Kein Licht am Ende des Tunnels

  • Hallo Moony,

    Zitat

    Ich habe ihm nun des Öfteren vorgeschlagen, dass wir uns trennen


    es ist ganz wichtig bei nassen Alkoholikern nur das anzukündigen, was ich oder du auch verwirklichen können und wo wir bereit dazu sind.
    Nur ankündigen und nichts tun führt dazu das du nicht mehr ernst genommen wirst, das dein gegenüber denkt, er könne alles mit dir machen.
    So habe ich das erlebt, und der Beitrag von Correns macht mir Gänsehaut, er zeigt das ganze Dilemma der COs kurz und knackig formuliert.
    Ich habe damals auch mit Menschen gesprochen, die mir wichtig waren, und habe gesagt, wie es wirklich aussieht. Natürlich möchte das der nasse Alkoholiker nicht.
    Aber diesen Kreislauf des Schweigens und Vertuschens zu durchbrechen ist für uns ein wichtiger erster Schritt.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Moony,
    es ist wie beim abhängigen Trinken. Solange die Kraft noch reicht, kann man den Zustand aufrecht erhalten.

    Mach was, oder bleib halt unglücklich.

    Es kommt nicht alles gleichzeitig auf dich zu, nur eins nach dem anderen.
    Wie beim Trockenwerden.

    Und es gibt dafür Unterstützung und jede Menge gute Erfahrungen. Alleine braucht man da nicht durch, das ist sehr praktisch.
    Gruß taxi

  • Guten Morgen zusammen,

    danke euch allen fürs Feedback.

    Ja...irgendwas muss mich wohl halten... ich denke darüber oft nach. Ich bin in dieser Beziehung eigentlich nur unglücklich. Ich fühle mich in seiner Nähe nicht mehr wohl, selbst wenn er mal einige Wochen durchgehend nüchtern ist und es sogar harmonisch verläuft. Ich habe innerlich abgeschlossen und schaffe den Cut trotzdem nicht. Versuche es irgendwie auszusitzen. Ich habe auch öfter in meiner SHG darüber gesprochen... und so langsam glaube ich, komme ich drauf. Es mag skurril und auch dämlich klingen, aber ich möchte einfach nciht "die Böse" sein. Wenn, dann würde ich mich gerne im Guten trennen. Also so, dass er auch versteht warum und keinen Hass auf mich hat usw. Vllt versteht ihr ja wie ich es meine. Aber das klappt mit ihm nicht. Er akzeptiert dies nicht. Wenn dann müsste ich ihn wohl wirklcih unter Geschrei und im lauten Streit rauswerfen. Sebst akzeptieren zu gehen wenn ich ihn drum bitte wird er nicht. Und das will ich eben nicht. Dann hätte ich schon wieder das Gefühl ich wäre die "falsche Schlange" die ihm nur etwas vorgespielt hat. Was er mir ja auch des Öfteren vorwirft.
    Ich denke, ein weiteres Problem hat auch Morgenrot angesprochen...ich habe mich einfach schon zu oft getrennt und kam wieder zurück bzw. habe es angedroht ohne es durchzuziehen. Manchmal macht er sich sogar drüber lustig - zwar nicht auf die boshafte Art aber ich merke wie er es belächelt.
    Wie komme ich nur zu diesem Schritt? Einfach egal was kkommt oder wie sehr er mich beleidigt udn beschimpft konsequent zu bleiben.
    Ich weis dass es dazu keine Anleitung gibt aber es kann doch nicht sein dass ich so von ihm unterdrückt werde?! wenn ich meine Texte lese schüttel ich im Nachhinein oft selbst den Kopf. Ich meerke, wie sich eine Leere immer mehr in mir ausbreitet...

  • Hallo Moony,

    ich weiß genau, welche Gefühle du meinst. Dieses einerseits/andererseits.
    Ich glaube es ist eine Eigenschaft von uns Cos, dass wir extrem Harmoniesüchtig sind und niemals "die Böse" sein wollen.
    Ich habe noch 1 1/2 Jahre lang nach der Trennung immer wieder Kontakt zu meinem XY gehabt. Und nicht nur Kontakt... Und das obwohl ich ihn unter keinen Umständen zurück wollte und auch bis heute nicht will. Er hat mich angeekelt, ich habe ihn zum Teil sogar gehasst, konnte ihn aber trotzdem so lange noch nicht loslassen. Ich habe sogar das "Spiel mit dem Feuer" genossen. So im Nachhinein war das der größte Fehler in meinem Leben. Ich habe damit so viel Zeit und Energie verschwendet. Ich hätte schon viel früher loslassen müssen. Als ich endlich losgelassen hatte und mein Leben wieder so richtig aufwärts ging, er mir sogar vollkommen gleichgültig war, stellte ich fest, dass ich von ihm schwanger bin.
    Nun bekomme ich also ein Kind von meinem nassen XY und werde ihn ja unweigerlich nicht mehr los.

