Laura - Trennung oder bleiben

  • An alle „ Alkoholiker“ ( finde das Wort nicht schön )

    Ist es wirklich so schwer aufzuhören selbst wenn man in vollem Bewusstsein (meistens) ist , das man den Partner den man wirklich liebt sonst verliert.
    Also bei mir ist es so oder so vorbei ob er in Therapie geht oder nicht, sind ja noch viele andere Faktoren. Aber am Anfang unserer Beziehung dachte ich immer wieso lässt du dir nicht helfen , das ich nicht gehen „muss“ .
    Ganz im Gegenteil er hat noch mehr getrunken um dieses Gefühl des verlassenwerdens meinerseits zu betäuben !!!!

  • An alle „ Alkoholiker“ ( finde das Wort nicht schön )

    Ich finde das Wort "Avocado" nicht schön, beschreibt jedoch das, was es ist.

    Also bei mir ist es so oder so vorbei ob er in Therapie geht oder nicht, sind ja noch viele andere Faktoren.

    Wenn es vorbei ist, warum interessiert es dich noch? Eine versteckte Hoffnung, ihn doch noch auf den Pfad der Trockenheit zu bewegen?;)

    Aber ich kann dir aus meinen Erfahrungen sagen, dass jeder Alkoholiker weiß, dass er Alkoholiker ist und jeder weiß, dass Abstinenz die beste Lösung ist. Doch nicht jeder schafft es, diese Erkenntnis dann in Abstinenz umzusetzen.

    Entweder fehlt ein ausreichender Tiefpunkt oder er hat sich bereits so weit weggesoffen, dass er keinen Sinn darin sieht. Dann gibt es diejenigen, die sich nicht als Alkoholiker sehen, sondern nur von außen so gesehen werden. Da braucht es auch keinen Handlungsbedarf.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

    Trocken seit 2007

  • Eine versteckte Hoffnung, ihn doch noch auf den Pfad der Trockenheit zu bewegen? ;)

    Nein!!! Ich möchte kein Kontakt mehr und ihn auch zu nichts mehr bewegen, wie gesagt es war nicht nur der Alkohol der mich weg trieb ( Drogenkonsum, Desinteresse an meinem Sohn usw)

    Der Gedanke kam mir nur 🤷🏻‍♀️
    Ich weiß gar nicht wie er sich sieht , ein Tag heulte er das er dringend Hilfe bräuchte , er so tief drin stecken würde , am andren Tag meinte er wieder wenn er wolle könnte er von heute auf morgen aufhören 🤦🏻‍♀️. Und das mit einem täglichen Spiegel von bestimmt 1,5 Promille.
    Muss jetzt aufhören darüber nachzudenken 🤦🏻‍♀️🙆🏻‍♀️

  • Ich hab zu Begrifflichkeiten,(zum Beispiel Alkoholiker) in alten Fäden schon mal was gelesen.Warum sollte man es nicht so benennen? Es trifft den Nagel auf den Kopf.Zumindest hier im Forum,dürfte doch niemand ein Problem damit haben.In einenem alten Faden wurde darüber Seitenlang diskutiert. Reine Energieverschwendung.Das sind meine Gedanken dazu.Nicht mehr und nicht weniger.

  • Muss jetzt aufhören darüber nachzudenken

    Mit diesem Vorsatz bist Du auf einem guten Weg.

    Ein nasser Alkoholiker hat völlig andere Denkmuster als der Nichttrinkende Partner. Das bedeutet, das der Alkohol im Moment das wichtigste ist ( auch wenn phasenweise etwas anderes behauptet wird ). Du hast also keine Chance Dich in ihn und seine derzeitigen Wertevorstellungen reinzudenken. Du wirst es nicht verstehen oder nachfühlen können.

    lG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Aber ich kann dir aus meinen Erfahrungen sagen, dass jeder Alkoholiker weiß, dass er Alkoholiker ist und jeder weiß, dass Abstinenz die beste Lösung ist.

    Das ist Deine Erfahrung, aber bei mir war es anders.

    Ich habe mich nicht als Alkoholiker gesehen. Wenn ich ehrlich bin, habe ich erst Jahre nach dem Aufhören angefangen, mich als Alkoholiker zu bezeichnen, weil es bequemer für mich war als lange Erklärungen, warum ich nichts mehr trinke.
    Als ich noch getrunken habe, waren Alkoholiker für mich nur die Klassischen, die morgens gegen den Flattermann erst mal einen kippen mussten (ich kannte mehrere von dieser Sorte) und die keinen Tag ohne konnten. Mir sagten sogar genau diese Alkoholiker, dass ich keiner bin, weil ich Pausen machen konnte.

    Und auch als ich aufgehört habe, habe ich mich als Missbräuchler gesehen. Riskantes Trinkverhalten, OK. Auch erst als ich nüchtern war, habe ich mir eingestanden, dass ich den Alkohol brauchte.
    Also ich habe schon gesehen, dass da ein Problem war, aber Alkoholismus war für mich einfach etwas Anderes.

