sunshine2402 - Partner am 04.08.2024 wegen Alkohol gestorben

  • Hallo an alle,

    Ich wollte mich jetzt mal vorstellen. Ich bin 37 Jahre alt und komme aus dem Norden Niedersachsens zur Zeit nicht berufstätig keine Kinder.

    Ich habe mich hier angemeldet weil mein Partner am 04.08.2024 mit nur 38 Jahren an seinem Alkoholkonsum gestorben ist.;(

    Er war starker Alkoholiker. Bis vor 1,5 Jahren trank er noch 3 Flaschen Schnaps oder Wodka am Tag. Dazu musste er mehrere Medikamente u.a. wegen Depressionen nehmen und neigte auch dazu z.b frei verkäufliche Schmerzmittel wie Ibuprofen in Überdosierung einzunehmen. Meine Ermahnungen dass in der Packungsbeilage eine Höchstdosis angegeben ist und zwar nicht umsonst wurden ignoriert. Bei ihm war immer viel hilft viel angesagt 😐

    Zwischendurch wurde mal auf Bier umgestellt aber dann auch täglich eine Kiste. Zuletzt hat er "nur noch" max 4 Flaschen Wein geschafft da sein Körper schon soweit am Ende war.

  • Hallo sunshine,

    herzlich Willkommen hier bei uns. Das ist ja ein furchtbarer Schicksalsschlag. Mein ganz herzliches Beileid zu deinem Verlust.

    38 Jahre ist noch soooo jung. Er hätte noch so ein Leben vor sich gehabt, aber die Sucht...

    Hier schreiben viele trockene Alkoholiker, die mal am Tiefpunkt waren und noch rechtzeitig die Kurve gekriegt haben. Aber es schreiben auch Angehörige, die gerade das erleben, was du erlebt hast, nämlich daß sich der Partner zu Tode säuft. Anders kann man es fast nicht sagen. Es ist so irrational.

    Fühl dich gedrückt.

    Magst du dich mit den anderen austauschen oder einfach mal das jetzt von der Seele schreiben? Gibt einfach Bescheid wegen der Freischaltung fürs Forum.

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Ich starte mal einen neuen Beitrag damit es nicht zu unübersichtlich wird.

    Im März dieses Jahr fingen die Beschwerden an. Seine Beine wurden aufeinmal so schwer und er konnte nicht mehr vernünftig laufen. Es waren Wassereinlagerungen aber es vergingen 2 Wochen bis ich ihn zum Arztbesuch bewegen konnte. Erst nach Androhung ich würde sonst einen Rettungswagen rufen und die Nachbarn alles mitbekommen.

    Das Ende vom Lied war das der Arzt auch einen Rtw rief und er ins Krankenhaus kam.

    Am nächsten Tag entließ er sich selbst. Auf meine Frage was rauskam erhielt ich die Antwort er sei im ct gewesen seine Leber sei schon stark geschädigt und die Ärzte hätten gesagt er solle aufhören zu trinken sich mehr bewegen wegen dem Wasser und Ernährung umstellen da wir auch zu viele Kilos drauf haben.

    Es änderte sich nicht viel. 2 Monate wurde nichts getrunken und die Beschwerden wurden besser. Dann fing alles wieder von vorne an. Der Alkohol kam wieder. Seine Beine wurden richtig dick dazu kam eine Kurzatmigkeit. Er war nur noch müde 14 Stunden Schlaf waren keine Seltenheit.

    Lebensqualität gleich null. Wir konnten nichts mehr machen weil es ihm körperlich nicht mehr möglich war. Zuletzt hatte er auch keinen Hunger mehr. Wenn er mal eine halbe Scheibe Brot gegessen hatte war das ein Wunder.

    Iwann bekam er dann Magenschmerzen und andere Verdauungsstörungen. Aufstehen ging nicht mehr alleine alles andere auch nicht.

    Das Ende war iwann hat er sich nach betteln wieder zum Arzt gequält weil ich festgestellt hatte das seine Augen schon gelb waren. Dazu hatte er viele pickel bekommen und kleine Spider naevi.

    Der Arzt gab uns wieder sofort eine Einweisung fürs Krankenhaus.

    Das war am 23.07.24. Ein paar Tage ging es wieder bergauf im Krankenhaus. Er bekam Medikamente und die gelbe Haut wurde besser. Laufen ging auch besser.

    Es war sogar im Gespräch dass er in eine Spezialklinik sollte.

    Eine Woche später war der Zustand wieder schlechter und eine Verlegung nicht mehr möglich.

    Er konnte trotz Wassertabletten kein Urin absetzen da die Nieren im Eimer waren. Durfte nur noch 1l Wasser am Tag trinken. Und bekam einen Katheter gelegt und über die Halsader Medikamente wie Albumin.