    Was will ich dir damit sagen?! Dass du nach vorne blicken musst. Dass loslassen sich lohnt. Egal, ob du "die Böse" bist oder nicht (obwohl ich das auch ganz gut nachvollziehen kann). Du lebst nur für dich, du kannst entscheiden, was du für dich möchtest.

    LG Eule89

  • Hallo Moony,

    ich wollte auch nie die Böse sein und in Harmonie gehen. Da war wohl eher der Wunsch der Vater des Gedanken. Ich habe in einem Film am Wochenende einen sehr schönen Satz gehört: "Schwerer als zu bleiben ist nur zu gehen." Das war mein Dilemma vor 6 Jahren. Es ist aber möglich. Du kannst seine Gefühle nicht ändern. Die hat er so oder so. Du kannst Deine Gefühle beeinflussen und Dich wichtiger nehmen als ihn.

    Viel Kraft und Geduld
    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • ganz genauso ist es gerade bei mir .. seine freunde melden sich nicht mehr weil ich nur böse über ihn spreche.... ich habe geantwortet er solle sich doch mal überlegen das sein gesaufe einfach jeden gegen den strich geht und das mass bei jedem jetzt einfach voll ist . ……..aber nein... ich solle mich doch mal selbst reflektieren …… ich weiss auch nicht warum wir überhaupt noch reden ….. ich bin da ganz genauso … ich schlage ihm dinge vor .. mache listen … wenn ich diese listen dann irgendwann finde … denke ich mir ich bin der grösste volldepp den es gibt . Dieser Absprung ist so verdammt schwer … warum ist das denn so ?


  • Danke euch für eure Rückmeldungen.

    Die letzten Tage waren in Ordnung und eigentlich sogar harmonisch, vorgestern ging es dann aber wieder los... eine Kleinigkeit und es gab einen großen Streit. Ich bin inzwischen auch sehr schnell emotional und es nimmt mich so sehr mit. Habe manchmal das Gefühl gar nicht mehr atmen zu können.

    Gestern war absolute Eiszeit. Ich war auf dem Heimweg von der Arbeit und hatte Angst was mich daheim erwartet. Und habe dann den schlimmsten Fehler überhaupt gemacht und mich selbst betrunken. Ich trinke fast nie daher hat es mich extrem mitgenommen. Ich kann mich an absolut nichts mehr erinnern!! Er hat mir dann erzählt ich habe ihn beleidigt angeschrien und geschlagen. Ich schäme mich so wahnsinnig dafür und komme überhaupt nicht mehr klar. Ich werfe ihm Dinge vor dir ich selbst tue. Ich fühle mich einfach nur schlecht und weis gar nicht mehr wohin mit mir, bin absolut verzweifelt :(

    guck nur an wohin uns diese Männer gebracht haben. Ich hatte meinen Mann an seinem Geburtstag … zwei tage vorher hab ich ihn mal wieder hinaus geworfen ,,, bei einem Freund gefunden und hab ihn wirklich und wahrhaftig mit seiner Autoantenne verdroschen … diese hatte ich vorher von seinemf heiligen Cabrio abgebrochen … und nicht nur geschlagen .. nein wirklich so verdroschen das ich mir den Daumen gebrochen habe . Dieser Mensch bin nicht ich und es macht mir eine ganz arge angst wenn ich sehe wohin bzw wozu mich diese Ehe treibt . Ich hoffe ihr verurteilt mich jetzt nicht .Ich möchte hier nur wirklich offen und ehrlich alles schreiben .

