ?

    Du bist auf dem richtigen Weg und wirst ihn -in deinem und im Sinne deiner Kinder- weitergehen, in eine Zukunft ohne dieses kranke Konstrukt, was das Leben mit einem nassen Alkoholiker erschafft.

    Liebe Grüße,

    M.

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