    Einen Tag vor seinem Tod bedankte er sich bei mir dass ich immer da war und ihm geholfen habe. Der Arzt hatte ihm wahrscheinlich auch gesagt das er nicht mehr lange macht.

    An dem Tag bekam er auch schlecht Luft wegen Wasser in der Lunge und einen Tag später bekam ich einen Anruf seiner Schwester es würde schlecht aussehen

  • Hallo sunshine,

    das tut mir so Leid.
    So jung an der Sucht zu sterben, macht mich sprachlos.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Rest:

    Als ich ins Zimmer kam traf mich der Schlag wie er da lag. Beatmet ich werde das Geräusch nie vergessen. Und er wollte sich die ganze Zeit die Maske abnehmen weil er dachte dann bekommt er besser Luft. Nach noch einer Dosis Morphium wurde er langsam ruhiger. Nach 4 Stunden hatte er es dann überstanden und starb um 16.35 Uhram 04.08.2024

    Am 10.09.24 wäre er 39 geworden.

    Jetzt warten wir auf einen Termin für die Urnenbeisetzung

    Linde66

    Danke für deine Worte

    Ich würde mich gerne austauschen

  • Willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe, sunshine!

    Mein Beileid zu Deinem Verlust!

    Es ist ganz schrecklich, was der Alkohol anrichten kann.

    Du bist für die offenen Bereiche freigeschaltet.

    Jetzt kannst Du überall schreiben, jedoch bitte nicht die ersten 4 Wochen bei den neuen Teilnehmern im Vorstellungsbereich.

    Ich wünsche Dir einen guten und hilfreichen Austausch.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo sunshine,

    ich bin gerade etwas sprachlos ob Deiner Schilderungen. Mein herzliches Beileid zu diesem Verlust.

    Rückblickend auf meine Geschichte damals muss ich schreiben, das selbst diese Zustände mich nicht vor weiterem trinken abgehalten hätten / haben. Ich wollte nur schnell aus dem Krankenhaus und der Alkohol hatte mich voll im Griff. Ich habe es einer äusserst resoluten Ärztin zu verdanken das ich noch lebe, sie hat mir keine Wahl gelassen: " Entweder sie bleiben freiwillig hier oder wir machen das über den Richter. "

    Damit war das Kapitel erledigt und ich konnte wieder fit werden, habe mich der Gewalt gebeugt zu meinem Besten.

    Ich will damit sagen, das Du Dir keinerlei Vorwürfe machen solltest, es gab keine Chance für Dich gegen diese fortgeschrittene Sucht.

    Ich hoffe Du kannst Dir hier etwas Kraft holen und Dich austauschen.

    lG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

    Einmal editiert, zuletzt von Whitewolf (20. August 2024 um 23:47)

  • Hallo Sunshine,

    Das ist schrecklich, was ihr erleben musstet. Mir fehlen gerade die Worte.

    Mein herzliches Beileid.

    Ich hoffe du findest hier einen guten Austausch, der dir hilft, das Geschehene zu verarbeiten.

    Viele Grüße

    Nayouk

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • Hallo sunshine,

    Ich möchte dir mein Beileid ausdrücken. Es ist schlimm, dass dein Mann so früh sterben mußte. Ich wünsche dir hier einen hilfreichen Austausch.


    liebe Grüße Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Liebe Sunshine,

    auch von mir herzlichstes Beileid! Ich kann mir gar nicht vorstellen, was du in den letzten Wochen durchmachen musstest und durch welch schwere Zeit du immer noch gehst! Es ist wirklich unglaublich, was der Alkohol bei so einem jungen Menschen schon anrichten kann. Es tut mir sehr leid für dich! Hoffe du hast ein gutes soziales Umfeld und wirst getröstet und gehalten!

    Fühl dich umarmt!

    Jana

  • Liebe Sunshine,

    herzliches Beileid zu deinem Verlust.

    Es ist schrecklich was diese Droge, die überall frei verkäuflich rumsteht, anrichtet.

    Du bist als Angehörige da einen schlimmen Weg mit deinem verstorbenen Partner mitgegangen. Das hat mit Sicherheit Spuren hinterlassen. Ich war viele Jahre mit einem Alkoholiker verheiratet. Das hat mein Leben sehr beeinflusst, nicht zum Guten. Mein erster Mann ist aber erst etliche Jahre nach meiner Trennung von ihm verstorben, an den Folgen seiner Sucht.

    Ich hoffe, du hast vor Ort Unterstützung. Um mit deiner Trauer, mit all deinen Gefühlen aufgefangen werden zu können.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

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