  • Hallo kingjuliansmum,

    so ging es mir damals auch... ich habe aus Wut und Hilflosigkeit Dinge gemacht, für die ich mich sehr geschämt habe. Weil das Seiten an mir aufgezeigt hat, die ich nicht sehen wollte, nämlich zornige, brutale und gemeine Seiten. Die gehören ja auch zu jedem Menschen dazu, nur sind sie bei sehr vielen, auch bei mir, vergraben und werden nicht gebraucht. Damals war aber so viel Druck in mir, dass ich da nichts mehr unterdrücken konnte sondern eben auch diese gemeinen Seiten an mir raus kamen...

    kingjuliansmum, du kannst auch sehr gerne ein eigenes Thema eröffnen, in dem du über dich persönlich schreiben kannst, deine Gedanken und Sorgen und so. Du muss oben auf "Neues Thema" klicken und dir einen für dich passenden Titel überlegen. Und dann geht es los!

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo ihr Lieben,
    nach einiger Zeit melde ich mich nun wieder.
    Es sind viele Tage vergangen, und doch ist meine Situation unverändert. Ich harre der Dinge und hoffe dass es besser wird...
    Leider wird es psychisch schlimmer. Es fühlt sich mittlerweile so an, als sei der Schalter einfach umgelegt. Hatte ich vor einiger Zeit noch Hoffnung und dachte es könnte nochmals werden so ist dies nun ganz anders. Ich will nicht mehr. Ich will einfach nicht mehr. Ich hab die Schnauze so voll. Ich will ihn nicht mehr sehen, nicht mehr um mich haben und nicht mehr mit ihm sprechen. Wir wohnen zusammen, daher nicht ganz einfach. ich habe ihm zwar scho öfter gesagt, dass ich an der Beziehung zweifle, aber so richtig klar, deutlich und endgültig habe ich das Ende noch nie verlauten lassen. Er denkt glaube ich immer noch, dass wir uns schon wieder zurecht ruckeln.
    Aber auch das will ich gar nicht mehr. Ich will einfahc nur weg. Ich spüre, wie ich ihn nicht mehr vermisse, aufatme wenn er weg ist und ihm auch körperlich in keinster Weise mehr nahe kommen möchte.
    So weit so gut. Jetzt frage ich mich nur, wie gehts weiter?! ich muss es ihm sagen, aber wie? ich habe Angst, dass er durchdreht. Will ihn auch nicht verletzen. Dann kommt wieder das Gedankenkarussell. Soll ich einen geeignertern Zeitpunkt abwarten? Soll ich warten bis er es merkt und von selbst nicht mehr will usw. Letztenendes wohl alles Quatsch. Dann stellt sich mir wieder die Frage: bin ich evtl. doch noch nicht so weit? Sonst wäre mir all das doch egal? Jetzt sitze ich hier mit meiner Frage, wie ich mich am Besten löse. Ich weis, ich sollte nur an mich denken und doch fühle ich mich schlecht bei dem Gedanken ihm das anzutun. Er weis schon nichts mit sich anzufangen wenn ich mal einen Tag weg bin. Er hängt sich komplett an mich und hat mich zum Zentrum seines LEbens gemacht ( neben dem Alk, in seinen nassen Phasen).
    Bin momentan wirklich ratlos uns weis nicht wie ich es angehen soll :/
    Wie lief das bei euch?
    LG Moony

  • Hallo Moony,

    ich bin leider nicht in der Position dir Tipps geben zu können.
    Obwohl ich selber mal mit einem Mann zusammen war, wie du ihn im Eingangspost beschrieben hast.
    Bei mir war die Situation aus zwei Gründen aber komplett anders:
    1. habe ich selber auch getrunken zu der Zeit, bin aber nicht ausgerastet so wie er und
    2. war es meine Wohnung in der wir uns aufgehalten haben, daher musste er gehen.

    Ich weiss aber sehr genau wie es ist mit einem Mann zusammen zu sein, der bei der kleinsten Kleinigkeit ausrasten kann. Und zwar so sehr, dass man Angst um sein Leben bekommt.

    Daher hoffe ich sehr, dass du von Gleichgesinnten hier viele gute Tipps bekommst.

    Ich wollte einfach nur mal einen kleinen Trost hierlassen und dir wünschen, dass du den Mut findest, etwas an deiner Situation zu ändern.

    Ich fände es in deinem Fall (wegen körperlicher Gewalt) auf jeden Fall auch gerechtfertigt, wenn du dich heimlich aus dem Staub machst. Aber das ist meine persönliche Meinung.

    Ich wünsche dir alles Liebe.

  • Liebe Moony,
    ich versuche Dir mal ein paar Antworten zu geben:


    Jetzt frage ich mich nur, wie gehts weiter?! ich muss es ihm sagen, aber wie? ich habe Angst, dass er durchdreht.