    Und so lange ich gesoffen habe, habe ich die Abstinenz nicht als beste Lösung gesehen, sondern als die schlechteste. Genau deswegen habe ich ja versucht, kontrolliert zu trinken, weil Abstinenz für mich die schlimmste Vorstellung überhaupt war.

    Und da bin ich auch bei der Antwort auf diese Frage:

    Ist es wirklich so schwer aufzuhören selbst wenn man in vollem Bewusstsein (meistens) ist , das man den Partner den man wirklich liebt sonst verliert.

    Ich war überzeugt davon, wenn ich mit dem Trinken aufhöre, kann ich mich auch gleich umbringen. Wo da dann die Partnerin bleibt, kannst Du Dir ja auch vorstellen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass man (dauerhaft)nüchtern irgendwie so etwas wie Lebensfreude haben kann. Das war für mich vollkommen ausgeschlossen, aufzuhören, so lange das nur irgendwie ging. Ich war mir sicher, ich brauche meine regelmässigen Vollräusche für mein inneres Gleichgewicht.

    Das kam erst mit fürchterlichen Abstürzen, Notarzt, usw, dass ich mir vorstellen konnte, dass es nüchtern auch nicht schlimmer ist.
    Und erst nüchtern habe ich entdeckt, dass es gar nicht so furchtbar ist, wie ich dachte.

    LG LK

    Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
    Das Gras wächst auch nicht schneller, wenn man es anschiebt.

    Aber das Gras wächst.
    Sei sparsam mit dem Düngen:mrgreen:

  • Das kam erst mit fürchterlichen Abstürzen, Notarzt, usw, dass ich mir vorstellen konnte, dass es nüchtern auch nicht schlimmer ist.

    Die Abstürze hatte er regelmäßig und selbst das schreckt ihn nicht ab. Er lag schon eingenässt und eingeschissen( sorry aber so war es ) mit Alkoholvergiftung im Wohnzimmer auf dem Boden ( war zum Glück nicht dabei). Irgendwann ist er wohl wieder zu sich gekommen. Ansonsten besäuft er sich so stark das nur noch minimale Konversation statt finden kann.
    Ich danke dir für deine Antwort und wünsche dir alles Gute auf der Sonnenseite ☀️

  • Ist es wirklich so schwer aufzuhören selbst wenn man in vollem Bewusstsein (meistens) ist , das man den Partner den man wirklich liebt sonst verliert.

    Ja. Man nennt es Sucht. Als Alkoholiker musste ich trinken. Partner, Familie waren dem untergeordnet.

    Ich hatte das Glück, dass ich meinen Tiefpunkt vorher erreicht hatte, bevor meine Frau mich verlassen hätte. Ich wusste, dass sie mich irgendwann verlassen wird, wenn ich weiter trinke und es konnte mich trotzdem nicht dazu bewegen aufzuhören. Aufgehört habe ich, weil ich physisch und psychisch meine Grenze erreicht hatte.
    Meine Frau hat mir dadurch geholfen, dass sie sich vor der Co-Rolle schützen konnte.

    Viele Grüße
    Nayouk

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • Und auch als ich aufgehört habe, habe ich mich als Missbräuchler gesehen. Riskantes Trinkverhalten, OK. Auch erst als ich nüchtern war, habe ich mir eingestanden, dass ich den Alkohol brauchte.
    Also ich habe schon gesehen, dass da ein Problem war, aber Alkoholismus war für mich einfach etwas Anderes.

    Exakt so bei mir. Trotzdem: Ein Partner der mich vor die Wahl gestellt hätte ‚der Alkohol oder ich‘ hätte schlechte Karten gehabt. Aber selbst das hätte ich mir schön geredet mit ‚so eine Spaßbremse brauche ich nicht‘.

  • Exakt so bei mir. Trotzdem: Ein Partner der mich vor die Wahl gestellt hätte ‚der Alkohol oder ich‘ hätte schlechte Karten gehabt. Aber selbst das hätte

    Ja, so verschieden sind die Alkoholwege dann doch.Exakt so,war es bei mir nicht! Ich wußte sehr zeitig,daß ich Alkoholiker bin.Wahrscheinlich, hätte ich ,wenn mir ein nahestehender Mensch ernsthaft gesagt hätte, ich trenn mich von dir, wenn das nicht aufhört!,Ich In letzter Konsequenz eine Abstinenz in Betracht gezogen hätte. Ist so aber nie passiert! Also hab ich garkeinen gravierenden Grund gesehen, den Alkohol aus meinem Leben zu verbannen.

  • Mein ex xy hat sich gestern gemeldet. 🥲Mir ging es grad so lala. Er hat mir eine Sprachnachricht geschickt das er mich auf keinen Fall verlieren möchte, ein Leben ohne mich nicht vorstellbar für ihn wäre.
    Ich habe zu ihm gesagt das ich nicht mehr kann und meine Zeit brauche. Keinen Kontakt möchte.
    Ich wusste nicht was ich sagen soll und er hat so geheult 😓

    Wie habt ihr das gemacht , mit den labilen Partnern ?

