Hallo liebes Forum, ich bin weiblich, Ende 40, verheiratet und Alkoholikerin.
Ich habe mir wohl schon in der Jugend den Kontrollschalter kaputt gemacht. Bereits mit 15, 16 gab es richtige Vollrauschpartys. Der Alkohol war immer präsent in meinem Leben und immer trank ich mehr als die meisten. Das hat sich die Jahre über nie wirklich geändert. Vor einiger Zeit (denke mit Beginn Corona und Homeoffice) hab ich das stille und regelmäßige Trinken für mich entdeckt. Merkt ja keiner. Immer mehr Alk, immer häufiger, täglich.. über Aussetzer, Peinlichkeiten und das Heranschaffen brauche ich wohl nicht groß schreiben, kennen hier sicher die meisten. Ich habe gemerkt und gespürt, dass ich ein Alkoholproblem habe. Ein Gedanke ans Aufhören kam mir irgendwie noch nie, nur die Gedanken weniger oder seltener zu trinken. Ich war jedoch schon längst und tief in der Negativspirale. Seit längerer Zeit merkte ich, wie antriebslos, gereizt, genervt, unmotiviert, isoliert und vielleicht auch depressiv ich wurde (hatte noch nie Depression). Alles fiel mir schwer, das Kochen, den Haushalt zu machen, den Garten zu pflegen usw. So war ich nie.
Vor 19 Tagen war ich wieder komplett betrunken und habe wieder mal betrunken telefoniert, viel Unsinn erzählt. Alle sind böse und ungerecht ... Nächsten Morgen ging es mir sehr schlecht, Kater, Scham.
Das war der Tag, an dem ich wusste, ich möchte nicht mehr trinken. Dann fand ich Euch und habe tagelang und jeder Minute das Forum gelesen. Daher kann ich sagen: ich bin Alkoholikerin und strebe ein abstinentes und zufriedenes Leben an, weil das der einzige Weg ist, um diese Krankheit zu stoppen.
Puh, hab ich viel geschrieben, wollte mich eigentlich mit 2-3 Sätzen vorstellen, sorry
Heute ist Tag 18