    Wenn Du Angst hast es ihm zu sagen, weil er durchdrehen könnte, würde ich an Deiner Stelle erst mal nichts sagen, sondern zusehen das Du eher in einer Nacht und Nebel-Aktion da raus kommst. Oder Du schaust erstmal, dass Du bei Freunden / Familie unter kommst bis ihr geregelt habt, wer in der Wohnung bleibt.


    Will ihn auch nicht verletzen. Dann kommt wieder das Gedankenkarussell. Soll ich einen geeignertern Zeitpunkt abwarten? Soll ich warten bis er es merkt und von selbst nicht mehr will usw.

    Was wäre denn für Dich der geeignete Zeitpunkt? Du hast in einer Deiner vorherigen Beiträgen schon einmal geschrieben, das Du Dir die Pulsadern aufgeschnitten hast weil Du einfach nicht mehr kannst... Der Zeitpunkt ist wohl schon längst überfällig und Du musst auch keine Rücksicht auf ihn nehmen. Es geht um Dich! Das er selbst nicht mehr will, da kannst Du wohl noch sehr lange warten. Ich kann mir nicht vorstellen, das er Dir den Gefallen tun wird... Ein nasser Alkoholiker verliert sehr ungern seine Co...


    Dann stellt sich mir wieder die Frage: bin ich evtl. doch noch nicht so weit? Sonst wäre mir all das doch egal? Jetzt sitze ich hier mit meiner Frage, wie ich mich am Besten löse. Ich weis, ich sollte nur an mich denken und doch fühle ich mich schlecht bei dem Gedanken ihm das anzutun. Er weis schon nichts mit sich anzufangen wenn ich mal einen Tag weg bin. Er hängt sich komplett an mich und hat mich zum Zentrum seines LEbens gemacht ( neben dem Alk, in seinen nassen Phasen).
    Bin momentan wirklich ratlos uns weis nicht wie ich es angehen soll :/
    Wie lief das bei euch?
    LG Moony

    Moony, als ich damals gegangen bin konnte und wollte ich einfach nicht mehr dieses Elend mitmachen. Ich habe ihn auch teilweise gehasst, ihn nicht mehr ertragen können. Trotzdem war mir das alles auch nicht egal, ich habe ihn sogar im Grunde meines Herzens noch geliebt.

    Ich habe aber am Ende eingesehen, das ICH leben will. Und mit ihm hatte ich einfach kein Leben mehr.

    Deine Prioritäten sollten sich wieder mehr auf Dich verschieben. Du bist auch nicht dafür verantwortlich, wenn er nichts mit sich anzufangen weiß, oder er keine Freunde oder sonst was hat. Das ist überhaupt nicht Deine Aufgabe das Zentrum seines Lebens zu sein. Oder meinst Du ernsthaft, das er sich große Gedanken macht, wie er Dich behandelt? Wenn er Dich geschlagen hat?

    Moony, sei mutig und bring jetzt die Steine ins Rollen. Auch wenn das vielleicht eine harte Zeit für Dich werden könnte, ich kann Dir nur sagen, es lohnt sich. Mein Leben ist wieder lebenswert, ich komme entspannt in mein Zuhause und muss mir nicht vorher überlegen, wie die Stimmung ist, ob er streitlustig ist oder schon den ersten Rausch ausschläft. Ich bin nicht mehr die Böse, die an allem Schuld ist.

    Jetzt ist mein Leben wieder lebenswert. Das hat auch nach der Trennung noch sehr lange gedauert, bis ich das alles verstanden hatte. Heute bin ich zwar wieder Single, habe mein wunderschönes Haus verloren und noch vieles mehr. Aber ich habe noch viel mehr gewonnen: Ruhe, ein entspanntes Leben und die Gewissheit, das ich mehr wert bin als mich von irgendjemanden so behandeln zu lassen!

    Alles liebe
    Sunny

  • Hallo Moony,

    ich kann mich dem Beitrag von Sunny voll und ganz anschließen!

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Ich kann dazu nur aus eigener Erfahrung berichten. Vielleicht ist etwas hilfreiches dabei.

