Hallo, möchte mich hier vorstellen, lese seit einiger Zeit hier im Forum.
Mein Mann (50) trinkt seit dem ich ihn überhaupt kenne (20 Jahre ca.) Bier, anfangs hab ich mir da gar nichts gedacht, es war auch eher weniger. Ist über die Jahre doch mehr geworden. Nach der Arbeit gleich ca. 2-3 Bier, dann am Wochenende pro Abend 6-8? Im Urlaub natürlich schon ab dem Nachmittag und dann halt so wie er lustig ist.
Tut es aber immer ab, als sei das gar nix, man merkts ihm auch so gesehen nicht an (außer am Geruch und das er dann halt je nachdem wie schnell getrunken wird, lauter und nerviger ist), mittlerweile hab ich mich auch schon extrem abgekapselt. Ich habe selber bis vor ca. 9 Monaten immer noch mitgetrunken, was sich dann langsam über Jahre auch gesteigert hatte bis zuletzt auf eine Flasche am Abend. Am Wochenende auch mal mehr. Ich hatte aber auch immer zwischendrin in der Woche Tage, wo ich nix getrunken hab, was mir mal leichter, mal schwerer fiel. Auf jeden Fall störte es mich so sehr und so lange, dass ich es irgendwie geschafft hab jetzt 9 Monate nichts zu trinken und er macht aber damit weiter.
Da ich mein Problem erstmal als das angesehen habe, was ich dringend bewältigen muss, hab ich mich halt immer abends verzogen ins Schlafzimmer und er hat sein Bier im Wohnzimmer getrunken. Mir war auch klar, dass er nicht damit mir zuliebe auch aufhören würde, weil er sieht bei sich (denke ich) wirklich kein Problem. Oder sieht eins und denkt sich aber, dass er das nicht zugeben will. Jedenfalls war mir das egal, hauptsache ich komme von dieser Trinkerei weg. Darum hab ich mich abgelenkt und versucht, diesen Situationen wo wir dann zusammen was trinken und zusammen so die Zeit verbringen, zu durchbrechen.
Erstmal halt irgendwie diese Gewohnheit anders zu gestalten, lesen, was leckeres Naschen am Abend anstatt eben Wein oder Sekt. Und jetzt benötige ich es halt gar nicht mehr und es verleitet mich jetzt auch nix dazu, damit anzufangen, obwohl es mir jetzt wieder nicht gut geht (weil mein Mann noch weiter trinkt). Also ich war die letzten Monate richtig glücklich, weil es mir so gut damit ging und ich mich so fit, ausgeschlafen und fröhlich fühlte. Das mein Mann weiter trank, hat mich nicht so gestört, ich dachte, ist seine Entscheidung und seine Gesundheit. Ist es ja auch. Aber in den letzten zwei Wochen ist das irgendwie über mich reingebrochen: Es stört mich so sehr, dass er trinkt, weil ich mir das auf die Dauer mit ihm halt so nicht vorstellen kann und ich auch gelesen habe, dass es früher oder später immer abwärts geht (was ich noch nicht wusste, dass es wirklich auch Persönlichkeitsveränderungen geben kann etc.).
Und seit dem Tag grübele ich ununterbrochen, was ich tun soll, also Trennung muss wohl früher oder später sein, aber ich hab so Angst davor. Ich weiß nicht wie, weil ich ja nicht weiß, wie er reagieren wird, absolut keine Ahnung, er wird ja nicht sagen, achso, ja gut, tschüss. Ich hab einfach Angst, wenn ich es ausspreche, was passiert, wird es eskalieren, wird es ihm egal sein, keine Ahnung. Ich weiss nicht, wie ich mich darauf vorbereiten kann, sodass ich dann gleich wohin gehen könnte. Ich würde dann wirklich wollen, dass ich mit ihm da vernünftig drüber reden könnte, dann aber dennoch mich trennen zumindest erstmal räumlich unbedingt. Ein nasser Alkoholiker ist ja unberechenbar wie ich das gelesen habe hier. Er ist zwar so noch nie gewalttätig geworden oder aber seine Art, wenn er ca. 6, 7, 8 Bier intus hat, ist auch nicht so mein Fall. Ich würde natürlich mit ihm reden, wenn er nüchtern ist, also nach der Arbeit, aber dann kommt ja das irgendwann das Wochenende, wer weiß wie er dann tickt, wenn er sich dann aus Frust volllaufen lässt und ich bin dann noch nicht weg. Bitte um Hilfe, wie ich das angehen kann.