Wildcat - Wie komme ich von ihm los

  • Hallo

    Ich bin mit meinem Mann seit 20 Jahren zusammen, wir haben 2 gemeinsame Kinder und ich hab eins mit in die Beziehung gebracht. Für meine Tochter war er auch immer ein super Ersatzpapa,

    Mein Mann hat schon immer gerne getrunken, früher mit Besuch mal ein paar Bier und auf feiern mehr. Am Anfang hab ich mir wenig Gedanken gemacht, da in unserer Gesellschaft trinken so normal ist. Doch sein trinken steigerte sich über die Jahre. Seit 2016 ist es besonders schlimm.
    Ich dachte lange das ich ihn „retten“ kann und hab deswegen mit ihm ein Haus gebaut.
    Jetzt sitze ich in dem schönen Häuschen und bin völlig verzweifelt, eine Trennung kann ich mir nicht leisten.

    Seit 3 Wochen schlafen wir getrennt, er aktuell im Gästezimmer.

    Natürlich erzählt er mir das er einsieht das er ein Problem hat und er was dagegen tun muss, aber mehr passiert auch nicht.
    Ich weiß das er immer noch nicht einsichtig ist und sich deswegen auch nichts ändern wird und trotzdem hab ich immer noch Hoffnung das er es endlich versteht.
    Ich kann diese Lügen nicht mehr ertragen. Ständig einen alkoholisierten Mann neben mir. Ich möchte einfach das ich endlich zur Ruhe kommen kann, weiß aber das ich nach der Trennung auch noch einen lange. Harten Weg vor mir habe.
    Bin völlig verzweifelt.

  • Hallo Wildcat,

    herzlich willkommen.

    Es ist schwer einen Weg zu finden, wenn auch materielle Dinge wie ein Haus mit dranhängen. Sowas aufzugeben ist nicht schön. Auch finanzielle Angelegenheiten machen es nicht leicht.

    Auf der anderen Seite ist der Abhängige, der mit seiner Sucht den Angehörigen, vor allem wenn Kinder mit dranhängen, das Leben extrem verschlimmert.

    Ich gebe dir mal den Link für den Austausch in unserer Online-Selbsthilfegruppe, es gibt hier sehr viele, die in einer ähnlichen Lage sind. Der Austausch kann gut helfen, eigene Wege zu sehen und Auswege zu finden.

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Klick einfach drauf, schreibe kurz nochmal was und du wirst freigeschaltet. Dein Thema findest du dann im Bereich für Angehörige und Coabhängige.

    Liebe Grüße Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Wildcat,

    schwups, schon bist du angekommen.

    Du kannst dich nun überall austauschen, nur bitte die ersten 4 Wochen nicht im Vorstellungsbereich.

    Liebe Grüße Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Vielen Dank


    Ich hoffe das ich hier im Austausch mit anderen betroffen wieder zu mir selbst finde und damit auch den für mich richtigen Weg mit der ganzen Situation klar zu kommen.

    Ich weiß schon sehr lange das ich ihm nicht helfen kann und trotzdem fällt es schwer loszulassen.
    Er ist mir immer noch sehr wichtig.

    Und ich hab große Angst vor dem alleine sein und mach mir Sorgen wie ich die Zukunft stemmen soll.

    Ich schäme mich so sehr das ich das alles solange mitgemacht habe und den Kindern das alles zugemutet habe.

    Ich komme aus genau solchen Verhältnissen. Mein Vater hat auch getrunken und meine Mutter hat , gemeckert, geweint und als ich dann volljährig war haben Sie sich endlich getrennt. Obwohl ich weiß wie es Kindern geht hab ich es nicht besser gemacht.

  • Um genau das langfristig besser hinzubekommen hast du dich hier angemeldet. Dafür allen Respekt! Manche Frauen verharren ewig in der Rolle..

    Nimm dir die Zeit, die du brauchst. Es hängt eine Menge dran, aber es gibt gangbare Wege.

    Der Austausch hilft dir bestimmt.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Guten Morgen Wildcat,

    Ich komme aus genau solchen Verhältnissen. Mein Vater hat auch getrunken und meine Mutter hat , gemeckert, geweint und als ich dann volljährig war haben Sie sich endlich getrennt. Obwohl ich weiß wie es Kindern geht hab ich es nicht besser gemacht.

    Du hast wie die meisten versucht deinem Partner zu helfen und warst sicher auch der Überzeugung es besser zu machen als deine Mutter.

    Das Problem ist einfach das man denkt man könnte den Partner durch reden überzeugen etwas an dem Trinkverhalten zu ändern bzw. sich in Therapie zu begeben. Es dauert bis man versteht das man machtlos ist. Ich habe erst durch das Forum verstanden das ich nichts machen kann. Das ganze dann aber auch für sich zu akzeptieren ist sehr schwer.

    Wie alt sind denn deine Kinder? Hast du Freunde oder Familie in der Nähe mit denen du reden kannst?

    LG

  • Hallo

    Ich hab nur noch eine Schwester und die wohnt weit weg.
    Wir sind erst vor 2 Jahren hier hingezogen, Freunde hab ich leider keine die mir helfen können. Deswegen hab ich mich jetzt an das Forum gewandt. Es hilft schon einfach mal den Ballast niederzuschreiben. Die Kinder sind mittlerweile schon groß. Die älteste lebt schon nicht mehr zuhause und der jüngste ist 15.