    Ich war mit einem Mann zusammen, der mich nüchtern auf Haenden getragen hat. Zu beginn. Die Phasen des Nüchtern seins wurden kürzer und aus klamm wurde triefend nass.
    Was dem folgte waren Gewaltausbrüche sondergleichen.
    Anfangs verdrängt man die vielleicht. er war ja doch so lieb. man versteckt sich im bad und wartet bis das gewitter vorrüber ist.
    Und dann wird es stetig unsteter.
    Kaum noch zu überblicken wann es passiert, was man getan hat "damit" er "sich nicht mehr beherrschen konnte".

    Ich hab das nur kurze Zeit mitgemacht. Weniger weil ich "stark" war sondern, weil meine Angst vor dem was er mir antun köennte grösser war als die Angst zu gehen. Manchmal, und da sehe ich Parallelen zu Alkoholikern, muss der Leidensdruck erst gross genug sein.

    Zu meinem Fall konkret.

    Ich wurde verprügelt und gequält und das unregelmässig und immer mit der Manipulation, dass ich es verdient hätte.
    Eines Abends war es so schlimm da war ich unter der Dusche nachdem ich ( wohlmöglich war ich da auch co abhängig wer weiss das heute so genau) ihm Sonntags zu fuss von der Tanke im nächsten Ort Bier gekauft hab (ich musste das tun weil ich am Samstag weg war und er auf mein geld angewiesen war weil er keins mehr hatte).
    Da kam er unverhofft ins Bad hielt mir den Mund zu und liess das duschwasser in meine Nase laufen. Dies ging gefühlt eine Ewigkeit. Ich kriegte keine Luft wehrte mich und wurde letztlich gewürgt und an die Wand gedrängt. Dann kam das blackout. Danach spielte er es runter und sagte ich würde keinen Spass verstehen. Ich war in Panik. Packte meinen Kram und wollte die Treppe hoch ( Kellerwohnung). Er packte mich und ich fiel die Treppe runter. Blutige knie und Platzwunde auf der Stirn plus angebrochenes Jochbein inklusive.
    da schaltete sich der Überlebensmechanismus ein. jaund Amen sagen, entschuldigen und ihn mit Liebe überhäufen. Und der Plan zu gehen sobald es save ist.
    Am übernächsten Tag musste er weg, ich war so gut und so liebevoll und war auch schon drauf und dran mir und ihm das ganze Schauspiel wirklich zu glauben. Und so passierte es auch. ich bin nicht weg.
    Am gleichen Abend machte ich ihm tolles essen und machte auch sonst alles was er wollte. Es kamen Alkoholikerfreunde von ihm und es wurde sehr viel getrunken. Ich selbst hab damals kaum getrunken (andere story). Er war brav und ich wollte nicht das sie gehen. Sie gingen. Er wollte sehr gefährliche sexuelle Dinge. Sehr schlimme. Ich lehnte ab (und das war damals so selten bei mir, dass es auch im nachhinein nochmal deutlich macht wie schlimm es war was er wollte). Es kam zum Streit. Ich wurde schlimm verprügelt. Sehr mies. So schlimm, dass er sich betrinken "musste" um das zu ertragen...dann war er wie ausgeschaltet.
    In dem Moment hab ich gespürt jetzt muss es sein.
    Ich hab damals nur halb bei ihm gewohnt.
    Packte schnell meinen Koffer, zog mich an und raus. Ohne Ziel. Er kam sogar noch kurz nach war aber zu betrunken.
    Ich hab die Nacht auf der Strasse in einer nahgelegenen Grossstadt verbracht. schien mir sicherer als bei Ihm. Am nächsten morgen bin ich zu meinen Eltern gefahren weil ich einen Ort brauchte wo ich nicht allein bin.
    Damit hatte ich auch danach noch zu kämpfen und die Anrufe und Anschuldigungen aber auch die Erklärungen und Liebesschwüre blieben nicht aus.
    Ich weiss nicht was passiert wäre wär ich nicht Nachts abgehauen.


    Das meinen paar Groschen zu der Geschichte.

    Raten kann ich nichts aber vielleicht hilft ja auch das geschriebene weiter.

  • Liebe Missnoalk,

    finde es ganz schön mutig von dir, uns einen Teil deines damals realen Grauens mitzuteilen. Es hat mich wieder dran erinnert, dass
    als meine gedacht bessere Hälfte(XY), immer mal wieder nach einer Sauferei übers Limit, seine cholerischen Wutausbrüche hatte.
    In meiner Panik habe ich mindesten 2 x die Polizei da gehabt (auch weil ich wusste, dass irgendwo Waffen im Haus sind) und die mir behilflich waren, unversehrt die Koffer zu packen und zu gehen.