  • Hallo Laura, wenn ich das lese, habe ich das Bedürfnis, dir zu schreiben.Also ich bin nun seit 3 Monaten trockener Alkoholiker und weiß deshalb auch,wie Alkoholiker ticken.Schon der Satz von deinem xy, ein Leben ohne dich ,wäre für ihn nicht vorstellbar!!Das ist für mich ein unterschwelliger Erpressungsversuch! Du bist dann also schuld, wenn er nicht mehr leben will!? Ich denke mal, jeder hat eine 2. Chance verdient.Oder auch nicht! Kommt immernoch drauf an,was passiert ist! Ich weiß nicht, ob dein xy eine 2.Chance verdient hat, oder ist es schon die 3. oder 4.Wenn du ihm aus irgendwelchen Gründen eine 2. Chance geben willst, dann nur mit Auflagen! Entweder er ändert ernsthaft was....Therapie und Abstinenz oder die Sache ist gegessen! Alles Andere ist für mich das Kaugummiprinzip....und täglich grüßt das Murmeltier! Ja und letztendlich vergrößert es nur sein und vor allem deinLeiden!

    Ein vor Selbstmitleid heulender Alkoholiker ist auch bekannt. Die Entscheidung liegt bei dir! Wenn du immerwieder nachgiebst, hilfst du ihm absolut nicht!......und dir am allerwenigsten LG

  • Ich denke mal, jeder hat eine 2. Chance verdient.Oder auch nicht! Kommt immernoch drauf an,was passiert ist! Ich weiß nicht, ob dein xy eine 2.Chance verdient hat, oder ist es schon die 3. oder 4.Wenn du ihm aus irgendwelchen Gründen eine 2. Chance geben willst, dann nur mit Auflagen! Entweder er ändert ernsthaft was....Therapie und Abstinenz

    Lieber Bono,

    Vielen lieben Dank für deine Nachricht.
    Ich weiß dass für Ihn ein Leben ohne mich sehr schlimm wird/ ist , bzw er es sich nicht vorstellen kann. Und das tut mir weh, auch wenn es ein Erpressungsversuch seinerseits sein sollte. Er hat immer gesagt er möchte nie mehr ohne mich sein, weil ich alles erfülle. Das ist mir aber mittlerweile klar, da sowas keine andre Frau mit machen würde.
    Ich kann und mag ihm keine Chance mehr geben es ist Zuviel passiert und wir drehen uns immer im Kreis. Es ist ja nicht nur der Alkohol , er nimmt wie gesagt auch Drogen hat kein Job und sein Leben absolut nicht im Griff. Ich bin das komplette Gegenteil. Von dem Menschen in den ich mich verliebt habe ich nicht mehr viel da.
    Ich habe zu ihm gesagt ich möchte meine Ruhe „beziehungspause“ und er soll in Therapie und sein Leben geregelt bekommen, ich weiß aber genau das das nicht passieren wird.

  • Hallo Laura,

    ich weiß aber genau das das nicht passieren wird.

    Die Wahrscheinlichkeit ist gering und vor allem muss er für sich die Entscheidung treffen und nicht nur, um dich zu halten.

    Ich habe zu ihm gesagt ich möchte meine Ruhe „beziehungspause“

    Damit zeigst du deine Bedürfnisse und setzt Grenzen um dich zu schützen.
    Du kannst ihn nicht „trocken legen“ und das weißt du ja auch.
    Du kannst ihm allenfalls deine Unterstützung anbieten, wenn du das möchtest, für den Fall, dass er sich selbst FREMDE Hilfe holt.

    Viele Grüsse

    Nayouk

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • Lass dich bloß nicht wieder einlullen! Bereite dir und einem Sohn das bestmögliche Leben, sei eine gute Mutter und genieße die Zeit mit deinem Kind, sie geht so schnell vorbei. Dein Sohn hat das verdient.

  • Was ich wahrnehme ist: Ich frag Dich, hast Du einen Plan, wenn er anruft? Du sagst er ruft schon nicht an … Er sagt, er will nicht ohne dich sein. Du sagst, Du willst aber nicht mehr, weil die Baustellen zu groß sind und nennst es harmlos „Beziehungspause“.

    Ich möchte Dich darauf aufmerksam machen, weil der innere Frieden erst dann kommen kann, wenn Du für Dich klar bist.

  • Für mich hörst Du Dich nicht feige an, Laura !

    Du hast einen großen Schritt gemacht und dieser Anruf war bestimmt hammerhart! Na klar darf das Herzschmerzen bereiten!

    Mach weiter so und: die Idee, Dir einen Plan für den nächsten Anruf zu machen, finde ich gut! Vllt auf einem Zettel neben dem Telefon / in der Handyhülle?

    Und dann Focus auf Dich und auf Dein Kind...

    LG

    Api

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