    Ich hab ihn wenigstens schon mal aus dem Schlafzimmer verbannt. Jetzt erzählt er natürlich wieder das er alles tun würde damit wir glücklich sein können, er holt sich Hilfe usw. Aber passiert ist noch nichts.

  • Hallo Wildcat,

    das ganze kommt mir bekannt vor. Mir hilft gerade tatsächlich dieses Forum, aber auch die Gespräche mit Freunden und besonders mit der Suchtberatung und der Psychotherapeutin meines Sohnes.

    Wie Mollyfish schon schrieb, du kannst nichts machen, wenn er selbst nichts macht. Und meine Erkenntnis der letzten Wochen ist, dass es ums Machen geht, keine Worte. Die sind nichts als heiße Luft, wenn keine Taten folgen.

    Mein Mann hat meinen Kindern jetzt erzählt, dass er ja aufhören würde zu trinken. Gegenüber mir und anderen hat er aber gesagt, dass er weiterhin auf Festen, mit Freunden usw. Trinken können will. Ich könnte an die Decke gehen. Ich sehe es so, wenn er wollte und bereit wäre, würde er zum Hausarzt gehen. Er weiß nämlich, welcher Weg zu gehen ist, wenn man will.

  • So seh ich das auch.
    Mein Mann meint auch immer noch das er kontrolliert trinken kann.

    Ich bin zum Glück mittlerweile so weit das ich merke er ist noch nicht soweit.

    Ich weiß das ich das so nicht mehr kann. Jetzt muss die Umsetzung von meiner Seite nur noch folgen.
    Da hab ich aber noch einige Ängste und ich spüre immer noch diesen kleinen Funken Hoffnung das es diesmal anders wird. Versuch diese Hoffnung immer wieder mit Argumenten kaputt zu reden aber so ganz lässt er sich nicht vertreiben.

    Mir wird immer bewusster das ich ihm nicht helfen kann und das ich mir jetzt helfen muss

  • Da bin ich noch auf der Suche

    Aktuell weiß ich noch nicht genau wie es für mich weiter geht.
    Es wird wohl die Trennung aber noch bin ich nicht soweit. Dafür hab ich noch zuviel Ängste.
    Ich werde mir hier vor Ort noch Unterstützung suchen und dann werde ich weitersehen

  • Ich werde mir hier vor Ort noch Unterstützung suchen und dann werde ich weitersehen

    Das ist ein sehr guter Plan von dir. Die größte Angst macht mir immer die Ungewissheit. Wenn die zu einem Teil eingedämpft ist, kann ich auch wieder mehr geradeaus sehen und planen.

    Es gibt Suchtberatungsstellen für Angehörige. Du könntest auch mal einen Termin beim Anwalt machen. Und hier im Forum bekommst du auch eine geballte Ladung Lebenserfahrung von co-abhängigen Angehörigen.

  • Liebe Wildcat

    Deine Geschichte ähnelt meiner.
    Ich ha e allerdings, obwohl er schon lange trinkt, erst vor 6 Monatenrealisiert wie schlimm es ist.
    Er trinkt jeden Tag viel, aber funktioniert,deshalb war es schwer, ich habe auch keine Erfahrung mit Alkoholikern in der Familie und dachte (und denke manchmal, aber fast nicht mehr, dass ich ihm helfen kann, davon weg zu kommen.

  • Hi Wildcat,

    ich denke du wirst hier so viele änliche Geschichten lesen... aber es ist super das du etwas tun möchstest. Ich bin auch Co und stecke gerade mittendrin im Prozess.

    Es ist der Klassiker, das Versprechen etwas zu tun, aber nichts zu machen.I ch sag nun noch wenn er wieder einmal irgendwelche Vorhaben plant etc. :nicht reden, sondern machen! Da er viel gar nicht machen kann, weil ihm der Alkohol ( er hat noch Krebs dazu) eine Menge Energie absaugt, spare ich mir nun zu sagen. Verschenkte Energie ist das, leider Gottes.

    Mein Mann verspricht mir nicht mal das er aufhört zu trinken, er hat kein Problem sagt er. Ich habe das nun aktzeptiert und lebe viel leichter im Moment. Ich habe keinen Drang mehr ihm zu sagen was er mit sich und uns anrichtet. Vor allem erkenne ich nun sofort die Manipulationen ;)

    Ich denke -als also für mich- war es ein enormer Schritt zu aktzeptieren das ich nichts tun kann, meine Wut auf ihn ist weg und ich habe mehr Energie, die ich nun für mich nutze.

    Da heißt für mich allerdings nicht, das ich mich damit arrangiere, im Moment tue ich das, weil ich erst für mich schauen muss, wo meine Reise hingeht und mir selbst damit den Druck rausgenommen habe. Das sage ich meinem Mann auch ganz klar!

    Meine Gedanken beschäftigen sich gerade eher mit, Keller auräumen, Dinge von mir sortieren...usw. es ist viel liegengeblieben in den letzten Jahren bei mir... weil meine Energie nur noch darauf gerichtet war meinen Mann dazu zu bringen, mit dem Trinken aufzuhören. Ich werde mir meiner wieder Selbst Bewusst und das ist ein sehr gutes Gefühl!


    lg Mg

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