    Als Gipfel der Frechheit, empfand ich meistens seine Anrufe und seine Reue Tage danach. So unter dem Motto: Ja wirst mir schon einen
    Grund geben haben, wenn mir so wie du behauptest, der Hut hoch gegangen ist. Dran erinnern konnte sich ja nimmer?
    Wenigsten zugeschlagen hat er nicht, wenn auch öfter angedroht, glaube das wäre für mich die Grenze gewesen.

    Im Nachhinein weiß gar nicht, warum ich auf seine Anrufe, noch drauf reagiert habe. Warum mich immer wieder betüdeln lies?
    Heute erkläre es mir so: Meine Herkunftsfamilie hat sich wenig um mich gekümmert und die Beziehungen bis dato, auch nie
    was fixes. Von daher war mir das Klammern vom Trinker nicht ganz unangenehm. Kurios oder?

    Dass du Missnoalk, nun die Kraft gefunden hast, uns deine traumatischen Erlebnisse zu berichten, finde ich klasse. Du musst schon
    viel für dich aufgearbeitet und reflektiert haben.
    Jetzt, wie ich von dir gelesen habe, gehst im eigenen Faden zudem gezielt deinen eigenen Gewohnheiten auf den Grund?
    Ich finde, nur so geht es, man muss selbst das Zepter in die Hand nehmen. So konnte ich meine erhoffte Freiheit
    zurückgewinnen.

    Ich wünsche dir alle Hilfe, die du brauchst auf deinem weiteren Weg, sowie eine friedliche Adventzeit.
    Liebe Grüße Emma

  • Hallo ihr Lieben,

    auch ich wollte hier nun endlich mal wieder ein Lebenszeichen von mir geben und mich für eure Unterstützung bedanken. Auch wenn ich schon lange nichts mehr beigetragen habe, war ich doch fast täglich fleißig am Mitlesen.

    Nach wie vor dreht sich bei mir leider alles im Kreis.

    Mein XY ist mittlerweile seit 3 Monaten trocken aber wirklcih besser geht es mir nicht. Die psychische Manipulation lässt nicht nach, im Gegenteil. Ich bin nach wie vor ängstlich und unsicher in seiner Gegenwart und warte nur auf den nächsten Streit.

    In den letzten Wochen habe ich meinen Mut mehrfach zusammen genommen und ihn darum gebeten zu gehen. Ihm gesagt, dass Schluss ist und ich keien Zukunft mehr für unsere Beziehung sehe. Leider kam das nicht an. Er meinte sogar noch ganz verständnisvoll dass ich REcht hätte und wir eine Lösung finden müssten. Am Schluss endete es aber jedes Mal nur damit, dass ich mich ändern müsse und ihm nicht jedes Mal wenn es mal nicht rund läuft damit drohen sollte ihn zu verlassen. Dann sagt er "wir schauen einfach mal und versuchen ein paar Tage gut zu leben, dann wird das schon wieder" und dann sitzt er es wirklich aus bis ich wieder keine Kraft habe dem was entgegen zu setzen. Bin wie gelähmt in meiner Situation. Ich bin nur noch ein Schatten meiner Selbst und habe mittlerweile bemerkt dass ich meine Grenzen überhaupt nicht mehr kenne. Dass ich nicht mehr differenzieren kann. nicht mehr für mich einstehen kann. Gar nichts. Dahingehend hat er sogar Recht, ich muss was an mir ändern - nur eben anders :p

    Passend dazu hab ich heute endlich den Anruf meiner Wunschpsychologin erhalten, dass sie eine Therapie mit mir beginnt. Ich glaube es selbst noch kaum und setze wirklich viel Hoffnung da rein. Ein kleines Licht im Tunnel :)

    Ich habe momentan Angst, nie wieder aus dem Ganzen raus zu kommen, mich zu verlieren. Ich habe das Gefühl, ich hätte irgendwie resigniert. Ich weis nicht wie ich aus diesem Sumpf raus komme, irgendwie werde ich ständig von einer diffusen Angst beherrscht. Und dnan immer die Angst, ihm Unrecht zu tun oder mich zu sehr hinein zu steigern. Vllt bin ich wirklich zu sensibel und empfindlich?

    Die letzte Zeit gehe ich nur noch mit ungutem Gefühl nach Hause. Fast wünsche ich mir manchmal, dass er wieder trinkt damit dieser Terror aufhört. Dann ist es zwar auch anstrengend aber psychisch nicht so belastend. ICh schäme mich für diese Gedanken und doch tauchen sie immer wieder auf.

    Eine Zukunft sehe und wünsche ich mir keineswegs mehr, aber ihm mit Krawall & co. rauszuschmeißen traue ich mir nicht zu. Außerdem habe ich Angst dass es komplett eskaliert oder er mich dann im Nachhinein noch fertig macht. Wie er ganz stolz kürzlich meinte: Er hat bis jetzt jede Frau erniedrigt. ( er streitet ab dass er stolz drauf war, ich habe es aber definitiv anders empfunden ).

    Ich weis ich kann mir hier nur selbst helfen, und doch tut es gut, dass ich mir das mal von der Seele schreiben kann.

    LG von Mooy

  • Hallo Moony,

    ja, es tut gut, sich mal alles von der Seele zu schreiben.

    Dein XY nimmt dich nicht ernst.

    Zitat

    In den letzten Wochen habe ich meinen Mut mehrfach zusammen genommen und ihn darum gebeten zu gehen. Ihm gesagt, dass Schluss ist und ich keien Zukunft mehr für unsere Beziehung sehe. Leider kam das nicht an. Er meinte sogar noch ganz verständnisvoll dass ich REcht hätte und wir eine Lösung finden müssten

    Du hast was angedroht und es ist daraus keine Konsequenz deinerseits gefolgt. Also nimmt er dich nicht ernst, du kündigst Dinge an und nix passiert. Da fühlt er sich doch sicher. Lacht dich vielleicht noch aus... So ist es mir damals passiert, mit meinem Exmann. Bis zu dem Punkt an dem ich wirklich gegangen bin. Da war er baff.

    Es macht also keinen Sinn anzukündigen, dass du dich trennen möchtest, wenn du es nicht auch wirklich machen kannst. Hast du schon mal daran gedacht, dich zu informieren? Welche Möglichkeiten gibt es. Ihr wohnt anscheinend zusammen, wem gehört die Wohnung? Wenn du die Mieterin bist ist es gut zu wissen, was du für Rechte hast ihn da raus zu bekommen. Welche Hilfsorganisationen gibt es in deiner Gegend? Frauenberatungsstellen oder so. Stellen, bei denen du auch Rechtsauskünfte erhalten kannst.

    Zitat

    Und dnan immer die Angst, ihm Unrecht zu tun oder mich zu sehr hinein zu steigern. Vllt bin ich wirklich zu sensibel und empfindlich?

    Nein, bist du nicht! Du bist am Ende deiner Kraft, na sag mal, da bist du doch nicht zu sensibel oder empfindlich. Du bist einfach fertig weil er dich fertig gemacht hat und macht. Du lässt dich ausnutzen und behandeln wie eine wertlose Sache. Aber das bist du nicht! Und du tust ihm kein Unrecht! Du möchtest nicht mehr mit ihm zusammen sein, er tut dir nicht gut, erniedrigt dich. Da ist es dein gutes Recht, die Beziehung zu verlassen!
    ES IST DEIN GUTES RECHT DAS ZU TUN!
    Ich muss das jetzt einfach mal in großen Buchstaben schreiben...

    Ich gebe dir völlig Recht, dass es unglaublich schwierig ist. All diese Angst und die Zwänge und Schuldgefühle. Das kenne ich leider auch. Oh man, wie habe ich mich schlecht behandeln lassen, unglaublich. Es dauert schon bis es klar ist, dass du jederzeit das Recht hast Beziehungen zu beenden, die dir nicht gut tun. Du darfst dir Hilfe holen, alles, was du brauchst. Du brauchst keine Angst zu haben, ihm Unrecht zu tun. Du empfindest es, wie du es empfindest gerade und das ist dein Gefühl. Und dein Gefühl hat Recht! Denn es geht um dich, du steckst ja in deinem Körper und lebst. Und dir darf es gut gehen in deinem Körper und mit dir.

    Lass es ihn doch schmerzen, er ist erwachsen und kann damit umgehen. Wenn nicht ist es nicht deine Verantwortung!
    Weißt du, meine Therapeutin hat damals gesagt, "Sie haben Angst, ihm weh zu tun, ihn sich schlecht fühlen zu lassen. Aber sich selbst muten sie es zu! Sie tun lieber sich selbst weh als ihm..."

    Und da ist was dran! Da bin ich so richtig wach geworden bei diesen Gedanken. Dachte, meene Jüte, tatsächlich, bin ich mir wirklich so wenig wert?

    Und du... was bist du dir wert? Was bedeutet es dir, zu leben? Soll das Leben schön sein oder nur weh tun?

    Wie gut, dass es mit deiner Wunschtherapeutin klappt! Damit hast du eine tolle Chance! Ich freu mich mit dir.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Guten Morgen euch allen,

    liebe Aurora, danke dir für deine Antwort. Wenn ich so deine Zeilen lese und wie du das alles beschreibst merke ich, dass es wohl alles immer ziemlich ähnlich läuft. So viele Aussagen treffen einfach voll ins Schwarze. Und ja, es war wohl doch eher eine Drohung als eine klare Ansage die ich ihm da gemacht habe.

    Dieses Gefühl ihm Unrecht zu tun, unfair zu sein, ihm keine Chance gegeben zu haben oder selbst nicht genug versucht zu haben sind, glaube ich, mein großer Knackpunkt. Darauf kommt er auch immer wieder zurück. Das bekomme ich immer wieder um die Ohren geknallt. Ich würde mich nicht anstrengen, er verlangt ja nicht viel usw... Ich weis mittlerweile auch gar nicht mehr, ob es wirklich alles am Alkohol liegt. Unsere Probleme sind ja im Moment nicht damit verbunden. Und ich weis auch nicht, ob es mir das noch schwieriger oder doch einfacher macht?!

    Gestern hatten wir ein langes Gespräch. Ich habe es dieses Mal wirklcih als Aussage ausgesprochen. Ich will nicht mehr, ich kann diese Beziehung nicht mehr führen. Und ich habe ihm nun 3 Tage gegeben, in denen er sich organisieren, seine Sachen packen usw kann und dann ausziehen muss ( die Wohnung läuft nur auf mich ). Ich glaube, das war das erste Mal dass er gemerkt hat es ist mir ernst. Zuerst wurde ich verbal angegriffen, ich sei psychisch krank ( was ja nicht mal falsch ist ). Und ich würde einfach alles hinschmeißen und hätte nix dafür getan die Beziehung zu retten. Ich sei eine falsche Schlange usw. 2h später dann das komplette Gegenteil. er will mich nicht verlieren. Am liebsten sollten wir beide sterben, dann wären wir vereint etc....und noch so viele Sprüche über unsere große Liebe usw. Ich weis auch nicht... wie schon geschrieben. Ich bin ausgelaugt und ich will nicht mehr. ich kann der Beziehung auch keine faire Chance mehr geben da ich einfach zu viel schlechtes daraus mitgenommen habe und alleine der Gedanke, dass wir bald getrennt sind und ich dann quasi "frei" bin, mich aufatmen lässt so kreisen meine Gedanken doch sehr.

    Ich bin sehr traurig über dieses Scheitern. Er ist der Mann den ich mal von ganzem Herzen geliebt habe und das trotz allem auch jetzt noch tue. Die Vorstellung in unserer ehemals gemeinsamen Wohnung alleine zu sitzen, plötzlich abends ohne ihn ins Bett zu gehen etc macht mir große Angst. dann die Fragen, ob er nicht vllt doch Recht hat und ich dasd aus egoistischen Gründen alles hinschmeiße? Nicht genug versuccht habe?

    Für mich ist die Trennung unausweichlich da ich keine, absolut gar keine gemeinsame Zukunft sehe. Wenn ich an ihn und mich in 5 Jahren denke und versuche mir das vorzustellen ist da eifnach nichts, nur ein schwarzes Loch. Keine Vorstellung, gar nichts. Und dann wieder diese sentimentalen Gedanken an das erste Treffen, den ersten Kuss, die schönen Momente.

    Wie habt ihr das verarbeitet? Hattet ihr Schuldgefühle? Wie konntet ihr euch davon befreien? Wie ging es eurem Ex?

    Danke und LG von Moony


  • er will mich nicht verlieren. Am liebsten sollten wir beide sterben, dann wären wir vereint etc....

    Hallo Moony,

    sorry, dass ich mich hier so einmische... aber bei diesem Satz sind bei mir Alarmglocken losgeschrillt und der Begriff "erweiterter Suizid" ist mir durch den Kopf geschossen... :(

    Bitte pass auf dich auf...

    Die Feldmaus

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